Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen

Verfälschte News und stylische Videos: Wie Rechtsextreme Hass schüren und Jugendliche ködern | Presse | bpb.de

Presse Pressemitteilungen Pressetexte 2024 Archiv Reden Archiv Pressekits Fotos | Logos | Banner Logos Virtuelle Hintergründe Thomas Krüger Jahresrückblicke Jahresberichte Auszeichnungen Pressekontakt

Verfälschte News und stylische Videos: Wie Rechtsextreme Hass schüren und Jugendliche ködern Fake-News und Lifestyle-Elemente als Türöffner für menschenverachtende Propaganda | hohe Reichweite auch außerhalb rechtsextremer Kreise | Zivilgesellschaft stärken, junge User unterstützen und Unternehmen in die Pflicht nehmen

/ 3 Minuten zu lesen

Rechtsextreme gehen im Netz immer perfider vor, um Jugendliche zu ködern und ihre Ideologie der Ungleichheit zu verbreiten. Mit frei erfundenen oder verfälschten Meldungen schüren sie Hass gegen Geflüchtete, Muslime und andere Minderheiten. Jugendaffine Themen wie Onlinespiele, Hip-Hop oder Ernährungstrends werden als Türöffner genutzt. Über provokante Beiträge im Social Web werden auch viele junge User außerhalb extremistischer Kreise erreicht. Aktuelle Erkenntnisse, Zahlen und Gegenstrategien zu Rechtsextremismus im Internet stellten das Bundesfamilienministerium, die bpb und jugendschutz.net heute vor. "Falschmeldungen werden gezielt lanciert, um Hass zu schüren", berichtet Stefan Glaser, stellvertretender Leiter von jugendschutz.net. Die mediale Inszenierung habe dabei eine neue Qualität erreicht, der extremistische Hintergrund sei häufig verschleiert. "Rechtsextreme vermitteln ihre Botschaften über stylische Memes und Videos. Da verpackt die Identitäre Bewegung ihre Propaganda in coole Hip-Hop-Songs oder es tauchen bei Facebook Nazi-Parolen zwischen Fotos von Erdbeerkuchen und Müsli auf".

Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig betont: "Hass und Hetze haben weder auf der Straße noch im Netz etwas zu suchen. Viele Jugendliche sind per Smartphone oder Tablet praktisch überall und rund um die Uhr erreichbar. Umso wichtiger ist es, dass gerade sie die Gefahren im Netz erkennen, widersprechen lernen und Hass-Beiträge auch melden können. Wir müssen die digitale Zivilgesellschaft stärken und zugleich die Betreiber von Internetdiensten in die Pflicht nehmen, Hass und Gewalt konsequent von ihren Plattformen zu verbannen", so Manuela Schwesig weiter. "Wir brauchen eine junge Generation, die für demokratische Werte und Menschenrechte eintritt und entschieden die Grundfeste unserer Gesellschaft verteidigt", fordert der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, Thomas Krüger. Politische Bildung müsse Jugendliche dabei unterstützen, Fake-News zu erkennen, Hetze entgegenzutreten und sich mit den Opfern von Hass zu solidarisieren. "Bildung und Aufklärung sind der Schlüssel." ergänzt Krüger.

Gegen 1.678 rechtsextreme Angebote, die die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen gefährden können, ist jugendschutz.net 2016 vorgegangen. 94 % wurden bei Facebook, YouTube und Twitter festgestellt. In über 80 % der Fälle gelang es, über eine Kontaktaufnahme zum Anbieter die unzulässigen Inhalte schnell zu entfernen oder für den Zugriff aus Deutschland sperren zu lassen. 3 % wurden an die Medienaufsicht und die Strafverfolgung abgegeben.

Mit dem Poster "Achtung Hinterhalt" bietet jugendschutz.net Tipps, wie Jugendliche rechtsextreme Fake-News erkennen und sich dagegen wehren können. Die Broschüre "Vernetzter Hass" informiert darüber, wie Rechtsextreme Jugendliche ködern und umwerben.

Materialien zur Pressekonferenz: Externer Link: www.hass-im-netz.info/presse

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)
Das BMFSFJ unterstützt seit 2001 verschiedene Programme zur Extremismusprävention. Im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" wird jugendschutz.net gefördert, Erkenntnisse darüber zu gewinnen und zu aktualisieren, wie Rechtsextreme das Internet zur Infiltration der Gedankenwelt von Kindern und Jugendlichen mit rechtsextremen Inhalten nutzen. Einer der neuen Schwerpunkte wird in diesem Jahr das Thema "Stärkung des Engagements im Netz - gegen Hass im Netz" sein.
Kontakt:
E-Mail Link: presse@bmfsfj.bund.de
Tel. +49 (0) 30 206 55-10 61/62
Externer Link: www.bmfsfj.de

jugendschutz.net
Als gemeinsames Kompetenzzentrum von Bund und Ländern für den Jugendschutz im Internet recherchiert jugendschutz.net Gefahren und Risiken in jugendaffinen Diensten. Die Stelle drängt Anbieter, ihre Angebote so zu gestalten, dass Kinder und Jugendliche sie unbeschwert nutzen können. Mit Rechtsextremismus im Internet beschäftigt sich jugendschutz.net seit 2000. Gefördert wird diese Arbeit im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie Leben!" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Kontakt:
E-Mail Link: presse@jugendschutz.net
Tel. +49 (0) 6131 3285-20
Externer Link: www.jugendschutz.net, Externer Link: www.hass-im-netz.info/presse

Demokratie stärken – Zivilgesellschaft fördern - die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb
Die Bundeszentrale für politischen Bildung/bpb bietet zahlreiche Hintergrundinformationen zum Thema Rechtsextremismus. Zudem fördert und unterstützt sie verschiedene Beratungs- und Informationsangebote, Präventionsmaßnahmen und gesellschaftliche Aktionen zur För-derung von Zivilcourage.
Kontakt:
E-Mail Link: presse@bpb.de
Tel. +49 (0) 228 99515-200
Interner Link: www.bpb.de/rechtsextremismus

Pressemitteilung als Interner Link: PDF.

Pressekontakt:

Bundeszentrale für politische Bildung
Stabsstelle Kommunikation
Adenauerallee 86
53113 Bonn
Tel +49 (0)228 99515-200
Fax +49 (0)228 99515-293
E-Mail Link: presse@bpb.de

Fussnoten