Die Bundeszentrale für politische Bildung bietet verschiedene Peer Education Projekte an, bei denen Jugendliche von Schulen und anderen Bildungseinrichtungen für einen Workshop angefragt werden können, z.B. die Young European Professionals/YEPs (
Die folgenden Hinweise betreffen nicht nur den Einsatz der YEPs, sondern können grundsätzlich auf jeden Einsatz von Peer Educators übertragen werden.
1. Im Vorfeld des Einsatzes der Peer-Teams (z.B. Young European Professionals)
1.1. Kommunikation mit YEPs, inhaltlich-didaktisches Konzept und die SuS
Klären Sie im Vorfeld die Rahmenbedingungen in der Klasse: Ist es seitens der Schule gewünscht und an dem von Ihnen gewünschten Termin möglich, dass die YEPs einen Workshop veranstalten?
Klären Sie bitte auch mit der Klasse, ob der Einsatz der YEPs gewünscht ist und zu welchem Themenkomplex er stattfinden kann. Erfahrungsgemäß werden die Lernziele nachhaltiger erreicht, wenn der Einsatz der Peers vorab mit der Klasse abgesprochen wurde.
Sobald ein passendes YEP-Team (normalerweise 2 Personen) gefunden wurde, werden wir Ihnen die Mail-Adressen zukommen lassen. Nehmen Sie bitte daraufhin zeitnah Kontakt zu den Teamer(innen) auf und klären Sie die Rahmenbedingungen, den Zeitplan der Vorbereitungen, den Kommunikationsweg (Mail oder Telefon), das Workshopkonzept und Ihre Rolle als Lehrkraft (siehe Punkt 2).
Stimmen Sie sich bitte mit den YEPs ab, welche Ziele Sie mit dem Einsatz verfolgen und welche Ziele die YEPs im Auge haben.
Hinweise und Stolpersteine Nr. 1: Bei der Auswahl der Inhalte ist es oft sinnvoll, die betroffenen Schüler(innen) selbst zu fragen und ihre Interessen und Bedürfnisse wahrzunehmen. Gerne dürfen Sie den YEPs auch erläutern, was im Lehrplan vorgesehen ist und welche Themen Ihnen besonders wichtig sind. Allerdings bitten wir Sie, kein Konzept, Einzelinhalte oder Methoden vorzugeben. Verlassen Sie sich bitte auf die Kompetenz und die Erfahrung der YEPs. Es besteht auch darin der Reiz der Peer Education, dass die jungen Peers ihre Konzepte selbst entwickeln, da nur so eine authentische Vermittlung möglich ist. Bitten Sie sie aber, Ihnen das Konzept vorzulegen. Gerne dürfen Sie die YEPs fragen, ob ein Feedback Ihrerseits im Vorfeldgewünscht ist!
Hinweise und Stolpersteine Nr. 2: Beachten Sie bitte auch hier, dass eine langfristige Planung oft nicht möglich ist. Vereinbaren Sie mit den Peers, wann Sie in Kontakt treten. Wenn Sie einen ersten Gesprächstermin mit dem Team erst zwei Wochen vor der Veranstaltung in der Schule haben, ist es nichts Ungewöhnliches. Die Schnelligkeit des Lebens und des Alltags junger Menschen führt oft dazu, dass konkrete Konzepte erst "kurz vor knapp" entwickelt werden. Sollten Sie ein ungutes Gefühl dabei haben, kommunizieren Sie dies bitte offen und direkt an das Team.Nennen Sie den YEPs eine feste Ansprechperson im Vorfeld der Vorbereitung und während der Veranstaltung
Halten Sie den vereinbarten Termin fest und kommunizieren Sie ihn bitte an die Klasse und ggf. an die Schule. Hinweise und Stolpersteine: Bitte nehmen Sie den vereinbarten Termin ernst. Mehrfache Verschiebungen oder das Fehlen einer Genehmigung der Schulleitung verursachen Frustration auf mehreren Seiten sowie einen erheblichen Verwaltungsaufwand auf unserer Seite.
Geben Sie eine möglichst genaue Einschätzung der Klasse:
Struktur und Beschaffenheit: Wie groß ist die Gruppe, wie alt sind die Meisten und wie ist das Geschlechterverhältnis?. Gerne dürfen Sie die YEPs auch über die soziale Zusammensetzung der Klasse informieren und ob es inhaltliche, didaktisch-methodische Hinweise gibt, die zu beachten sind (Reizthemen, Jugendliche mit Behinderungen etc.)
Motivation: Wie ist die Motivation der Schülerinnen und Schüler in Bezug auf den Einsatz der YEPs? Für die Peers ist es wichtig zu wissen, ob der Inhalt frei gewählt wurde, die Ferien anstehen oder ob es sich um eine unbeliebte Pflichtveranstaltung handelt.
Inhaltlich: Welches Vorwissen haben die Schülerinnen und Schüler? Es erleichtert die Vorbereitung und Durchführung des Einsatzes sehr, wenn Sie den YEPs schon vorher mitteilen, welche Vorkenntnisse und Erfahrungen im Bezug auf das ausgewählte Thema die Schüler(innen) und Schüler schon besitzen und ob es besondere Vorlieben gibt.
1.2. Organisatorisches
Anreise:
Damit ein gut vorbereiteter und erhoffter Einsatz nicht an der Anreise scheitert, informieren Sie die YEPs bitte über evtl. Schwierigkeiten, bspw. wenn Busse nur sehr selten fahren. Auch über eine genaue Wegbeschreibung vom Bahnhof/der Bushaltestelle zur Schule freuen sich die Peers.
Machen Sie bitte mit den YEPs einen genauen Treffpunkt aus und seien Sie bitte bis zur Ankunft des Teams für Notfälle telefonisch erreichbar.Technische Ausstattung:
Klären Sie bitte mit dem Team, was benötigt wird und was bereits vorhanden ist (Beamer, Moderationskoffer, Pinnwände, Raumbestuhlung, Vorhandensein von weiteren Räumen). Zudem sollte besprochen werden, wer sich um die Kopien kümmert und welche Räume benötigt werden.Kosten:
Die Schulen und sonstige Veranstalter/innen werden gebeten, sich an den Kosten des Workshops (Aufwandsentschädigungen, Fahrtkosten, Verpflegung, Kopien) zu beteiligen. Falls dies nicht möglich ist, kann ggf. die Bundeszentrale für politische Bildung die Kosten für einen Einsatz pro Schule/Veranstalter und Halbjahr tragen. Falls Ihre Schule/Ihr Träger einen Teil der Kosten übernehmen kann, bitten wir Sie, dies schon vor dem Einsatz mit den YEPs zu besprechen.
2. Während des Einsatzes von den YEPs
Die Rolle der Lehrkraft:
Kern des Peer-Education-Ansatzes ist der Austausch Gleichaltriger auf Augenhöhe. Oft ist es daher sinnvoll, als Lehrer(in) den Raum nach der Vorstellung des Peer-Teams zu verlassen. SuS trauen sich manchmal erst dann, ihre gewohnte Position zu verlassen, lassen sich nicht vom Notendruck einschüchtern und verhalten sich anders als unter Beobachtung einer Lehrkraft. Teilweise ist die Anwesenheit allerdings auch sinnvoll, beispielsweise um Unruhe zu vermeiden. Dies sollten Sie am besten vorher mit den YEPs gemeinsam klären.
Die Inhalte und Methoden der YEPs sind teilweise anders, als konventioneller Unterricht. Wir bitten Sie, dies anzunehmen und während des Workshops nicht in den vorgesehenen Ablauf einzugreifen und sich nur in Ausnahmefällen an Diskussionen oder Aktionen zu beteiligen.
Wenn Sie nicht dabei sind, geben Sie bitte an, wo und wie man Sie in Notfällen oder bei Fragen erreichen kann.
Klären Sie bitte im Vorfeld, ob Ihr Feedback vom Peer-Team gewünscht ist, und in welcher Form das erfolgen soll.
3. Nach dem Einsatz der YEPs
Nach dem Einsatz wird Ihnen von Seiten der Bundeszentrale für politische Bildung ein Link zur Evaluation des Einsatzes geschickt, den Sie gerne ausfüllen dürfen, falls Sie den Workshop beobachtet haben. Die Ergebnisse werden zur Verbesserung der YEP-Einsätze genutzt.
Wenn gewünscht, dürfen Sie Ihre Eindrücke gerne auch mit den YEPs selbst teilen.
Wir bitten Sie, den YEP-Workshop mit Ihren Schüler(innen) nachzubereiten. Einerseits bietet es sich an, die Inhalte zu reflektieren und festzustellen, wo weiteres Interesse der SuS besteht und welche Facetten besonders gefallen haben. Gerne können Sie auch über den Ansatz der Peer Education selbst sprechen und fragen, wie Ihre SuS das Engagement der jungen Menschen fanden und ob sich jemand vorstellen könnte, selbst etwas derartiges zu machen. Geben Sie Ihren SuS Hinweise, wo sie selbst tätig werden könnten.