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„Wir waren eine verschwindende Minderheit“ | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh D und DDR. Die doppelte Staatsgründung vor 75 Jahren. Chinas Rettungsofferte 1989 für die DDR Wessen wollen wir gedenken? 1949: Ablenkung in schwieriger Zeit 1949: Staatsgründung, Justiz und Verwaltung 1949: Weichenstellungen für die Zukunft Walter Ulbricht: Der ostdeutsche Diktator Die weichgespülte Republik - wurden in der DDR weniger Kindheitstraumata ausgelöst als im Westen? Friedrich Schorlemmer: "Welches Deutschland wollen wir?" Vor 60 Jahren: Martin Luther King predigt in Ost-Berlin Der Händedruck von Verdun Deutsche Erinnerungskultur: Rituale, Tendenzen, Defizite Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 32 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Zu selbstzufrieden? Eine Phantomgrenze durchzieht das Land Noch mehr Mauer(n) im Kopf? Überlegenheitsnarrative in West und Ost Mehr Osten verstehen Westkolonisierung, Transformationshürden, „Freiheitsschock“ Glücksscham "In Deutschland verrückt gemacht" The Rise of the AfD - a Surprise? Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ "Schon im 3. Weltkrieg?" „Die Logik des Krieges führt zu keinem positiven Ende“ "Bitte wendet euch nicht von uns ab". Zwei Hilferufe aus Belarus 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Vor 35 Jahren: Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Der Maulwurf des BND: „Die Karre rast auf die Wand zu“ Der lautlose Aufstand Wem gehört die Friedliche Revolution? Verschiedene Sichten auf das Erbe des Herbstes 1989 „Und die Mauern werden fallen und die alte Welt begraben“ Im Schatten von Russlands Ukrainekrieg: Der Zwei-plus-Vier-Vertrag in Gefahr? Der Zwei-plus-Vier-Vertrag: Die Stufen der Einigung über die Einheit Der Wendepunkt Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief Deutsche Putschisten Thüringen als Muster-Gau? Wie die Mitte der Gesellschaft verloren ging "Nahezu eine Bankrotterklärung" „Bei den Jungen habe ich Hoffnung“ Der lange Weg nach rechts Lehren für die Bundestagswahl 2025 Provinzlust - Erotikshops in Ostdeuschland Turnschuhdiplomatische Bildungsarbeit Ostdeutsche „Soft Power“ Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration und Wohnungsbau. Geschichte und Aktualität einer besonderen Verbindung am Beispiel Stuttgart-Rot Orte des Ankommens (VII): Das Musterhaus Matz im Freilichtmuseum Kiekeberg Orte des Ankommens (I): Architekturen für Geflüchtete in Deutschland seit 1945 Orte des Ankommens (IX): Asylarchitekturen zwischen technokratischer Kontrolle und Selbstbestimmung Orte des Ankommens (VIII): Tor zum Realsozialismus: Das Zentrale Aufnahmeheim der DDR in Röntgental Orte des Ankommens (X): Alternative Wohnprojekte mit Geflüchteten Orte des Ankommens nach 1945 (III): „Bereits baureif.“ Siedlungsbau der Nachkriegszeit auf dem ehemaligen Konzentrationslagergelände in Flossenbürg Orte des Ankommens (IV): Das ehemalige KZ-Außenlagergelände in Allach – ein vergessener Ort der (Nach)kriegsgeschichte Orte des Ankommens (V): Neugablonz - vom Trümmergelände zur Vertriebenensiedlung Orte des Ankommens (XI): Räume der Zuflucht – Eine Fallstudie aus Lagos, Nigeria Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz Vertragsarbeiterinnen in der DDR Gleichberechtigung in heterosexuellen Partnerschaften in der DDR Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Warum ist das Grundgesetz immer noch vorläufig? Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Wo Kurt Barthel und Stefan Heym wohnten „Eine konterrevolutionäre Sauerei“ Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Neuer Oststolz? Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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„Wir waren eine verschwindende Minderheit“

Stefan Wolle

/ 13 Minuten zu lesen

Eine persönliche Erinnerung an Reinhard Schult (1951-2021), der zum Kern der DDR-Opposition gehörte, kämpfend gegen Ungerechtigkeit und Heuchelei, nimmermüde wie ein moderner Don Quichotte.

Reinhard Schult im Jahr 1991. Der DDR-Bürgerrechtler und Mitbegründer des Neuen Forum starb am 25. September 2021 im Alter von 70 Jahren. (© picture-alliance, ZB / Jan Bauer)

Es mag fast zwanzig Jahre her sein, dass ich Reinhard Schult auf seinem Landsitz besuchte, um mit ihm über einen biografischen Essay zu sprechen, den zu schreiben ich übernommen hatte. Wir kannten uns aus den turbulenten Monaten der Stasi-Auflösung, hatten damals aber kaum Zeit für ein längeres Gespräch gefunden. Übrigens war es nicht seine Art, viel von sich zu erzählen.

Seit 1997 lebte Reinhard Schult zusammen mit seiner Freundin und zeitweise seinen zwei Töchtern in Fredersdorf bei Gramzow, einem winzigen Dorf in der Uckermark. Dort stand er an fünf Abenden in der Woche hinter dem Tresen der Gaststätte „Zur Linde“ und ließ sich von den Besucherinnen und Besuchern der Kneipe erzählen, was es Neues im Ort gibt. Die Bauern und Bäuerinnen hatten schnell Zutrauen zu dem Neuankömmling aus der Stadt gewonnen und ihn bei der Kommunalwahl im Jahre 1998 zum stellvertretenden Bürgermeister der hundertvierzig EinwohnerInnen zählenden Gemeinde gewählt. Neben dieser ehrenamtlichen Tätigkeit kümmerte er sich auf seinem Hof um das Federvieh und die Schafe, baute Gemüse und Obst an und widmete sich der Ausbesserung seines rund zweihundert Jahre alten Fachwerkhauses. Wer ihn in Arbeitskluft zwischen Hühnerstall und Gemüsebeet sah, mag an einen verbannten Volkstribunen oder an den römischen Kaiser Diokletian gedacht haben, der sich angewidert vom sittenlosen Treiben seiner Landsleute nach Dalmatien zurückzog, um dort Melonen zu züchten.

Den Konflikt in die Wiege gelegt

Der Konflikt mit der DDR-Obrigkeit war für den 1951 in Berlin geborenen Reinhard Schult von frühester Kindheit an selbstverständlich. Seine Mutter war Krankenschwester im Krankenhaus Berlin-Kaulsdorf. In dem östlichen Randbezirk von Berlin wohnte auch die Familie. Als die Mauer gebaut wurde, saßen sie bereits auf gepackten Koffern, um in den Westen zu gehen. Sie hatten bereits Flugtickets von Westberlin in die Bundesrepublik gekauft. Doch dann kam der 13. August, die „Falle“ schnappte zu, und es wurden lange Zeit Pläne geschmiedet, wie man doch noch in den Westen gelangen könnte. Es gab dort eine zahlreiche Verwandtschaft, und schon in der Schule galt Reinhard Schult als „westlich eingestellt“. Er las lieber die verbotenen Mickey-Mouse-Hefte als die Pionierzeitschrift „Trommel“. Der lange Abschied von der Staatsideologie, die Brüche und Konflikte mit dem Elternhaus und die qualvolle Lösung aus den Armen der Partei, die für viele kritische DDR-Intellektuelle so typisch waren, blieben Schult erspart.

In der Jungen Gemeinde in Berlin-Mahlsdorf fand er einen verständnisvollen Pfarrer, der eine ihn faszinierende Jugendarbeit machte. Schult überzeugte die ganze Klasse, einschließlich des FDJ-Sekretärs, geschlossen zu einer Kirchenveranstaltung zu gehen, und löste damit den ersten Skandal seiner Laufbahn aus. In der zwölften Klasse trat er aus der FDJ aus und verweigerte bei der Musterung den Wehrdienst in der Nationalen Volksarmee. Doch an der Betriebsberufsschule des Wohnungsbaukombinats in Berlin-Oberschöneweide wurde wohl manches nicht so verbissen gesehen wie an einer Erweiterten Oberschule. Immerhin konnte Schult 1971 dort neben der Facharbeiterprüfung als Maurer das Abitur ablegen. Danach begann er ein Studium der Theologie am Sprachenkonvikt in Berlin.

Nach einigen Monaten erkannte er, auch hier am falschen Ort zu sein. Mittlerweile junger Familienvater, ging er auf den Bau, wo man für damalige Verhältnisse ganz gut verdiente. 1976 wurde er für achtzehn Monate als Bausoldat eingezogen. Nach seiner Rückkehr begann er, in oppositionellen Zirkeln und Grüppchen tätig zu werden und organisierte eine heimlich in einer Privatwohnung untergebrachte Bibliothek mit Westliteratur. Er trat mit Freunden in Kirchen auf, wo sie Lieder und Texte von Wolf Biermann, Reiner Kunze, Ton Steine Scherben und anderen vortrugen.

1979 wurde ein Bekannter beim Versuch, die DDR zu verlassen, verhaftet. Beim Stasi-Verhör beschuldigte dieser seinen Freund, in die Fluchtvorbereitungen eingeweiht gewesen zu sein, weshalb Schult am 13. August 1979 unter dem Vorwurf der Beihilfe zur Republikflucht verhaftet wurde. Vor Gericht nahm sein Bekannter die belastenden Aussagen zurück, sodass dem wutentbrannten Staatsanwalt nur noch der Anklagepunkt „öffentliche Herabwürdigung“ blieb. Wegen der Weitergabe einer Ausgabe der Zeitschrift „Roter Morgen“ der KPD/ML und Texten von Biermann wurde Schult zu neun Monaten Freiheitsentzug verurteilt. Weniger konnte man ihm nicht geben, weil er diese Zeit schon in der Untersuchungshaft abgesessen hatte. Bei seiner Haftentlassung wurde ihm bedeutet, dass ein Ausreiseantrag gute Chance hätte, schnell genehmigt zu werden. Doch nun wollte Schult nicht mehr in den Westen.

Stasi-Oberservationsfoto von Reinhard Schult als Objekt "Pazifist" aus dem Juni 1987 in der Lychener Straße am Prenzlauer Berg. HA VIII - 2266, Bd. 10, S.56 (© BArch, MfS, HA VIII - 2266, Bd. 10, S.56)

Er stürzte sich in das damals aufblühende Treiben der Friedens- und Umweltgruppen, nahm 1980 an einem Friedensseminar in Königswalde teil, organisierte Diskussionsforen ehemaliger Bausoldaten, auf denen für die Verweigerung des Dienstes an der Waffe geworben wurde, arbeitete im Friedenskreis der Evangelischen Studentengemeinde mit, bildete einen Diskussionskreis zur Geschichte der KPD und einen Karl-Marx-Kreis. Ab 1985 war er in der Gruppe „Gegenstimmen“ und seit 1987 in der „Kirche von unten“ tätig, die er maßgeblich mit aufbaute.

Zwischen Marx und Jesus

Die unbekümmerte Mixtur aus linken und christlichen Ideologiefragmenten war typisch für die damalige DDR-Opposition. Im Grunde ging es gar nicht um die Durchsetzung ideologischer oder politischer Vorstellungen, sondern um die Wahrung der Selbstachtung im Lande der Lügen und der Heuchelei.

„Die Opposition in der DDR war eine kleine Opposition", schrieb Reinhard Schult als einer der Protagonisten der Bewegung 1995 in einer Art Abschiedsbrief. Und weiter: „Fast kannte jeder jeden. Die Hoffnung, das SED-Regime zu stürzen, hatte niemand von uns. Es ging um etwas mehr Luft in dieser miefigen DDR, um etwas mehr Bewegungsfreiheit in der Zwangsjacke. Wir waren eine verschwindende Minderheit –ohne Rückhalt in der Bevölkerung, wie etwa die Solidarnosćś in Polen.“

Ähnlich beurteilte das eine Analyse der zuständigen Abteilung XX der Bezirksverwaltung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), die für 1986, bezogen auf Ostberlin, von 18 „Friedens- und Ökologiekreisen mit circa 350 Mitgliedern" sprach. Hinzu kam ein SympathisantInnenumfeld von maximal zehnfacher Größe, also drei- bis sechstausend Personen. Selbst bei großzügigster Rechnung handelte es sich dabei statistisch gesehen um einen zu vernachlässigenden Anteil von weniger als einem halben Promille der hauptstädtischen Gesamtbevölkerung.

Zwei oder drei Dutzend AktivistInnen trugen die Opposition über Jahre hinweg. Prominente KünstlerInnen, SchriftstellerInnen oder WissenschaftlerInnen fehlten gänzlich, obwohl sie kaum ein persönliches Risiko eingegangen wären. Auch die MitarbeiterInnen von Universitäten, wissenschaftlichen Instituten oder kulturellen Einrichtungen traten bestenfalls einzeln und unter dem Schutz der Anonymität auf. Das klassische Milieu der Intelligenzija, das in Osteuropa und der Sowjetunion eine so wichtige Rolle spielte, hatte kaum Berührungspunkte mit den jungen Leuten aus den Kirchenkreisen.

Aber auch dort herrschte keineswegs die reine Harmonie. Obwohl man sich untereinander kannte, beim Singen einander an den Händen fasste und das brüderliche und schwesterliche Du vorherrschte, blühten hinter der Fassade der Friedfertigkeit –von den Stasi-Spitzeln kräftig geschürt, aber nicht verursacht – doktrinäres Gezänk, Eifersüchteleien und Führungsstreit. Die lange innere Emigration blieb nicht ohne Auswirkungen auf die psychosoziale Befindlichkeit und führte zu den bekannten Symptomen der isolierten Kleingruppen. Das individuelle Aufbegehren ist inmitten einer Umwelt des alltäglichen Opportunismus der biographische Ausnahmezustand, für den die wenigen Oppositionellen einen ausgesprochen hohen Preis zahlten. Er bestand – jedenfalls für alle außerhalb des kirchlichen Dienstes Beschäftigten – im Verzicht auf bürgerliche Normalität, berufliches Fortkommen, familiäre Unbeschwertheit. Nach der Wende wurden die Folgen dieses Verzichts schmerzhaft deutlich.

Ingrid Köppe und Reinhard Schult auf dem Weg in das Büro des Neuen Forums in der Rosa-Luxemburg-Straße. (© Hartmut Reiche / Bundesarchiv, Bild 183-1990-0228-305)

Wen mag es wundern, dass aus diesem Milieu keine Machtmenschen hervorgingen. Sie waren zur Opposition gestoßen, weil sie die Macht verabscheuten. Im Rückblick mag die Zersplitterung, die ideologische Diffusion, der mangelnde Machtwille und der schlechte Organisationsgrad der DDR-Opposition als Schwäche erscheinen. In Wahrheit war genau dies ihre Stärke. Illegale Organisationen kann man unterwandern, kontrollieren und zerschlagen. Im Grunde hätte die Staatsmacht gar keine andere Wahl gehabt, als gegen Versuche einer wirklich politischen Organisation mit Brachialgewalt vorzugehen. Eine Lebenshaltung aber ist umso schwerer zu verbieten, je weniger greifbar sie ist. Die Bewegung, die sich vornehmlich ethisch, teilweise theologisch definierte, war nicht zu verbieten. Sie wurde durch jede Verfolgung stärker. Genau dies geschah in den Jahren 1987 und 1988, als jeder Anlauf der Repression die Oppositionsbewegung bekannter machte und ihr über die westlichen Medien eine große Öffentlichkeit verschaffte.

In den Veranstaltungen, bei denen die Gruppen ein Podium erhielten, ging es um Feindesliebe, um gewaltfreie Erziehung, um Mitmenschlichkeit und sozialen Friedensdienst. Natürlich ahnte die Staatsmacht das explosive Potenzial dieser Art von beschränkter Öffentlichkeit, konnte aber schwer gegen kirchliche Veranstaltungen einschreiten. Das weltanschauliche Defizit der Kirchengruppen ist oft beklagt worden, aber gerade das machte die Szene so gefährlich. Damals wurde oft das Wort aus dem Matthäus-Evangelium zitiert: „Seid klug wie die Schlangen und sanft wie die Tauben.“ Eine andere Form der politischen Emanzipation wäre kaum möglich gewesen.

Unter dem Schutzschild von Kirchenfeiern und Freier Arbeit bildete sich eine eingeschränkte, aber lebendige Öffentlichkeit. Dort wurden demokratische Verfahrensweisen erprobt, eine Diskussionskultur erlernt, eine pluralistische Kultur des Streits entwickelt. Vor allem aber bildeten sich Kristallisationskerne einer politischen Opposition und Ansätze einer Infrastruktur. All dies musste die Staatsmacht fürchten wie der Teufel das Weihwasser, beruhte doch ihre Macht auf der Ausschaltung jeder politischen Öffentlichkeit.

Ein Piratensender auf dem Dachboden

Eine der unglaublichsten –allerdings auch abenteuerlichsten und wenn man so will auch leichtsinnigsten – Aktionen von Reinhard Schult war die Installierung eines Piratensenders im Ostteil von Berlin. Ende Oktober 1986 verbreitete Schults Gruppe auf winzigen Zetteln die atemberaubende Mitteilung: „Weitersagen! Der erste unabhängige Sender in der DDR –31.10. / 22.00 Uhr, UKW 99,2 MHz." Die laut Stasi-Bericht mit dem DDR-Kinderstempelkasten „Famos 502" gedruckte Nachricht schreckte die Staatsmacht auf. Auch westliche Zeitungen und Radiostationen berichteten über das tollkühne Unternehmen der DDR-Opposition. Ein Grund mehr für die Stasi, die ganze Angelegenheit für einen Fake zu halten. Trotzdem kreiste am Tag der angekündigten Sendung über den Ostbezirken Prenzlauer Berg, Friedrichshain und Lichtenberg seit dem Morgen ein kleines Flugzeug. Eine „stationäre und halbstationäre Peilbasis der MfS-Hauptabteilung III" versuchte, den Sender ausfindig zu machen, und auf den Straßen patrouillierten Streifenwagen der Volkspolizei.

Pünktlich um 22 Uhr ertönte im Äther der Piratensender: „Gegen die Verblödung aus dem Westen und das Informationsmonopol unserer Tattergreise." Dann ging es um die Katastrophe von Tschernobyl, die damals ungefähr ein halbes Jahr zurücklag. „Bis heute hat es unsere Obrigkeit nicht für nötig empfunden, die gemessenen radioaktiven Niederschläge, die Werte in Boden, Wasser und Lebensmitteln zu veröffentlichen. Sie liegen in den Tresoren unter Verschluss. MitarbeiterInnen wissenschaftlicher Institute, die eigene Messungen durchführten und ihre Bekannten daraufhin warnten, Milch und ähnliche Nahrungsmittel nicht zu sich zu nehmen, wurden von der Stasi verwarnt und bedroht. Sie sollten keine Unruhe stiften. Die Entmündigung ist hochgradig vorangeschritten. Das System der organisierten Verantwortungslosigkeit ist weit ausgebaut. Oberstes Gebot ist die Friedhofsruhe."

Das alles wurde von einer tiefen Männerstimme in deutlich Berlinerischer Färbung vorgetragen. Auch der proletarische Sound des Vortrags war überdeutlich. Reinhard Schult hatte sich nicht bemüht, seine Stimme zu verstellen oder sich einer hochdeutschen Sprechweise zu befleißigen. Doch die gesamte hochgerüstete Technik des MfS versagte dabei, ihn zu identifizieren. Auch die Sendeanlage auf einem Dachboden im Prenzlauer Berg fanden sie nicht, sodass sie bei der Meinung blieben, in Wahrheit hätte der Sender jenseits des sogenannten Antifaschistischen Schutzwalls gestanden und die Aktion sei von westlichen Geheimdiensten organisiert worden. Dabei war Reinhard Schult als einer der ProtagonistInnen der PUT, wie die Politische Untergrundtätigkeit im Stasijargon hieß, gut bekannt.

Motor des Neuen Forum

Am 7. Mai 1989 beteiligte sich Reinhard Schult aktiv an der landesweiten Organisation der Aufdeckung der flächendeckenden Kommunalwahlfälschung in der DDR. Am 9. September 1989 schließlich gehörte er zu den neunundzwanzig ErstunterzeichnerInnen des Aufrufs „Aufbruch 89 – Neues Forum“, für das er einer der maßgeblichen Akteure war, energisch, kantig, aufrecht und unbeirrbar.

Reinhard Schult sitzt vor den Delegierten während der Gründungskonferenz der Oppositionsgruppe "Neues Forum" am 28. Januar 1990 in Berlin. Stehend Professor Jens Reich. Während der Grundungskonferenz wurde unter anderem über die Verhandlungsmandate der Bürgerbewegung am Runden Tisch beraten. Zusätzlich zu den bisherigen VertererInnen dort, Reinhard Schult und Ingrid Köppe, wurden die Bürgerrechtler Heiko Lietz und Werner Schulz entsandt. (© picture-alliance/dpa)

In der rapide wachsenden Bürgerbewegung versuchte er in den folgenden Monaten, die basisdemokratischen Ideale hoch zu halten. Durch die Fernsehübertragungen der Sitzungen des Zentralen Rundes Tisches von Regierung und den Gruppen der Opposition und durch zahlreiche andere öffentliche Auftritte wurde er im ganzen Land bekannt. Stets mürrisch und schlecht gelaunt brachte er im Berliner Proletenslang die Dinge auf den Punkt und zerstörte das Harmoniegesäusel der alten Obrigkeit.

Sturm auf die Stasi

Am 15. Januar 1990 gehörte Schult zu den couragierten OrganisatorInnen der Demonstration vor der Stasi-Zentrale in der Ruschestraße in Berlin-Lichtenberg, die mit der Besetzung des Gebäudekomplexes durch Demonstrierende endete und zur Bildung eines Bürgerkomitees. Am nächsten Morgen tagte die neu gegründete Arbeitsgruppe Sicherheit des Runden Tisches erstmalig auf dem Gelände des Stasi-Hauptquartiers in Berlin-Lichtenberg. Die immer noch aktive SED-Gefolgschaft versuchte, Reinhard Schult persönlich die Verantwortung für das vermeintliche Chaos der Nacht in die Schuhe zu schieben. Im Aufruf des Neuen Forums hatte es geheißen, man solle Ziegelsteine mitbringen, um das Eingangstor symbolisch zuzumauern. Diese Botschaft wurde nun gezielt missdeutet. Angeblich sollten die Leute Steine mitbringen, um mit ihnen Fensterscheiben einzuwerfen oder noch schlimmeres Unheil anzurichten. Aber verletzt wurde niemand und Zerstörungen gab es aus Sicht Schults allenfalls "Interner Link: professionell" von interessierter Seite.

Zum Auftakt der Demonstration gegen den Fortbestand der Stasi am späten Nachmittag des 15. Januar 1990 wurde symbolisch der Eingang Ruschestraße zugemauert. Doch unter dem Druck der Demonstrierenden blieb von dieser Barriere schon am Abend nicht mehr viel übrig. (© Holger Kulick)

Tatsächlich war in der Nacht einiges Glas zu Bruch gegangen. Lauthals klagte das Neue Deutschland über Gewalt des angeblich entfesselten Mobs. Als Steine gegen die Glastüren des Versorgungstraktes der Stasi flogen, rief ein Demonstrant: „Lasst die Scheiben heil!“ Daraus konstruierte das Zentralorgan der inzwischen umbenannten SED die Meldung, Demonstranten seien unter „Heil-Rufen“ in das Gebäude eingedrungen. Doch wie man die Hintergründe des Sturms auf die Stasi auch immer bewerten will – die Besetzung der MfS-Zentrale in Berlin-Lichtenberg gab den folgenden Ereignissen Durchschlagskraft und Tempo. Die Pläne, die Stasi unter neuer Bezeichnung als Verfassungsschutz und Amt für Nationale Sicherheit weiter arbeiten zu lassen, waren endgültig vom Tisch.

Zwischen den Fronten

In den folgenden Monaten vertrat Reinhard Schult das Neue Forum in der Arbeitsgruppe Sicherheit, welche die Auflösung des MfS kontrollierte. Nach der Volkskammerwahl am 18. März 1990 und der Einsetzung eines Staatlichen Komitees für die Auflösung der Staatsicherheit unter der Dienstaufsicht des neuen Innenministers Peter-Michael Diestel (CDU), bildete Schult eine eigene „Operative Gruppe“ innerhalb der Behörde, die den Geist der Bürgerkomitees aufrecht zu erhalten suchte. Gegen den allgemeinen Trend zur Leisetreterei und zur vornehmen Zurückhaltung gegenüber den Tätern des Stasi-Systems trat die Gruppe mit offenen Anklagen und Aktenpublikationen auf. Immerhin hatte sie einen Teil der Öffentlichkeit auf ihrer Seite. Die Schmuddelkinder waren die Helden der Saison, und sie nutzten ihre Popularität mit professionellem Geschick. Sie hatten es in den Zeiten der Diktatur gelernt, aus der Außenseiterposition heraus die Medien zu nutzen.

Doch in den Monaten bis zur staatlichen Vereinigung zeichnete sich bereits jene für die kommenden Jahre typische Symbiose zwischen dem Beamtenapparat aus dem Westen und den alten DDR-Seilschaften ab. Leute wie Schult störten diese neue Eintracht des wiedervereinigten Establishments. In den Augen der Anarchisten war die neue Staatsordnung kaum besser als die alte. Als in den Räumlichkeiten des MfS für die erwarteten bundesdeutschen Beamten neuer Fußbodenbelag ausgerollt und drehbare Bürosessel mit Lederbezug angeliefert wurden, war es Zeit, wieder das Banner des Aufruhrs zu hissen.

Der damalige Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) war in der Tat der Ansicht, den gesamten Aktenbestand der Staatssicherheit am besten ins Bundesarchiv nach Koblenz zu verfrachten und mindestens dreißig Jahre unter Verschluss zu halten. Als diese Pläne bekannt wurden, besetzten Interner Link: Schult und seine Gruppe im September 1990 symbolisch einige Räume des Archivs der Staatssicherheit. Die Polizei riegelte das Gelände ab und bereitete sich zum Sturm vor. Wieder standen die Oppositionellen gegen die Staatsmacht. Es waren die alten Uniformen und die alten Kader, nur dass sie inzwischen unter dem Befehl des DDR- und CDU-Innenministers Diestel standen.

Reinhard Schult bei einer Pressekonferenz der Stasi-Besetzer im September 1990. Mit am Tisch auch die Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley (3.v.r.), die Schult als Mitbesetzerin gewonnen hatte. (© bpb / Kulick)

Ein Besuch der Volkskammerpräsidentin Sabine Bergmann-Pohl (CDU) am Ort des Geschehens entspannte vorläufig die Situation. Sie verhandelte durch die verriegelte Tür mit den Besetzern und Besetzerinnen und pfiff anschließend die Polizei zurück. Die Akteure traten nun in den Hungerstreik, um den Verbleib der Akten in der DDR durchzusetzen. Als die Volkskammer über die Frage debattierte, erschienen Schult und einige MitstreiterInnen im Plenarsaal. Unrasiert und gezeichnet vom Hungerstreik stand er im Blitzlichtgewitter. Unter dem moralischen Druck dieser Aktionen beschloß das DDR-Parlament den Verbleib der Akten in Berlin und die Einsetzung eines Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes. Die Bürgerbewegung erzielte damit einen letzten großen Erfolg.

Schult wurde am 2. Dezember 1990 auf der Liste von Bündnis 90/Die Grünen ins Berliner Abgeordnetenhaus gewählt. Doch der Kreis der DDR-Bürgerrechtler war klein geworden und schmolz weiter zusammen. Sie trennten sich von der Fraktion und bildeten eine Abgeordnetengruppe mit dem Namen Neues Forum/Bürgerbewegung.

Nach dem Ende der Legislaturperiode im Jahre 1995 wurde Schult arbeitslos, meldete sich schließlich beim Sozialamt. Für Rebellen gibt es keine Versorgungsansprüche. Schult hat das immer gewusst und sich nie darüber beklagt.

Kampf gegen die Windmühlenflügel

Von einem Rückzug aus der Politik wollte er auch damals nichts wissen. Er kümmerte sich um rechtsradikale Jugendliche, schrieb gelegentlich in Zeitungen, blieb noch eine Zeit lang in den Medien präsent und war mehrere Jahre lang Vorsitzender des „Bürgerkomitees 15. Januar“, das in seinem Namen an den legendären Sturm auf das MfS-Hauptquartier am 15. Januar 1990 erinnerte. Politisch landete er auch in der neuen Gesellschaft wieder ganz links. Er zog gegen die „Agenda 2010“ und die Hartz-IV-Politik der SPD-Regierung von Gerhard Schröder zu Felde, versuchte die Tradition der Montagsdemos wieder aufleben zu lassen und hielt vor einem immer kleiner werdenden Publikum auf dem Alexanderplatz in Berlin aufrührerische Reden. Er war immer an der Seite der aus seiner Sicht unterdrückten und belogenen Massen – auch wenn er immer mehr ganz alleine war.

Vor der einstigen Wohnung Wolf Biermanns in der Berliner Chauseestraße erinnern am 16. November 1993 die Grünen Ingrid Köppe und Reinhard Schult mit einer Meldung der DDR-Nachrichtenagentur ADN vom 16. November 1976 an die Ausbürgerung des Liedermachers 17 Jahre zuvor.

Schließlich wurde er im Jahr 2010 Mitarbeiter der Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur des Landes Brandenburg, Ulrike Poppe. Er beriet Opfer der SED-Diktatur bei der Durchsetzung ihrer Ansprüche. Dann wurde es stiller um Reinhard Schult, der einst so viel elementare Kraft ausgeströmt hatte. Eine komplizierte Krankheit, die ihm die Stimme raubte, hatte ihn in ihren Fängen und ließ ihn nicht mehr los.

In einem Artikel über die DDR-Opposition habe ich vor Jahren einmal geschrieben, Reinhard Schult sei „wie Don Quichotte, der immer wieder im Morgengrauen seine Rosinante sattelt, um gemeinsam mit Sancho Pansa der aufgehenden Sonne entgegen zu reiten. Sein Schlachtross mag ein müder alter Klepper sein, der Helm die zu Hause entwendete Rasierschüssel, seine verrostete Lanze mag aus der Rumpelkammer stammen – tapfer zieht er neuen Abenteuern entgegen, um gegen Windmühlenflügel anzurennen.“ Nun hat er seinen letzten Ritt angetreten. Doch der Kampf geht weiter. Die Welt braucht solche Ritter von der traurigen Gestalt – ihre Kompromisslosigkeit und Gradlinigkeit, ihre Phantasie und ihren Mut.

Zitierweise: Stefan Wolle, "Wir waren eine verschwindende Minderheit - Ein Nachruf auf Reinhard Schult", in: Deutschland Archiv, 29.09.2021, Link: Externer Link: www.bpb.de/341016..

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Der Historiker Stefan Wolle war 1989/90 Sachverständiger für die Stasi-Akten am Runden Tisch. Er ist Verfasser mehrere Bücher über die Geschichte der DDR und leitet das DDR-Museum in Berlin.