Mancher Beobachter warnt, dass Gedenkstätten sich zunehmend "historisieren". Welche Möglichkeit gibt es, dieser Entwicklung entgegenzuwirken? Kann mit einem Brückenschlag zu aktuellen Menschenrechtsverletzungen der Bogen in die Gegenwart gespannt werden? Ist die Wahrung der Menschenrechte folglich heute ein Gegenstand der Gedenkstättenarbeit? Diese und andere Fragen will die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb in Zusammenarbeit mit allen Landeszentralen für politische Bildung auf der Fachtagung "Menschenrechtserziehung: Eine Perspektive für die Gedenkstätten?" stellen.
Termin
29. bis 30. Mai 2006
Eröffnung
29. Mai, 19.00 Uhr, mit der saarländischen Kultus-Staatssekretärin Dr. Susanne Reichrath und dem Vizepräsidenten der Bundeszentrale für politische Bildung,
Dr. Bernd Hübinger
Ort
Novotel Saarbrücken
Zinzinger Strasse 9
66117 Saarbrücken
Kann Menschenrechtserziehung ein Ausweg aus der geschilderten Problematik um Historisierung und abnehmenden Gegenwartsbezug sein? Impulsreferate von Dr. Heiner Bielefeldt vom Berliner Institut für Menschenrechtserziehung und Dr. Rainer Huhle vom Menschenrechtszentrum Nürnberg bilden die Grundlage für eine Einschätzung dieses Ansatzes mit seinen Chancen und Risiken.
Eine Analyse der aktuellen Situation der NS-Gedenkstätten in Deutschland stellen Prof. Dr. Wolfgang Benz, Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung an der TU Berlin und Träger des Geschwister-Scholl-Preises, und Prof. Dr. Peter Steinbach, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Karlsruhe, vor. Prof. Dr. Alfons Kenkmann, Geschichtsdidaktiker an der Universität Leipzig und Vorsitzender des Arbeitskreises NS–Gedenkstätten NRW (Villa ten Hompel), widmet sich der Frage, wie Ermüdungserscheinungen bei der Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte entgegengetreten werden kann.
Eine weitere Herausforderung für Gedenkstätten stellen besonders Jugendliche mit Migrationshintergrund dar. Dr. Mark Terkessidis und Dr. Hasko Zimmer werden über eine Neuorientierung der Erinnerungsarbeit im internationalen Maßstab referieren.
Zur Abschlussrunde, die der Frage nachgehen wird, ob Gedenkstätten von der Verbindung zwischen Erinnerungsarbeit auf der einen und Menschenrechtsbildung auf der anderen Seite profitieren können, werden u.a. der Historiker Prof. Dr. Rainer Hudemann von der Universität des Saarlandes, Dr. Norbert Haase, Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, und der stellv. Direktor der Gedenkstätte Buchenwald Rikola-Gunnar Lüttgenau erwartet.
Weitere Informationen zu der Tagung im Internet unter:
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