Jedes Jahr widmet sich die bpb aktuellen Debatten, die Politik und Gesellschaft prägen. Alle Themen orientieren sich dabei sowohl an wissenschaftlichen (Fach-)Debatten als auch an öffentlichen Diskussionen und Diskursen. Jahrestage und Jubiläen dienen der bpb als Planungsanlässe für ihre inhaltliche Arbeit.
Themenschwerpunkte Jahresbericht 2022-2023
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Hier erfahren Sie, welche thematischen Schwerpunkte in den Jahren 2022 und 2023 im Fokus der Arbeit der bpb standen und welche Produkte aus drei exemplarisch vorgestellten Themenschwerpunkten entstanden sind.
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Themenschwerpunkte und Jahresdaten standen 2022 und 2023 im Fokus
Generell orientiert sich die bpb in ihrer Arbeit an den anerkannten fachlichen Prinzipien politischer Bildung. Eine wichtige Referenz ist dabei der Interner Link: „Beutelsbacher Konsens“, der in den 1970er-Jahren formuliert wurde und als didaktischer Leitgedanke gilt. Demnach stellt die bpb alles, was in Gesellschaft, Wissenschaft und Politik kontrovers ist, auch als kontrovers dar – ohne dabei mit Meinungen oder Emotionen zu überwältigen.
Schwerpunkte und Planungsanlässe der bpb 2022–2023
Mitarbeiter/-innen erzählen, wie sie die Schwerpunkte in ihren Formaten umgesetzt haben
Je nach Zielgruppe und Thema werden die Schwerpunkte in den unterschiedlichsten Formaten und Produkten umgesetzt. Ob kompakte Printhefte wie die Informationen zur politischen Bildung, spannende Podcast- oder Videoreihen, Gesprächsformate vor Ort oder Ausschreibungen für innovative Projekte: Hier erzählen vier Mitarbeitende aus verschiedenen Fachbereichen der bpb davon, wie sie die Schwerpunktthemen "Demokratien unter Druck", "Klimawandel", "Ungleichheit" und "Krieg und Frieden in Europa" umgesetzt haben.
Demokratie im Netz
Dr. Tobias Fernholz, Referent im Fachbereich "Politische Bildung und Soziale Medien":
Interner Link: "Demokratie im Netz" trägt zum Schwerpunktthema "Demokratien unter Druck" bei, indem es die Verbreitung von demokratiefeindlichen Inhalten im Netz bekämpft. Dafür werden Projekte gefördert, die sich mit Gefährdungen für die Demokratie in digitalen Räumen auseinandersetzen. Darunter fallen zentrale Themen wie Diskriminierung und Hassrede und die Verbreitung von Desinformation und Verschwörungsideologien. Durch "Demokratie im Netz" sollen Formate für demokratischen Diskurs und Partizipation an digitalen Orten gefördert werden.
An wen richtet sich das Projekt?
Als Förderausschreibung richtet sich das Projekt an Träger der politischen Bildung, die durch die Förderung der bpb mit Mitteln ausgestattet werden, um innovative, zeitgemäße und damit für die jeweiligen Zielgruppen relevante Projekte zu entwickeln. In den einzelnen Projekten wurden dann von Grundschulkindern bis Gewerkschaftsmitgliedern sehr unterschiedliche Zielgruppen angesprochen.
Wie entstand das Projekt?
Die Entstehung von "Demokratie im Netz" geht auf den Kabinettsausschuss zur Bekämpfung von Rechtsextremismus zurück und damit auf den antisemitischen, rassistischen und frauenfeindlichen Anschlag in Halle im Jahr 2019. Das Bundesinnenministerium hat im Anschluss die bpb damit beauftragt, im Themenfeld der digitalen politischen Bildung zu den Schwerpunktthemen der Demokratieförderung und Bekämpfung von Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus tätig zu werden. Dieser Auftrag wurde 2021 vom neu gegründeten Fachbereich M "Politische Bildung und Soziale Medien" angenommen und es wurde umgehend mit der Ausarbeitung einer Förderausschreibung begonnen. Die wissenschaftliche Begleitung hat ihre Erkenntnisse in der Expertise Externer Link: "Evaluationsmethoden wirkungsorientierter digitaler politischer Bildung" zusammengefasst.
Die WAS GEHT?-Reihe möchte jungen Menschen mit einem altersgerechten Format, einer modernen grafischen Gestaltung und einer persönlichen, emotionalen und lebensweltlichen Ansprache die Auseinandersetzung mit aktuellen politischen Themen, wie hier mit Landwirtschaft, Natur und Klima, ermöglichen. (Texte: Katharina Reinhold, Illustrationen: P.AD. Werbeagentur GmbH, Herausgeberin: Bundeszentrale für politische Bildung/bpb (2022)) Lizenz: cc by-sa/4.0/deed.de
WAS GEHT? Das Heft über Tiere, Menschen und Umwelt
Eva Beckmann, Referentin im Fachbereich "Zielgruppenspezifische Angebote":
Die Interner Link: Ausgabe "Das Heft über Tiere, Menschen und Umwelt" der Reihe WAS GEHT? trägt zum Schwerpunktthema "Klimawandel" bei. Zusammen mit einer pädagogischen Handreichung kommt das Material im Schulunterricht zum Einsatz. Die Ausgabe informiert über Aspekte der Landwirtschaft und ihre Auswirkungen auf Umwelt und Klima, beleuchtet verschiedene Ernährungsweisen und Gütesiegel und zeigt politische Handlungsoptionen auf.
An wen richtet sich die WAS GEHT?-Reihe?
Die WAS GEHT?-Reihe richtet sich primär an Jugendliche ab 14 Jahren und an Lehrkräfte und Multiplikatoren und Multiplikatorinnen für die pädagogische Arbeit mit Jugendlichen, zum Beispiel an Haupt-, Real- und Gesamtschulen oder vergleichbaren Schulformen.
Wie entsteht ein WAS GEHT?-Heft?
Die Produktion einer Ausgabe dauert etwa sieben bis zehn Monate. Jedes WAS GEHT?-Heft ist ein Gemeinschaftsprodukt, bei dem Grafik und Text ineinandergreifen.
Informationen zur politischen Bildung "Soziale Ungleichheit"
Laura Gerken, Referentin im Fachbereich "Print":
Die Interner Link: IzpB-Ausgabe „Soziale Ungleichheit“ gibt einen grundlegenden Überblick zum Schwerpunktthema "Ungleichheit". Die Informationen zur politischen Bildung richten sich an Menschen ohne spezielles Vorwissen. Damit fördert die IzpB Verständnis für das Phänomen „Soziale Ungleichheit“ in der Gesellschaft. Im Heft vorgestellt werden zum Beispiel Zuweisungskriterien zu gesellschaftlichen Positionen, der Zusammenhang von Herkunft und Bildung oder auch Folgen sozialer Ungleichheit, sowohl für den Einzelnen als auch für die gesamte Gesellschaft.
An wen richtet sich die IzpB-Reihe?
Die Heftreihe „Informationen zur politischen Bildung“ richtet sich an alle politisch interessierten Bürgerinnen und Bürger, die sich einführend mit dem jeweiligen Thema beschäftigen möchten. Eine große Zielgruppe sind zudem Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II und deren Lehrerinnen und Lehrer. Im Unterricht wird die IzpB vor allem als Ergänzung zu den gängigen Schulbüchern genutzt.
Wie entsteht ein IzpB-Heft?
Von der Idee bis zum fertigen Heft vergehen ein bis zwei Jahre. Die Ideen für die Ausgaben entstehen in der Redaktion, danach suchen wir nach passenden Autoren und Autorinnen, häufig sind das Professoren und Professorinnen oder wissenschaftliche Mitarbeitende. Für die Ausgabe „Soziale Ungleichheit“ konnten wir den Vorstand der Sektion Soziale Ungleichheit und Sozialstrukturanalyse gewinnen. Ein Großteil der IzpB, rund 305.000 Exemplare von insgesamt 400.000 gedruckten Ausgaben, gehen an unsere Abonnenten wie Schulen, Universitäten, die Bundeswehr-, und Privatpersonen.
Krieg, Flucht und Falschmeldungen: #wirstattDesinformation 1
Narrative über den Krieg Russlands gegen die Ukraine
Shohreh Karimian, Referentin im Fachbereich "Zielgruppenspezifische Angebote":
Die Interner Link: Videoreihe „Narrative über den Krieg Russlands gegen die Ukraine (NUK)“ trägt wesentlich zum Schwerpunktthema „Krieg und Frieden in Europa“ bei, indem sie Desinformation im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine innerhalb russisch- und arabischsprachiger Communitys in Deutschland mithilfe von vier online verbreiteten Erklärvideos beleuchtet. Im Mittelpunkt stehen Des-, Mis- und Malinformations-Narrative über rassistische Vorfälle, Anschuldigungen und verzerrte Darstellungen des Krieges.
An wen richtet sich die Videoreihe?
Mit den Webvideos werden russisch- und arabischsprachige Zielgruppen in Deutschland angesprochen. Zur Bestimmung der Zielgruppen haben wir Recherchen zu beiden Gruppen und ihrer Mediennutzung durchgeführt. Ein Abschlussreport fasst Analyse- und Monitoringerkenntnisse sowie die relevanten Narrative in einem ausführlichen Interner Link: Bericht zusammen.
Angebote zu ausgewählten Themenschwerpunkten
Die Schwerpunktthemen der Jahre 2022 und 2023 sind teils Ereignissen der jeweiligen Jahre geschuldet, teils bilden sie kontinuierliche Herausforderungen in Deutschland ab. Das Schwerpunktthema Wohnen im Jahr 2022 beispielsweise musste im Kontext der Pandemie und den Herausforderungen fürs „Zuhause“ durch Lockdown und Mobilitätseinschränkungen verstanden werden. Gleichzeitig spricht es steigende Mieten und die deutsche Wohnungspolitik an. Für politische Bildung verhandelt das Schwerpunktthema "Wohnen" sozialpolitische und ökonomische Spannungsfelder, die eng mit Fragen um soziale Gerechtigkeit, gesellschaftlicher Teilhabe und des kommunalen Zusammenlebens verknüpft sind. Im Folgenden stellen wir Ihnen exemplarisch die vielfältige Umsetzung zweier Schwerpunktthemen und eines Planungsanlasses der Jahre 2022 und 2023 vor.
Über den Entstehungsprozess der Schwerpunkte erzählt Fachabteilungsleiterin Cemile Giousouf im Interner Link: Jahresbericht 2019-2021.