Wettbewerb Aktiv für Demokratie und Toleranz 2013
Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Fürstenwall 25, 40219 Düsseldorf
am 29. April 2014 von 17.00 Uhr – 18.30 Uhr
Sechs Projekte aus Nordrhein-Westfalen werden als Preisträger im bundesweiten Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ 2013 geehrt.
Das Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt (BfDT) hat im Wettbewerb 2013 insgesamt 42 Initiativen und Projekte für ihr vorbildliches und nachahmenswertes zivilgesellschaftliches Engagement für Demokratie und Toleranz als Preisträger ausgewählt. Die Preise sind mit 2.000 € bis 5.000 € dotiert und werden bundesweit durch regionale Preisverleihung in Kooperation mit Landesregierungen und Landesministerien vergeben.
Die Begrüßung wird von dem Minister für Arbeit, Integration und Soziales, Herrn Guntram Schneider, erfolgen. Herr Dr. Gregor Rosenthal, Leiter der Geschäftsstelle des BfDT, wird die Arbeit des BfDT vorstellen. Die Urkunden überreicht das Beiratsmitglied Herr Leo Monz, Leiter des Bereichs Migration & Qualifizierung des DGB Bildungswerk e.V. Im Anschluss an die Preisverleihung besteht die Möglichkeit, mit Preisträgern bei einem kleinen Empfang ins Gespräch zu kommen.
Am 23. Mai 2000 gründeten die Bundesministerien des Innern und der Justiz das Bündnis für Demokratie und Toleranz - gegen Extremismus und Gewalt. Seit dem Jahr 2011 ist die Geschäftsstelle des Bündnisses für Demokratie und Toleranz Teil der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb. Wir laden Sie zur Berichterstattung über den Wettbewerb und seine Preisträger ein und würden uns sehr über Ihr Kommen freuen.
Folgende Projekte werden ausgezeichnet:
Projekt Deutsch lernen
Name: Dörte Frisch - Velbert
Seit 2011 bietet Dörte Frisch mit ihrem Projekt „Deutsch lernen“ kostenlosen Sprachunterricht für Flüchtlinge und Asylbewerber/-innen in Velbert an. Für das Unterrichtsprogramm, das aus einem Anfängerkurs und zwei Fortgeschrittenenkursen besteht, bringt Frau Frisch mehr als zehn Stunden ehrenamtliches Engagement in der Woche auf. Das Unterrichtskonzept ist den Integrationskursen nachgebildet, zu denen die Flüchtlinge und Asylbewerber/-innen keinen Zugang haben. Es bietet somit einen Weg aus Isolation und Ausgrenzung und ermöglicht es den Menschen, die zur Bewältigung des Lebensalltages notwendigen Sprachkenntnisse zu erwerben. Zudem stellt Frau Frisch Kontakt zu Wohlfahrtsverbänden, Volkshochschulen und Kommunalpolitikern her, und lädt diese als Unterrichtsgäste in die Sprachkurse ein. Das Ziel des Projekts geht somit über den Spracherwerb hinaus: durch das gemeinsame Lernen soll eine Begegnungsstätte geschaffen werden, in der sich Lehrende, Lernende und Gäste auf Augenhöhe begegnen. Ausdrücklich gefördert wird die Hilfe der fortgeschrittenen Teilnehmenden gegenüber den Neuzugängen. (ausgezeichnet mit 4000 Euro)
Zukunft braucht Erinnerung
FC Borussia Dröschede e.V. - Iserlohn
In dem Projekt „Zukunft braucht Erinnerung“ des FC Borussia Dröschede 1911 e.V. setzte sich der Verein aktiv mit der Geschichte der Judenverfolgung und des Nationalsozialismus auseinander und initiierte eine Reihe von Veranstaltungen und Aktionen. Dazu zählten unter anderem ein Fußball-Jugendturnier, bei dem ein Mahnmal gesetzt sowie die Sonderausstellung “Juden im deutschen Fußball - Juden in Iserlohn“ eröffnet wurde. Darüber hinaus feierte der Verein einen Gottesdienst "Fair Play - Fair Life" und organisierte ein Promi-Einlagespiel, bei dem lokale Prominente gegen eine Mixmannschaft A-Junioren zusammen mit Iserlohner Behinderten- Werkstätten antraten. Das Event wurde zugleich genutzt, um mit den Unterlagen „Aktiv gegen Nazis“, die an die teilnehmenden Mannschaften verteilt wurden, für Toleranz und Offenheit im Fußball zu werben. Im Vorfeld recherchierten Vereinsmitglieder die Geschichte des FC Borussia Dröschede, informierten sich über ehemalige jüdische Mitglieder und versuchten, deren Schicksale nachzuverfolgen. Zudem nahmen 20 Mitglieder an einem historischen Stadtrundgang sowie 30 an einem Zeitzeugenvortrag teil, um sich auf das Projekt vorzubereiten. (ausgezeichnet mit 3000 Euro)
Geschichte eines Knopfes
KogelStreetNews - Schülerzeitung der GtHS Kogelshäuserstraße - Stolberg
Das Filmprojekt „Geschichte eines Knopfes“ entstand zusätzlich zur Arbeit der Schülerzeitung „KogelStreetNews“ der Ganztageshauptschule Kogelhäuserstraße in Stolberg. Bei einer Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht am 9. November 1938 erhielten die Schüler/-innen 2011 einen silbernen Knopf aus der Zeit des Nationalsozialismus, der ursprünglich einer jüdischen Stolbergerin gehörte. Sie begannen, die Geschichte des Knopfes sowie der Menschen um ihn herum zu erforschen: Wer waren diese Menschen? Was für ein Schicksal hatten sie? Und was genau geschah in jener Zeit eigentlich? Dabei recherchierten die Jugendlichen im Stadtarchiv und interviewten Menschen, die von der Zeit des Nationalsozialmus in Stolberg berichten konnten. Entstanden ist ein Film, der eine Geschichte von Liebe, Hass, Feigheit und Mut sowie dem Leben während des Nationalsozialismus erzählt. Das Projekt fand zwischen November 2012 und April 2013 statt. (ausgezeichnet mit 3000 Euro)
Barrierefreier - Integrativer – Sport
TV Schiefbahn 1899 e.V. - Willich
Das Projekt „Barrierefreier - Integrativer - Sport“ der Kindersportgruppe des TV Schiefbahn 1899 e.V. in Willich wurde im November 2001 mit dem Ziel gegründet, Barrieren abzubauen und Toleranz durch den Sport zu fördern. Das Projekt richtet sich an Kinder unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft und bindet aktiv junge Menschen mit Beeinträchtigung oder Krankheit in den Sport ein. Durch die gemeinsamen Erfahrungen in der Gruppe soll Akzeptanz und Toleranz im Umgang miteinander geübt und gestärkt werden. Neben dem Sportprogramm, das von Trampolin springen zu Fußballturnieren reicht, setzt sich die integrative Sportgruppe auch außerhalb des Vereins für seine Jugendlichen ein. So bietet sie Ferienprogramme und Jugendherbergsfahrten an und hilft seinen Mitgliedern unter anderem bei der Suche nach Lehrstellen und erleichtert für Kinder mit Migrationshintergrund den Einstieg in die deutsche Sprache. Alle Mitarbeitenden sind ehrenamtlich für das Projekt tätig. (ausgezeichnet mit 3000 Euro)
Jugendinitiative „Fit in Fairplay“
Malteser Hilfsdienst e.V. in der Erzdiözese Köln
Die Jugendinitiative „Fit in Fair Play“ des Malteser Hilfsdienst e.V. in Köln wird seit 2010 jährlich als Wettbewerb für Kinder und Jugendliche durchgeführt. 2013 organisierte der Malteser Hilfsdienst zudem einen bundesweiten „Fair Play“- Jugendkongress, auf dem sich die Teilnehmenden durch Workshops mit den Themen Mobbing und Gewalt an Schulen auseinandersetzten und aktiv ein faires, respektvolles und gewaltfreies Miteinander üben konnten. Ziel des Projekts ist es, Sozialkompetenzen sowie Gemeinschaftsgefühl der Jugendlichen zu stärken und somit zur Reduzierung von Gewalt auf dem Schulhof und im privaten Bereich beizutragen. Jährlich wird als Ergebnis des Wettbewerbs die „Fair Play Trophy“ an das beste Schul- und Sportprojekt überreicht.Neben den Kindern und Jugendlichen werden auch Lehrer/-innen in den Jugendkongress miteinbezogen, und nehmen getrennt von den Schüler/-innen an Vorträgen und Diskussionsrunden teil. Zum Jugendkongress können sich bis zu vier Jugendliche aus Schulen oder Vereinen anmelden, die zuvor ein Projekt eingereicht haben. Alle Workshopleiter/-innen waren ehrenamtlich für das Projekt tätig. Die Organisation lief über vier Hauptamtliche des Malteser Hilfsdiensts e.V. Köln. (ausgezeichnet mit 2000 Euro)
„Handlungsorientierte qualifizierte Schulungsmodule im Rahmen der Aktion NOTEINGANG“
Netzwerk Gewaltprävention und Konfliktregelung Münster
Das „Netzwerk Gewaltprävention und Konfliktregelung Münster“ bietet seit 2003 mit dem Projekt „Noteingang“ Zivilcourage-Schulungen für jung und alt an. Das multiprofessionelle Team, bestehend aus der Polizei Münster, Beratungsstellen, der Kommune sowie freien Trägern, schult Institutionen und Geschäftsleute, die bereit sind ihre Haltung zur Zivilcourage weiterzuentwickeln. Nur in Verbindung mit der Teilnahme an einer solchen Schulung werden in Münster die Aufkleber mit der Aufschrift „Noteingang“ vergeben, die signalisieren, dass diese Einrichtungen und Geschäfte Menschen, die mit oder ohne Gewalt bedroht werden, zur Seite stehen. Ziel des Projektes ist es, Zivilcourage zu stärken, Handlungskompetenz zu vermitteln und die Bereitschaft zur Hilfe sowie die Solidarität mit Betroffenen zu erhöhen. Dadurch sollen rassistische und diskriminierende Übergriffe vorgebeugt werden. Darüber hinaus wird den Teilnehmenden die Möglichkeit zur Vernetzung geboten. Als Multiplikatoren/-innen sorgen sie zudem dafür, dass das Projekt einen nachhaltigen Charakter erhält. „Aktion Noteingang“ wird zu 50 Prozent ehrenamtlich durchgeführt. (ausgezeichnet mit 2000 Euro)
Externer Link: www.buendnis-toleranz.de
Mit freundlichen Grüßen
Daniel Kraft
- Pressesprecher -
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Daniel Kraft
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