Das Wort Basar ist persisch und bedeutet "Markt". Im deutschen Sprachgebrauch steht es zudem für den Verkauf von Waren zum wohltätigen Zweck. In welcher Form dies stattfindet, ist nicht definiert. Am bekanntesten sind "Abgabebasare" und "Selbstverkäuferbasare" (besser bekannt als Flohmarkt). Bei Abgabebasaren stiften Menschen Waren, die sie zuvor beim Veranstalter, zum Beispiel einem Bildungsträger, abgeben. Dieser kontrolliert die Waren auf Eignung, sortiert sie und verkauft sie am Basartag. Dies bedeutet mehr Aufwand im Vorfeld, bringt aber den Vorteil, dass die Waren "thematisch" sortiert angeboten werden können. Die Besucher/-innen werden schneller fündig und kaufen (=spenden) gezielter. Außerdem werden bei dieser Form in der Regel die Preise im Vorfeld festgelegt und der Erlös wandert direkt in die Kasse des Veranstalters. Beim Selbstverkäuferbasar baut jedes Verkaufsteam am Tag einen eigenen Stand auf. Es ist für die Waren, die Preisgestaltung, Auf- und Abbau sowie die Rückführung der nicht verkauften Waren selbst verantwortlich. Der Veranstalter erhält als Spende – je nach Vereinbarung – eine Standgebühr und/oder den Verkaufserlös bzw. einen Teil davon.
Die Bandbreite an angebotenen Waren reicht vom Selbstgebastelten/-gebackenem über den klassischen "Dachbodenfundus" bis hin zu "ausgefallenen" Themenbasaren. Bei einem "Saftbasar" beispielsweise spenden Firmen, Bauern oder Privatpersonen Obst. Aus diesem wird vor Ort frischer Saft hergestellt und verkauft. Überhaupt sollte jeder Basar für das leibliche Wohl der Gäste sorgen. Dies bringt nicht nur Zusatzerlöse, sondern auch eine längere Verweildauer. Von Vorteil ist es außerdem, wenn Künstler/-innen auftreten, zum Beispiel Musik- oder Tanzgruppen. Insbesondere bei thematischen Basaren rundet das das Bild ab. Thematische Basare wären beispielsweise "Kulturbasare", bei denen Waren, Lebensmittel oder Handwerk aus bestimmten Ländern zum Verkauf stehen. Dies ist für Initiativen im entwicklungspolitischen Bereich oder in Bezug auf die aktuelle Flüchtlingsthematik gut denkbar.
Ein Basar ist in jedem Fall mit viel Organisation verbunden und jeder Veranstalter muss sich gut überlegen, ob er das leisten kann. Die ersten Vorbereitungen beginnen Monate vorher: Räumlichkeiten organisieren, notwendige Genehmigungen einholen (unbedingt beim Ordnungsamt vor Ort erkundigen! Manche sind gemeinnützigen Basaren wohlgesinnt, andere fordern Auflagen), die Waren und Verkaufsteams akquirieren und die Veranstaltung bewerben. Ein Basar ist nur erfolgreich, wenn viel Publikum vor Ort erscheint. Hilfreich ist ein wiederkehrendes Ereignis. Findet ein Basar jedes Jahr zum selben Zeitpunkt statt, wird er zur "Institution" und profitiert von einer Mund-zu-Mund-Propaganda. Ein Basar wird somit rentabler und die Routine reduziert den Aufwand. Ein Basar bringt nicht nur Geld, sondern auch Beachtung für die eigene Arbeit und Bindung an die Organisation. Denn jede Veranstaltung besitzt einen Erlebnischarakter. Dieser kann stärker oder schwächer ausfallen, je nachdem wie viel Rahmenprogramm integriert ist. Eine Bildungseinrichtung macht auf sich aufmerksam, wenn die Veranstaltung in den eigenen Räumlichkeiten stattfindet. Von Vorteil ist, wenn die Kursteilnehmenden selbst als Verkaufsteams fungieren und mit den Gästen ins Gespräch kommen. Bei einem Basar, der anderweitig organisiert wird (Vorteil: geringerer Aufwand), und dessen Erlös der Fremdveranstalter spendet, ist dieser Imageeffekt weniger gegeben. Auch wenn der Spendenzweck offen kommuniziert wird, bleibt die Arbeit des Vereins oder der Institution in diesem Fall im Hintergrund. Die meisten Besucher/-innen kommen vorwiegend zum Kauf der Waren und zum Stöbern.
Basare für Bildungsprojekte
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