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Desinformation – Stresstest für liberale Gesellschaften

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Konferenz der Bundeszentrale für politische Bildung in Berlin zum Thema „Disinformation Wars in Central and Eastern Europe“

Knapp 300 Teilnehmer nutzten die Möglichkeit, sich auf der internationalen Konferenz „Disinformation Wars in Central and Eastern Europe“ der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb am 30. und 31.08.2019 in Berlin über Akteure, Instrumente und Strategien der Desinformation in Mittel- und Osteuropa und Russland zu informieren.

In seiner Eröffnungsrede erläuterte bpb-Präsident Thomas Krüger die Kernanliegen der zweitätigen Veranstaltung: Antworten finden auf die Fragen, welche Rolle die globalen Desinformationskriege speziell in Mittel- und Osteuropa spielen und wie das Vertrauen in Demokratien und Medien wiederhergestellt werden könnte.

Das Programm wurde von rund 35 teilnehmenden Wissenschaftlern, Journalisten und Experten aus 18 Ländern bestritten. Mit dabei unter anderen die Fernsehjournalistin und Russlandexpertin Golineh Atai, die aus Ungarn stammende Schriftstellerin Terézia Mora und der slowakische Autor Michal Hvorecky.

In den Podiumsgesprächen und Vorträgen wurde dabei immer wieder deutlich: Desinformationen durch Fake News oder Fake Kommentare sind ein globales Thema. Akteure können Staatsmedien (z. B. Russland) oder private Medien und Trollfabriken sein (z.B. Tschechien, Slowakei, Ungarn, Georgien). Gemeinsames Ziel aller Desinformationskampagnen sei es, das Vertrauen in die Wahrheit zu zerstören. Dies erzeuge Unsicherheit, Misstrauen in staatliche Organe sowie in etablierte Medien und führe so zur Destabilisierung von Gesellschaften. Je mehr Schwächen eine Gesellschaft aufweise, desto anfälliger sei sie für Desinformationen.

Die Experten empfehlen eine mehrgleisige Strategie: Zum einen müssten die Demokratien massiv in Bildung, Forschung und Qualitätsjournalismus investieren. So sollte es bereits in der Schule ein Fach „Medienkompetenz“ geben, Journalismusstudenten müssten auf den Umgang mit Desinformation vorbereitet werden und die Redaktionen sollten mehr Ressourcen für Recherche unter anderem auch von positiven Geschichten erhalten. Gleichzeitig müsste die Wirkung von Desinformationen im Detail erforscht werden. Vor allem aber – so die immer wiederkehrende Feststellung der eingeladenen Experten – müssten die Gesellschaften an ihren eigenen Schwächen arbeiten, also ihre „politischen Hausaufgaben machen“. Denn: Der „Desinformationskrieg“ von heute sei nur ein Stresstest für Europa. Zukünftig sei mit Blick auf China mit einer Ausweitung dieses Krieges zu rechnen, so Anton Shekhovtsov von der Universität Wien auf dem Panel 2 „Transnationale Netzwerke und Desinformation“.

Pressemitteilung als Interner Link: PDF

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