„Demokratie stärken – Zivilgesellschaft fördern“. So lautet die Botschaft der Bundeszentrale für politische Bildung, die deutlich macht, dass die Förderung politischen Engagements in der Zivilgesellschaft zu unseren Kernaufgaben gehört.
Anerkannte Träger
Daher fördert die bpb ein breit strukturiertes Trägernetz, das von gewerkschaftlichen, konfessionellen, zielgruppen- beziehungsweise thematisch orientierten Bildungseinrichtungen getragen wird. Zu den regelmäßigen Zuwendungsempfängern zählen Dachverbände und Einzelträger, die in ihrer Leistungsfähigkeit und Größe sehr unterschiedlich zu bewerten sind und sowohl von hauptamtlich als auch von ehrenamtlich arbeitendem Personal geführt werden. Aktuell verfügen rund 100 Einrichtungen über den Status des bei der bpb anerkannten Trägers der politischen Bildung. Hinzu kommen circa 150 Einrichtungen, die Mittel der bpb von den Dachverbänden im Rahmen einer Weiterleitung erhalten. Gefördert werden vielfältige Projekte, die von den Trägern entwickelt und durchgeführt werden.
Die Interner Link: anerkannten Träger der bpb haben auf der Basis eines umfangreichen Qualitätsmanagements hinsichtlich der Zielgruppen, Formate und thematischen Schwerpunkte sehr unterschiedliche Profile entwickelt und stellen ein breit gefächertes Spektrum an Bildungsangeboten bereit.
Richtlinienförderung
Die Projektförderung durch den Fachbereich Förderung erfolgt gemäß den Richtlinien zur Anerkennung und Förderung von Veranstaltungen der politischen Bildung durch die bpb. Die Interner Link: Richtlinienförderung dient der Verwaltungsvereinfachung und sichert den Bildungseinrichtungen die Realisierung eines planbaren Veranstaltungsangebots.
Gesamtbudget der Richtlinienförderung 2022 und 2023:
7.000.000 €
Dem fachlichen Erfahrungsaustausch mit den Einrichtungen dient der regelmäßig tagende Runde Tisch, bei dem unter anderem die jährlichen Schwerpunktthemen der anerkannten Träger vereinbart werden. Zur Qualitätssicherung der von der bpb geförderten Veranstaltungen dienen sogenannte Tagungsbetreuungen, die von qualifizierten politischen Bildnern und Bildnerinnen durchgeführt werden.
Modellförderung
Um innovative Vorhaben und Maßnahmen zur Weiterentwicklung und Erprobung neuer Wege in der politischen Bildungsarbeit zu ermöglichen, können Zuwendungen auch außerhalb der Förderrichtlinien beantragt werden. Dies erfolgt im Rahmen der sogenannten Interner Link: Modellförderung gemäß §§ 23 und 44 der Bundeshaushaltsordnung (BHO) sowie den dazu erlassenen Verwaltungsvorschriften. Damit wird das Tätigkeitsfeld der anerkannten Bildungseinrichtungen erheblich erweitert, da innerhalb der Modellförderung auch innovative Projekte von Organisationen gefördert werden können, die neu im Feld der politischen Bildung sind und (noch) nicht über den Status als anerkannter Bildungsträger verfügen.
Die bpb erhält regelmäßig auf Initiative von zivilgesellschaftlichen Organisationen Anträge auf Modellförderung. Darin unterbreiten die antragstellenden Organisationen eigene Ideen für innovative Projektvorhaben. Sie legen die thematischen Schwerpunkte und Ziele eines Projekts fest und entscheiden eigenverantwortlich, an welche Zielgruppe(n) sich ihr Vorhaben richtet. Auch die zum Einsatz kommenden methodisch-didaktischen Ansätze werden von den Antragstellerinnen und Antragstellern vorgeschlagen.
Im Vergleich der eingegangenen Anträge wählt die bpb je nach Verfügbarkeit von Haushaltsmitteln Projekte zur Förderung aus. Die in der Modellförderung zur Förderung ausgewählten Projekte widmen sich daher einer großen Bandbreite an Themen und Zielgruppen.
Förderprogramme
Die bpb setzt aber regelmäßig auch eigene Schwerpunkte in der Förderung zivilgesellschaftlicher Akteurinnen und Akteure, in dem beispielsweise zielgruppen- beziehungsweise thematisch orientierte Förderausschreibungen veröffentlicht werden.
Der BfDT-Jugendkongress
Der Jugendengagementkongress des Bündnisses für Demokratie und Toleranz (BfDT) wurde 2001 erstmals veranstaltet und ist seitdem als jährlich wiederkehrendes Angebot an junge Engagierte kontinuierlich weiterentwickelt worden. So hat der Jugendkongress in über 22 Jahren rund 7500 jungen Aktiven aus dem gesamten Bundesgebiet Raum und Zeit geboten, sich miteinander zu vernetzen, gemeinsam (Lösungs-)Strategien zu entwickeln und ihr Engagement zu professionalisieren. Die Jugendlichen besuchen im Rahmen des Kongresses den Festakt zum Tag des Grundgesetzes, bei dem Interner Link: fünf „Botschafterinnen und Botschafter für Demokratie und Toleranz“ für ihren hohen persönlichen Einsatz und ihr entschlossenes Engagement ausgezeichnet werden.
Der Jugendengagementkongress 2023 bot für 250 ehrenamtlich aktive Jugendliche die Möglichkeit, in verschiedensten Workshops ihr Engagement zu professionalisieren und neue Impulse mitzunehmen.
Botschafter für Demokratie und Toleranz
Anlässlich des jährlichen Festakts zum Tag des Grundgesetzes am 23. Mai werden die „Botschafterinnen und Botschafter für Demokratie und Toleranz“ ausgezeichnet. Geehrt werden bis zu fünf Einzelpersonen oder Initiativen, die sich in besonders herausragender Weise zivilgesellschaftlich engagieren oder besondere Zivilcourage gezeigt haben und damit ein Vorbild für alle sind. Ausgezeichnet in den Jahren 2022 und 2023 wurden Personen für ihr Engagement gegen Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, für Integration, und gegen Rechtsextremismus.
Demokratie im Netz ist eine Förderausschreibung zur Stärkung digitaler politischer Bildung mit Schwerpunkten auf Rechtsextremismus, Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und (digitale) Partizipation.
Starke Lehrer/-innen – starke Schüler/-innen
Zur Förderung und Stärkung pädagogischer Handlungskompetenzen von Lehrkräften in der Auseinandersetzung mit rechtsextremen und antidemokratischen Überzeugungen wurden in den vergangenen drei Jahren an sechs Oberstufenzentren im Land Brandenburg Fortbildungen, Beratungen und Supervisionen durchgeführt. Das durch die Bundeszentrale für politische Bildung und die Externer Link: Robert Bosch Stiftung geförderte Modellprojekt hat damit einen bedeutenden Beitrag zur Stärkung von Schulstrukturen und Lehrkräften im Umgang mit antidemokratischen Einstellungen und Positionen geleistet sowie Schulentwicklungsprozesse auf struktureller Ebene angestoßen. Mit Ablauf des Jahres 2023 endete die Modellphase des Projekts. Seit Januar 2024 befindet sich das Projekt in die Transferphase: Eine neue Fachstelle im Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM) wird als zentrale Beratungsstelle für Schulen fungieren.
Land.schafft.Demokratie
Im Rahmen des Kooperationsprojekts Interner Link: „Land.schafft.Demokratie“ haben die Bundeszentrale für politische Bildung und der Deutsche Bibliotheksverband e. V. (dbv) 2023 deutschlandweit zehn Pilotbibliotheken in ländlichen Räumen ausgewählt, die als Partner Demokratie, Dialog und Vielfalt in ihren Regionen stärken wollen. Die zehn Bibliotheken erarbeiteten gemeinsam mit der bpb passgenaue Angebote zur Demokratieförderung für ihre Regionen. Dazu gehörten Lesungen mit Autorinnen und Autoren, Diskussionsrunden mit verschiedenen lokalen Akteuren, Workshops für Bibliotheksmitarbeitende sowie die Unterstützung der Bibliotheken bei der Netzwerkbildung. Neben den Qualifizierungsangeboten unterstützt die bpb die Bibliotheken bei der Netzwerkbildung.
Bibliotheken des Projekts Land.schafft.Demokratie
In ganz Deutschland werden Bibliotheken im ländlichen Raum gefördert. Vor Ort finden innovative Veranstaltungen für alle Altersklassen statt und für die Bibliotheksmitarbeitenden digitale Weiterbildungsformate.
In ganz Deutschland werden Bibliotheken im ländlichen Raum gefördert. Vor Ort finden innovative Veranstaltungen für alle Altersklassen statt und für die Bibliotheksmitarbeitenden digitale Weiterbildungsformate.
Wettbewerbe
Wettbewerb "Aktiv für Demokratie und Toleranz"
Der Interner Link: Wettbewerb "Aktiv für Demokratie und Toleranz" zeichnet jährlich erfolgreiche zivilgesellschaftliche Projekte aus, die das Grundgesetz im Alltag auf kreative Weise mit Leben füllen und damit die aktive Demokratie gestalten und Toleranz in der Gesellschaft fördern. Ziel ist es, bewährte und erfolgreiche Projekte zu würdigen und ihnen mehr Sichtbarkeit zu verschaffen. Gesucht sind Vorbilder und Erfolgsgeschichten der engagierten Zivilgesellschaft, die als "Best-Practice-Beispiele" zur Inspiration und Motivation dienen. Die Preisträgerprojekte erhalten Preisgelder in Höhe von bis zu 10.000 Euro. Im Jahr 2022 wurden 57 Projekte aus 13 Bundesländern ausgezeichnet, die insgesamt Preisgelder in Höhe von 224.000 Euro erhielten. Es wurden insbesondere Projekte gesucht, die:
Rassismus und Rechtsextremismus aktiv bekämpfen
Antisemitismus entschieden entgegentreten
Erinnerungsarbeit unter der Verknüpfung des Heute und Morgen leisten
die Willkommenskultur aktiv gestalten
sich couragiert gegen Queerfeindlichkeit engagieren
Im Jahr 2023 wurden insgesamt Interner Link: 65 Projekte in 15 Bundesländern ausgezeichnet. Es wurde ein Preisgeld in Höhe von 238.000 Euro ausgezahlt. Gesucht wurden insbesondere Projekte, die:
sich gegen Frauen*hass engagieren
für die weltweite Durchsetzung von Frauen*rechten eintreten
mit intersektionalen Ansätzen Barrieren abbauen
Zugänge für alle zum Engagement ebnen
Islamfeindlichkeit bekämpfen
Schülerwettbewerb zur politischen Bildung
Der Schülerwettbewerb zur politischen Bildung ist der größte deutschsprachige Wettbewerb zur politischen Bildung und seit 1971 ein "Klassiker" in der Schullandschaft, der die Vermittlung politischer Bildung in der Schule bereichert. Dazu bietet er von Fachkolleginnen und -kollegen entwickelte Projektvorschläge zu aktuellen und brisanten Themen für die Klassenstufen 4 bis 12 an. Die Aufgabenstellungen sind klar strukturiert, was die Unterrichtsplanung erleichtert, aber auch offen genug für eigene Gestaltungsmöglichkeiten.
Der Schülerwettbewerb zur politischen Bildung - was ist das?
Was ist der Schülerwettbewerb zur politischen Bildung? Beteiligte berichten über den Wettbewerb, ihre Erfahrungen und erklären, wie man am Wettbewerb teilnehmen kann.
3.000.000
Schüler/-innen aller Schulformen haben seit 1971 am Schülerwettbewerb zur politischen Bildung teilgenommen
Im Wettbewerb stehen jeweils sechs Projektthemen für die Jüngeren (Klasse 4–8) und sechs für die Älteren (Klasse 8–12) zur Wahl. Bei der Aufgabe „Politik brandaktuell“ können auch Schüler/-innen der 13. Klassen sowie Kleingruppen Beiträge einreichen. Der Wettbewerb wendet sich an deutschsprachige Schüler/-innen aus der ganzen Welt. Zu gewinnen gibt es Klassenfahrten nach Berlin und in andere Großstädte sowie Geldprämien. Herzlichen Glückwunsch an die 14 Hauptgewinner des Schülerwettbewerbs 2023!