Die 10. Ausgabe von Politik im Freien Theater findet vom 01. bis 11. November in München statt – und damit, nach Stationen in Bremen, Stuttgart, Hamburg, Berlin, Köln, Dresden und Freiburg/Breisgau, erstmals in Bayern.
Das Festival ist ein Spiegel der politischen und gesellschaftlichen Lage und bietet zugleich einen Überblick über aktuelle Theaterästhetiken. Es wird alle drei Jahre von der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb veranstaltet, jeweils in Kooperation mit einem Stadt-/Staatstheater und einem Akteur der Freien Szene. Diesmal sind das die Münchner Kammerspiele und der Spielmotor München e.V. / SPIELART Festival. Unter dem Motto REICH setzt sich das Programm mit Fragen nach wirtschaft-licher, kultureller und sozialer Ungleichheit auseinander – in München, Deutschland und der Welt. Im Zentrum stehen 14 innovative Gastspiele aus der freien deutschsprachigen und internationalen Theaterszene. Eine siebenköpfige Jury hat sich mehr als ein Jahr auf die Reise quer durch Europa gemacht. Am Ende der Recherche steht eine Auswahl von Theaterstücken, die sich auf provokante Weise, sinnlich und formensprengend ihren Themen stellen.
Mit She She Pop, Gob Squad und Rimini Protokoll (letztere sind mit zwei von den Münchner Kammerspielen eingeladenen Arbeiten außerhalb des regulären Gastspielprogramms vertreten) kommt eine Reihe von Pionieren und Stars der Freien Szene nach München. Ihre Produktionen handeln von Menschen, die ein Erbe in der Hinterhand haben und sich einen Lebensabend in der Eigentums-wohnung leisten können, während andere 50 Prozent ihres Nettoeinkommens für die Miete aufwenden. Es geht um Großbaustellen, die durch Korruption, undurchschaubare Interessenskonflikte und schlichten Pfusch außer Kontrolle geraten. Oder auch um Schönheitsideale, Narzissmus und Selfiewahn inmitten kapitalistischer Verwertungslogik.
Noch viel mehr neue und weniger bekannte Namen gilt es zu entdecken. Der koreanisch-niederländische Regisseur Jaha Koo lässt die Sprach-Menüs und die digitalen Displays von Reiskochern hacken und erzählt, wie die Politik des Internationalen Währungsfonds in seiner Heimat eine in seinen Freundeskreis hineinreichende Selbstmordwelle ausgelöst hat.
Die Schweizer Theatergruppe Thom Truong teilt das Publikum in Blauäugige und Braunäugige ein. In größtmöglicher Zuspitzung konfrontieren sie die Besuchenden mit Privilegien, die sonst so selbstverständlich zu sein scheinen, dass sie für sie selbst nicht wahrnehmbar sind. Die belgische Gruppe BERLIN porträtiert ein Paar, das im radioaktiv verseuchten Sperrgebiet von Tschernobyl geblieben ist. Selbst unter widrigsten Bedingungen hat es sich so etwas wie Autonomie und Liebe erhalten.
Ein breit gefächertes Rahmenprogramm mit Partnern und Akteuren aus ganz München flankiert die Produktionen und beleuchtet verschiedenste Aspekte des Themas „reich“ in Lesungen, Filmreihen, Diskussionen, Vorträgen, Workshops und Konzerten. Gezielt an Schülerinnen und Schüler, Studierende und Lehrkräfte richtet sich das Programm Jugend & Schule mit Schulprojekten, Workshops, Fortbildungen und Ferienwerkstätten. Die 14 Gastspiele sind, wie auch das Begleitprogramm, an Veranstaltungsorten überall in München zu erleben. Zu den Spielstätten gehören die Münchner Kammerspiele, die Schauburg, das Muffatwerk, Pathos München/Schwere Reiter, HochX und viele mehr.
Tickets für das Gastspielprogramm kosten 15 Euro / 8 Euro ermäßigt und sind ab sofort online und über die Theaterkasse der Münchner Kammerspiele erhältlich.
Mehr Informationen unter Externer Link: www.politikimfreientheater.de
Pressemitteilung als Interner Link: PDF
Pressemappe als Interner Link: PDF
Pressekontakt im Auftrag des Festivals:
Maren Dey
presse@politikimfreientheater.de
Tel. 030 23628191
Mobil 0173 3183148
Pressekontakt
Bundeszentrale für politische Bildung
Stabsstelle Kommunikation
Adenauerallee 86
53113 Bonn
Tel +49 (0)228 99515-200
Fax +49 (0)228 99515-293
E-Mail Link: presse@bpb.de