Sehr geehrte Damen und Herren,
das Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt (BfDT) hat 2012 im Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ insgesamt 67 Initiativen und Projekte für ihr vorbildliches und nachahmenswertes zivilgesellschaftliches Engagement als Preisträger ausgewählt. Die Preise sind mit 2.000 € bis 5.000 € dotiert und werden in mehreren Regionen bezogenen Preisverleihungen vergeben.
Wir laden Sie herzlich ein zur Preisverleihung am 11. April 2013 um 16:30 Uhr – 18.30 Uhr im Rathaus im Stadtverordnetensaal, Markt 1.
Gemeinsam mit der Oberbürgermeisterin der Stadt Chemnitz, Barbara Ludwig, werden Monika Lazar, Mitglied des Deutschen Bundestages und Mitglied im Beirat des BfDT, Prof. Dr. Uwe Backes, Mitglied im Beirat des BfDT und Dr. Gregor Rosenthal, Leiter der Geschäftsstelle des BfDT, die Preisträger in einer öffentlichen Preisverleihung würdigen. Im Anschluss an die Preisverleihung besteht die Möglichkeit, mit Preisträgern und Veranstaltern bei einem Empfang ins Gespräch zu kommen.
Presseakkreditierungen bitte an Herrn Rahman Satti: E-Mail Link: rahman.satti@bpb.bund.de
Am 23. Mai 2000 gründeten die Bundesministerien des Innern und der Justiz das „Bündnis für Demokratie und Toleranz - gegen Extremismus und Gewalt". Seit dem vergangenen Jahr ist die Geschäftsstelle des Bündnisses für Demokratie und Toleranz Teil der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb.
Mit freundlichen Grüßen
Daniel Kraft
Pressesprecher bpb
Interner Link: Presseeinladung als pdf
Pressekontakt bpb
Bundeszentrale für politische Bildung
Daniel Kraft
Adenauerallee 86
53113 Bonn
Tel +49 (0)228 99515-200
Fax +49 (0)228 99515-293
E-Mail Link: presse@bpb.de
Externer Link: www.bpb.de/presse
Folgende Projekte werden ausgezeichnet:
Stadt Glauchau
Stadt Glauchau
Der Jugendbeirat der Stadt Glauchau wurde am 01.04.2011 für die Dauer von zwei Jahren gewählt und besteht aus zehn Jugendlichen und zwei politisch erfahrenen Stadträten. Der Jugendbeirat setzt sich als jugendpolitisches Gremium aktiv für die Interessen der Kinder und Jugendlichen ein und transportiert deren Anliegen in Stadtrat, Verwaltung, Jugendhilfeausschuss oder in das Netzwerk "Jugendarbeit". Die Beiratsmitglieder im Alter von 15 bis 24 Jahren treffen sich mindestens einmal im Monat. Als Sprachrohr der Kinder und Jugendlichen ermöglicht er politische und gesellschaftliche Mitbestimmung. Dafür suchten die Beiratsmitglieder alle Kinder- und Jugendeinrichtungen in der Stadt auf und informierten sich über die aktuellen gesellschaftspolitischen Entwicklungen und Herausforderungen der Stadt. (Ausgezeichnet mit 3000€).
Gedenkaktion „Mahnwache und Stolpersteine putzen“
Initaitive „Mahnwache und Stolpersteine putzen“
Seit 2008 ruft die Initiative „Mahnwache und Stolpersteine putzen“ aus Leipzig jährlich am 9.11., dem Gedenktag an die Reichspogromnacht, Bundesländer übergreifend dazu auf, Mahnwachen an Stolpersteinen durchzuführen und die Stolpersteine zu reinigen. Damit soll die Erinnerung an die Menschen, derer mit den Stolpersteinen gedacht wird, geweckt werden. Das Reinigen der insgesamt 90 Stolpersteine in Leipzig steht unter dem Motto „Die Verbrechen wieder sichtbar machen!“. Einzelpersonen, Jugendgruppen, Vereine, Schulklassen, Politiker/-innen etc. suchen sich im Vorfeld Stolpersteine und damit Personen aus, setzen sich mit deren Lebensweg und Schicksal auseinander. Die Mahnwachen werden mit einem gemeinsamen Gedenken an der Gedenkstätte der ehemaligen Synagoge in der Gottschedstraße eröffnet. Die Leipziger Initiative wird komplett ehrenamtlich getragen und hat die Koordination der Gedenkarbeit mit einer Website ergänzt, die auch eine Online-Registrierung für die ehrenamtlichen Denkmalpfleger/-innen anbietet. (Ausgezeichnet mit 3000€).
Vielfalt in Einklang
Wir - Gemeinsam in Zwickau e. V.
Das Projekt „Vielfalt in Einklang“ des Vereines Wir – Gemeinsam in Zwickau e.V. engagiert sich seit August 2010 aktiv gegen Fremdenfeindlichkeit, Vorurteile und Diskriminierung jeder Art. Mit Aufklärungs- und Informationsveranstaltungen, Ausstellungen, Theaterprojekten, Podiumsdiskussionen und starkem ehrenamtlichen Engagement werden all jene angesprochen, die sozial benachteiligt sind. Dazu werden von den insgesamt 20 ehrenamtlichen Mitarbeiter/-innen verschiedene Veranstaltungen organisiert sowie Workshops zur Erweiterung der Medien- und Sozialkompetenzen. Zu den vielfältigen Angeboten und Aktivitäten zählen unter anderem die Karawane der Kulturen im Rahmen der bundesweit stattfindenden Interkulturellen Woche, Informationsstände beim Zwickauer Stadtfest, die Wanderausstellung „Frauenpower für Frieden und Menschlichkeit“ und ein Theaterprojekt zum Thema Migration. Durch das Theaterprojekt hatten Kinder die Möglichkeit, auf kreative Weise ihren eigenen Ansatzpunkt zu finden, sich mit Vorurteilen; Rassismus und Fremdenfeindlichkeit auseinanderzusetzen. Die Aufführung wurde anlässlich der Tage der Demokratie und Toleranz in der Zwickauer Region in der Aula der Grundschule am Scheffelberg aufgeführt (ca. 250 Zuschauer). Bisher haben mehr als 600 Zuschauer/-innen die Aufführungen verfolgt. (Ausgezeichnet mit 3000€).
Bunter Schall - Familienfest Kollm
Bunter Schall als Widerhall
Die Initiative „Bunter Schall als Widerhall“ aus Löbau hat sich 2011 als Aktionsbündnis zusammengeschlossen, um öffentlichkeitswirksame Aktionen rund um den Quitzdorfer Stausee gegen das „Deutsche Stimme Pressefest" der NPD zu etablieren. Die Ziele bestehen darin, über die menschenverachtenden Inhalte des Pressefestes und dessen Organisatoren aufmerksam zu machen. Die Bevölkerung aus den Gemeinden Waldhufen und Vierkirchen und der der näheren Umgebung wird dadurch sensibilisiert und dazu aufgerufen, sich an dem Protest zu beteiligen. Nachdem das Bündnis 2011 erfolgreich eine Gegenveranstaltung zum Pressefest durchführen konnte, wurde auch für 2012 eine Veranstaltung, das Familienfest in Kollm, geplant und durchgeführt. Die Gegenveranstaltung „Familienfest“ fand am 11. August 2011 statt und wurde bereits im Vorfeld aktiv durch Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzungsarbeit beworben. (Ausgezeichnet mit 3000€).
Aktiv gegen Thor-Steinar im Stadtviertel
Bündnis Bunter Brühl
Das Bündnis Bunter Brühl gründete sich Anfang März 2012 in Reaktion auf einen Laden namens "brevik", der die bei Rechtsextremen beliebte Modemarke Thor Steinar vertreibt und mit der Namensgebung stark an den rechtsextremen Massenmörder Breivik erinnerte. Mit vielfältigen Aktionen, die verschiedene Akteure einbeziehen und unterschiedliche Zielgruppen ansprechen, protestiert das Bündnis seitdem gegen das Geschäft in einem Stadtviertel, welches zunehmend familiär und studentisch belebt werden soll. Zudem engagiert sich das Bündnis für die Sensibilisierung der Anwohner und die Aufklärung über Codes der rechtsextremen Szene. Neben den verschiedenen kreativen Protestaktionen, wie einer öffentlichen Vernissage am 8. Mai und Flashmobs gegen das Ladengeschäft, veranstaltet das Bündnis im Juni ein großes Bürgerfest, das von Sportvereinen, Jugendgruppen, der AG-In und Ausländer, dem Stadteilzentrum und lokalen Musikern getragen wurde. (Ausgezeichnet mit 2000€).
Sicher mit dem Bus zur Schule
KEG e. V.
Das Projekt „Sicher mit dem Bus zur Schule“ vom KEG e.V. in Naumburg hat das Ziel, die Schülerinnen und Schüler in theoretischen und praktischen Belangen auszubilden und ihre sozialen Kompetenzen zu stärken. Seit 2009 setzen sich ca. 300 Jugendliche täglich für ein friedliches und respektvolles Miteinander im Schulbus, an den Haltestellen und in der Schule ein. Sie fördern damit Demokratie und Toleranz in ihrem direkten Umfeld. In einer 24stündigen schulformübergreifenden Grundausbildung und regelmäßigen Weiterbildungen werden die Jugendlichen der 7. bis 12. Klasse der weiterführenden Schulen in Sachsen-Anhalt und Thüringen geschult und fit gemacht für den Einsatz als Schulbusbegleiter. Dadurch sollen die Fahrten in den Bussen des ÖPNV sicherer werden und die Schüler/-innen in ihrer Eigenverantwortung und in ihren sozialen Kompetenzen gestärkt werden. Nach der Ausbildung sollen die Schüler/-innen in der Lage sein, Streitereien zu schlichten und deeskalierend und konfliktlösend aufzutreten. (Ausgezeichnet mit 2000€).
„Sport & Fun gegen Frust & Gewalt“
Gemeinschaftsprojekt Stadt Nienburg (Saale) und Stiftung Ev. Jugendhilfe Bernburg, Bereich Landjugend
Das Präventionsprojekt „Sport & Fun gegen Frust & Gewalt“ von der Stiftung Ev. Jugendhilfe aus Nienburg (Außenstelle) wurde aufgrund von rechten Vorkommnissen im Jahr 2006, nach der Gründung des Nienburger Bündnisses für Demokratie und Toleranz gegen Rechtsextremismus und Gewalt ins Leben gerufen. Seit Juni 2007 findet der Sport- und Kulturtag für Kinder und Jugendliche in Nienburg (Saale) statt. Die Veranstaltung wird von drei Säulen getragen: Sport, einem kulturellen Rahmenprogramm (gestaltet durch Kinder und Jugendliche) und Prävention zum Thema „Gewalt“. Im Bereich Sport werden so beispielsweise Street-Soccer-Turniere, Beachvolleyball, Leichtathletik und eine „Friedensfahrt“ mit dem Fahrrad angeboten. Im Kulturbereich bietet die Veranstaltung vielfältige Musikangebote von Nachwuchsbands der Region und Präsentationen und Aufführungen von lokalen Jugendgruppen. Zum Thema Gewaltprävention geben insbesondere die freien Trägern der Jugendhilfe und Institutionen wie DRK, THW und Feuerwehr und Sportbund Einblicke in ihre Arbeit und bieten ein breites Informations- und Mitmachangebot. Das Ziel ist es, mit vielseitigen Angeboten den Teilnehmenden Möglichkeiten der Bewegung, der Gesundheitsförderung, Methoden des Aggressionsabbaus, der Integration und der Prävention aufzuzeigen. (Ausgezeichnet mit 2000€).
100 Bilder für Demokratie und Toleranz in Bitterfeld-Wolfen
Kunstplattform Sachsen-Anhalt e. V.
Das Projekt „100 Bilder für Demokratie und Toleranz“ ist entstanden aus einer Initiativgruppe der Kunstplattform Sachsen-Anhalt e.V. Mit dem Ziel der aktiven Auseinandersetzung mit demokratischen Werte und Toleranz erarbeiteten 12 engagierte Mitglieder der Kunstplattform zusammen mit Jugendlichen in Freizeiteinrichtungen, mit Schülerinnen und Schülern, mit Auszubildenden, mit Teilnehmenden an berufsvorbereitenden Lehrgängen und mit arbeitslosen Jugendlichen aus dem Ortsverbund Bitterfeld-Wolfen eine Ausstellungsinstallation aus 100 Bildern. Die Installation zum Thema „Demokratie und Toleranz“ wurde großformatig vom 21.06. bis 28.06. 2012 auf dem stark frequentierten Rathausplatz in Wolfen und vom 29.06. bis 05.07. 2012 im öffentlichen Raum des Stadtzentrums von Bitterfeld präsentiert und parallel dazu auf Webseiten kommentiert und diskutiert. (Ausgezeichnet mit 3000€).
Engagement für Demokratie
Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar
Das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus (BgR) aus Weimar engagiert sich seit 2000 aktiv gegen Rechtsradikalismus, Rassimus und Fremdenfeindlichkeit in der Region. Aktuell gibt es sechs Mitglieder im Sprecherrat, der ehrenamtlich die anfallende Organisations-, Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit des Bürgerbündnisses organisiert. Ziel ist es in der Region Aufklärungsarbeit zu rechtsextremen Aktivitäten zu leisten und Bildungsangebote für Bürger/-innen und insbesondere für Jugendliche und junge Erwachsene zu schaffen, die junge Menschen für die Gefahren von Rechtsextremismus sensibilisiert und sie bestärkt, sich für Demokratie und Toleranz zu engagieren. Als Beispiel stehen hierfür die seit 2008 jährlich stattfindende der "Schulübergreifende Projekttage“ für Demokratie, bei dem Zeitzeug/-innen in die Bildungsarbeit eingebunden werden. Ein anderes Beispiel stellen die bereits ausgezeichnet "Laien-Deeskalationsteams" dar, welche bei sogenannten „Public Viewings“ im Rahmen von Fußballländerspielen präsent sind, um rassistische oder gewalttätige Übergriffe zwischen Fußballfans vor Ort zu verhindern (ausgezeichnet mit 2000€).
Antifaschistischer Ratschlag Thüringen
Antifaschistischer Ratschlag Thüringen
Jedes Jahr am Wochenende der November-Pogrome trifft sich seit 22 Jahren der "Antifaschistische Ratschlag" in einer anderen Stadt Thüringens, um Aufklärungsarbeit zu leisten und Engagement zu fördern für eine tolerante und vielfältige Gesellschaft, in der fremdenfeindliches und rassistisches Gedankengut keinen Platz haben soll. Durch ein zweitägiges Bildungs- und Diskussionsangebot in 12 bis 20 Workshops, einem Mahngang über Stätten des Engagements gegen Rechtsextremismus und einem sich austauschenden Plenum soll vor allem interessierten und bisher weniger sensibilisierten Menschen ein Bildungsangebot geschaffen werden. 2011 fand der Ratschlag am 4. und 5. November in Gera statt. Den Auftakt zur Veranstaltung bildete ein Filmabend am 3. November, bei dem der Film „ Das Hoyerswerdasyndrom“ vorgeführt und anschließend in einer Diskussion nachbereitet wurde. Am darauffolgenden Tag beteiligten sich die Teilnehmenden an einem Mahngang, der verbunden mit Vorträgen an besonderen Haltepunkten zur Geschichte Geras im Nationalsozialismus und aktuellen Situationen und Tendenzen Rechter Gewalt in der Stadt informierte. Am zweiten Tag wurden verschiedene Workshops u. a. zur Aufarbeitung der NS-Vergangenheit, zu Homophobie im Fußball, Zeitzeugengespräche und zu Möglichkeiten der friedlichen Mobilisierung gegen Rechts angeboten (ausgezeichnet mit 4000€).
unique – Interkulturelles Magazin
Unique e. V.
Das Magazin „unique“ ist ein junges Zeitungsprojekt, welches sich mit inter- und subkulturellen Themen beschäftigt. Seit 2001 wird das Magazin vom UNIQUE e.V. herausgegeben und zielt darauf ab, den konstruktiven Dialog zwischen einheimischen und internationalen Studierenden zu fördern. Die Redaktion von unique ist bestrebt nicht nur über Menschen und deren verschiedene Kulturen zu berichten, sondern diese Menschen auch selbst zu Wort kommen zu lassen und als Redaktionsmitglieder und Journalisten/-innen aktiv einzubinden. Dazu druckt das Magazin deutsch- und fremdsprachige Gastartikel ab und konnte so schon u.a. Beiträge aus Ägypten, Singapur, Chile, Kasachstan und dem Jemen veröffentlichen. Fremdsprachige Artikel werden durch eine deutsche Übersetzung auf der Website ergänzt. Die vier Ressorts des Magazins (WeitBlick, EinBlick, LebensArt, WortArt) setzen sich mit Themenspektren aus Politik, Gesellschaft und Kultur sowie Literatur und Sprache auseinander. Die Redaktion arbeitet dabei vollständig ehrenamtlich, das Magazin erscheint vier mal jährlich und wird kostenlos an verschiedenen Hochschulstandorten sowie in öffentlichen und kulturellen Einrichtungen in Jena, Weimar und Erfurt verteilt (ausgezeichnet mit 3000€).