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Demokratie auf dem Trainingsplan

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Teilnehmer des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“ treffen sich am 15. und 16. Oktober zur Fachtagung „Nah dran – wir verbinden Ideen“ in Dresden

Christian, 17 Jahre alt und leidenschaftlicher Fußballspieler, hat mit seinen Vereinskameraden eifrig trainiert, bis Karim und Alexander in der Mannschaft akzeptiert wurden. Nicht Fußball, sondern Demokratie stand auf dem Trainingsplan. Christian ist einer von mittlerweile 110 Demokratietrainern, die im Rahmen des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“ ausgebildet wurden, um ostdeutsche Sport und Feuerwehrvereine im Umgang mit antidemokratischen und rassistischen Verhaltensweisen zu unterstützen.

Die Ausbildung von Demokratietrainern ist Teil des Bundesprogramms, das im September 2010 durch das Bundesministerium des Innern initiiert und dessen Umsetzung die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb übernimmt.Gefördert werden Vereine, Bürgerinitiativen und Gemeindeverwaltungen in ländlichen und strukturschwachen Regionen in Ostdeutschland, die sich für eine demokratische Gemeinschaft engagieren.

Durch die Einbindung von Sport- und Feuerwehrvereinen ist das Programm besonders bürgernah ausgerichtet. Dabei werden bestehende Strukturen genutzt und vorhandene Kompetenzen erweitert. Der demografisch bedingte Wandel und die zunehmende Abwanderung vor allem junger Menschen stellen die Vereine in Ostdeutschland vor große Herausforderungen. Mittlerweile sind rund 100 Projekte mit Erfolg gefördert worden. Weitere Projekte werden folgen, denn das Bundesprogramm wurde gerade von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich bis 2016 verlängert.

Unterstützer von „Zusammenhalt durch Teilhabe“ ist unter anderen der Landessportbund Sachsen. Mit mehr als einer halben Million Mitgliedern in 4.500 Sportvereinen ist der Landessportbund die größte Bürgerorganisation in Sachsen und damit ein wichtiger Multiplikator. „Demokratie können wir nur gemeinsam leben. Dieser Appell ist eine Aufforderung an die Bürger für ein aktives Engagement gegen antidemokratische Kräfte. Dieser täglich gelebte Mut soll die ganze Gesellschaft durchdringen“, so Sachsens Innen und Sportminister Markus Ulbig bei der Eröffnung der zweiten Fachtagung des Bundesprogramms in Dresden.

Die Ausbildung und der Einsatz von Demokratietrainern sollen in den kommenden Jahren auf weitere Vereine und Verbände ausgeweitet werden. Insgesamt können so rund 1,8 Millionen Mitglieder von Vereinen und Verbänden allein in Ostdeutschland erreicht werden. Erste westdeutsche Bundesländer haben bereits angekündigt, das erfolgreiche Programm zu übernehmen.

„Demokratie soll dort gefördert werden, wo sie entsteht: an der Basis“, beschreibt der zuständige Abteilungsleiter im Bundesministerium des Innern, Dr. Jörg Bentmann, die wesentliche Programmphilosophie. „In Vereinen wie den örtlichen Feuerwehren, den Sportvereinen oder den örtlichen Wohlfahrtsverbänden sind tausende Mitglieder zusammengeschlossen, die eine wertvolle Arbeit für den gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten. Hier gilt es anzusetzen und die in diesen Vereinen aktiven Mitglieder für ihr demokratisches Handeln zu stärken.“

Auf dem Programm der zweitägigen Veranstaltung mit dem Motto „Nah dran – wir verbinden Ideen“ stehen Expertenrunden, Vorträge, Workshops und Projektpräsentationen. Rund 200 Teilnehmer aus ostdeutschen Vereinen, Verbänden, Kommunen und Landkreisen tauschen sich zu ihren Erfahrungen in der Demokratiearbeit aus und bewerten diese für künftige Strategien. Aber auch die Hürden beim täglichen Bemühen, Vereinsmitglieder zu erreichen und feindselige Einstellungen anderen gegenüber zu verändern, sollen Platz finden.

Mit dabei ist unter anderem Fatih Çevikkollu, Kabarettist, Schauspieler und Büttenredner mit Hintergründigem und Nachdenklichem. Veranstaltet wird die Fachtagung von der Arbeiterwohlfahrt (AWO), Landesverband Sachsen e.V. Die AWO hatte bereits mit dem „Magdeburger Appell“ alle Verbandsgliederungen bundesweit dazu aufgerufen, sich gegen die Unterwanderung zivilgesellschaftlicher Strukturen durch antidemokratisches Gedankengut zu wehren.

Die zweite Fachtagung des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“ findet am 15. und 16. Oktober 2012 im NH Hotel in Dresden statt.

Das Programm der Fachtagung „Nah dran – wir verbinden Ideen“ finden Sie unter www.nahdran.info.

Nähere Informationen zum Bundesprogramm „Zusammenhalt durch Teilhabe“ unter www.zusammenhalt-durch-teilhabe.de.

Pressekontakt

Bundeszentrale für politische Bildung Daniel Kraft Adenauerallee 86 53113 Bonn Tel +49 (0)228 99515-200 Fax +49 (0)228 99515-293 E-Mail Link: presse@bpb.de Interner Link: www.bpb.de/presse

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