Per Videokonferenz oder Livestream an Veranstaltungen teilzunehmen, wurde während der Coronapandemie zum Standard. 2022 kehrte die bpb langsam wieder zur Normalität zurück.
Veranstaltungen gehören zu unseren Kernaufgaben – nicht umsonst gibt es in der bpb bereits seit vielen Jahrzehnten einen eigenen Fachbereich Veranstaltungen, der Kongresse, Tagungen und Festivals zu zeitgeschichtlichen sowie aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen realisiert und immer wieder neue Formate entwickelt. Doch auch für unsere anderen Organisationseinheiten sind Großveranstaltungen ein zentrales Element der politischen Bildungsarbeit.
Während 2019 die meisten Veranstaltungen noch vor Ort durchgeführt wurden, stand besonders bei solchen mit einer höheren Besucher/-innenzahl 2020 ein großer Wandel an. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten einige Events ganz ausfallen oder verschoben werden. Erst 2021 konnten viele Veranstaltungen mit Corona-Auflagen, in hybrider Form oder per Livestream wieder stattfinden. 2022 kehrte die bpb langsam wieder zur neuen Normalität zurück.
2022 führte die bpb 187 Veranstaltungen durch. 2023 sogar 208. Damit waren die Einschränkungen durch die Coronapandemie endlich überwunden.
187
Veranstaltungen im Jahr 2022
208
Veranstaltungen im Jahr 2023
Exemplarisch stehen dafür folgende Veranstaltungen:
histoCON
Die histoCON ist ein Geschichtsfestival, das Raum bietet für Austausch und Diskussionen über globale Perspektiven auf Geschichte und Erinnerung. Die histoCON wird von der Bundeszentrale für politische Bildung organisiert und vom Auswärtigen Amt gefördert.
histoCON_2022_Day1_7 (bpb)
Filmmaker Pavel Franzusov on the histoCON stage with five participants of the histoVOICES project: Misato from Japan, Nino from Georgia, Deo from Uganda, Kim from Australia and Sheva from Sri Lanka (from left to right). Film maker Pavel Franzusov asked young people from all over their world about their relationship with the Second World War. He artistically translated their stories into short films. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/4.0/deed.de
Filmmaker Pavel Franzusov on the histoCON stage with five participants of the histoVOICES project: Misato from Japan, Nino from Georgia, Deo from Uganda, Kim from Australia and Sheva from Sri Lanka (from left to right). Film maker Pavel Franzusov asked young people from all over their world about their relationship with the Second World War. He artistically translated their stories into short films. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/4.0/deed.de
250 junge Menschen kamen bei der histoCON 2022 zum Thema „Shared Past? Divided Memories?“ zusammen. Sie beschäftigten sich mit der Nachkriegsgeschichte durch interaktive und kreative Formate. Die Teilnehmer des Festivals haben sich mit unterschiedlichen Geschichtsbildern, -rezeptionen und -erzählungen sowie mit Erinnerungskulturen und -politiken auseinandergesetzt. Wie sehen verschiedene Länder und Regionen die Geschichte? Wo gibt es Unterschiede und Gemeinsamkeiten? Welche Geschichten werden gehört und welche nicht?
Voraussichtlich im Mai 2025 wird die histoCON wieder stattfinden.
Politik im freien Theater
Das 11. Festival fand unter dem Motto „Macht“ statt. 16 Theaterinszenierungen wurden präsentiert und ein vielfältiges Programm veranstaltet. Das Festival richtete sich an alle Altersgruppen. Mit dem Festival Politik im Freien Theater gastiert die Bundeszentrale für politische Bildung/bp alle drei Jahre in einer anderen deutschen Stadt. Nach Stationen in Bremen, Stuttgart, Hamburg, Berlin, Köln, Dresden, Freiburg und München fand die 11. Festivalausgabe vom 29. September bis 8. Oktober 2022 in Frankfurt am Main und damit erstmals in Hessen statt.
Rückblick auf das 11. Festival Politik im Freien Theater
Das 11. Festival Politik im Freien Theater gastierte 2022 in Frankfurt/Main. Die Dokumentation gibt Einblicke in das vielfältige Theater- und Begleitprogramm, das zum Thema "Macht" veranstaltet wurde.
Die Frankfurter Festivalausgabe fand unter dem Motto „Macht“ statt. Zu diesem Themenschwerpunkt wurden 16 Theatergastspiele eingeladen und es wurde ein vielfältiges Kunst-, Kultur- und Diskursprogramm entwickelt. Das Gesamtprogramm richtete sich an die Stadtgesellschaft aller Altersgruppen sowie an Fachpublikum.
Eröffnung des 11. Festivals Politik im Freien Theater
Das 11. Festival Politik im Freien Theater wurde am 29. September 2022 in Frankfurt am Main eröffnet.
Eröffnung des 11. Festivals Politik im Freien Theater
Auch der Standort Gera konnte sich in den ersten zwei Jahren seit seiner Eröffnung weiter etablieren. So fand im Sommer 2022 die erste Veranstaltung am Standort Gera statt: Das Sommerkino!
Das Sommerkino in Gera legte am 09.08., 11.08. und 16.08.2022 den Schwerpunkt ganz auf die Fragen intergenerationeller Träume. Unter dem Motto "Sommer der Erinnerung" ging es um eine positive Erzählung von DDR-Geschichte und jugendlichen Träumen. Ebenso wurde beleuchtet, welche Relevanz diese Träume weiterhin haben, insbesondere für eine diverse junge Stadtteilgesellschaft. Es wurde untersucht, wie Transformationsprozesse – Wendezeit, Strukturwandel, aber auch das Erwachsenwerden in diesen Prozessen – fruchtbar gemacht werden konnten. Nicht nur, um Träume zu erfüllen, sondern auch, um strukturelle gesellschaftliche Veränderungsprozesse einzuleiten, die Diversität und Pluralität positiv miteinbeziehen.
15. Bundeskongress der Politischen Bildung in Weimar
Die Bundeszentrale für politische Bildung veranstaltet alle drei bis vier Jahre gemeinsam mit der Deutschen Vereinigung für politische Bildung (DVPB) und dem Bundesausschuss politische Bildung (bap) den Bundeskongress politische Bildung.
Ziel des Kongresses ist es, die Teilnehmenden mit neusten Forschungsergebnissen vertraut zu machen, diese zu diskutieren und gemeinsam Wege zu erörtern, wie politische Bildung diese Erkenntnisse umsetzen kann. Vom 2.-4. November 2023 fand im congress centrum weimarhalle in Weimar der 15. Bundeskongress Politische Bildung „Gegenwartsdeutungen – Zukunftserzählungen. Politische Bildung in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche“ statt.
Am 30. September 2023 eröffnete die Bundeszentrale für politische Bildung die Ausstellung „Was von der Wismut bleibt“ im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig. Die Ausstellung beleuchtete die Geschichte und Hinterlassenschaften der Wismut, eines Uranbergbauunternehmens, das während der DDR-Zeit von großer wirtschaftlicher und geopolitischer Bedeutung war. Dabei standen sowohl die sozialen als auch die ökologischen Folgen des Uranabbaus im Fokus.
Volker Koepp porträtiert eine geschundene Landschaft und Menschen, die mit Würde, Stolz und Trauer auf 40 Jahre Arbeit im Bergbauunternehmen Wismut zurückblicken.
Begleitend zur Ausstellungseröffnung fand ein Podiumsgespräch mit Expertinnen und Experten statt, das die Auswirkungen des Wismut-Bergbaus auf die Region sowie den Umgang mit diesem Erbe thematisierte. Besucherinnen und Besucher hatten die Möglichkeit, die Ausstellung sowie das umfangreiche Rahmenprogramm zu erkunden, das den historischen Kontext und die Nachwirkungen dieses bedeutenden Kapitels der DDR-Geschichte veranschaulichte.
In der Corona-Pandemie streamte die bpb jeden Tag eine Schulstunde lang live – die Politikstunde für zu Hause, um auch in dieser Zeit ein niedrigschwelliges Angebot der politischen Bildung anzubieten. Mit dem Ende der Pandemie wurden auch die Politikstunden weniger.
Insgesamt kamen so bis Ende 2023 nur noch 7 Politikstunden zusammen. Dabei lag der Fokus vor allem auf den weltweiten Krisen. Vom Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine bis hin zum Krieg in Nahost.
Studienreisen
Die Interner Link: internationalen Studienreisen der bpb nach Israel und Mittel- und Osteuropa bieten fundierte Einblicke in Gesellschaft, Geschichte und Politik und vermitteln ein differenziertes Bild unterschiedlicher Länder und Regionen. 2022 konnten die Studienreisen wieder stattfinden. Im Juni 2023 folgte dann auch das erste Highlight. Gemeinsam mit der Deutschen Botschaft in Israel sowie dem Goethe-Institut hat die bpb am 19. Juni 2023 in Tel Aviv einen Interner Link: Festakt zu 60 Jahre Israel-Studienreisen ausgerichtet. Nach dem Überfall der Terrororganisation Hamas am 7. Oktober 2023 auf Israel hatten wir für einige Monate die Reisen eingestellt.
Multiperspektivisch, differenziert, vielschichtig: die Studienreisen der Bundeszentrale für politische Bildung nach Israel finden seit 1963 Jahren statt. Über 300 Mal sind wir mit den unterschiedlichsten Gruppen nach Israel gereist und haben politische, kulturelle und historische Themen behandelt. 2023 Jahr feierten wir nun 60 Jahre bpb-Studienreisen nach Israel.
60 Jahre Israel-Studienreisen - Der Festakt in Tel Aviv
Bildergalerie
60 Jahre Israel-Studienreisen - Der Festakt in Tel Aviv
Auf insgesamt vier Buchmessen war die bpb in den Jahren 2022 und 2023 präsent – jährlich sowohl auf der Leipziger Buchmesse als auch auf der Frankfurter Buchmesse. Der Messestand ist dabei schon Tradition. Zudem förderte und veranstaltete die bpb zahlreiche weitere Podiumsdiskussionen, Workshops und andere Events. Im Frühling 2022 fand das bpb-Programm zur Leipziger Buchmesse wegen der Coronapandemie noch einmal online statt. Die Zuschauer/-innen konnten dennoch ein vielseitiges Programm erleben: Von der Buchhandlungs-Roadshow über den euro|topics-Lunch bis hin zur langen Lesenacht und vielen weiteren Online-Veranstaltungen. Die Inhalte stehen zum Nachschauen weiterhin Interner Link: online zur Verfügung.
Auf der Frankfurter Buchmesse 2022 stand der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine im Mittelpunkt. Zum einen veröffentlichte die bpb das bpb:magazin zum Thema „Krieg in der Ukraine“, zum anderen bot sie gemeinsam mit der Frankfurter Buchmesse, dem Goethe-Institut sowie mehreren ukrainischen Verlagen und weiteren Partnern von Mittwoch bis Sonntag (19. bis 23. Oktober) unter dem Namen „Persistence of Being – Voices and Events from Ukraine“ wichtigen ukrainischen Stimmen wie Katja Petrowskaja, Kateryna Mishchenko, Juri Andruchowytsch, Andrej Kurkow, Karl Schlögel, der Friedensnobelpreisträgerin Oleksandra Matviychuk (Center for Civil Liberties) und dem Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels Serhij Zhadan und vielen mehr eine Bühne.
2023 startete auch die Interner Link: Leipziger Buchmesse wieder in Präsenz und die bpb konnte ein breites Programm anbieten. Neben Lesungen und Buchvorstellungen feierte die bpb beim Jugendprogramm UVERSE Premiere und bot insgesamt drei verschiedene Workshops für jugendliche und junge Erwachsene zu unterschiedlichen Themen an. Darüber hinaus blieb die Ukraine für uns auch weiterhin im Fokus. Im Rahmen eines großen Ukraine-Tages beschäftigen wir uns mit verschiedensten historischen, kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Aspekten des Landes. So sprachen unter anderem die Friedensnobelpreisträgerin Oleksandra Matviychuk in einem Bühnengespräch über das Thema Gerechtigkeit und Zeugenschaft. Die ukrainische Bachmann-Preisträgerin Tanja Maljartschuk erzählte mithilfe von Texten ukrainischer Schriftsteller die Geschichte ihres Landes.