Das von den Bundesministerien des Innern und der Justiz im Jahr 2000 gegründete bundesweite Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt (BfDT) in der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb zeichnete im Wettbewerb 2011 insgesamt 82 Initiativen und Projekte für ihr vorbildliches, nachahmenswertes zivilgesellschaftliches Engagement für Demokratie und Toleranz aus. Die Preise sind mit 2.000 bis 5.000 Euro dotiert.
Gemeinsam mit dem Regierenden Bürgermeister Berlins, Klaus Wowereit, dem ehemaligen Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin und Mitglied im Beirat des BfDT, Prof. Dr. Wolfgang Benz, sowie dem Leiter der Geschäftsstelle des Bündnisses, Dr. Gregor Rosenthal, werden die Preisträger in einer öffentlichen Preisverleihung im Berliner Rathaus ausgezeichnet und gewürdigt. Im Anschluss an die Preisverleihung besteht die Möglichkeit, mit den Preisträgern sowie den Veranstaltern ins Gespräch zu kommen.
Die ausgezeichneten Projekte sind:
SJD – Die Falken, Berlin
Projekt: "KidsCourage!"
Das Projekt "KidsCourage!" der SJD – Die Falken Berlin bietet seit 2003 kostenlose Projekttage für Berliner Grundschulklassen zum Thema Kinderrechte an. Im Vordergrund bei den von Jugendlichen geleiteten Projekttagen stehen Aktion und Spaß. Zwei bis drei ausgebildete TeamerInnen gestalten einen Schultag. Die SchülerInnen lernen spielerisch ihre Rechte kennen und überprüfen diese gemeinsam auf Umsetzung und Einhaltung. Ziel des Projektes ist es, die Kinder und Jugendliche selbstbewusst und stark zu machen, um sie letztlich auch für Toleranz, Demokratie und Zivilcourage fit zu machen. (ausgezeichnet mit 2000,- Euro)
Total Plural e.V., Berlin
Projekt: Afro-Deutsche Spielgruppe
Im Jahr 2005 gründete sich die "Afro-Deutsche Spielgruppe" als ein Zusammenschluss von Eltern, die das afro-deutsche Leben für ihre Kinder erfahrbar und nach außen sichtbar machen wollen. Bei den Treffen wird den Kindern der Zugang zur Afro-Kultur auf spielerische und unterhaltsame Weise ermöglicht und ihnen nahegebracht, auf ihre Wurzeln stolz zu sein. Im Jahr 2009 gründete die Initiative den Total Plural e.V.. Auf dieser Basis wurde u.a. das Kindermedienprojekt "Afro-Kids-Art" realisiert. Der Verein spricht alle Familien an, die an einer interkulturellen, künstlerisch geprägten Familienarbeit Interesse haben. Er versteht sich als ein offener Treffpunkt, unabhängig von Herkunft, Religion, Nationalität oder Familienstand. (ausgezeichnet mit 3000,- Euro)
Kongresse für Menschen mit Behinderungen, Berlin
Projekt: "In der Begegnung leben"
Seit 1996 engagiert sich Thomas Kraus ehrenamtlich mit dem Projekt "In der Begegnung leben – Europäische Kongresse für Menschen mit Behinderungen". Bei den Kongressen handelt es sich um Veranstaltungen, die ausschließlich für Menschen mit Behinderungen durchgeführt werden. Nicht nur bei der Durchführung selbst, sondern bereits bei der Planung und Vorbereitung werden bewusst Menschen mit Behinderung einbezogen. Dadurch wird eine Gruppe von Menschen in den Mittelpunkt gerückt, die trotz aller Bemühungen nach wie vor am Rande der Gesellschaft steht. Mit den Kongressen verbunden ist das Ziel, dass sich Menschen in ähnlichen Lebenslagen aus unterschiedlichen Ländern begegnen und miteinander austauschen. Durch diese Begegnungen erleben Menschen ihre Behinderungen nicht nur als Nachteil oder Einschränkung, sondern erfahren positive Gemeinschaft und Solidarität. (ausgezeichnet mit 4000,- Euro)
wannseeFORUM e.V., Berlin
Projekt: polli-magazin
Das polli-magazin ist eine Initiative der Berliner Jugendbildungsstätte wannseeFORUM in Kooperation mit WeTeK Berlin gGmbH. Das polli-magazin ist das erste Medium in Deutschland, in dem sowohl Jugendliche, junge JournalistInnen als auch Abgeordnete publizieren. Wo andere Medien über Politik und Gesellschaft schreiben, machen das die Betroffenen im polli-magazin selbst: Junge AutorInnen, PolitikerInnen und demokratisch Engagierte berichten online in Texten und Audio-Beiträgen über Rechtsextremismus, Homophobie, Schule und Arbeitsmarkt, Innere Sicherheit oder über Abgeordnete unterschiedlicher demokratischer Fraktionen. Junge MigrantInnen führen die Integrationsdebatte im polli-magazin selbst. Ziel des polli-magazins ist es, gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, Demokratie zu stärken und die Diskussion zwischen Jugendlichen, jungen Erwachsenen und PolitikerInnen zu ermöglichen. (ausgezeichnet mit 3000,- Euro)
Licht-Blicke, Berlin
Projekt: "Lichtenberg mit Courage"
Als Kooperationspartner der Landesstelle "Schule ohne Rassismus" organisierte die Netzwerkstelle Licht-Blicke im September 2010 ein Vernetzungstreffen mit acht Lichtenberger "Schulen ohne Rassismus". Ziel des Treffens war es, SchülerInnen für zivilgesellschaftliches Engagement zu gewinnen und die Auseinandersetzung mit u.a. Diskriminierung, Gewalt und Mobbing voranzubringen. In dem Treffen fanden sich zwölf aktive SchülerInnen, die mit Unterstützung durch Licht-Blicke über den Zeitraum von fast einem Jahr die Veranstaltung "Lichtenberg mit Courage" am 25. und 26.08.2011 vorbereiteten. Es fanden Rap-, Theater-und Musikworkshops statt, aber auch mit Extremismus und "Empowerment" setzten sich die SchülerInnen auseinander. Alle Angebote wurden durch Fairplaytrainings ergänzt, in denen sich die Teilnehmenden mit Diskriminierung im Alltag auseinandersetzten. (ausgezeichnet mit 2000,- Euro)
Bühne für Menschenrechte e.V., Berlin
Projekt "Die Asyl-Monologe"
Der Verein "Bühne für Menschenrechte" erzählt anhand dokumentarischer Theaterstücke die Geschichten von Asylsuchenden und Flüchtlingen. Diese erste Produktion des Vereins handelt von Menschen, die Grenzen überwunden, Verbündete gefunden und niemals ein "Nein" als Antwort akzeptiert haben. Die Theaterproduktion will Verständnis für die Situation von Asylsuchenden erzeugen, indem die Fluchtursachen geschildert werden, und sie will auf diese Weise rechtsextremen und asylfeindlichen Tendenzen entgegenwirken. Das Stück wurde bereits in mehreren Städten aufgeführt. Vorbild sind die "Actors for Human Rights" (AFHR) aus Großbritannien. In nur sechs Jahren ist dort ein Netzwerk von 600 KünstlerInnen entstanden. "Bühne für Menschenrechte e.V." will ebenfalls ein Netzwerk aufbauen, um die Arbeit von Flüchtlingsinitiativen in Deutschland zu stärken und zivilgesellschaftliches Engagement zu fördern. (ausgezeichnet mit 3000,- Euro)
Bildung ohne Grenzen e.V., Berlin
Projekt: Knowledge Club Berlin
Der "Knowledge Club Berlin" ist ein Kooperationsprojekt des Bildung ohne Grenzen e.V. und der Richard-Grundschule im Neuköllner Richardkiez. Der Club bietet seit Oktober 2010 SchülerInnen, die mehrheitlich aus sozioökonomisch schwach gestellten Familien kommen, kostenlose Kurse an. Die SchülerInnen, Eltern, LehrerInnen und Engagierten werden aktiv in die Planung des Kursprogramms einbezogen. So kamen Angebote zu Modedesign, "Wie mache ich eine Schülerzeitung?", eine Fußball-AG, Filmworkshops und eine Hausaufgabenhilfe zustande. Über 30 Studierende und BewohnerInnen aus dem näheren Umfeld, die durch interkulturelle und pädagogische Trainings geschult werden, engagieren sich ehrenamtlich im Knowledge Club. (ausgezeichnet mit 3000,- Euro)
Presseeinladung Interner Link: (PDF-Version: 150 KB)
Pressekontakt und Informationen
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in der Bundeszentrale für politische Bildung
Josephine Steffen
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