Das „Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt (BfDT)“ hat 2014 im Wettbewerb insgesamt 66 Initiativen und Projekte für ihr vorbildliches und nachahmenswertes zivilgesellschaftliches Engagement für Demokratie und Toleranz als Preisträger ausgewählt. Die Preise sind mit 1.000 € bis 5.000 € dotiert.
Die Preisverleihung Wettbewerb Aktiv für Demokratie und Toleranz 2014 findet am 23. Juni 2015 von 17.00 bis 18.00 Uhr im Sitzungssaal Stadtverwaltung Mayen, Rosengasse 2, 56727 Mayen, statt.
In der öffentlichen Preisverleihung werden der Oberbürgermeister der Stadt Mayen, Wolfgang Treis und Prof. Dr. Roland Eckert, Mitglied im Beirat des BfDT, die Preisträger auszeichnen und zusammen mit Dr. Gregor Rosenthal, Leiter der Geschäftsstelle des BfDT, das vorbildliche Engagement würdigen. Im Anschluss an die Preisverleihung besteht die Möglichkeit, mit Preisträgern und Veranstaltern bei einem Empfang ins Gespräch zu kommen.
Am 23. Mai 2000 gründeten die Bundesministerien des Innern und der Justiz das „Bündnis für Demokratie und Toleranz - gegen Extremismus und Gewalt“. Seit dem Jahr 2011 ist die Geschäftsstelle des Bündnisses für Demokratie und Toleranz Teil der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb.
Folgende Projekte werden ausgezeichnet:
Rheinland-Pfalz
Preisträger: Berufliches und Soziales Lernen e.V., Sohrschied
Projektname: Ausbildung zum Tischler/-in
Das Projekt Ausbildung zum Tischler/-in wird vom Verein Berufliches und Soziales Lernen durchgeführt. Benachteiligte Jugendliche, die bisher keinen Ausbildungsplatz fanden, erhalten nach einem Praktikum einen Ausbildungsplatz zur/m Tischler/-in. Durch die kleine Gruppe werden die Jugendlichen stabilisiert, bestehen die Gesellenprüfung und sind auf dem Arbeitsmarkt konkurrenzfähig. Die Gruppe der Azubis wird bewusst durchmischt: Flüchtlinge, Russlanddeutsche und andere Migrant/-innen sowie Einheimische mit und ohne Behinderung, Vorstrafen oder ähnlichem. Die Auszubildenden arbeiten an echten Kundenaufträgen, deren Einnahmen aus dem Möbelverkauf wieder in die Ausbildung zurück fließen. So lernen die Jugendlichen mit Kundenaufträgen umzugehen. Die Ausbildung dauert drei Jahre, das derzeitige Projekt läuft von August 2014 bis Juli 2017. Für jeden Ausbildungszeitraum können ca. acht Jugendliche ausgebildet werden. Die Statistik zeigt, dass mehr als 96 Prozent der Absolvent/-innen die Gesellenprüfung auf Anhieb schaffen.
5000 € Preisgeld
Preisträger: Josef Marx, Mayen
Projektname: Gegen Gewalt, Drogen und Rechtsradikalismus
Josef Marx engagiert sich seit vielen Jahren für mehr Demokratie und Vielfalt. Einen großen Teil seines ehrenamtlichen Engagements widmet er der Arbeit gegen Antisemitismus. Neben mehreren Infoständen auf dem Mayener Marktplatz zu den Themen Toleranz, Menschenwürde, gegen Rechtsextremismus hat er eine Ausstellung über den Alltag jüdischer Kinder während des Holocausts und eine Diskussionsrunde in einer Kaserne mit circa. 200 Soldat/-innen über Rechtsradikalismus bei der Bundeswehr durchgeführt. Allein die Ausstellung haben 1200 Besucher/-innen gesehen. Gezeigt wurden 30 Fotographien inklusive begleitender Texte, die das traurige Schicksal jüdischer Kinder dokumentieren. Die Ausstellung wurde durch den Leiter für Öffentlichkeitsarbeit des Staates Israel eröffnet und fand ein großes Medienecho. Durch die Infostände und die Diskussionsrunde bei der Bundeswehr konnten zusammen ca. 1000 Menschen erreicht werden.
3000 € Preisgeld
Preisträger: Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz, Koblenz
Projektname: Vielfalt gestaltet Zukunft
Ziel des Projekts Vielfalt gestaltet Zukunft! der Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz war es, die Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte in den Jugendfeuerwehren in Rheinland-Pfalz zu verbessern und zu erleichtern. Die Institution Jugendfeuerwehr soll eine interkulturelle und möglichst barrierefreie Ausrichtung erhalten. Mit Beendigung des Projekts ist es in den Regelbetrieb übergegangen. Es wurde ein Projektbeirat gegründet, mehrere Veranstaltungen durchgeführt und ein Netzwerk aufgebaut. Zudem wurden verschiedene Workshops (wie beispielsweise der Comic-Workshop) durchgeführt. Es gab Elternabende, Lehrgänge, Interviews mit Migrant/-innen, ein Besuch einer Moschee und Interviews in deutsch-türkischen Radiosendern. Dies sind nur einige Bespiele der vielseitigen Aktionen des Projekts. Bei den Aktivitäten wurde auch darauf geachtet, dass die Jugendlichen der Jugendfeuerwehr mit Migrant/-innen gemeinsam agieren und dabei nicht nur arbeiten, sondern auch Spaß haben. So sollte der Kontakt und das gegenseitige Verständnis gestärkt werden.
2000 € Preisgeld
Saarland
Preisträger: Netzwerk für Demokratie und Courage Saar e.V., Saarbrücken
Projektname: Projekt: ToR! – Team ohne Rassismus
ToR! - Team ohne Rassismus ist ein Projekt vom Netzwerk für Demokratie und Courage Saar e.V. in Saarbrücken, das sich mit Workshops an Vereine richtet, um einen gesamten Sportverein als Sozialraum zu sensibilisieren und langfristig zu begleiten. Mit ToR! wollten sie ein diskriminierungsärmeres Umfeld für alle Beteiligten schaffen, damit Jugendliche ihre Individualität ohne Schranken entfalten können und Abwertung in dem Verein und seinem Umfeld keinen Platz haben. Das Projekt sollte Informationen vermitteln und zum Nachdenken anregen. Empathie mit Betroffenen von Diskriminierung zu fördern, war ein zentrales Moment, das für gesamtgesellschaftliche Solidarität und Mitmenschlichkeit warb. Die Vereine führten vier verschiedene Workshops durch, zu denen alle im Verein tätigen Personen (z.B. Spieler/-innen, aktive Eltern, Vorstand, Trainer/-innen) eingeladen waren. Drei davon waren für Jugendliche und Erwachsene (Diskriminierung, Teamfähigkeit und Rechtsextremismus) und einer richtete sich an Multiplikator/-innen. Vorurteile und Diskriminierung sollten über die langfristige und auf verschiedenen Ebenen stattfindende Zusammenarbeit mit Vereinen abgebaut werden. An dem Projekt nahmen insgesamt 300 Personen teil und es wurde von der Aktion Mensch gefördert.
4000 € Preisgeld
Preisträger: Homburg – Vielfältig statt Einfältig, Homburg
Projektname: Homburg – Vielfältig statt Einfältig
Das Bündnis Homburg – Vielfalt statt Einfalt hat sich 2012 als Reaktion auf die Naziaufmärsche im Ort gegründet. Beteiligt waren Bürger/-innen, Vereine, Einrichtungen uvm. Sie haben u.a. die Ausstellung Auf den Spuren jüdischer Bürger in Homburg, verschiedene Infostände und einen interkulturellen Garten sowie ein türkisches Tulpenfest ins Leben gerufen. Sie treffen sich regelmäßig und zeigen bei Naziveranstaltungen Präsenz. Außerdem sind sie im Bereich Öffentlichkeitsarbeit aktiv, sie pflegen eine Facebookseite und veröffentlichen Artikel. 2000 € Preisgeld
Presseeinladung als Interner Link: PDF.
Pressekontakt:
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