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"The Celluloid Curtain": | Presse | bpb.de

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"The Celluloid Curtain": Europäische Spionagefilmreihe startet am 1. Juni in Berlin

/ 4 Minuten zu lesen

Nach Präsentation in den Londoner Riverside Studios zeigt das Zeughauskino in Berlin vom 1. bis 22. Juni die Filmreihe "The Celluloid Curtain".

Nach Präsentation in den Londoner Riverside Studios zeigt das Zeughauskino in Berlin vom 1. bis 22. Juni die Filmreihe "The Celluloid Curtain". Vom Goethe- Institut London initiiert, widmet sie sie sich dem Genre des Spionagefilms aus der Ära des Kalten Krieges. Zu sehen sind elf europäische Filmproduktionen, die auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs entstanden sind. Neben Klassikern präsentiert "The Celluloid Curtain" vor allem heute kaum noch bekannte Filmhighlights aus dem damaligen "Ostblock".

Als vor 50 Jahren mit dem Bau der Berliner Mauer der Kalte Krieg auf einen bedrohlichen Höhepunkt zusteuerte, gehörte der Spionagefilm zu den erfolgreichsten europäischen Filmgenres: In einer Zeit der Paranoia vor einem erneuten (atomar) geführten Krieg interessierte die Öffentlichkeit kaum etwas mehr als der Umgang mit dem politischen Gegner. Im Osten wie im Westen reagierte die Populärkultur darauf mit zahlreichen Agentenfilmen. Die von den Filmexperten Oliver Baumgarten und Nikolaj Nikitin kuratierte Reihe "The Celluloid Curtain" präsentiert Produktionen aus der Zeit von 1960 bis 1974. Sie erlauben einen vielseitigen Einblick in den Zeitgeist, die Filmkunst und -produktion jener hochexplosiven Phase einer bipolaren Welt. Eröffnet wird die Filmreihe am 1. Juni um 20 Uhr mit "S-a furat o bombă"("Die gestohlene Bombe") des in Cannes ausgezeichneten rumänischen Regisseurs Ion Popescu-Gopo. Der dialogfreie Film aus dem Jahr 1961 ist eine visuell herausragende, humorvolle Parodie auf die Angst vor der Atombombe, voller slapstickartiger Einlagen und grotesker Einfälle.

Zu sehen sind auch Kinoklassiker – wie am 3. und 11. Juni die Verfilmung von John le Carrés "The Spy Who Came in from the Cold" mit Richard Burton als desillusioniertem Agenten Alec Leamas sowie am 4. und 18. Juni "Die 1000 Augen des Dr. Mabuse" von Fritz Lang. 1960 entstanden, legte dieser Film in vielerlei Hinsicht einen Grundstein für den europäischen Spionagefilm: Er greift das zentrale Thema der Spionage – Macht durch Wissens- und Informationsvorsprung – auf und rückt erstmals ein technisches Hilfsmittel in den Fokus, das heute längst zum Alltag einer Großstadt gehört: die permanente Kameraüberwachung.

Mit der Präsentation von "Skvorets i Lira" ("Skvorets and Lira") aus der UdSSR gibt es am 4. Juni die Gelegenheit, eine Deutschlandpremiere zu erleben (Wiederholung am 8. Juni). Der 1974 entstandene Film erinnerte damals zu sehr an die Guillaume-Affäre, die zum Rücktritt Willy Brandts geführt hatte, und verschwand mit Ausnahme einer TV-Ausstrahlung für Jahrzehnte in der Versenkung. Einen Riesenerfolg in der DDR feierte dagegen 1963 der als "James Bond des Ostens" bezeichnete Film "For Eyes Only – Streng geheim", der am 3. und 19. Juni vorgeführt wird. Die reale Geschichte des DDR-Spions Horst Hesse bildete die Grundlage der Film-Story, die um einige fiktive Elemente erweitert wurde und eine geplante Invasion der Amerikaner in die DDR suggerierte. Tatsächlich hat ein solcher Angriffsplan nie existiert. Die Geschichte hinter der Geschichte erzählt die Dokumentation "For Eyes Only – Ein Film und seine Geschichte" am 19. und 22. Juni.

"The Celluloid Curtain" zeigt Produktionen aus Bulgarien, der Sowjetunion, der BRD, der DDR, Großbritannien, Frankreich, Ungarn, Rumänien, der Tschechoslowakei, Spanien und Polen. Die Bandbreite des Genres reicht dabei vom Actionfilm bis zur Psychostudie, von der manifesten Ideologie bis zur subversiven Parodie. Die Filme werden von den Kuratoren sowie von Film- und Kulturwissenschaftlern eingeführt und in der Originalversion mit englischen Untertiteln gezeigt, "Fotó Háber" (Ungarn 1963) ist mit deutschen Untertiteln zu sehen. Unter dem Titel "The Spy who Came in from the Past" veranstalten die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb und das Zeughauskino am 7. Juni eine Podiumsdiskussion, an der neben dem deutschamerikanischen Historiker Prof. Dr. Konrad Jarausch von der FU Berlin auch Dr. Christoph Classen vom Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam, sowie der Autor und ehemalige Politiker Dr. Andreas von Bülow und Oliver Baumgarten, Filmexperte und Kurator von "The Celluloid Curtain", teilnehmen. Moderiert wird die Veranstaltung von der Journalistin und Filmkritikerin Claudia Lenssen. Das Zeughauskino und die bpb haben zudem begleitende Schulfilmveranstaltungen organisiert.

Ausführliche Informationen zur Veranstaltungsreihe finden Sie unter: Externer Link: www.celluloid-curtain.eu.

Die Filme von "The Celluloid Curtain" in der Übersicht

  • S-a furat o bombă (Die gestohlene Bombe), Rumänien 1961

  • Die 1000 Augen des Dr. Mabuse, BRD/Italien/Frankreich 1960

  • Spotkanie ze szpiegem (Rendez-vous with a Spy), Polen 1964

  • Foto Háber, Ungarn 1963

  • The Spy who Came in from the Cold, Großbritannien 1965

  • Comando de Asesinos (High Season for Spies), Spanien/Portugal/BRD 1966

  • Skvorets i Lira (Skvorets and Lira), UdSSR 1973

  • Les Barbouzes (The Great Spy Chase), Frankreich/Italien 1964

  • Nyama nishto po-hubavo ot loshoto vreme (There's Nothing Finer than Bad Weather), Bulgarien 1971

  • Smyk (Skid), Tschechoslowakei 1960

  • For Eyes Only – Streng geheim, DDR 1963

  • For Eyes Only – Ein Film und seine Geschichte, Deutschland 2009

  • Pressemitteilung als Interner Link: PDF-Version (191 KB)


    Ort


    Zeughauskino, Deutsches Historisches Museum
    Unter den Linden 2
    10117 Berlin

    Kinokasse


    Tel +49 (0)30 203 04-770

    Büro Zeughauskino


    Tel +49 (0)30 203 04-421

    Eintritt


    5 Euro

    Bei der Podiumsdiskussion am 7. Juni sowie den Programmen am 15. und 16. Juni ist der Eintritt frei.

    "The Celluloid Curtain" ist eine Initiative des Goethe-Instituts London, in Berlin veranstaltet vom Zeughauskino und der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb in Kooperation mit EUNIC Berlin.

    Pressekontakt Goethe-Institut Hauptstadtbüro


    Dr. Christine Regus
    Neue Schönhauser Straße 20
    10178 Berlin
    Tel +49 (0)30 259 06-471
    E-Mail Link: regus@goethe.de
    Externer Link: www.goethe.de

    Allgemeiner Pressekontakt


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