Präambel
Staat und Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland haben auf Grund der Erfahrungen mit der nationalsozialistischen Diktatur und der DDR eine besondere Verpflichtung, die Entwicklung eines sich auf Demokratie, Toleranz und Pluralismus gründenden politischen Bewusstseins zu fördern. Vor diesem Hintergrund wurde 1952 die Bundeszentrale für politische Bildung gegründet.
Die Bundeszentrale für politische Bildung orientiert sich mit ihrem Bildungsangebot an den Grundfragen der demokratischen Entwicklung und des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Sie stellt sich mit ihrem Angebot auf die gesellschaftlichen Veränderungen ein, die sich u.a. aus den Anforderungen der Globalisierung und der Herausbildung von Strukturen der Wissensgesellschaft ergeben.
Ziel und Aufgabenprofil
Unser Ziel ist es, das demokratische Bewusstsein in der Bevölkerung zu fördern und die Menschen in der Bundesrepublik Deutschland zu motivieren und zu befähigen, mündig, kritisch und aktiv am politischen Leben teilzunehmen.
Um dieses Ziel zu erreichen, entwickeln wir Bildungs- und Diskussionsangebote, mit denen wir Kenntnisse, Einblick und Verständnis in geschichtliche und gesellschaftliche Zusammenhänge politischer, sozialer, kultureller, ökonomischer und ökologischer Prozesse vermitteln wollen.
Mit unseren Angeboten wollen wir nachhaltige Bildungsprozesse initiieren, um innerhalb der Bevölkerung die Basis für eine auf Toleranz, Pluralismus und Friedfertigkeit gründende Gesellschaft zu schaffen und die Identifikation mit unserer freiheitlich verfassten Demokratie zu fördern.
Wir greifen zeitgeschichtliche und aktuelle politische und gesellschaftliche Probleme auf, vermitteln Hintergrundinformationen und stellen die unterschiedlichen politischen, gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Positionen zur Diskussion.
Inhalte und Vermittlungsformen unserer Bildungsangebote orientieren sich an den Bedürfnissen und Erfahrungen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen. Dabei nutzen wir bewährte Vermittlungsformen und die neuen Vermittlungsmöglichkeiten der Wissens- und Informationsgesellschaft.
Selbstverständnis und Grundsätze
Wir sind dem Grundgesetz, den Menschenrechten und der demokratischen politischen Kultur verpflichtet. Unsere Grundsätze sind Überparteilichkeit und wissenschaftliche Ausgewogenheit. Unsere Bildungsaufgabe erfüllen wir in eigener gesellschaftspolitischer, pädagogischer und publizistischer Verantwortung.
Als Institution der politischen Bildung überprüfen wir vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Entwicklung unsere Angebote und reagieren flexibel auf aktuelle Herausforderungen des demokratischen Gemeinwesens. Als Serviceeinrichtung für Bürgerinnen und Bürger bearbeiten wir Anfragen schnell und engagiert und gehen auf Anregungen und Kritik ein. Als lernende Organisation verbessern wir durch Innovationsbereitschaft kontinuierlich unsere Arbeitsprozesse und Arbeitsergebnisse.
Gender Mainstreaming wird von uns als Querschnitts- und Gemeinschaftsaufgabe verstanden und findet sowohl auf die Organisation wie auf das Handlungsfeld Anwendung.
Die uns anvertrauten öffentlichen Gelder setzen wir sachgerecht und nach den Geboten der Wirtschaftlichkeit ein. Wir unterziehen unsere Arbeit einer kontinuierlichen Effektivitäts- und Effizienzkontrolle.
Kooperation
Zur Erfüllung unseres Arbeitsauftrages arbeiten wir als Schnittstelle zwischen Staat, Politik, Bildungsinstitutionen, Wissenschaft und Medien mit allen Kräften der Zivilgesellschaft. Ständige Kooperationspartner sind vor allem die Landeszentralen für politische Bildung und die freien Träger der politischen Bildung. Darüber hinaus suchen wir die Zusammenarbeit mit anderen Bildungseinrichtungen, Nichtregierungsorganisationen, Stiftungen und anderen gesellschaftlichen Akteuren.
Durch den stetigen Diskurs mit unseren Partnern über Ziele, Inhalte und Methoden der politischen Bildungsarbeit initiieren und fördern wir Kontakte und Netzwerke, tauschen Erfahrungen aus und erzielen Synergieeffekte.
Interne Zusammenarbeit
Die Grundregeln des demokratischen Diskurses sind Bestandteil der Corporate Identity der Bundeszentrale für politische Bildung nach außen und nach innen.
Offenheit, die Bereitschaft, faire und konstruktive Kritik zu üben und anzunehmen, Veränderungsbereitschaft, gegenseitige Achtung und Wertschätzung bestimmen unsere Zusammenarbeit und unsere Umgangsformen.
Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter hat die Möglichkeit, Verbesserungen anzuregen und Initiativen zu ergreifen und ist aufgefordert, sich an der gemeinsamen Entwicklung des Arbeits- und Aufgabenbereichs der Bundeszentrale für politische Bildung zu beteiligen.
Wir erarbeiten in partizipativen Prozessen kurz- und mittelfristige Ziele, die in verbindlichen Vereinbarungen festgehalten werden. Durch ein verläßliches Informationssystem sorgen wir für Transparenz der Planungs- und Entscheidungsprozesse.
Kooperativer Führungsstil kennzeichnet den Umgang zwischen Vorgesetzten sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Durch eine umfassende Personalentwicklung einschließlich Frauenförderung erhalten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Chance zur beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung.