Acht Projekte aus Nordrhein-Westfalen werden als Preisträger im bundesweiten Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ 2011 geehrt
Das von den Bundesministerien des Innern und der Justiz im Jahr 2000 gegründete bundesweite Externer Link: „Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt (BfDT)“ in der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb hat im Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ 2011 insgesamt 83 Initiativen und Projekte für ihr vorbildliches und nachahmenswertes zivilgesellschaftliches Engagement als Preisträger ausgewählt. Die Preise sind mit 2.000 € bis 5.000 € dotiert.
Preisverleihung Wettbewerb Aktiv für Demokratie und Toleranz 2011 Historisches Rathaus Rathausplatz, 50667 Köln am 10. Juli 2012 um 14.00 Uhr
Gemeinsam mit dem Oberbürgermeister der Stadt Köln, Externer Link: Jürgen Roters, dem Beiratsmitglied des BfDT Externer Link: Christian Petry sowieExterner Link: Wolfgang Bosbach, Mitglied des Deutschen Bundestages, wird Dr. Gregor Rosenthal, Leiter der Geschäftsstelle des BfDT, die Preisträger in einer öffentlichen Preisverleihung im Historischen Rathaus in Köln auszeichnen und würdigen. Im Anschluss an die Preisverleihung besteht die Möglichkeit, mit Preisträgern und Veranstaltern bei einem Empfang ins Gespräch zu kommen.
Wir laden Sie zur Berichterstattung über den Wettbewerb und seine Preisträger ein und würden uns sehr über Ihr Kommen freuen.
Folgende Projekte werden ausgezeichnet:
Come-Together-Cup, Köln Andreas Stiene
Seit über 15 Jahren wird in Köln der Come-Together-Cup als Benefiz-Fußballfest ausgetragen. Ziel des ausschließlich ehrenamtlich organisierten Turniers ist die Integration aller Minderheiten und der „Kampf gegen Homophobie & Diskriminierung im Fußball". Zugleich werden Benefizerlöse für gemeinnützige Organisationen generiert, die sich für Minderheiten und Benachteiligte einsetzen. Der 1. Come-Together-Cup fand auf Initiative von Andreas Stiene im Jahr 1995 statt und hat sich seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Seit 1997 laufen zwei parallele Fußballturniere mit insgesamt 50 Fußballteams, aufgeteilt in 20 Frauenteams und 30 Männermannschaften. Alle gesellschaftlichen Gruppen und Minderheiten kicken hier mit. Erreicht werden soll eine breite Öffentlichkeit. Seit 2004 wird im Rahmen des Turniers das „Come-Together-Herz“ verliehen, mit dem „Alltagshelden“ für vorbildliches integratives Verhalten ausgezeichnet werden. Des Weiteren wird das Turnier durch ein umfangreiches Kulturprogramm begleitet. (ausgezeichnet mit 5000€)
IntegrationMIT Körbe für Köln e.V.
Das Projekt „IntegrationMIT“ des Körbe für Köln e.V. steht für Integration junger MigrantInnen durch Sport, Musik, Streetculture, Beratung und Mitgestaltung. Es handelt sich um ein Projekt mit und für junge Menschen mit Migrationshintergrund, die sich durch das Projekt ehrenamtlich im Verein und in Projektarbeiten ihren Stärken und Potenzialen entsprechend engagieren können. Im Jahr 2011 wurden an insgesamt sieben „sozialen Brennpunkten“ - Wohngebieten mit erhöhtem Jugendhilfe- und Erneuerungsbedarf - Maßnahmen in unterschiedlichen Formaten realisiert. Dazu zählen Patenschaftsprojekte, die Beteiligung von Jugendlichen an der Organisation von Events, Graffiti-Projekte, die Organisation von Sportangeboten sowie die Gestaltung von Ferienangeboten. In dem Projekt wird unter Nutzung der Jugendkultur und seiner Medien Sport, Musik und Graffiti die Demokratie- und Toleranzförderung von benachteiligten jungen Menschen aktiv gestaltet und im Peer-to-Peer-Ansatz gelebt. Im Vordergrund steht dabei, dass die Jugendlichen selbst zu Vorbildern werden, mit ihren Angeboten andere junge Menschen erreichen und ihren Altersgenossinnen und -genossen die Möglichkeit zu einer sinnvollen Freizeitgestaltung geben.(ausgezeichnet mit 2000€)
Integration in Köln Kölner Runder Tisch für Integration e.V.
Der Kölner Runde Tisch wurde 1991 in Reaktion auf ein fremdenfeindliches Klima und gewaltsame Übergriffe gegen Ausländer gegründet. Die heute 130 Mitglieder des Runden Tisches kommen aus Vereinen, Initiativen, Kirchen, Politik, Kunst und Wissenschaft zusammen und setzen gemeinsam ein Zeichen gegen Gewalt, Diskriminierung und Intoleranz. Seit 2002 legt der Verein den Schwerpunkt auf Fragen der Integration und mischt sich aktiv in die Stadtpolitik ein, indem er beispielsweise die Gründung des interkulturellen Referates in der Stadt anregte und konzeptionell vorbereitete. Darüber hinaus erarbeitete der Verein ein Integrationskonzept für die Stadt, trieb die Gründung des Runden Tisches für Flüchtlingsfragen voran, setzte sich für den Bau einer Moschee und gegen die „Antiislamisierungskampagne“ von „Pro Köln“ ein. Er initiierte das Projekt „Amora Kher“, das sich für Roma-Flüchtlinge engagiert, und er intervenierte in der drohenden Schließung des Gesundheitszentrums für Migrantinnen und Migranten. Mit seinem vielfältigen Engagement tritt der Verein für die Achtung und Würde des Menschen unabhängig von seiner Herkunft, seiner Hautfarbe oder Religionszugehörigkeit ein und er richtet sich mit dem Projekt „Integration in Köln“ an eine breite Öffentlichkeit in der Stadt. (ausgezeichnet mit 5000€)
Flüchtlinge dauerhaft aufnehmen und integrieren Save me – Kampagne NRW
Die save me – Kampagne setzt sich für die dauerhafte Aufnahme und Integration von besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen im Rahmen des Resettlement-Programms des UNHCR ein und leistet somit wichtige Arbeit zur Ergänzung des bestehenden Asylsystems. Kennzeichnend für die Kampagne sind die Verbindung von politischem Einsatz für die Aufnahme der Flüchtlinge mit der praktischen Unterstützung ihrer Integration, die Organisation von lokalen Bündnissen von Wohlfahrtsverbänden, Kirchen, Menschenrechts- und Flüchtlingsorganisationen mit landes- und bundesweiter Vernetzung und, wo möglich, die Einbeziehung der Flüchtlinge in die Aktivitäten. Damit Flüchtlinge langfristig willkommen sind, bedarf es eines gesellschaftlichen Konsenses, dem eine intensive Diskussion vorausgehen muss. Dazu betreibt die Kampagne Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit. Stadt- und Kreisräte werden aufgefordert, eine Resolution zugunsten der Ziele der Kampagne zu verabschieden, was in Aachen, Bochum, Bonn, Düsseldorf, Köln und Leverkusen zu entsprechenden Beschlüssen geführt hat. Individuen werden gebeten, ihre Unterstützung öffentlich im Internet kund zu tun – alleine in NRW sind dem bisher über 1000 Menschen gefolgt. Ebenso wichtig ist es der Kampagne, aktiv bei der Integration der Flüchtlinge anzupacken und ehrenamtliche „Paten“ zu vermitteln, die bei der Wohnungssuche helfen, als „Bildungspaten“ aktiv sind und den Flüchtlingen beim Erlernen der deutschen Sprache helfen.(ausgezeichnet mit 3000€)
PACT – Parents and Children Together Begegnungen2005 e.V., Köln
Im Projekt „PACT – Parents and Children together“ des Vereins BEGEGNUNGEN2005 filmt jeweils eine Schülerin oder ein Schüler mit Migrationshintergrund und eine Schülerin oder Mitschüler ohne Migrationshintergrund den Alltag der anderen. Die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen realisieren gemeinsam im Team einen Film, der inhaltlich ihre Familiengeschichten, ihre kulturellen Gepflogenheiten und Traditionen im Alltag behandelt. Dadurch werden die Jugendlichen Botschafter ihrer eigenen Kultur. Indem Unterschiede und Gemeinsamkeiten wahrgenommen und aufgearbeitet werden, wird Toleranz gefördert und Vorurteile werden abgebaut. Die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen, erhalten von BEGEGNUNGEN2005 e. V. Videokameras und werden in Workshops mit der Kameraführung vertraut gemacht. Zudem werden im Rahmen des Projektes Kurzfilme gedreht von Menschen mit Migrationshintergrund, die es geschafft haben, sich in unsere Gesellschaft erfolgreich zu integrieren. Bei den Filmvorführungen werden auch Eltern miteinbezogen; so wird ein Dialog zwischen den Erwachsenen zu den Themen Toleranz, Rassismus, Diskriminierung gefördert. (ausgezeichnet mit 3000€)
Stadtteilcafé Miteinander Katholische Arbeitnehmer Bewegung (KAB) Driescher Hof, Aachen
Die Katholische Arbeitnehmer Bewegung (KAB) Driescher Hof in Aachen hat bereits im Jahr 2003 ein integratives Stadtteilprojekt ins Leben gerufen. Das Projekt wurde von Menschen mit Behinderung angeregt, zielt auf die Integration der Menschen im Aachener Stadtteil Driescher Hof und wird unter Trägerschaft der KAB ermöglicht. Das Projekt schafft die Möglichkeit für Begegnungen zwischen Menschen verschiedenen Alters, Menschen unterschiedlicher Herkunft und Menschen mit und ohne Behinderung. Treffpunkt und Ort für verschiedene Veranstaltungen ist das Stadtteilcafé Miteinander. Hier finden regelmäßige Stadtteiltreffs, ein regelmäßiges Frühstück und ein Familienkreis statt. Weitere Veranstaltungen sind ein Mittagstisch für sozial benachteiligte Menschen, Märchenlesestunden, Indischer Tanz, Grillfeste, Kammerkonzerte und vieles mehr. Im Rahmen der Integrationsarbeit bietet das Projekt Sprach- und Integrationsangebote für Frauen mit Migrationshintergrund an. (ausgezeichnet mit 2000€)
Stipendien für den interkulturellen Austausch für Haupt-, Real- und Förderschülerinnen und -schüler Experiment e.V., Bonn
Experiment e.V. ist eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in Bonn, die sich den Austausch zwischen Menschen aller Kulturen, Religionen und Altersgruppen zum Ziel gesetzt hat. Indem der Verein das Zusammenleben von Menschen verschiedener Herkunft ermöglicht, will er zum gegenseitigen Verständnis und dem friedlichen Miteinander der Kulturen beitragen. Um dieses Vorhaben zu unterstützen, hat Experiment e.V. ein Stipendienprogramm für Haupt-, Real- und Förderschulen ins Leben gerufen. Schülerinnen und Schüler dieser Schulformen sind in interkulturellen Austauschprogrammen nach wie vor unterrepräsentiert. Mit dem Projekt werden insbesondere Jugendliche mit Migrationshintergrund angesprochen. Das Programm wird mit der irischen Partnerorganisation EIL Ireland realisiert. Projekte im Rahmen des 14-tägigen Austauschprogramms sind gemeinnütziger Art: Es besteht beispielsweise eine Kooperation mit einer Schule für geistig und körperlich behinderte Kinder in Irland, in der die Austauschschülerinnen und -schüler bei der Renovierung des Schulgebäudes helfen. (ausgezeichnet mit 2000€)
Wanderausstellung „Laufbahnen – Integration für Zukunft“ Jugendmigrationsdienst Köln
Der Jugendmigrationsdienst Köln hat eine Ausstellung zum Thema Integration in Deutschland erarbeitet. Die Wanderausstellung „Laufbahnen - Integration für Zukunft“ zeigt 35 junge Migrantinnen und Migranten, die ihre individuelle Integrationsgeschichte erzählen. Auf großflächigen Präsentationswänden sticht das Gesicht des jungen Menschen sofort ins Auge und die beigefügten Informationstafeln zeigen den manchmal schwierigen Integrationsprozess der Jugendlichen. Die Ausstellung wendet sich an Jugendliche, die vor der Herausforderung der Integration stehen sowie an Unternehmen, die sich aktiv für die Integration von jungen Zugewanderten einsetzen möchten. Die jungen Menschen stehen mit Ihrem Gesicht für die ehrenamtliche Weitergabe von Hilfeleistungen. Sie dienen als Vorbilder, die zeigen, dass die Integration von Migrantinnen und Migranten in Deutschland möglich ist. (ausgezeichnet mit 2000€)
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