Eine Einführung von Christine Wetzel, Referentin für Fundraising in der Bundeszentrale für politische Bildung
„Fundraising ist die Realität unserer Einrichtung. Ohne Fundraising gäbe es uns nicht; ohne Fundraising würde es uns in Zukunft nicht (mehr) geben.“ Keine Frage, Fundraising ist auch in der politischen Bildungsarbeit längst angekommen, wie dieses Zitat eines Teilnehmenden der
164 vollständig ausgefüllte Umfragebögen erreichten im Sommer die Akquisos-Redaktion und geben einen Einblick in die Fundraising-Praxis von Einrichtungen der politischen Bildung und der Zivilgesellschaft. 127, also drei Viertel aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer, nutzen Fundraising in ihrer Organisation. Die Hälfte davon betreibt bereits seit mehr als fünf Jahren Fundraising, ein knappes Drittel weniger als drei Jahre. Ein weiteres Ergebnis: Auch in der politischen Bildungsarbeit spielen Spenden zunehmend eine wichtige Rolle. Für 57,48% der Fundraising betreibenden Organisationen sind Kleinspender wichtige Unterstützer. Auch wenn der Großteil der Mittel immer noch von Stiftungen, Bundes- und EU-Programmen kommt, gilt, was auch
Denn die Fördermittel der öffentlichen Hand, besonders dauerhafte Betriebskostenzuschüsse, sind rückläufig. Und während Fördermittel oft unregelmäßig und eben fast nur projektgebunden fließen, können Organisationen über systematische Spendenakquise einen relativ stabilen Mittelfluss generieren. Besonders Freundeskreise oder eine Fördermitgliedschaft bieten hier auch kleinen, jedoch lokal gut verankerten Einrichtungen Chancen. Neben dem persönlich adressierten Brief ist die Mitgliedschaft nach einer aktuellen Studie des Deutschen Spendenrats e.V. der mit Abstand häufigste Anstoß für die Spende. Zudem sind diese Mittel, im Unterschied zu Fördergeldern, flexibel einsetzbar und können so Projekte jenseits von Fördertrends oder die laufenden Kosten einer Organisation mitfinanzieren.
Doch bei aller Flexibilität gilt auch hier: Spenderinnen und Spender möchten wissen, was mit ihrem Geld geschieht. Gerade bei einem vergleichsweise abstrakten Spendenzweck wie politische Bildung ist viel Kommunikationsarbeit nötig, die den gesellschaftlichen Mehrwert verdeutlicht und potentiellen Spendern zeigt, was genau politische Bildung im konkreten Projekt bedeutet und wie die Teilnehmenden, der Stadtteil oder eine bestimmte Gruppe von Menschen davon profitieren.
Noch lange nicht ausgeschöpft ist das Potenzial,
Klassische Spendenbriefe verschicken derzeit knapp die Hälfte der Befragten, nur ein Drittel glaubt, dass dieses Fundraising-Instrument auch in Zukunft wichtig bleiben wird. Auf der anderen Seite zeigt sich deshalb jedoch noch keine Euphorie für Online-Fundraising; dass entsprechende Instrumente für ihre Einrichtung wichtig werden, erklärten nur etwas mehr als ein Drittel.
Was sich in jedem Fall auszahlt, ist die Professionalisierung des eigenen Fundraisings und ein langer Atem. Welches Profil hat die Einrichtung, wie wird es am besten in der Öffentlichkeit präsentiert, wer kann wie am besten angesprochen werden, welcher Einnahmen-Mix wird für die nächsten fünf Jahre angestrebt? Eine systematische Auseinandersetzung mit den Potenzialen und Grenzen des Fundraisings für die eigene Organisation ist die Basis erfolgreicher Spendenakquise. Von den 127 Fundraising betreibenden Institutionen haben nur 35 ein Fundraising-Konzept entwickelt. Obwohl vermutet werden darf, dass dies die Erwartungen noch steigert, waren diese Befragten zufriedener mit ihrem Fundraising-Erfolg.
Eine ausführliche Auswertung der Akquisos-Umfrage findet sich
Spenden in der politischen Bildungsarbeit
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Auch in der politischen Bildungsarbeit spielen Spenden eine zunehmend größere Rolle. Nach einer Akquisos-Umfrage sind für mehr als die Hälfte der Fundraising betreibenden Organisationen Kleinspender wichtige Unterstützer. Spenden können ein vielleicht nicht sehr dickes, aber dennoch tragfähiges Fundament des gesamten Einnahmen-Mixes sein.
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