Menschenrechte brauchen das Engagement jedes Einzelnen und lassen sich nicht allein durch juristische Verfahren durchsetzen. Das ist die Idee, die hinter dem neuen Handbuch für Menschenrechtsbildung steht, das heute in Berlin vorgestellt wurde. Herausgeber von Kompass sind die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, das Deutsche Institut für Menschenrechte und der Europarat.
Nach Auffassung von Dr. Heiner Bielefeldt, Leiter des Deutschen Instituts für Menschenrechte, ist Deutschland "in Sachen Menschenrechtsbildung in vieler Hinsicht immer noch ein Entwicklungsland". Er forderte, das Thema "systematisch und flächendeckend im deutschen Bildungs- und Ausbildungssystem zu verankern".
Dr. Angelika Hüfner, Stellvertretende Generalsekretärin der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder Deutschlands (KMK), betonte, Unterricht könne zwar nicht das notwendige Engagement ersetzen, aber "er kann es vorbereiten". Handbücher wie Kompass lieferten das Wissen, um aus Engagement nachhaltige Praxis werden zu lassen. Eine Erfahrung von Antje Rothemund, Direktorin des Europäischen Jugendzentrums Budapest, während der Arbeit mit dem Handbuch Kompass ist: "Jugendliche und junge Erwachsene sind in besonderem Maße dazu bereit, sich für die universellen Werte der Menschenrechte zusammen mit anderen einzusetzen."
Tom Koenigs, Beauftragter für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt, verwies auf die gerade zu Ende gegangene Dekade der Menschenrechtsbildung der Vereinten Nationen: "Sie hat uns vergegenwärtigt, wie wichtig Schulungsmaßnahmen für die Schärfung des Menschenrechtsbewusstseins sind". bpb-Präsident Thomas Krüger hob in diesem Zusammenhang hervor, warum es für sein Haus eine Selbstverständlichkeit sei, Kompass zu unterstützen. "Menschenrechtsbildung gehört zu den klassischen Feldern der politischen Bildung, denn Menschenrechte sind Voraussetzung für Demokratie."
Das neue Handbuch bietet keine vorgefertigten Lösungen zur Vermeidung von Menschenrechtsverletzungen, sondern praktische Anleitungen für die Auseinandersetzung mit dem Thema. Ein Schwerpunkt des Handbuchs liegt auf Methoden und Übungen, die das gesamte Spektrum der Menschenrechtsbildung abdecken und unter anderem Gleichberechtigung, politische Partizipation sowie Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit individuell erfahrbar machen. Die neue Publikation ist zudem ein Nachschlagewerk, in dem wichtige Akteure im europäischen Menschenrechtsschutz aufgeführt sind.
Kompass geht auf die Initiative des Europarats als einem der wichtigsten Träger der Menschenrechtsbildung in Europa zurück. Das Handbuch wurde im Rahmen des Programms "Menschenrechtsbildung für junge Menschen/Jugendliche" entwickelt und bereits in 12 Sprachen übersetzt. Die deutsche Ausgabe versteht sich als ein Beitrag zu dem vom Europarat ausgerufenen "Europäischen Jahr der Demokratieerziehung 2005" sowie zum Weltaktionsprogramm zur Menschenrechtsbildung der Vereinten Nationen (2005–2007).
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