Forcierter Ausbau der erneuerbaren Energien
Viele sehen in den erneuerbaren Energien die Energiequelle für eine ökologisch nachhaltige Zukunft. Denn Biomasse, Windenergie, Wasserkraft, Solarenergie und Geothermie (Erdwärme) könnten potenziell genügend Energie liefern, die CO2-frei (bzw. CO2-neutral) ist und deren Vorräte (anders als z.B. beim Erdöl) nicht begrenzt sind. Doch bislang machen die erneuerbaren Energien - dies sind bisher vor allem Biomasse und Wasserkraft - nur etwa 13 Prozent des globalen Energieverbrauchs aus.Effizienzsteigerungen in der Erzeugung, der Durchleitung und im Verbrauch
Auch bei steigendem Lebensstandard ist eine deutliche Senkung des Energieverbrauchs möglich, indem die vorhandenen Einsparpotenziale genutzt werden. Zur Zeit werden z.B. bei der Energiegewinnung in Kraftwerken, in der Wärmedämmung von Gebäuden und im Verkehrssektor große Mengen an Energie verschwendet. Die Effizienzsteigerungen werden von vielen als eine der größten "Energiequellen" der Zukunft gesehen.Investitionen in "sichere Kernkraft
Befürworter der Atomkraft weisen darauf hin, dass bei der Erzeugung und Nutzung von Atomenergie praktisch keine CO2-Emissionen entstehen und der benötigte Rohstoff, Uran, noch mindestens 70 Jahre verfügbar sein werde. Deshalb sollte verstärkt in Generationen neuer, noch sicherer Kraftwerke und in die "Zukunftstechnologie" Kernfusion investiert werden. Allerdings ist ein Ausbau der Atomkraft in vielen Ländern wegen der mit dieser Technologie verbundenen Risiken umstritten, ihr Anteil ist mit global 6 Prozent zudem vergleichsweise niedrig."Saubere Kohle" : Abtrennung und Einlagerung von CO2
Stein- und Braunkohle sind die fossilen Energieträger, die noch am längsten verfügbar sein werden. Die Verbrennung von Kohle zur Energieerzeugung ist bisher jedoch problematisch, da deutlich mehr klimaschädliches CO2 freigesetzt wird, als bei Erdgas und Erdöl. Dies könnte sich durch ein Verfahren ändern, bei dem das freigesetzte CO2 "abgespalten" und danach z.B. unterirdisch eingelagert werden würde. Bisher gibt es allerdings lediglich erste Testanlagen.Treibhausgas-Emissionen einen (höheren) Preis geben
Bei der Ausbeutung natürlicher Ressourcen und bei der Verbrennung fossiler Energieträger (z.B. zur Erzeugung von Strom oder zur Fortbewegung) entstehen Kosten, die bisher nicht in den Preisen enthalten sind. Dazu gehören unter anderem Gesundheitsrisiken, Luftverschmutzung, die Folgen von Öltankerunglücken und weltweite Kosten durch die Klimaänderung. Durch höhere "Ökosteuern" auf fossile Energieträger würden die alternativen Energieträger attraktiver werden und Anreize zum Energiesparen gegeben.Globale Klimapolitik (Globale Ziele zur Reduktion von CO2-Emissionen, Technologietransfer etc.)
Die "Energiewende" ist eine globale Herausforderung, bei der Industrie- und Entwicklungsländer zusammenarbeiten müssen. Hierzu gehört insbesondere die Vereinbarung ehrgeiziger Ziele für eine Verringerung der globalen CO2-Emissionen für die Zeit nach 2012, wenn die Vereinbarungen des sog. Kyoto-Protokolls ausgelaufen sind. Ein solches System wird aber nur funktionieren, wenn sie den Entwicklungsländern faire Chancen bietet, sich wirtschaftlich zu entwickeln. Auch der Transfer von modernen, sparsamen Technologien in die Entwicklungsländer kann einen wichtigen Beitrag zum globalen Umwelt- und Klimaschutz liefern. Auch Armutsbekämpfung ist ein Beitrag zum Klimaschutz.Ein neues Verbrauchsverhalten / Energiebewusstsein
Eine Energiewende kann letztlich nur gelingen, wenn es auch bei den Verbrauchern zu Verhaltensänderungen kommt. Oft bestehen geringe Kenntnisse, wo und wie sich mit vergleichsweise geringem Aufwand viel Energie einsparen ließe. Die Verantwortung liegt hier vor allem bei den reichen Industrieländern, die pro Kopf ein Vielfaches des Energieverbrauchs der Entwicklungsländer aufweisen. Außerdem hat, wer um sein tägliches Überleben bangen muss, wenig Möglichkeiten, sein Leben "nachhaltig" zu organisieren.
Aus: Sascha Meinert, Michael Stollt (2007) Energie für die Zukunft – Planspiel zur EU-Klima- und Energiepolitik, Institut für prospektive Analysen e.V.