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Handlungsdimensionen und Lösungsansätze

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Die sichere Versorgung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser ist eine kontinuierliche Aufgabe. Um dieser globalen Herausforderung begegnen zu können, muss auf mehreren Ebenen gleichzeitig angesetzt werden. Hierzu gehören z.B. Verbesserungen beim Transport und bei der Aufbereitung von Wasser, aber auch ein funktionierendes und faires Wassermanagement. Für Industrie- und Entwicklungsländer ergibt sich ein breites Spektrum möglicher Kooperationsmöglichkeiten.

1. Wasserversorgung (Transport und Aufbereitung) – Technologie und Nutzung

Ein großes Problem bei der Versorgung der Weltbevölkerung mit sauberem Trinkwasser stellen in den ärmsten Ländern die oftmals maroden Infrastrukturen dar. Die Minimierung des Wasserverlusts in undichten Leitungen und der damit verbundene Eintrag von Schmutz in die Trinkwasserversorgungssysteme sind deshalb ein wichtiger Hebel. Dies beinhaltet die Entwicklung robuster Aufbereitungs- und Transportsysteme, die unter ungünstigen Einsatzbedingungen möglichst wartungsfrei arbeiten können. Zu diesem Themenstrang gehört aber auch der Aspekt von neuen Wegen zur Wassererschließung, beispielsweise durch Meerwasserentsalzung. Die bislang bekannten Verfahren sind aber für die Entwicklungsländer in der Regel zu aufwändig und verbrauchen zu viel Energie. Eine andere Methode der Wassererschließung ist die Regenwassernutzung, die zunehmende Bedeutung in Entwicklungsländern erfährt - sowohl im ländlichen wie im städtischen Bereich.

2. Wassermanagement

Angesichts einer drohenden globalen Wasserkrise wird es immer wichtiger werden, für die begrenzten Süßwasserressourcen faire Regelungen zu finden, z.B. unter Federführung von UN-Organisationen. Bei wachsender Nachfrage und teils inkompatiblen Nutzungsansprüchen muss eine angemessene Aufteilung organisiert werden und die Wasserentnahme und Schadstoffeinleitung zwischen (z.T. grenzüberschreitendem) Ober- und Unterlauf von Flüssen geregelt werden, die auch die Bedürfnisse der Ökosysteme beachtet. Zum Wassermanagement in den Entwicklungsländern gehören indes auch Fragen der Finanzierung und der Wasserpreise, die Rolle der Privatwirtschaft im Wassersektor und die Gewichtung ökologischer Ziele.

3. Abwasserbehandlung – Technologie und Nutzung

Die Abwasserbehandlung findet in Deutschland hauptsächlich in Großkläranlagen statt. Der sichere Betrieb solcher Anlagen erfordert einen hohen technischen Aufwand, der oft in den Entwicklungsländern nicht geleistet werden kann. Deshalb muss die Nutzung von alternativen Klärverfahren, die eine dezentrale und möglichst autonome Abwasserreinigung ermöglichen und sich am Bedarf der Entwicklungsländer orientieren stärker untersucht werden.

Es hat sich allgemein die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Herausforderung einer gesicherten Wasserversorgung nicht allein mit technologischen Fragen der Wasser- und Abwasseraufbereitung zu beantworten sind. Vielmehr bedarf es eines ganzheitlichen Ansatzes, der auch soziologische und kulturelle Aspekte berücksichtigt. So besteht z.B. Einigkeit darüber, dass in den Entwicklungsländern den Frauen eine besondere Rolle bei der Sicherung der Wasserversorgung und der Abwasserentsorgung zukommt.

Fussnoten