Wettbewerb Aktiv für Demokratie und Toleranz 2013
in der Hessischen Staatskanzlei, Georg-August-Zinn-Straße 1, 65183 Wiesbaden
am Mittwoch, 1. Oktober 2014 von 15.00 Uhr – 16.30 Uhr
Sieben Projekte aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland werden als Preisträger im bundesweiten Wettbewerb "Aktiv für Demokratie und Toleranz" 2013 geehrt.
Das "Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt (BfDT)" hat 2013 im Wettbewerb insgesamt 42 Initiativen und Projekte für ihr vorbildliches und nachahmenswertes zivilgesellschaftliches Engagement für Demokratie und Toleranz als Preisträger ausgewählt. Die Preise sind mit 2.000 € bis 5.000 € dotiert und werden bundesweit in diesem Jahr durch regionale Preisverleihungen in Kooperation mit Landesregierungen vergeben.
In der öffentlichen Preisverleihung werden der Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, und Frau Uta Leichsenring, Polizeipräsidentin a.D. und Mitglied im Beirat des BfDT, die Preisträger auszeichnen und zusammen mit Herrn Dr. Gregor Rosenthal, Leiter der Geschäftsstelle des BfDT, das vorbildliche Engagement würdigen. Im Anschluss an die Preisverleihung besteht die Möglichkeit, mit Preisträgern und Veranstaltern bei einem Empfang ins Gespräch zu kommen.
Am 23. Mai 2000 gründeten die Bundesministerien des Innern und der Justiz das "Bündnis für Demokratie und Toleranz - gegen Extremismus und Gewalt". Seit dem Jahr 2011 ist die Geschäftsstelle des Bündnisses für Demokratie und Toleranz Teil der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb.
Anmeldungen senden Sie bitte an: Johanna Suwelack, Geschäftsstelle Bündnis für Demokratie und Toleranz, 030 254504-464, E-Mail Link: johanna.suwelack@bpb.bund.de.
Wir laden Sie zur Berichterstattung über den Wettbewerb und seine Preisträger ein und würden uns über Ihr Kommen sehr freuen.
Folgende Projekte werden ausgezeichnet:
Bildung-Kickt
Bildung-Kickt gGmbH – Hofheim
Die Bildung-Kickt gGmbH vergibt im Zuge ihres Projekts "Bildung-Kickt" Sport- und Bildungsstipendien an elf- bis 13-jährige fußballbegabte Kinder aus dem Raum Frankfurt und Main-Taunus. Neben Sportangeboten erhalten die Stipendiaten 40 € Bildungsgeld, Hausaufgabenbetreuung, Förderunterricht und die Möglichkeit, an Workshops teilzunehmen, die unter anderem die Persönlichkeitsentwicklung fördern oder interkulturelle Kompetenzen ausbauen sollen. Ziel des Projekts ist es, Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund oder aus sozial schwächeren Familien zu Vorbildern und Multiplikatoren zu machen, die sich in ihrem Umfeld ehrenamtlich engagieren. Durch die Kombination von Sport- und Bildungsangeboten sollen die Kinder früh Respekt, Fairness und Teamgeist erlernen und so auch zu eigenverantwortlichen und selbstständigen jungen Menschen heranwachsen. Dabei stehen der Inklusions- und Integrationsgedanke sowie das aktive Üben von Toleranz im Mittelpunkt. Das Projekt wird durch eine Vielzahl von Netzwerkpartnern unterstützt. Alle Mitarbeitenden, von den Trainern/-innen bis zur Hausaufgabenbetreuung, sind auf ehrenamtlicher Basis tätig. Das Projekt verdankt sein Entstehen sowie die kontinuierliche Weiterentwicklung vor allem seinem Gründer Herrn Dr. Cenan Önen, der bis vor kurzem ebenfalls in hohem Maß für das Projekt in seiner Freizeit aktiv war und es nun als Geschäftsführer leitet.
5000 € Preisgeld
Genç Preis
Türkisch-Deutsche Gesundheitsstiftung e.V. - Gießen
Der "Genç Preis" der Türkisch-Deutschen Gesundheitsstiftung e.V. aus Gießen wurde durch dessen Vorsitzenden Dr. Yasar Bilgin in Erinnerung an das beispielhafte Verhalten der Familie Genç ins Leben gerufen, die 1993 Opfer eines rechtsradikal motivierten Brandanschlags in Solingen wurde. Der Preis soll ein deutliches Zeichen gegen Rassismus, Diskriminierung und Gewalt setzen und Personen würdigen, die trotz eines fremdenfeindlichen Erlebnisses im Sinne des Versöhnungsgedankens nicht zur Frontenbildung in der Gesellschaft beitragen, sondern weiterhin großen Einsatz für ein friedliches Zusammenleben leisten. Der Preis, der ehrenamtlich organisiert wird, ist mit 10.000 € dotiert.
4000 € Preisgeld
Jugend - Konflikt - Management
Respekt e.V. - Kassel
Respekt e.V. aus Kassel bietet seit 2008 ein jährlich stattfindendes "Jugend-Konflikt- Management" Training an. Gesucht werden junge Menschen, die durchsetzungsfähig, kontaktfreudig und verantwortungsbewusst sind und die Bereitschaft mitbringen, sich für andere einzusetzen. Dabei wird ein halbes Jahr wöchentlich drei Stunden trainiert. Nach Beendigung ihrer Ausbildung zum Jugend-Konfliktmanager sollen die Jugendlichen in der Lage sein, die Mitglieder ihrer Peer-Group bei deren Konflikten untereinander, mit Eltern, in Schule und Ausbildung eigenständig zu unterstützen. Ziel des Projekts ist es, die soziale Kompetenz zu fördern, Handlungsstrategien für Konfliktsituationen zu erlernen sowie die Fähigkeit zur Selbstreflexion zu stärken. Während ein Teil der Absolventen/-innen zurück in ihre Vereine oder Projekte geht, um dort als Konfliktmanager eingesetzt zu werden, bleibt ein anderer Teil bei Respekt e.V. und wird als Co-Trainer für die Ausbildung eingesetzt. Das Team des Respekt e.V. arbeitet ehrenamtlich für das Projekt.
3000 € Preisgeld
Hinsehen, mitreden, handeln! JAKtiv – wir zeigen Gesicht!
Jugendarbeitskreisen (jak) Hessen und Niedersachsen im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. - Frankfurt a. M. und Hannover.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. hat von Februar bis August 2013 das Projekt "Hinsehen, mitreden, handeln! - JAKtiv – Wir zeigen Gesicht!" durchgeführt. Sieben ehrenamtliche Jugendliche aus Hessen, Niedersachsen und Hamburg entwickelten dabei einen Workshop und eine Foto-Aktion gegen Alltagsrassismus, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung. Der Workshop beinhaltet drei Module, in denen die historische und aktuelle Relevanz eines aktiven Engagements gegen Diskriminierung, das eigene Verhalten gegenüber Alltagsrassismus sowie Handlungsoptionen für Situationen, in denen Menschen diskriminiert werden, erarbeitet werden. Die Workshops werden durch eine Fotoaktion begleitet, bei der Interessierte mit ihrem Foto "Gesicht" zeigen können. Das Ergebnis ist auf der Internetseite des Projekts für die Öffentlichkeit einsehbar.
3000 € Preisgeld
Integration Kinder und Jugendlicher samt ihrer Eltern – egal welcher Herkunft, Geschlecht, finanzieller Situation oder körperlicher Verfassung
FC Sportfreunde 1920 Schwalbach e.V. - Sulzbach
Das Projekt "Integration Kinder und Jugendlicher samt ihrer Eltern – egal welcher Herkunft, Geschlecht, finanzieller Situation oder körperlicher Verfassung" des FC Schwalbach in Sulzbach ist ein umfassendes Maßnahmenpaket, mit dem sich ehrenamtliche Vereinsmitglieder für sozial Schwächere und durch ihre Herkunft oder körperlichen Defizite diskriminierte Mitglieder stark machen. Dabei organisiert der Verein verschiedene Veranstaltungen und Aktionen, um allen Mitgliedern die gleichen Chancen zu bieten, am Vereinsleben teilzunehmen. Dazu zählen unter anderem Basare, materielle Unterstützung sowie Hilfe bei sprachlichen Problemen. Um diesen Aufgaben effektiv nachgehen zu können, hat der Verein die Stelle eines Integrationsbeauftragten eingerichtet. Alle Veranstaltungen und Aktionen werden ehrenamtlich durch die Vereinsmitglieder organisiert und durchgeführt.
2000 € Preisgeld
J.A.N.
Junges Aktionsbündnis Neuwied - Neuwied
Die Jugendgruppe "J.A.N. (Junges Aktionsbündnis Neuwied)" setzt sich seit März 2012 in vielfältiger Weise gegen jegliche Art von Diskriminierung und Ausgrenzung ein. Durch verschiedene Aktionen möchten die Mitglieder der Gruppe nicht nur die Öffentlichkeit auf die Problematik aufmerksam machen, sondern auch benachteiligten und diskriminierten Personen Hilfestellung geben. Neben der Beteiligung an der Organisation von Demonstrationen gegen Rechtsradikalismus in Kooperation mit anderen Jugendgruppen in Mayen veranstaltete J.A.N. ein Solidaritätskonzert, um ein Sommerfest im Asylbewerberheim Neuwied zu finanzieren. Darüber hinaus führen die Jugendlichen Aufklärungsgespräche bei Konzertveranstaltungen, um das Sicherheitspersonal für Symbole und Erkennungsmerkmale der rechtsextremen Szene zu sensibilisieren. Bei Konzertveranstaltungen im Westerwald ist das Junge Aktionsbündnis seither mit Informationsständen gegen Rechtsradikalismus in der Region vertreten. Zudem organisierten die Jugendlichen einen Filmabend gegen Diskriminierung, bei dem sie Günter Wallrafs Dokumentation "Schwarz auf Weiß" zeigten. Auch privat helfen die Mitglieder Asylbewerbern/-innen und unterstützen diese unter anderem beim Spracherwerb oder leisten Hausaufgabenbetreuung für Kinder.
3000 € Preisgeld
Jährliche Veranstaltungsreihe zu einem aktuellen Thema
Ramesch – Forum für Interkulturelle Begegnungen e.V. - Saarbrücken
Seit 2002 organisiert Ramesch – Forum für Interkulturelle Begegnungen e.V. eine jährlich stattfindende Veranstaltungsreihe zu aktuellen Themen rund um Migration, Interkulturalität und Antirassismus in Saarbrücken. Über Vorträge, Diskussionsrunden, Filme, Konzerte und Kabarett möchte der Verein die Themen differenziert betrachten und unterschiedliche Menschen und Zielgruppen ansprechen. Ziel des Projekts ist es, Vorurteile abzubauen und durch den jährlich wechselnden Themenschwerpunkt Aktualität und Praxisnähe zu gewährleisten. Vergangene Themenreihen liefen unter anderem unter den Titeln "Um Gottes Willen: Glaube, Alltag, Fanatismus" (2002), "Unterwegs: Frauen, Migration, Integration" (2006), und "Gesundheit und Migration" (2010). Für 2014 ist das Thema "Empört Euch – Phänomene sich neu bildender Demokratien" vorgesehen. Die Organisation der Veranstaltungsreihe wird ehrenamtlich geleistet, lediglich die Geschäftsführerin des Vereins ist hauptamtlich tätig.
3000 € Preisgeld
Mit freundlichen Grüßen Daniel Kraft
- Pressesprecher -
Presseeinladung als Interner Link: PDF.
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Daniel Kraft
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