Auf kolonialen Spuren in Bonn
Seit März 2019 bietet die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb postkoloniale Stadtrundgänge durch Bonn an. Ziel des Angebots ist es, die Spuren der deutschen Kolonialzeit sichtbar zu machen und für ihr Fortwirken zu sensibilisieren.
Der postkoloniale Stadtrundgang basiert auf einer Lehrveranstaltung zum Thema "Bonn postkolonial“, die im Winter- und Sommersemester 2017/2018 an der Universität Bonn angeboten wurde. Aus dem Seminar ist die freie Initiative "Bonn postkolonial" hervorgegangen.
Gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb wurde von den Studierenden Theorie in die Praxis umgesetzt und sechs Stationen ausgearbeitet, an denen die kolonialen Spuren in Bonn deutlich werden. Finanziert von der bpb werden die Stadtrundgänge kostenfrei angeboten.
Postkolonialismus ist eine geistige Strömung, die sich im weitesten Sinne mit der Geschichte des Kolonialismus und dessen Fortwirken in unserer Gegenwart beschäftigt. Denn der Kolonialismus hat nicht nur in den ehemaligen Kolonien Spuren hinterlassen, sondern auch in den Staaten der ehemaligen Kolonialmächte. So finden sich auch heute noch koloniale Spuren in den Stadtbildern deutscher Städte. Neben Denkmälern, die der deutschen Kolonialherrschaft gedenken, und Museen, die Raubkunst aus ehemaligen Kolonien ausstellen, gibt es vielerorts nach wie vor Straßen, die die Namen deutscher Kolonialakteure tragen.
Im Rahmen des Stadtrundgangs wird vermittelt, was genau unter Postkolonialismus zu verstehen ist, durch welche Zeichen im Bonner Stadtbild die koloniale Vergangenheit Deutschlands sichtbar wird und wie der Kolonialismus bis heute nachwirkt.
Zum Stadtrundgang ist eine Begleitbroschüre entstanden, die die wesentlichen Aspekte zum Thema und zu den einzelnen Stationen beinhaltet. Als Interner Link: PDF-Dokument herunterladen und reinblättern.
Derzeit sind keine Stadtführungen verfügbar. Sollten Sie über konkrete Termine hinaus Fragen zum Thema postkoloniale Stadtführungen haben, wenden Sie sich bitte per E-Mail an E-Mail Link: postkolonial@bpb.de.