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Preisverleihung Wettbewerb Aktiv für Demokratie und Toleranz 2014 | Presse | bpb.de

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Preisverleihung Wettbewerb Aktiv für Demokratie und Toleranz 2014 Am 5. Juni 2015 von 16.30 bis 18.00 Uhr in Leipzig / Neun Projekte aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen werden als Preisträger im bundesweiten Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ 2014 geehrt

/ 8 Minuten zu lesen

Das „Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt (BfDT)“ hat 2014 im Wettbewerb insgesamt 66 Initiativen und Projekte für ihr vorbildliches und nachahmenswertes zivilgesellschaftliches Engagement für Demokratie und Toleranz als Preisträger ausgewählt. Die Preise sind mit 1.000 € bis 5.000 € dotiert.

Die Preisverleihung Wettbewerb Aktiv für Demokratie und Toleranz 2014 findet am 5. Juni 2015 von 16.30 bis 18.00 Uhr im Neuen Rathaus, Martin-Luther-Ring 4 – 6 in 04109 Leipzig statt.

In der öffentlichen Preisverleihung werden der Bürgermeister und Beigeordneter für Umwelt, Ordnung und Sport der Stadt Leipzig, Heiko Rosenthal, sowie die Bundestagsabgeordnete Monika Lazar und Prof. Dr. Uwe Backes, Mitglieder im Beirat des BfDT, die Preisträger auszeichnen und zusammen mit Cornelia Schmitz, stellv. Leiterin der Geschäftsstelle des BfDT, das vorbildliche Engagement würdigen. Im Anschluss an die Preisverleihung besteht die Möglichkeit, mit Preisträgern und Veranstaltern bei einem Empfang ins Gespräch zu kommen.

Am 23. Mai 2000 gründeten die Bundesministerien des Innern und der Justiz das „Bündnis für Demokratie und Toleranz - gegen Extremismus und Gewalt“. Seit dem Jahr 2011 ist die Geschäftsstelle des Bündnisses für Demokratie und Toleranz Teil der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb.

Folgende Projekte werden ausgezeichnet:


Sachsen

Preisträger: Partysahnen/Augen auf e.V., Löbau
Projektname: „Fußball grenzenlos“ – 11 statt 88
Seit 2003 veranstaltet Partysahnen/Augen auf e.V. das internationale Turnier „Fußball grenzenlos“. Am Turnier im sächsischen Kittlitz nehmen Teams aus Polen, Deutschland und Tschechien teil. Jedes Jahr stehen auch Migrantenteams und Teams mit jugendlichen Spätaussiedler/-innen auf dem Platz. Das Turnier kombiniert Sport mit politischer Bildungsarbeit und Kultur. Neben dem Fußballspielen gibt es viele Workshops und Vorträge, die Rassismus und menschenverachtende Einstellungen im Fußball und in der Gesellschaft thematisieren. Es werden aktuelle gesellschaftliche Themen aufgegriffen und bearbeitet. Jedes Jahr kommen ca. 500 Menschen zu dem Turnier, welches sich als die größte antirassistische Veranstaltung in Sachsen etabliert hat. Besonders am Anfang mussten sie sich gegen Rechtsradikale wehren, die das Turnier stören wollten. Ziel ist es, die interkulturelle Begegnung von Menschen aus dem Dreiländereck und das Entstehen eines Gemeinschaftsgefühls im europäischen Sinne zu ermöglichen. Die Teilnehmenden des Turniers mussten sich aktiv gegen Rechtsradikale wehren, welche in dem Landkreis sehr aktiv sind. Mitglieder von Kameradschaften wie „Odins Legion“ versuchten mehrmals auf dem Gelände das Turnier zu stören und griffen Teilnehmende an, sodass die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt werden mussten.

5000 € Preisgeld


Preisträger: NETZwerk „blau-gelb“ e.V., Leipzig
Projektname: Leipzig United F.C.

Leipzig United F.C. ist ein integratives Fußballprojekt des NETZwerks „blau-gelb” e.V. im sozialen Brennpunktstadtteil Leipzig-Grünau, das sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen im Alter von 8-14 Jahren, insbesondere Migrant/-innen und Asylbewerber/-innen, ein niederschwelliges und kostenloses Fußballangebot bietet und den Zugang direkt im Stadtteil auf Bolzplätzen, in den Straßen und auf freien Wiesen sucht. Dazu gehört ein regelmäßiges Training sowie die Teilnahme an Freundschaftsspielen und Turnieren. Der Verein kooperiert mit lokalen Fußballvereinen und Akteur/-innen, die das Anliegen unterstützen. Ziel ist es, die Kinder sprachlich und charakterlich zu festigen, um sie erfolgreich an Leipziger Fußballvereine zu vermitteln. Durch das Projekt sollen auch Werte wie Fairplay und Einsatzbereitschaft vermittelt werden. Neben dem Fußball bietet der Verein kulturelle Angebote an, um die Kinder an ihre neue Heimat zu gewöhnen und beispielsweise die Stadt besser kennenzulernen. Zurzeit nehmen ca. 30 Kinder und Jugendliche das Angebot wahr. Über die Kinder können indirekt auch die Familien mit in das Projekt integriert werden. Außerdem ist ein Anschluss an ältere Teams in Vereinen bei fortschreitendem Alter der Kinder garantiert.
4000 € Preisgeld


Preisträger: AG In- und Ausländer e.V., Chemnitz Projektname: Sozialpädagogische Betreuung UMF

Das Projekt „Sozialpädagogische Betreuung UMF“ der AG In- und Ausländer e.V ist ein niederschwelliges Angebot für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Chemnitz, das seit 1993 existiert. Unterstützung erhalten aber auch Kinder aus Flüchtlingsfamilien, die hier in Chemnitz untergebracht sind und junge volljährige Flüchtlinge, die auf Grund ihres Alters nicht in sonstigen Jugendhilfemaßnahmen betreut werden, aber dennoch Unterstützung bei der Orientierung und Alltagsbewältigung benötigen sowie mittelbare Zielgruppen, beispielsweise Ämter, Vormünder, Erzieher/-innen, Politik und Schulen. Es werden Sprachunterricht, individuelle Unterstützung bei der Orientierung im neuen Umfeld unmittelbar nach der Einreise nach Deutschland und beim Einstig in Schule und Arbeitswelt angeboten. Das Projekt vertritt die Interessen der Jugendlichen gegenüber Politik und Verwaltung und unterstützt die Kinder und Jugendlichen bei der Alltagsbewältigung.

3000 € Preisgeld


Preisträger: Steinhaus e.V., Bautzen Projektname: Bautzen bleibt bunt - Budyšin wostanje pisany

Bautzen bleibt bunt ist ein Bürgerbündnis des Trägervereins Steinhaus e.V. zum Thema Asyl. Die Ehrenamtlichen treffen sich monatlich und kümmern sich um Deutschkurse, unterstützen Begegnungen mit Bürger/-innen und übernehmen Patenschaften für Asylsuchende und Kontingentflüchtlinge. Außerdem organisieren sie Gegenveranstaltungen zu Demonstrationen von Rechtsradikalen. Allein in diesem Jahr haben sie f+nf Demonstrationen gegen rechtsradikale Einstellungen organisiert. Damit konnten sie ca. 1270 Menschen mobilisieren. Insgesamt engagieren sich ca. 140 ehrenamtliche Helfer und Helferinnen im Bürgerbündnis. Gegründet hat sich das Bündnis im Oktober 2013 als Reaktion auf die kontroversen Diskussionen, die aufkamen als die Stadt bekannt gab, dass ein Asylbewerberheim errichtet wird. Durch die Hetzkampagnen gegen diese Unterkunft sahen sich einige Bürger/-innen in der Pflicht, etwas zu unternehmen. Durch verschiedene Aktionen wie einen Tag der offenen Tür im Asylbewerberheim oder Informationsveranstaltungen für Anwohner/-innen, ist es dem Bündnis gelungen, den Hetzkampagnen etwas entgegenzustellen.

3000 € Preisgeld


Preisträger: Augen auf e.V., Löbau
Projektname: Deine Stimme hat Wert!

Das Projekt „Deine Stimme hat Wert!“ des Vereins Augen auf aus Löbau hat das Ziel Bürger/-innen dazu zu bewegen, sich aktiv an der anstehenden Wahl zu beteiligen und zum Nachdenken anzuregen. Dazu wurden bei „Deine Stimme zählt“ sieben Teilprojekte entwickelt. Beim Teilprojekt „Wahlmarktplatz“ wird im Vorfeld der Wahltermine auf dem Marktplatz der Städte eine öffentliche Veranstaltung mit Politiker/-innen der großen demokratischen Parteien und witzigen Moderator/-innen durchgeführt, um Interesse zu wecken. Durch die Kunstaktion „Du bist Demokratie“ sehen die Bürger/-innen auf öffentlichen Plätzen in einen Spiegel über dem entweder „Du bist Demokratie“ oder „Ich geh wählen“ zu lesen ist. Ein weiteres wichtiges Instrument des Projekts ist die Facebook-Kampagne mit dem Aufruf „Gegen Nazis ins Wahllokal gehen“. Dazu kam noch eine Kundgebung gegen die NPD, verschiedene Plakataktionen und eine Initiative zum Erstwählertag. Bei dieser wurden in Zusammenarbeit mit Parteien und Gewerkschaften Jugendliche und Erstwähler/-innen angesprochen und über ihre Rechte und Pflichten aufgeklärt. Das Projekt wurde als Reaktion auf die regionale Politikverdrossenheit und die massive Plakatierung der NPD initiiert. Durchgeführt wurde es zwischen August 2013 und Oktober 2014.

3000 € Preisgeld


Preisträger: different people e.V., Chemnitz
Projektname: Toleranz versetzt Berge
„Toleranz versetzt Berge“ von different people e.V. ist ein Aufklärungsprojekt für Kinder (3. und 4. Klasse der Grundschule), Jugendliche (ab der 8. Klasse) und Betreuungspersonen (beispielsweise Lehrende). Das Projekt soll bei allen Altersstufen zum Abbau von Vorurteilen gegenüber homo-, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen L(i)ebensweisen dienen. Durch Workshops mit Rollenspielen und Geschichten, beginnend mit Kindern ab der 3. Klasse, wird das Thema an die Menschen heran getragen, um es zu enttabuisieren. Ziele sind die Vermittlung sozialer Kompetenzen, Sensibilisierung für die Wahrnehmung von Diskriminierung gegenüber Minderheiten sowie die Befähigung, die eigene Handlungskompetenz zu erweitern. Das Projekt ist durch ein Netzwerk in und um Chemnitz gut angebunden und auch mit pädagogischen Ressourcen ausgestattet.

3000 € Preisgeld


Preisträger: Grass Lifter, Chemnitz
Projektname: War da was? Grass it up!


Die Grass Lifter haben sich 2013 kurz vor Beginn des NSU-Prozesses gegründet und irritieren mit verschiedenen Kunstaktionen die breite Öffentlichkeit Zwickaus. An symbolischen Daten und Orten, die im Zusammenhang mit den Verbrechen des NSU stehen, führen sie Kunstaktionen im öffentlichen Raum durch, die durch die Medien in die Haushalte der Region verbreitet werden. Sie kooperieren mit dem Bündnis für Demokratie und Toleranz Zwickau. Ihr Ziel ist die gesellschaftliche Aufarbeitung. Sie wollen einen Raum der Erinnerung schaffen und sich nicht wegducken. Die Aufklärung, Aufarbeitung und Erinnerung an die NSU-Taten findet ihrer Auffassung nach in ganz Sachsen zu wenig statt. In der Frühlingsstraße 26, dem ehemaligen Versteck der Terrorzelle NSU, wächst bis heute wortwörtlich Gras über die Sache. Neben den Kunstaktionen führen sie zahlreiche Begleitaktionen durch, wie beispielsweise als Teilnehmende an Podiumsdiskussionen, Kunstausstellungen und Tagungen. Im November 2014 haben sie dem Sächsischen Verfassungsschutz den Satirepreis „Goldener Hase" für deren Umgang mit den NSU-Verbrechen verliehen.

2000 € Preisgeld



Sachsen-Anhalt


Preisträger: .lkj) Sachsen-Anhalt e.V., Magdeburg Projektname: Jüdisches Leben in Wolmirstedt

Bei dem Projekt „Jüdisches Leben in Wolmirstedt” des .lkj) Sachsen-Anhalt wurden 14 Schüler/-innen des Gymnasiums Wolmirstedt ein Jahr lang bei der Erforschung ihrer jüdischen Heimatgeschichte begleitet. Die Schüler/-innen gestalteten einen eigenen Stadtplan mit den erforschten Orten des jüdischen Lebens als Ausstellungstafel für ein Museum. Die Forschungsergebnisse wurden in einem Stadtführer zum jüdischen Leben zusammengetragen, mit welchem die Jugendlichen andere Jugendliche durch die Stadt führen. Der Stadtführer ist auch für die Öffentlichkeit zugänglich. Zusätzlich wurden Projekttage zum Abbau von Antisemitismus und zur Geschichte des Judentums an der Schule durchgeführt. Es sollte Verständnis für die jüdische Identität des Ortes geweckt und antisemitische Vorurteile bei der Bevölkerung und bei den Schüler/-innen abgebaut werden. Außerdem ging es um die Etablierung eines Netzwerkes aus Schule, Museum, jüdischer Gemeinde sowie Kommune und zivilgesellschaftlichen Trägern.

2000 € Preisgeld


Thüringen



Preisträger: Offene Arbeit des evang. Kirchenkreises Erfurt, Erfurt
Projektname: Café Integral – Rechtsberatung für MigrantInnen


Die „Offene Arbeit des ev. Kirchenkreises Erfurt“ bietet seit 2002 einmal wöchentlich eine kostenfreie Rechtsberatung für Menschen mit Migrationshintergrund in ihren Räumen an. Das Projekt soll einen niederschwelligen Zugang zu einer Rechtsberatung schaffen, Menschen über ihre Rechte und Pflichten aufklären, Unterstützung in rechtlichen Fragen bieten und eine Weitervermittlung zu den entsprechenden Anlaufstellen ermöglichen. Miriam Kruppa, Rechtsanwältin, ist für die Rechtsberatung, welche ohne Termin oder vorherige Anmeldung geschieht, verantwortlich. Mit viel Engagement, Zeit und Eigeninitiative unterstützt Miriam Kruppa Asylbewerber/-innen und von Abschiebung bedrohte Menschen. Begleitet wird die Rechtsberatung durch das parallel stattfindende Café Integral. Das Café Integral soll ein Ort der Begegnung sein, bei dem sich sowohl ratsuchende Menschen als auch andere Gäste der Offenen Arbeit austauschen und Kontakte aufbauen können.


2000 € Preisgeld

Presseeinladung als Interner Link: PDF.

Pressekontakt

Bundeszentrale für politische Bildung
Stabsstelle Kommunikation
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