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Demokratieförderung und politische Bildung in ländlichen Räumen

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Wegweiserschild mit Pfeilen weisen den Weg zu Mehrzweckhalle, Sportplatz, Grillhütte und Friedhof in einem Dorf. (Foto: sorkin/Flickr.com) Lizenz: cc by/2.0/de

Dörfliche Idylle, Natur- und Erholungsräume oder aber von mangelhafter Infrastruktur und Abwanderung gekennzeichnete Problemregionen: In der medialen Berichterstattung und in der Vorstellung vieler Großstadtbewohner/-innen sind dies häufig die Assoziationen zum "Land" (im Gegensatz zur "Stadt").

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland lebt in ländlich geprägten Regionen bzw. ländlichen Räumen (so der in der Wissenschaft und Politik gängige Begriff) und sieht das vermutlich differenzierter. Die ländlichen Räume sind sehr vielfältig, unterschiedlich dicht besiedelt, unterschiedlich stark von Landwirtschaft geprägt, unterschiedlich weit entfernt von Ballungsräumen oder Großstädten und sehr unterschiedlich wirtschaftlich und infrastrukturell aufgestellt.

Es gibt sogenannte Boomregionen, die derzeit Zuzüge erleben, in Infrastruktur investieren und sehr agil sind. In einigen Regionen bestehen aber große Defizite in den Bereichen öffentlicher Nahverkehr, digitale Infrastruktur und Gesundheitsversorgung, auch Schulen wurden geschlossen und andere Bildungs- und Freizeitangebote eingestellt. Mancherorts haben rechtspopulistische oder gar rechtsextreme Akteure viel Zulauf in ländlichen Räumen. Öffentliche Fördermittel, zum Beispiel aus Bundesprogrammen im Bereich Demokratieförderung flossen lange Zeit zu einem Großteil an Träger in städtischen Gebieten. Das verwundert nicht sehr, ist dort die Dichte der Bildungsanbieter höher, und damit auch die Zahl der möglichen Kooperationspartner, der Vernetzungs- und Fortbildungsmöglichkeiten.

Seit einigen Jahren sind die ländlichen Räume verstärkt in den Fokus von Medien und Politik geraten. Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner und Bundesinnenminister Horst Seehofer betonten im November 2020, dass die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse "eine herausragende Aufgabe der beginnenden Dekade" sei und dass es um "Augenhöhe zwischen Stadt und Land" gehe.

Es wurden mehrere Programme auf Bundes- und Landesebene aufgelegt, um zivilgesellschaftliches Engagement und Demokratie in ländlichen Räumen zu fördern und extremistischen Bestrebungen vorzubeugen. Dazu gehören zum Beispiel "Zusammenhalt durch Teilhabe" und "Miteinander reden". Letzteres startet 2021 in die zweite Förderrunde. Initiatorin ist Hanne Wurzel, Leiterin des Fachbereichs Extremismus der bpb. Sie benennt die Herausforderung: "Für die aufsuchende politische Bildungsarbeit in den ländlichen Räumen müssen wir neue Wege gehen […]. Mit klassischen Seminarangeboten erreichen wir nicht die Menschen, und die politische Bildung muss innovative Bildungsformate entwickeln."

Auch Stiftungen wie die Robert Bosch Stiftung haben eigens Programme für den ländlichen Raum initiiert. Ebenso sind Tagungshäuser und Bildungsvereine in ländlichen Regionen zu finden und machen Programm. Insgesamt wird die außerschulische Bildungsarbeit auf dem Land sehr stark durch ehrenamtliches Engagement getragen.