Gestern wurde der 12. Bundeskongress Politische Bildung im Berliner Friedrichstadtpalast eröffnet. Vom 21. bis 23. Mai diskutieren politische Bildner und Experten aus Wissenschaft und Politik über „Das Zeitalter der Partizipation. Paradigmenwechsel in Politik und politischer Bildung?“
„Politische Bildung ist und bleibt eine Daueraufgabe“, sagte Hans-Peter Friedrich, Bundesminister des Innern, zum Auftakt des 12. Bundeskongresses Politische Bildung. „Politische Bildung muss vielfältig sein, weil jeder Mensch andere Interessen hat und unterschiedlich zugänglich ist.“ Es gehe nicht darum „eine Elitenschicht zu bilden, sondern das ganze Volk“, so Friedrich.
„Wir befinden uns an einem Punkt, an dem sich die Praxis von Partizipation erweitert, an dem sich neue Formen der Partizipation entwickeln und wir müssen uns fragen, was das für die politische Bildung bedeutet. Und dazu sind wir ja hier zusammen gekommen“, fasste Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, das zentrale Anliegen des Kongresses zusammen.
Auf die theoretische Einführung des britischen Politikwissenschaftlers Colin Crouch zum Thema „Neue Formen der Partizipation als Markenzeichen der Postdemokratie“ folgen heute elf Podiumsdiskussionen zu verschiedenen Aspekten politischer Partizipation: Es geht um die Auswirkungen des Internets auf die Demokratie, die Motivation von Kindern und Jugendlichen zur Mitbestimmung und Mitgestaltung ihrer Lebenswelt und die Möglichkeiten zur Teilhabe verschiedener gesellschaftlicher Gruppen. Zudem werden globale Fragen diskutiert, wie die Demokratiebewegungen in Nordafrika, eine nachhaltige Zukunftsgestaltung für eine funktionierende Welt und das Konzept einer Weltbürgergesellschaft (Global Citizenship).
„Kerngedanke aller Veranstaltungen ist die Suche nach Wegen, wie politische Bildung den Bürger davon überzeugen kann, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen und damit einen existentiellen Beitrag für die Demokratie leisten kann“, so Lothar Harles, Vorsitzender des Bundesausschuss Politische Bildung. Dirk Lange, Vorsitzender der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung gibt zu bedenken: „Hinter den neuen Formen der Partizipation dürfen die Inhalte nicht verloren gehen. Die etablierten Wege der Beteiligung dürfen nicht zur formalen Hülle veröden.“
Eine neue Form der Kongressbeteiligung ist die aktive Mitgestaltung der Teilnehmenden am Programm: Interessierte konnten im Vorfeld auf einem Online-Wiki Vorschläge für Workshops einreichen, die am dritten Kongresstag – neben den 30 Workshops der Veranstalter – angeboten werden. Per Online-Abstimmung wurden die beliebtesten 20 Vorschläge ermittelt und in das Veranstaltungsprogramm aufgenommen.
Der Bundeskongress Politische Bildung findet im Rahmen der Aktionstage Politische Bildung statt und wird von rund 900 Teilnehmenden besucht. Ausgerichtet wird die dreitägige Veranstaltung von der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, der Deutschen Vereinigung Politische Bildung (DVBP) und dem Bundesausschuss Politische Bildung (bap).
Der 12. Bundeskongress Politische Bildung wird auf dem Kongress-Blog Externer Link: www.bundeskongress-partizipation.de dokumentiert. Der Hashtag auf Twitter lautet #buko2012.
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