Was ist Bildung für Nachhaltige Entwicklung?
Wie können wir heute so leben, dass auch zukünftige Generationen noch in einer lebenswerten Umgebung aufwachsen? Und wie können wir so leben, dass es nicht auf Kosten von Menschen an anderen Orten der Erde geht? Dies sind die grundsätzlichen Fragen, die in der Bildung für nachhaltige Entwicklung gestellt werden. Sie klingen einfach, doch die Lösungsansätze sind komplex, und sie zwingen uns, unsere Konsum- und Lebensgewohnheiten grundsätzlich zu überdenken.
Es gehört zu nachhaltiger Entwicklung, die Balance zwischen Geben und Nehmen zu halten; das Gleichgewicht zwischen Ökologie, Ökonomie, Sozialem und Kultur zu erreichen; die Zukunft unter Beteiligung aller Menschen dieser Welt aktiv und nachhaltig mitzugestalten; nachhaltige Innovationen zu entwickeln; die Menschenrechte zu wahren und den Schutz von biologischer und kultureller Vielfalt zu gewährleisten.
Zentrales Ziel einer Bildung für nachhaltige Entwicklung ist es, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln zu vermitteln. Dabei sollen sie in die Lage versetzt werden, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen, und sie sollen lernen abzuschätzen, wie sich das eigene Handeln auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirkt. Bildung für nachhaltige Entwicklung vermittelt z.B. Wissen über globale Zusammenhänge und Herausforderungen wie den Klimawandel oder globale Gerechtigkeit oder die komplexen wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Ursachen dieser Probleme. BNE ist weder ein neuer Bildungsbereich noch ein Thema, vielmehr ist es eine Querschnittsaufgabe aller Bildungsbereiche.
Gestaltungskompetenz
Ein zentraler Begriff in der BNE ist die Gestaltungskompetenz. Sie ist die Fähigkeit, Wissen über nachhaltige Entwicklung anwenden und Probleme nicht nachhaltiger Entwicklung erkennen zu können. Dies umfasst zum Beispiel folgende Kompetenzen: vorausschauendes Denken, interdisziplinäres Wissen, autonomes Handeln, Partizipation an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen.
Finanzierung
Das Besondere an Projekten der Bildung für nachhaltige Entwicklung ist, dass sie stets fächer- und themenübergreifend angelegt sind. Meist spielen Aspekte aus Entwicklungszusammenarbeit, Ökologie, Kultur, Wirtschaft und Sozialem eine Rolle. Dies bietet für das Fundraising die Chance, einen Finanzierungsmix aus verschiedenen Fördertöpfen zusammenzustellen. Aber auch Spenden und andere Möglichkeiten des Fundraisings können gut funktionieren, weil Umwelt- und Entwicklungsthemen vielen Menschen ein wichtiges Anliegen sind. Das Thema nachhaltig leben ist inzwischen in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Bildungsprojekte haben es im Fundraising traditionell nicht so leicht. Doch wer überzeugende Projekte vorstellen und begeisternde Geschichten erzählen kann, wird auch Spender/-innen gewinnen. Dass das Thema BNE und Fundraising an Bedeutung gewinnt, zeigt auch die Gründung der Crowdfunding-Plattform EcoCrowd für nachhaltige Projekte im Herbst 2014 durch die Bundesumweltstiftung.
Es gibt zahlreiche Umweltstiftungen, die Projekte der Umweltbildung und für nachhaltige Entwicklung fördern. Fast alle Bundesländer haben eigene Umweltstiftungen, es gibt die Bundesumweltstiftung und zahlreiche unternehmensnahe Umweltstiftungen. Auch im kommunalen Bereich gibt es häufig Fördertöpfe für Umweltprojekte, ebenso für Projekte der Entwicklungszusammenarbeit. In manchen Bundesländern sind beide Bereiche gekoppelt. So arbeitet in NRW beispielsweise die Stiftung Umwelt und Entwicklung. Sie fördert Projekte von Organisationen, die sich ehrenamtlich für den Nord-Süd-Dialog, den Umweltschutz und das interkulturelle Lernen einsetzen, sowie den Prozess der Agenda 21 im Land Nordrhein-Westfalen unterstützen. Ihre Mittel erhält die Stiftung aus Lotterieerlösen des Landes Nordrhein-Westfalen.