Die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb und die Kulturstiftung des Bundes starten mit der European Cultural Foundation das neue Programm „Lokal – Programm für Kultur und Engagement”. Damit sollen Kulturorte in Städten und Gemeinden unter der 100.000 Einwohner-Marke gestärkt werden.
„Lokal – Programm für Kultur und Engagement” richtet sich speziell an Kultureinrichtungen – Kulturvereine, soziokulturelle Zentren, Theater oder Bibliotheken – die durch zunehmende antiliberale Entwicklungen an ihrem Ort herausgefordert sind oder unter besonderem Druck stehen. Diese Kultureinrichtungen können sich neue Verbündete suchen, um gemeinsam an künstlerischen Projekten zu arbeiten: etwa lokale mittelständische Unternehmen, Sportvereine oder Pflegeheime. So sollen an mindestens 26 Orten deutschlandweit neue und starke Netzwerke entstehen, die gemeinsam mit Künstlerinnen und Künstlern Themen aus ihrem direkten Umfeld aufgreifen und die Bevölkerung zum Mitmachen einladen.
„Lokal“ umfasst einen antragsoffenen Fonds und begleitende Module. Die Kulturstiftung des Bundes verantwortet den antragsoffenen Fonds zum Aufbau der Netzwerke, für den ab sofort die Fördergrundsätze veröffentlicht sind. In den begleitenden Modulen werden von 2025 bis 2031 Akademien, ein europäisches Austausch- und Begleitprogramm sowie ein bundesweites Abschlussfestival durch die Kulturstiftung, die bpb und die ECF ausgerichtet. Begleitet werden die Netzwerkprojekte durch Akademien, die von der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb verantwortet werden und die Kulturorte aus kleineren Städten darin unterstützen, Methodenwissen zu entwickeln und sich untereinander zu vernetzen. In den Akademien, die voraussichtlich zweimal jährlich an wechselnden Orten stattfinden, werden beispielsweise der Aufbau der regionalen Partnerschaften und die Konzeption der künstlerisch-partizipativen Projekte unterstützt. Die für „Lokal“ zentrale Vernetzung der Kultureinrichtungen findet auch auf europäischer Ebene statt, in dem Modul „Internationale Austauschtreffen“, welches von der European Cultural Foundation und der Bundeszentrale für politische Bildung verantwortet wird. Dabei soll der Erfahrungsaustausch mit Kulturorten in europäischen Nachbarländern wie etwa Italien, Frankreich oder Polen ermöglicht werden, zum Beispiel zu Strategien im Umgang mit illiberalen Kräften oder zu alternativen Finanzierungsmodellen. Bis 14. Februar 2025 können Kulturorte digital einen Antrag für „Lokal“ einreichen. Antragsberechtigt sind Kultureinrichtungen mit und ohne Haus und mit regelmäßigem Kulturangebot, die im Rahmen eines Kurzprofils ihr lokales Engagement für ein soziales Miteinander nachweisen können. Die mindestens 26 geförderten Netzwerke erhalten über den Zeitraum von vier Jahren bis zu 240.000 Euro für den Ausbau der lokalen Partnerschaften und die gemeinsame Entwicklung künstlerischer Projekte.
Für alle Antragstellenden – insbesondere für die, die noch nie einen Antrag bei der Kulturstiftung des Bundes gestellt haben – werden vier beratende Antragswerkstätten an ausgewählten Orten im Bundesgebiet angeboten. Die erste findet am 15. Januar 2025 in Eberswalde statt, weitere Termine sind in Gera (17.01.), Ludwigsburg (21.01.) und Hildesheim (23.01.) geplant. Über die Auswahl der geförderten Kultureinrichtungen entscheidet der Vorstand der Kulturstiftung des Bundes auf Grundlage von Empfehlungen einer unabhängigen Fachjury voraussichtlich im Sommer 2025.
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