Die diesjährigen Preisträger des Bürgerpreises zur deutschen Einheit werden am Samstag, den 2. Oktober ab 19 Uhr im Rahmen der Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit geehrt. Zu den vier Laudatoren gehören Bundestagspräsident Wolfgang Thierse und der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus. Die Preisverleihung findet auf der Open-Air-Bühne des mdr am Anger in Erfurt statt. Den mit insgesamt 40.000 Euro dotierten einheitspreis verleiht die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb bereits zum dritten Mal – in diesem Jahr erstmals auch in der Preiskategorie "Medien". Jede Kategorie, so auch "Lebenswelten", "Jugend" und "Kultur", ist mit je 10.000 Euro dotiert.
Thomas Krüger, Präsident der bpb, über die Resonanz auf den Wettbewerb einheitspreis 2004: "Wir haben mehr als 200 Bewerbungen von engagierten Einzelpersonen und Vereinen aus dem gesamten Bundesgebiet bekommen. In den einzelnen Projekten wurde die innere Einheit auf ganz individuelle Weise umgesetzt und damit dem Strukturwandel Rechnung getragen. Das setzt Zeichen und macht Mut."
Die sieben Preisträger wurden Anfang September von einer unabhängigen Jury unter dem Vorsitz von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse ausgewählt. Sie stehen in Erfurt ab 17 Uhr im Europäischen Informations-Zentrum im Haus Vaterland, Regierungsstr. 72 (neben der Thüringer Staatskanzlei), für Pressegespräche zur Verfügung.
Die Preisträger 2004 sind:
Kategorie Lebenswelten – Begegnung in der Einheit
1. Gedenkstätte Point Alpha e.V. (Thüringen/Hessen)
Der ehemalige Stützpunkt der Amerikaner liegt zwischen dem hessischen Rasdorf und dem thüringischen Geisa und konnte dank einer gemeinsamen Initiative der Bürgerinnen und Bürger unter Denkmalschutz gestellt und als Mahn-, Gedenk- und Begegnungsstätte ausgebaut werden.
2. Familie Erhard (Bayern)
Seit 1989 haben die Erhards zahlreiche Projekte zur aktiven Mitgestaltung der Deutschen Einheit initi-iert. Sie riefen unter anderem noch vor dem Mauerfall deutsch-deutsche Städtepartnerschaften ins Leben und bauten ein Freilandmuseum im ehemaligen Grenzabschnitt 44 auf. Weitere Projekte sind das Mahnmal deutsch-deutscher Geschichte bei Behrungen und die Erlebnisstraße der deutschen Einheit/Straße der Mahnung und des Gedenkens.
Kategorie Medien – Beobachtungen zur Einheit
1. "Öffentliche Gesprächsreihe Ost-West-Dialog"
Eine Serie des Deutschlandfunks, in Zusammenarbeit mit dem zeitgeschichtlichen Forum Leipzig, der Leipziger Volkszeitung und der Ostsee-Zeitung Rostock. In den einzelnen Veranstaltungen erzählen Menschen aus Ost und West ihre ganz persönlichen Geschichten zur Einheit. So wurden die Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Teile Deutschlands gleichermaßen offen, wie auch charakteristisch herausgearbeitet.
2. Renate Oschlies (Berlin)
Die Journalistin aus der DDR hat sich schon vor der Wende in der kirchlichen Bürgerbewegung engagiert. Sie begleitet seit Mitte der 80er Jahre die sozialen Veränderungen und ist Zeugin des Umbruchsprozesses nach dem Mauerfall. Renate Oschlies schreibt zudem über die Hoffnungen und Visionen, die die Vereinigung noch immer begleiten. Heute arbeitet sie im Politikressort der Berliner Zeitung.
Kategorie Jugend – Zukunft der Einheit
1. Blickwinkel – ein Projekt des FiPP e.V. (Berlin)
Stadtführungen in Hellersdorf/ Marzahn von Schülern für Schüler zwischen 14 und 18 Jahren
Zielsetzung von "Blickwinkel" ist es, Begegnungen zwischen Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft zu ermöglichen. Jugendliche aus Marzahn und Hellersdorf entwickelten individuelle und alltagsorientierte Stadtführungen jenseits von touristischen Attraktionen in ihrem jeweiligen Bezirk – auch um die Klischees von Hellersdorf/Marzahn als "soziale Endstation Ost" abzubauen.
2. Rosa Maria Haschke (Jena)
Koordination deutsch-deutscher Schulpartnerschaften
Die Lehrerin hat sich in einzigartiger Weise des Wettbewerbs "Gemeinsam Handeln – Voneinander Lernen – Zusammenwachsen" der Robert-Bosch-Stiftung angenommen. Sie fördert damit die Begegnungen von jungen Menschen in Ost und West.
Kategorie Kultur – Interpretationen der Einheit
1. Förderverein Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen (Berlin)
Erhalt der Gedenkstätte und Programme zur Jugendbildung
Der Förderverein Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen hat sich zur Aufgabe gemacht, die kritische Auseinandersetzung mit der kommunistischen Diktatur in Ostdeutschland auch in künftigen Generationen zu sichern. Der Verein setzt sich für den langfristigen Erhalt des einst größten Gefängnisses der DDR-Staatssicherheit als historisch bedeutsamen Ort ein.
Neben der Geldprämie erhält jeder Preisträger das Sondermodell "Tangente einheitspreis" der Uhrenmanufaktur Nomos Glashütte.
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