Inhaltsbeschreibung
Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar, Kaloyan Velkov – diese neun Menschen wurden am 19. Februar 2020 in Hanau aus rassistischen Motiven ermordet. Said Etris Hashemi verliert an diesem Tag seinen nur 21 Jahre alten Bruder Said Nesar und wird selbst schwer verletzt. Er kämpft sich zurück ins Leben und engagiert sich in der Folge für die Aufarbeitung der Ereignisse der Mordnacht sowie für das Gedenken an seinen Bruder und die anderen Opfer.
So sucht Said Etris Hashemi als Beobachter im auch durch ihn mühsam erkämpften Untersuchungsausschuss des Hessischen Landtages nach Antworten darauf, wie es zu der rechtsterroristischen Tat kommen konnte. Wie konnte sich der Täter scheinbar unbemerkt in diesem extremen Maße radikalisieren und die Morde von langer Hand vorbereiten? Welche Versäumnisse müssen sich die Behörden vor, während und nach der Tatnacht ankreiden lassen? Und wie steht es um das gesellschaftliche Klima in einem Land, in dem eine solche Tat möglich ist?
Said Etris Hashemis Geschichte spiegelt zugleich die Marginalisierungs- und Stigmatisierungserfahrungen vieler in Deutschland aufgewachsener Migrantinnen und Migranten wider – zeigt aber auch, dass der zivilgesellschaftliche Kampf für Gerechtigkeit und Anerkennung erfolgreich sein kann.