Eine siebenköpfige Fachjury unter dem Vorsitz von Hildegard Müller, ehemalige Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin, wählte am vergangenen Freitag die Sieger beim "einheitspreis – Bürgerpreis zur Deutschen Einheit 2009". In den drei Kategorien "Menschen", "Kultur" und "Jugend" war die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb zum achten Mal auf der Suche nach originellen und herausragenden Beispielen für bürgerschaftliches Engagement beim Zusammenwachsen von Ost und West in Deutschland wie Europa.
Besonders erfreut zeigte sich der Präsident der bpb, Thomas Krüger, über die Beiträge in der Kategorie "Jugend". "Die vielen beispielhaften Projekte, mit denen die junge Generation einen Zugang zu dem Thema der Einheit und Teilung Deutschlands gefunden hat, erlauben einen optimistischen Blick in die Zukunft", fasste Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, die Stimmung während der Jurysitzung zusammen. Die Gewinner in den drei Kategorien werden im Rahmen der offiziellen Feiern zum Tag der Deutschen Einheit in Saarbrücken geehrt und erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro.
Einen Ehrenpreis sprach die Jury Freya Klier zu. Die in Dresden geborene Autorin, Regisseurin und prominente Bürgerrechtlerin engagiert sich auch 20 Jahre nach dem Fall der Mauer für die Aufklärung der jungen Generation zum Thema "Leben in der DDR". Als Zeitzeugin in Schulen und bei Veranstaltungen für Jugendliche regt sie zur Auseinandersetzung mit der jüngsten deutschen Geschichte an. In Kooperation mit der saarländischen Landeszentrale für politische Bildung vergibt die bpb einen zweiten Ehrenpreis an Arno Krause. Der Saarländer engagiert sich seit vielen Jahrzehnten für den europäischen Einigungsprozess. Krause war an der Gründung mehrerer europaweit agierender zivilgesellschaftlicher Organisationen beteiligt und ist Vorstandsvorsitzender der Europäischen Akademie Otzenhausen. "Wir freuen uns über diese Entscheidung der Jurymitglieder. Arno Krause hat wie kein zweiter den europäischen Einigungsprozess zu seiner persönlichen und beruflichen Lebensaufgabe gemacht", kommentierte der diesjährige Schirmherr des einheitspreises und Intendant des Saarländischen Rundfunks, Fritz Raff, die Benennung des saarländischen Preisträgers.
Die Preisverleihung findet am 2. Oktober 2009 im Rahmen des Bürgerempfangs beim saarländischen Landtagspräsidenten, Hans Ley, im Weltkulturerbe Völklinger Hütte statt. Geehrt werden neben den Preisträgern des einheitspreises auch zwei Amateurfotografen, deren private Zeugnisse aus der Zeit 1989/90 bei der Onlineabstimmung "Klick das einheitsbild!" die meisten Stimmen erhielten.
Weitere Informationen zum einheitspreis und zu "Klick das einheitsbild!" finden Sie unter Externer Link: www.einheitspreis.de.
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Die Preisträgerinnen und Preisträger des einheitspreises 2009
in der Kategorie "Menschen – Akteure der Einheit":
Der Leiter der Gedenkstätte "Museum in der runden Ecke" und Mitbegründer des Leipziger Bürgerkomitees, Tobias Hollitzer, erhält stellvertretend für das Bürgerkomitee Leipzig e.V. den einheitspreis für sein überzeugendes Engagement und seine Aufklärungsarbeit zur Geschichte, Struktur, und Arbeitsweise des Ministeriums für Staatssicherheit in Leipzig. Der Einsatz von Hollitzer und seinen Mitstreitern ist ein herausragender Beitrag zur Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit.
Für sein Engagement in der deutsch-polnischen Jugendbewegung wird Roland Spether mit dem einheitspreis 2009 ausgezeichnet. Spethers Jahrzehnte andauerndes Engagement innerhalb des deutsch-polnischen Jugendaustauschs und seine Mitarbeit beim Begegnungsprojekt "Eine Welt von Freunden" haben dazu beigetragen, Vorurteile und Vorbehalte gegenüber Deutschlands östlichem Nachbarn abzubauen.
in der Kategorie "Kultur – Profil der Einheit":
Die Open-Air-Ausstellung "FRIEDLICHE REVOLUTION 1989/90" der Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. in Zusammenarbeit mit der Kulturprojekte Berlin GmbH dokumentiert in Texten und Bildern die Ereignisse um die Friedliche Revolution und stellt ihre Akteure in den Mittelpunkt. Die Ausstellung auf dem Berliner Alexanderplatz ist vom 7. Mai bis 14. November täglich 24 Stunden geöffnet, kostenfrei zugänglich und wird von einem umfangreichen Führungs- und Rahmenprogramm begleitet.
Das deutsch-polnische Magazin DIALOG setzt Maßstäbe im Bereich journalistischer Tätigkeit und trägt wesentlich zum deutsch-polnischen Verständnis bei. Seit 20 Jahren gibt die zweisprachige Publikation durch eine Rezeption von Themen, die sowohl die polnischen aus auch die deutschen Perspektiven einbeziehen, immer wieder neue Impulse für ein friedliches Miteinander der beiden Gesellschaften dies- und jenseits der Oder-Neiße-Grenze.
in der Kategorie "Jugend – Zukunft der Einheit":
Das Projekt "Grenzerfahrungen" einer elften Klasse des Gymnasiums Lüchow in Niedersachsen ist ein herausragendes Beispiel für die Initiative westdeutscher Schüler, sich mit der deutsch-deutschen Geschichte und insbesondere der DDR auseinanderzusetzen. Während des gesamten Schuljahres 2008/09 planten und organisierten die Jugendlichen mehrere Exkursionen, führten Zeitzeugengespräche, realisierten eine Ausstellung und produzierten mehrere Videofilme zu ihren Erfahrungen und Eindrücken.
Die Auseinandersetzung mit bosnischen Märchen und den darin enthaltenen kulturellen Mustern war die Grundlage für das deutsch-bosnische Projekt "Baustelle Europa – Märchenhaft verbunden". Die Jugendlichen arbeiteten gemeinsam ein bosnisches Märchen zu einem Text für ein Figurentheaterstück um und führten es vor Jugendlichen bei einer Tournee in Bosnien auf.
In der einmaligen Sonderkategorie "Klick das einheitsbild!":
Mary Joy Knothe für ihr Foto "Aufbruch 1990"
Jürgen Lottenburger für sein Foto "Mauerläufer"
Pressemitteilung als Interner Link: PDF-Version (176 KB)
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