Aus Sicht vieler westlicher Beobachter ist das Engagement Chinas in Afrika kritisch zu bewerten. Insbesondere Menschenrechtler befürchten, dass China als größter Wirtschaftsinvestor in afrikanischen Staaten vorrangig machtpolitische Ziele verfolgt: Innerhalb von Organisationen wie der UN und der WTO versuche sich China die Unterstützung Afrikas zu sichern, so die Kritiker. Inwieweit der Vorwurf einer vermeintlich unmoralischen Afrikapolitik Chinas haltbar ist, diskutieren am 9. Juni 2008 ab 19.00 Uhr im Bonner Universitätsclub die China-/Afrika-Experten Prof. Dr. Helmut Asche, Universität Leipzig, und Dr. Dirk Betke, Deutsche Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) Bamako/Mali. Dabei geht es auch um die Frage, inwiefern die Afrikapolitik Chinas die Entwicklung des Kontinents möglicherweise stärker fördert als das entwicklungspolitische Modell des Westens. Moderiert wird das Gespräch von der Journalistin Zhang Danhong (Deutsche Welle).
Prof. Dr. Helmut Asche
Diplom-Volkswirt und Diplom-Soziologe, arbeitete ab 1985 für die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ). Er war u.a. volkswirtschaftlicher und sozial-politischer Regierungsberater in Burkina Faso, Ruanda und Kenia (1986-1998) und ab 2000 als Bereichsvolkswirt für Afrika südlich der Sahara in der GTZ-Zentrale in Eschborn tätig. Seit 2006 ist er an der Universität Leipzig Hochschullehrer für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Afrika, seit 2007 Geschäftsführender Direktor des Instituts für Afrikanistik.
Dr. Dirk Betke
studierte Sinologie an der FU Berlin und promovierte in Landschaftsplanung an der TU Berlin, an der er mit den Schwerpunkten Umweltpolitik/Ressourcenmanagement und Ländliche Entwicklung forscht und lehrt. Es folgten Forschungsarbeiten und Gutachtertätigkeiten in China und für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit in Afrika. Seit 2001 ist er Leiter des Kooperationsvorhabens (GTZ, DED, KfW) "Programm Kommunalförderung" PACT in Mali sowie Berater des Ministers für Territorialverwaltung und Gebietskörperschaften.
Die Podiumsdiskussion ist Bestandteil der Ringvorlesung "Facetten Chinas: aktuelle Perspektiven auf Chinas Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft", die in Kooperation mit dem Universitätsclub Bonn sowie dem Institut für Orient- und Asienwissenschaften der Universität Bonn stattfindet. Die Reihe bildet einen Programmpunkt in dem umfangreichen Veranstaltungsprogramm "Meeting China – Olympialand kontrovers", mit dem die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb und die Bonner Gesellschaft für China-Studien/BGCS noch bis zum 14. Juli 2008 zu einer kontroversen Diskussion über die Volksrepublik und ihre politischen, sozialen und kulturellen Herausforderungen für die westliche Gesellschaft anregen. Weitere Informationen unter Externer Link: www.meeting-china.de.
Termin
Montag, 09.06.2008
19:00 , Einlass ab 18:30
Eintritt frei.
Im Anschluss Empfang mit Gelegenheit zum persönlichen Gespräch
Ort
Universitätsclub Bonn
Konviktstr. 9
53113 Bonn
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Pressekontakt
Bonner Gesellschaft für China-Studien e.V.
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