Berlin, 12. Juni 2005 – "Politik ist nicht von gestern, sondern für heute", dieser Satz von Smudo, dem Sänger der Fantastischen Vier, brachte die Stimmung von Berlin 05, dem Festival für junge Politik, auf den Punkt. 11.200 Jugendliche aus dem Bundesgebiet waren der Einladung des Bundesjugendministeriums, der Bundeszentrale für politische Bildung und des Deutschen Bundesjugendring auf die Berliner Wuhlheide gefolgt. Sie haben geredet, gemacht und getanzt. Berlin 05 war kein Festival für, sondern von Jugendlichen. Der Erfolg gab den Veranstaltern recht.
49 Stunden lang standen Politik, Partizipation und Party in der Berliner Wuhlheide im Mittelpunkt. Bereits am Freitag waren die meisten Jugendlichen aus der ganzen Bundesrepublik angereist, um mit Sarah Kuttner, den Fantastischen Vier, Tocotronic und anderen Bands zu diskutieren und zu feiern. "Jugendliche wollen sich einmischen. Das hat das Wochenende gezeigt", so Renate Schmidt, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, in ihrem Resümee. Für Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, eine Bestätigung des eingeschlagenen Wegs: "Berlin 05 war eine Veranstaltung von Jugendlichen, nicht für Jugendliche. Der Erfolg hat uns recht gegeben." "Jugendliche engagieren sich insbesondere, wenn sie ein Ziel vor Augen haben und ernst genommen werden", zieht der Vorsitzende des Deutschen Bundesjugendring, Detlef Raabe, Bilanz. Viele der über 100 "Come in Contract"-Projekte, in denen 8.000 Jugendliche mit Politikerinnen und Politikern vor Ort klare Vereinbarungen getroffen haben, konnten ihre Erfahrungen an die Festivalteilnehmerinnen und -teilnehmer weitervermitteln.
"Politik ist nicht von gestern, sondern für heute", ermunterte Smudo, Sänger der Fantastischen Vier, die Besucherinnen und Besucher des Live-Konzertes am Samstagabend. Der Sänger Thomas D. zeigte sich von der friedlichen Stimmung begeistert. Neben der senegalesischen Hip-Hop-Band Daara Jay waren "Tocotronic" und die "Fantastischen Vier" die Top-Acts. Sie machten insgesamt rund 20.000 jugendlichen Besucherinnen und Besuchern auf der feucht-kalten Wuhlheide Lust auf Politik, darunter den Festivalteilnehmerinnen und -teilnehmern.
Rund 150 Jugendliche haben fast ein Jahr lang an der Vorbereitung des Festivals, das von der Bundeszentrale für politische Bildung, dem Bundesjugendministerium und dem Deutschen Bundesjugendring veranstaltet wurde, gearbeitet. "Wir waren erfolgreich, weil wir Jugendlichen den Raum geboten haben, sich Politik auf ihre Art zu nähern", bilanziert Jugend-Staatssekretär Peter Ruhenstroth-Bauer. Und bpb-Präsident Thomas Krüger beobachtete: "Die Egotaktiker der jungen Generation haben nichts zu verschenken. Sie zeigen sich bei der Wahl der Veranstaltungen, die sie besuchen, besonders kritisch." Gut aufgenommen wurden deshalb besonders nutzenorientierte Programme, wie der Lektürekurs für Parteiprogramme unter dem Titel "Schon wieder eine Wahl und du weißt nicht, was du wählen sollst", oder der "Debattierclub", in dem junge Erwachsene die Kunst der kontroversen Rede verfeinern konnten. Auch zu entscheiden gab es jede Menge. Neben Politopia, dem Wettbewerb für kreative Internetprojekte, wurden von den Festivalteilnehmerinnen und -teilnehmern auch noch die Siegerinnen und Sieger aus weiteren Wettbewerben, unter anderem einem Musik- und Videowettbewerb, gekürt.
Aus der gesamten Bundesrepublik waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer angereist. Mit 2.100 Teilnehmern nahm Baden-Württemberg den Spitzenplatz ein. 1.900 reisten aus Nordrhein-Westfalen an, 1.400 Teilnehmer aus Bayern und knapp 1.000 Jugendliche aus Sachsen.
Jugendliche sind Medienprofis, nicht nur als Rezipientinnen und Rezipienten, sondern auch als Produzentinnen und Produzenten. Für die Interviewfragen der über 170 akkreditierten Journalistinnen und Journalisten standen sie ebenso Mann und Frau wie in der täglich erscheinenden Festivalzeitung "pulsiert*" oder dem rund um die Uhr ausgestrahlten Campradio, das von 37 Redakteurinnen und Redakteuren produziert und auf der Frequenz 95,2 MHZ ausgestrahlt wurde.
"Berlin 05 war ein Höhepunkt, nicht der Abschluss von Projekt P. Ernst machen durch ernst nehmen, diesen Grundgedanken werden wir mit Projekt P weiter gemeinsam verfolgen", gibt Jugendstaatssekretär Peter Ruhenstroth-Bauer einen Ausblick.
"Projekt P - misch dich ein" fördert das politische Engagement von Kindern und Jugendlichen und ist eine Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Bundeszentrale für politische Bildung und des Deutschen Bundesjugendring. P steht für Politik und Partizipation. Über die Internetseite www.projekt-p.de finden Jugendliche Projekte in ihrer Region sowie Hilfestellungen und Informationsmaterial für eigene Projekte.
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