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bpb - einheitspreis: Gewinner 2011 stehen fest Juryentscheidung unter Vorsitz von Joachim Gauck / Preisverleihung im Rahmen der zentralen Feiern zum Tag der Deutschen Einheit in Bonn

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Die Gewinner des "einheitspreis 2011 – Bürgerpreis zur Deutschen Einheit" stehen fest. Im zehnten Jahr des mit insgesamt 15.000 Euro dotierten Wettbewerbs der bpb werden acht Preisträgerinnen und Preisträger geehrt. Seit März waren rund 270 Bewerbungen und Nominierungen bei der bpb eingegangen.

Berlin, 21. September 2011 – Die Gewinner des "einheitspreis 2011 – Bürgerpreis zur Deutschen Einheit" stehen fest. Im zehnten Jahr des mit insgesamt 15.000 Euro dotierten Wettbewerbs der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb werden acht Preisträgerinnen und Preisträger geehrt. Sie wurden von einer unabhängigen Jury unter Vorsitz von Dr. h.c. Joachim Gauck ausgewählt. Seit März waren rund 270 Bewerbungen und Nominierungen bei der bpb eingegangen.

"Die große Zahl an Einreichungen zeigt uns, dass der Begriff "gelebte Einheit" vielerorts Realität geworden ist. In zehn Jahren haben wir 68 Menschen und Initiativen für ihr beispielhaftes und kreatives Engagement geehrt. So haben wir auch dazu beigetragen, den Stellenwert des Bürgerengagements bei der Annäherung von Ost und West deutlich zu machen und nachhaltig zu stärken", erklärt Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung.

Die Preisverleihung findet am 2. Oktober 2011 im Rahmen der zentralen Feiern zum Tag der Deutschen Einheit in der Deutschen Welle in Bonn statt. Der Präsident des Landtags von Nordrhein-Westfalen, Eckhard Uhlenberg, lädt anschließend zu einem Empfang.

Mit dem Sonderpreis der Jury für die Stadt Plauen will die Jury an die Zivilcourage der dortigen Bevölkerung erinnern, die sich am 7. Oktober 1989, dem Nationalfeiertag der DDR, von Stasi, Volkspolizei und Wasserwerfern nicht daran hindern ließ, für ein Ende der SED-Diktatur zu demonstrieren. In der öffentlichen Wahrnehmung standen die Plauener im Schatten von Leipzig und Berlin, aber sie markierten den Wende-Punkt im dramatischen Revolutionsherbst von 1989.

Den Publikumspreis des Medienpartners SUPERillu gewann das Eiskunstlauf-Paar Robin Szolkowy und Aljona Savchenko aus Chemnitz. Die beiden Sportler beweisen bereits seit acht Jahren, dass sie zu den erfolgreichsten Athleten ihrer Disziplin gehören. Zusammen haben der gebürtige Greifswalder Szolkowy und die gebürtige Ukrainerin Savchenko deutsche Eiskunstlauf-Geschichte geschrieben. Für ihre Erfolge auf dem Eis werden die dreifachen Weltmeister in Ost und West gefeiert.

Über den einheitspreis

Der "einheitspreis – Bürgerpreis zur Deutschen Einheit" der bpb ehrt zum zehnten Mal das bürgerschaftliche Engagement von Personen und Projekten, die das Zusammenwachsen von Ost und West in Deutschland und Europa fördern. Die Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen und die Ampelmann GmbH unterstützen die bpb als Kooperationspartner beim einheitspreis 2011. Medienpartner sind die Deutsche Welle, der General-Anzeiger Bonn und die SUPERillu. Hannelore Kraft, Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen, ist Schirmherrin des einheitspreis 2011. Weitere Informationen finden Sie unter Externer Link: www.einheitspreis.de oder auf telefonische Anfrage beim Wettbewerbsbüro unter +49(0)30 2887 610.

Die Preisträgerinnen und Preisträger des einheitspreis 2011

Kategorie "Menschen – Akteure der Einheit"

  • Dr. Sibylle Plogstedt macht aus sehr persönlicher Sicht mit dem Leben in Diktaturen vertraut. Für ihr neuestes Buch "Knastmauke" hat sie frühere politische Häftlinge der DDR nach ihrem Schicksal befragt. Durch diese intensive und langjährige Arbeit hat sie ein Thema der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, das bis heute noch unzureichend aufgearbeitet ist. Die Journalistin, Autorin und Soziologin würdigt mit ihrer Tätigkeit diejenigen, die ihren Widerstand gegen das Regime teuer bezahlt haben und gibt den Opfern ein Gesicht. "Dabei verbindet sie auf besondere Weise ihre eigenen Erfahrungen und politischen Ansichten mit den Lebensschicksalen traumatisierter DDR-Bürger", lobte Jury-Vorsitzender Joachim Gauck ihr Engagement. Hintergrund von Plogstedts Arbeit sind persönliche Erfahrungen. Als 24-Jährige war sie 1969 von der Staatssicherheit der Tschechoslowakei verhaftet worden, da sie einer Jugendgruppe angehörte, die den Einmarsch der Russen bekämpfte.

  • György Dalos steht mit seinem Werk für die Annäherung von Deutschland und seinen östlichen Nachbarländern. Zeitlebens hat er sich mit der Kultur Deutschlands und Ungarns befasst und bedeutende Arbeit als Vermittler geleistet. Als Bürgerrechtler hat er stets ohne Jähzorn und mit großer Sachkenntnis und europäischer Perspektive Akzente gesetzt. Während seiner Zeit als Leiter des ungarischen Kulturinstituts in Berlin und als Kurator des Themenschwerpunkts Ungarn bei der Frankfurter Buchmesse stärkte er die Akzeptanz füreinander. Der Autor wirkt derzeit an dem Arte-Projekt "Lebt wohl, Genossen!" mit, einer Sendereihe, die auf seinem Buch über den Untergang des sowjetischen Imperiums basiert.

Kategorie "Kultur – Profil der Einheit"

  • "Lernen-aus-der-geschichte.de" wurde von der Jury als "gutes Beispiel für zukunftsweisende Aktivitäten mit internationaler Rezeption" ausgezeichnet. Seit Februar 2001 bietet der Berliner Verein Lernen aus der Geschichte dieses Webportal mit rund 5.000 Beiträgen an. Thematische Schwerpunkte sind Nationalsozialismus, Holocaust und die Geschichte des 20. Jahrhunderts. Die Website lebt von der aktiven Beteiligung von Lehrern und Schülern, die sich nicht nur an einem internationalen Diskussionsforum beteiligen können, sondern die Möglichkeit haben, ihre eigenen Unterrichtsprojekte zu veröffentlichen. Rund 50.000 Menschen nutzen inzwischen monatlich das Bildungsportal, das die gemeinsame Reflexion über trennende Geschichte ermöglichen soll.

  • Mit dem Preis für das "Lew Kopelew Forum" ehrt die Jury eine Institution, die sich für die Völkerverständigung zwischen Deutschland, Russland und anderen osteuropäischen Ländern einsetzt. Der Kölner Verein gibt seit 1998 Impulse für Kontinuität und Ausbau der kulturellen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Ländern und für eine Hilfe "von Mensch zu Mensch", die Brücken baut "von Volk zu Volk" (Kopelew). Im Sinne des aus der UdSSR ausgebürgerten Schriftstellers und Literaturwissenschaftlers tritt das Forum für die Wahrung der Menschenrechte in aller Welt ein.

Kategorie "Jugend – Zukunft der Einheit"

  • "20 Jahre deutsche Einheit – Zeitzeugengespräche in NRW" widmet sich aus biografischer Perspektive der deutschen Teilung. "Es ist nicht selbstverständlich sich weit entfernt von der ehemaligen Grenze damit zu beschäftigen", hob Joachim Gauck dieses Projekt des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerks (IBB) Dortmund heraus. Mehr als 600 Schüler der Jahrgangsstufen 9 bis 13 nahmen 2009 und 2010 an den Zeitzeugengesprächen teil. Sie regen zum Erfahrungs- und Gedankenaustausch an und ermöglichen den Jugendlichen, die erst nach dem Mauerfall geboren wurden, ein Verständnis für die deutsch-deutsche Geschichte zu entwickeln.

  • Die "Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste" (ASF) bietet seit mehr als 50 Jahren Jugendlichen die Chance, durch ihr freiwilliges soziales und bildungspolitisches Engagement in anderen Ländern Brücken der Verständigung zu bauen sowie Vorurteilen und Klischees entgegenzutreten. Sie werden so zu Akteuren und Multiplikatoren europäischer Vereinigungsarbeit mit großer Breitenwirkung. Ziel der ASF ist es, durch praktisches Handeln zur Versöhnung mit dem Nachbarland Polen (und vielen weiteren Ländern, die besonders unter dem Nationalsozialismus gelitten haben) beizutragen. Hierzu bietet die ASF die Möglichkeit zur Mitarbeit in vielfältigen Projekten in elf europäischen Ländern, den USA und Israel.

Fussnoten