Jean-Paul Sartre hat die Rolle des engagierten Intellektuellen wie kein zweiter entworfen und gelebt. Die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb und das Literaturhaus München nehmen den 100. Geburtstag des großen französischen Intellektuellen zum Anlass, in der international besetzten Konferenz "Zur Aktualität Sartres. Philosophie, Literatur, Engagement" am 2. und 3. Juni 2005 die Aktualität Sartres in kontroversen Stellungnahmen zu überprüfen.
Das Interesse an Sartres Werk schien in den vergangenen Jahren erloschen zu sein. Sein 100. Geburtstag allerdings löste in Frankreich eine Woge an Publikationen und Sonderausgaben aus. Die Tageszeitung Libération zum Beispiel, deren Mitbegründer Sartre war, überschrieb eine Sartre- Sonderausgabe mit der Frage: "Was bleibt vom Denken des Schriftsteller-Philosophen, der vor hundert Jahren geboren wurde?"
Bei der Konferenz in München treffen Wissenschaftler, Schriftsteller und Intellektuelle aus Frankreich, Polen und Deutschland zusammen, um Leben und Werk Sartres zur Diskussion zu stellen. In Vorträgen und Debatten wird geprüft, ob Sartres in den Jahren des zweiten Weltkriegs entworfener Existentialismus und seine bis ans Lebensende weiterentwickelten philosophischen und politischen Thesen noch tragfähig sind.
Auch die Figur des gesellschaftskritischen, engagierten und öffentlich agierenden Intellektuellen geriet nach nach Sartres Tod 1980 mehr und mehr in Verruf. Ganz offen wird heute die Frage gestellt, ob das Ende der Intellektuellen als kollektives Gewissen der Gesellschaft gekommen ist. Zugleich wirken sie in unterschiedlichen Erscheinungsformen als revolutionäre, spezifische oder sogenannte "Regierungsintellektuelle" weiter. Ort und Rolle der Intellektuellen heute wird daher ein zentrales Thema der Konferenz sein.
Teilnehmende
Wioletta Malgorzata Kowalska, Privatdozentin für Philosophie an der Universität W Bialystok
Marek Beylin, Journalist, Leiter Ressort Meinung der Tageszeitung Gazeta Wyborcza, Warschau
Annie Cohen-Solal, Schriftstellerin, Literaturwissenschaftlerin, Professorin an der Universität Caen
Jean-François Louette, Professor für Französische Literatur des 20. Jahrhunderts, Universität Lumière de Lyon-2, Mitglied des Redaktionskomitees von Les Temps Moderne
Ulrike Ackermann, Sozialwissenschaftlerin, Publizistin , Frankfurt am Main
Christa Hackenesch, Privatdozentin für Philosophie an der TU Berlin
Heinz Bude, Professor für Makrosoziologie an der Universität Kassel , Leiter des Bereich "Die Gesellschaft der Bundesrepublik" am Hamburger Institut für Sozialforschung
Walter van Rossum, freier Autor aus Köln
Presseinformation
Hans-Martin Schönherr-Mann, Essayist und Professor für politische Philosophie an der Ludwigs-Maximilians-Universität München
Tatjana Schönwälder, Lehrbeauftragte für Philosophie, Ludwig-Maximilians-Universität München
Vincent von Wroblewsky, Vorsitzender der deutschen Sartre-Gesellschaft, Herausgeber und Übersetzer von Sartre beim Rowohlt Verlag
Moderation
Jürg Altwegg und Walter van Rossum
Konferenzsprachen
französisch und deutsch
Veranstaltungsdatum
Donnerstag, 2.6., 19 - 22 Uhr, Saal und
Freitag, 3.6., 10 – 18 Uhr, Saal
Veranstaltungsort
Literaturhaus München, Salvatorplatz 1, München
Veranstalter
Bundeszentrale für politische Bildung und die Stiftung Literaturhaus, mit freundlicher Unterstützung des Institut français de Munich.
Weitere Informationen finden Sie unter
Tel.: +49 (0) 89 291 934 39 oder
Internet: Externer Link: www.literaturhaus-muenchen.de
Eintritt: 7.- / 5.- (pro Tag); 10.- (für beide Tage )
Kontakt
Literaturhaus München
Britta Hammwöhner
Salvatorplatz 1
80333 München
Tel +49 (0) 89 29 19 34 11
Fax +49(0) 89 29 19 34 19
E-Mail: E-Mail Link: bhammwoehner@literaturhaus-muenchen.de
Internet: Externer Link: www.literaturhaus-muenchen.de
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