Erstmals präsentiert die Website der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb eine historische Dokumentation zur deutschen Geschichte im Video-Format. Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus Politik, Wissenschaft und Kultur erinnern sich in Wort und Bild an die X. Weltfestspiele 1973 in Ost-Berlin und an die DDR der frühen 70er Jahre. Anlässlich der bpb-Veranstaltungsreihe zum 30. Jubiläum des sozialistischen Jugendfestivals stellten sich unter anderem der Schriftsteller Ulrich Plenzdorf, der Politiker Karsten Voigt, der Fußballer Jürgen Sparwasser und der Rocksänger Klaus Renft der Kamera.
Die Weltfestspiele stehen für eine kurze kulturelle Wende im Sozialismus ("rotes Woodstock") und galten als Testfall für die deutsch-deutsche Annäherung. Der damalige ZDF-Reporter Manfred Rexin erlebte auf den Straßen Ost-Berlins eine DDR "die nicht so muffig war", sondern im Aufbruch begriffen. Das gab Anlass zur Hoffnung in Ost und West. Doch hinterher, erinnert sich die Magdeburger Kulturwissenschaftlerin Ina Merkel, "war alles beim Alten". Reizvoll sind die unterschiedlichen Perspektiven: Da ist der Reporter aus dem Westen, der Musiker aus dem Osten, die damals 16-jährige Teenagerin oder das Delegationsmitglied einer politischen Gruppe. Die Video-Interviews dokumentieren individuelle Zeitgenossenschaft. Es sind Erinnerungen an ein Leben unter gänzlich anderen politischen Bedingungen.
Mit den Video-Interviews will die bpb Geschichte erlebbar machen. Die persönlichen Zeugnisse in Wort und Bild – ob als Stimmungsbericht oder als distanzierte Analyse – vermitteln authentische Eindrücke aus der deutsch-deutschen Lebenswelt zur Zeit der Teilung. Weiterführende Informationen über das Festival und seine Zeit bietet das Spezial
In Kürze werden die bereits verfügbaren zwölf Interviews um weitere zehn ergänzt . Und die bpb plant nun den regelmäßigen Einsatz von multimedialen Formaten, um Wissen über Politik und Geschichte spannend und vielfältig darzustellen. Online verfügbare Zeitzeugen-Interviews bilden dabei ein wichtiges Element. Mit ihnen entsteht ein frei zugängliches Archiv des historischen Erinnerns. So bietet ein Bündel persönlicher Sichtweisen einen alternativen Zugang zur Geschichte, wobei die sonst gängige Perspektive der "großen Politik" umgangen wird.
Zu den Video-Interviews mit den Zeitzeugen der Weltfestspiele gelangen Sie über die Homepage der Bundeszentrale für politische Bildung: www.bpb.de
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