Sehr geehrte Damen und Herren,
am Freitag, den 27. April 2012, werden acht Projekte aus Bayern als Preisträger im bundesweiten Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ 2011 im Alten Rathaus der Stadt München geehrt.
Das von den Bundesministerien des Innern und der Justiz im Jahr 2000 gegründete bundesweite Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt (BfDT) in der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb zeichnete im Wettbewerb 2011 insgesamt 82 Initiativen und Projekte für ihr vorbildliches, nachahmenswertes zivilgesellschaftliches Engagement für Demokratie und Toleranz aus – davon acht aus Bayern. Die Preise sind mit 2.000 bis 5.000 € dotiert.
An der öffentlichen Preisverleihung im Alten Rathaus der Stadt München nehmen teil: - Christian Ude, Oberbürgermeister der Stadt München - Dr. Max Stadler, Beiratsmitglied des BfDT und Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Justiz - Gabriele Fograscher, MdB und Beiratsmitglied des BfDT - Dr. Gregor Rosenthal, Leiter der Geschäftsstelle des BfDT
Im Anschluss an die öffentliche Preisverleihung stehen Ihnen die Preisträger und die Veranstalter für Gespräche zur Verfügung.
Auf einen Blick:
Zeit: Freitag, 27. April 2012, 18.00 bis 19.30 Uhr Ort: Saal im Alten Rathaus, Marienplatz 15, 80331 München
Weitere Informationen zum Wettbewerb auf www.buendnis-toleranz.de/cms/beitrag/10033680/426234
Über Ihr Kommen und die Berichterstattung über die Preisträger und den Wettbewerb würden wir uns sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag Daniel Kraft - Pressesprecher -
Die ausgezeichneten Projekte sind:
Runder Tisch für Demokratie und Toleranz, Arzberg Projekt „Die Mädchen von Zimmer 28“ Die Ausstellung "Die Mädchen von Zimmer 28" des Vereins „room 28 projects“ zeigt anhand von 35 Tafeln sowie einem Nachbau des Zimmers 28 aus dem Mädchenheim L410 im Konzentrationslager Theresienstadt den Alltag und die Lebensgeschichten der Häftlinge. Um diese Ausstellung auszuleihen und öffentlich präsentieren zu können, gewann die Initiative Runder Tisch für Demokratie und Toleranz Arzberg zwei Hauptschulen, die Maximilian-von-Bauernfeind-Schule in Arzberg und die Albert-Schweizer-Schule in Bayreuth. Die Ausstellung wurde von Zeitzeugengesprächen begleitet. Zusätzlich wurden an beiden Schulen Projekttage mit Zeitzeugen im Rahmen des Unterrichts durchgeführt. Des Weiteren fuhr die Initiative nach Theresienstadt, führte den Film "Die geschenkte Stadt" in Bayreuth vor und organisierte mit Beteiligung der SchülerInnen eine Lesung von Tagebuchaufzeichnungen der Häftlinge. (ausgezeichnet mit 3000,- Euro)
Evangelische Jugend, München Projekt „Internationale Jugendbegegnung Dachau“ Seit 1983 organisiert die Evangelische Jugend München zusammen mit anderen Organisationen jeden Sommer die Internationale Jugendbegegnung in Dachau. Unter dem Motto „Erinnern – Begegnen – Verstehen – Zukunft gestalten“ treffen sich etwa 100 junge Menschen aus der ganzen Welt in Dachau, um sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus und aktuellen Formen von Rassismus und Ausgrenzung auseinanderzusetzen. Von Anfang an liegt die Planung, Gestaltung und Durchführung des Programms, d.h. aller Workshops, Exkursionen und Aktivitäten, in den Händen eines Teams von etwa 25 Ehrenamtlichen aus ganz Europa. Durch dieses Konzept „von jungen Leuten für junge Leute“ kann ein neuer Zugang zu den schwierigen historischen Themen gefunden werden. Durch die Begegnung der Menschen aus unterschiedlichen Kulturen sollen Vorurteile überwunden und interkulturelle Kompetenzen gestärkt werden. (ausgezeichnet mit 2000€)
Bündnis für Zivilcourage, Hof Projekt „Die Hofer Region ist BUNT nicht braun“ „Die Hofer Region ist BUNT nicht braun“ hat mit diesem Leitgedanken im Oktober 2010 einen breiten Kreis aus engagierten Einzelpersonen und Organisationen zum Bündnis für Zivilcourage zusammengeschlossen. Konkreter Anlass war die Errichtung eines Treffpunkts und Schulungszentrums durch rechtsextreme Kameradschaften im Hofer Landkreis. In dem Bündnis versammeln sich lokale Akteure, die sich auf unterschiedliche Weise für ein tolerantes Miteinander und eine demokratische Gesellschaft einsetzen. Durch die Vernetzung mit landesweiten Initiativen und Arbeitsgruppen, die sich gegen die Ausbreitung der rechtsextremen Ideologie wehren, soll eine Großzahl von BürgerInnen erreicht und zu eigenem Engagement motiviert werden. (ausgezeichnet mit 3000,- Euro)
TSV Maccabi, München Projekt „Music for Goals“ Seit 2008 veranstaltet der TSV Maccabi München jährlich das Konzertprojekt „Music for Goals“. „Music for Goals 2010“ bestand aus mehreren Teilen, die die positiven Werte des Fußballs transportierten und gegen Rassismus und Antisemitismus Stellung bezogen. Als Auftakt wurde das Kurt-Landauer-Freundschaftsturnier ausgetragen, bei dem 20 Kindermannschaften – Juden, Muslime und Christen – freundschaftlich um den Sieg spielten. Das Konzert mit KünstlerInnen aus aller Welt wurde von einer Talkrunde über Rassismus im Fußball begleitet. Im Vorfeld des Konzerts wurden alle weiterführenden Schulen der Stadt München eingeladen, sich mit den Inhalten des Projekts auseinanderzusetzen, sich an den Vorbereitungen zu beteiligen und das Konzert selbst zu besuchen. Den Abschluss des Gesamtprojekts bildete dann erneut ein Fußballturnier – das Herbert Cohen Gedächtnisturnier. Unter dem Motto „Für Respekt und Wertschätzung – gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit“ wurde das Turnier mit 25 Kinder- und Jugendmannschaften ausgetragen, in denen Menschen mit unterschiedlichen kulturellen und religiösen Hintergründen zusammenspielten. (ausgezeichnet mit 2000,- Euro)
Bundesfachverband Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge e.V., München Projekt „Willkommen in Deutschland! – Ein Wegweiser für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge“ Acht junge Flüchtlinge, die sich erst seit ein paar Jahren in Deutschland aufhalten, haben zusammen mit vier MitarbeiterInnen des „Bundesfachverbands Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge e.V.“ eine mehrsprachige Broschüre mit dem Titel "Willkommen in Deutschland! Ein Wegweiser für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge" erstellt. Von Januar des Jahres 2010 bis Januar 2011 stellte der Bundesfachverband mit den jungen Flüchtlingen in mehreren Workshops die Inhalte für die Broschüre zusammen. Dadurch handelten die Jugendlichen als Agenten in eigener Sache und die Broschüre wurde inhaltlich und gestalterisch für neu ankommende jugendliche Flüchtlinge ansprechend, informativ und verständlich erstellt. Mit der Broschüre, die in dieser Form einmalig ist, werden neu ankommende Flüchtlinge über ihre Rechte im Kinder- und Jugendhilfegesetz, über die EU-Aufnahmerichtlinie und die UN-Kinderrechtskommission aufgeklärt. Die Broschüre wird an Betreuer und Vormünder in ganz Deutschland verteilt. (ausgezeichnet mit 2000€)
AG Medizin und Menschenrechte, Erlangen Projekt „Medizinische Flüchtlingshilfe Erlangen“ Die Arbeitsgemeinschaft Medizin und Menschenrechte vermittelt Menschen ohne Aufenthaltserlaubnis oder ungeklärten Aufenthaltsstatus in Erlangen in ärztliche Behandlung. Den Schwerpunkt der Arbeit der AG Medizin und Menschenrechte bildet die kostenlose und anonyme Vermittlung von Ärzten für AsylbewerberInnen bzw. Menschen ohne Aufenthaltserlaubnis. Darüber hinaus werden von Studierenden Kinder in Gemeinschaftsunterkünften betreut. Ziel ist es, Medizinstudenten für diese Themen zu sensibilisieren, denn auch in Deutschland begegnet man ihnen, sei es z.B. durch hilfesuchende Menschen ohne Krankenversicherung und Aufenthaltsstatus, Migranten ohne Deutschkenntnisse oder häusliche Gewalt. (ausgezeichnet mit 2000,- Euro)
Gräfenberger Sportbündnis, Weißenohe Projekt „Fairness, Respekt und Toleranz im Sport“ Im November 2009 wurde das Projekt „Fairness, Respekt und Toleranz im Sport“ gegründet. Mehrere Sportvereine aus dem Gräfenberger Umland wollten sich für die im Namen des Projekts enthaltenen Leitmotive und gegen Gewalt, Fremdenfeindlichkeit, Diskriminierung und Antisemitismus einsetzen. Neun Sportvereine, die verschiedene Sportarten anbieten und insgesamt über 6000 Mitglieder haben, schlossen sich dem Gräfenberger Sportbündnis an. Mit vereinten Kräften arbeitet das Sportbündnis für Erkennen und Sichtbarmachung von rechtsextremistischen und fremdenfeindlichen Handlungen. Dabei wird besonderer Wert auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gelegt. Diese werden geschult und informiert. Das Sportbündnis kooperiert mit vielen Schulen der Region und unterstützt Vereine bei ihrem Engagement für mehr Fairness, Respekt und Toleranz im Sport. Mit über 30 Maßnahmen und Aktionen, wie zum Beispiel T-Shirts, Plakate und Sportplatz-Banner, zeigt das Sportbündnis Gesicht gegen Rechts. (ausgezeichnet mit 3000,- Euro)
Fränkisches Bildungswerk für Friedensarbeit e.V., Nürnberg Projekt „Werte machen Kinder stark - das WIR-Projekt“ Das Fränkische Bildungswerk für Friedensarbeit setzt sich mittels Bildungsarbeit für ein friedvolleres Zusammenleben in der Gesellschaft ein. Dabei spielen Werte wie Gerechtigkeit, die Würde des Menschen und die sozialen Grundbedürfnisse eines Menschen eine zentrale Rolle. Das gilt ebenso für das zu betonende WIR-Projekt des Bildungswerks. In Zusammenarbeit mit LehrerInnen und Eltern wird Grundschulkindern beigebracht sich an Werten zu orientieren und andere anzunehmen anstatt sie auszuschließen. Es geht auch darum, den Kindern ein Selbstwertgefühl zu geben, das sie dann auch bei ihren Mitmenschen respektieren. Zu der Arbeit des Projekts gehört die Kinder- und Elternarbeit sowie die Unterstützung der Lehrkräfte im Alltag. (ausgezeichnet mit 2000,- Euro)
Pressekontakt BfDT
Geschäftsstelle des Bündnisses für Demokratie und Toleranz in der Bundeszentrale für politische Bildung Markus Priesterath Friedrichstraße 50 10117 Berlin Tel +49 (0)30 254504-463 Fax +49 (0)30 254504-478 E-Mail Link: priesterath@bpb.de Externer Link: www.buendnis-toleranz.de
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