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Leningrad: "Niemand ist vergessen" | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh D und DDR. Die doppelte Staatsgründung vor 75 Jahren. Chinas Rettungsofferte 1989 für die DDR Wessen wollen wir gedenken? 1949: Ablenkung in schwieriger Zeit 1949: Staatsgründung, Justiz und Verwaltung 1949: Weichenstellungen für die Zukunft Walter Ulbricht: Der ostdeutsche Diktator Die weichgespülte Republik - wurden in der DDR weniger Kindheitstraumata ausgelöst als im Westen? Friedrich Schorlemmer: "Welches Deutschland wollen wir?" Vor 60 Jahren: Martin Luther King predigt in Ost-Berlin Der Händedruck von Verdun Deutsche Erinnerungskultur: Rituale, Tendenzen, Defizite Die große Kraft der Revolution. Kirche im Wandel seit 1990. Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 32 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Zu selbstzufrieden? Eine Phantomgrenze durchzieht das Land Noch mehr Mauer(n) im Kopf? Überlegenheitsnarrative in West und Ost Mehr Osten verstehen Westkolonisierung, Transformationshürden, „Freiheitsschock“ Glücksscham "In Deutschland verrückt gemacht" The Rise of the AfD - a Surprise? Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ "Schon im 3. Weltkrieg?" „Die Logik des Krieges führt zu keinem positiven Ende“ "Bitte wendet euch nicht von uns ab". Zwei Hilferufe aus Belarus Nach 1000 Tagen bitterem Krieg 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Vor 35 Jahren: Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Der Maulwurf des BND: „Die Karre rast auf die Wand zu“ Der lautlose Aufstand Wem gehört die Friedliche Revolution? Verschiedene Sichten auf das Erbe des Herbstes 1989 „Und die Mauern werden fallen und die alte Welt begraben“ Im Schatten von Russlands Ukrainekrieg: Der Zwei-plus-Vier-Vertrag in Gefahr? Der Zwei-plus-Vier-Vertrag: Die Stufen der Einigung über die Einheit Der Wendepunkt Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief Deutsche Putschisten Thüringen als Muster-Gau? Wie die Mitte der Gesellschaft verloren ging "Nahezu eine Bankrotterklärung" „Bei den Jungen habe ich Hoffnung“ Der lange Weg nach rechts Lehren für die Bundestagswahl 2025 Provinzlust - Erotikshops in Ostdeuschland Turnschuhdiplomatische Bildungsarbeit Ostdeutsche „Soft Power“ Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration und Wohnungsbau. Geschichte und Aktualität einer besonderen Verbindung am Beispiel Stuttgart-Rot Orte des Ankommens (VII): Das Musterhaus Matz im Freilichtmuseum Kiekeberg Orte des Ankommens (I): Architekturen für Geflüchtete in Deutschland seit 1945 Orte des Ankommens (IX): Asylarchitekturen zwischen technokratischer Kontrolle und Selbstbestimmung Orte des Ankommens (VIII): Tor zum Realsozialismus: Das Zentrale Aufnahmeheim der DDR in Röntgental Orte des Ankommens (X): Alternative Wohnprojekte mit Geflüchteten Orte des Ankommens nach 1945 (III): „Bereits baureif.“ Siedlungsbau der Nachkriegszeit auf dem ehemaligen Konzentrationslagergelände in Flossenbürg Orte des Ankommens (IV): Das ehemalige KZ-Außenlagergelände in Allach – ein vergessener Ort der (Nach)kriegsgeschichte Orte des Ankommens (V): Neugablonz - vom Trümmergelände zur Vertriebenensiedlung Orte des Ankommens (XI): Räume der Zuflucht – Eine Fallstudie aus Lagos, Nigeria Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz Vertragsarbeiterinnen in der DDR Gleichberechtigung in heterosexuellen Partnerschaften in der DDR Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Warum ist das Grundgesetz immer noch vorläufig? Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Wo Kurt Barthel und Stefan Heym wohnten „Eine konterrevolutionäre Sauerei“ Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? 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Leningrad: "Niemand ist vergessen"

Erica Zingher

/ 11 Minuten zu lesen

Vor 80 Jahren begann ein unvorstellbares Gräuel: 872 Tage lang dauerte die Blockade Leningrads durch die Deutsche Wehrmacht. Mehr als eine Million Menschen verhungerten, ein genozidaler Akt. Die Nationalsozialisten wollten Stadt und Menschen vernichten. Ein Zeitzeuge erinnert sich an das Geschehen von damals, an das in Deutschland kaum erinnert wird.

Mühsames Wasserholen während der Belagerung Leningrads durch die deutsche Heeresgruppe Nord im Winter 1941. Die Eimer wurden oft kilometerweit in die Wohnungen geschleppt. Um als Alternative im Winter Schnee zu schmelzen fehlte Feuerholz. (© picture-alliance/akg)

Der Schrecken dauerte 872 Tage, vom 8. September 1941 bis zum 27. Januar 1944. An jeden einzelnen Tag, den Ephraim Moiseewitsch Steinbock davon in Leningrad durchlebt hat, kann er sich bis heute erinnern. Zum Beispiel an den Tag, als ein Cousin seines Vaters aus dem Haus ging und nicht mehr zurückkam. Einfach so verschwand.

Weil er wohl vor Schwäche auf der Straße zusammengebrochen war und niemand die Kraft hatte, ihm aufzuhelfen. Oder als er begriff, dass die Leiche seines Vaters nach der Beerdigung wieder aus der Erde geholt, der leblose Körper einfach auf einen Leichenberg geworfen wurde und die Totengräber das Loch für den nächsten Toten verwendet hatten. Oder aber als seine Mutter, geschwächt vor Hunger, vor seinen Augen verstarb, er ihre letzten Worte nicht mehr verstand und damit zur Waise wurde.

Ephraim Moiseewitsch Steinbock, 93, ist Überlebender der Leningrader Blockade. Die 872 Tage, während der die Wehrmacht das heutige Sankt Petersburg umschlossen hatte, betrachte er als wichtigstes Ereignis seines Lebens, sagt Steinbock. Sie habe sein Leben, habe ihn verändert. Heute lebt er mit seiner Frau Geta, ebenfalls Überlebende der Blockade, im kanadischen Calgary.

Kurz bevor die Wehrmacht die Sowjetunion am 22. Juni 1941 überfällt, wird Steinbock 13 Jahre alt. Er hat gerade die fünfte Klasse abgeschlossen, freut sich auf einen schönen Sommer. Zu diesem Zeitpunkt versteht er aber noch nicht, was dieser Krieg anrichten wird. Wie er alles für ihn verändern wird.

Steinbocks älterer Bruder wird im August 1941 an die Front eingezogen. Steinbock und seine Eltern versuchen zwar noch die Stadt mit einem Evakuierungszug zu verlassen, doch kurz vor ihrer Abreise wird dieser ausgesetzt. Die Deutschen hätten Leningrad schon eingeschlossen, heißt es. Die Familie bleibt in der belagerten Stadt zurück. Am 8. September 1941, dem Tag, als die Wehrmacht den Belagerungsring endgültig um Leningrad schließt, endet Steinbocks Kindheit.

Teil eines Vernichtungskriegs

Die Blockade um Leningrad war ein Teil des Vernichtungskriegs im Osten. Sie war „ein genozidaler Akt, bei dem rund 1,1 Millionen Menschen gestorben sind“, sagt Hans-Christian Petersen. Er lehrt am Institut für Geschichte der Universität Oldenburg, unter anderem mit Schwerpunkt auf die Geschichte Russlands und der Sowjetunion. Die Stadtbevölkerung, also Zivilisten und Zivilistinnen, sollte gezielt ausgehungert werden. „Das macht es zu einem Kriegsverbrechen“, sagt er. Zudem stand die Stadt unter ständigem Artilleriebeschuss.

Hitler fantasierte vom Idealbild des „Ostraums“, der bis zum Ural als deutsches Siedlungs- und Versorgungsgebiet in Besitz genommen werden sollte. Der verbrecherische Plan sah vor, fünf Millionen Deutsche im annektierten Polen und im Westen der Sowjetunion anzusiedeln. Der „Osten“ sollte so germanisiert werden. 31 Millionen Menschen wollte man insgesamt deportieren oder ermorden, ganze Städte und Dörfer entvölkern. 14 Millionen „Fremdvölkische“ sollten außerdem Arbeitssklaven werden.

Abtransport einer Leiche von einem Sammelplatz im belagerten Leningrad. Die Aufnahme entstand 1942. (© picture-alliance/akg)

Die Wehrmacht sollte aus dem Land versorgt werden. Auf Kosten der ansässigen Bevölkerung, denn für ihre Versorgung wollte man nicht aufkommen. Der Hunger und somit auch der Tod waren einkalkuliert.

Der Krieg gegen die Sowjetunion, das „Unternehmen Barbarossa“, hatte zwei Ziele: zum einen „Lebensraum“ zu schaffen, begründet durch die rassistische Kategorisierung in „slawische Untermenschen“, zum anderen die slawische und jüdische Bevölkerung aus diesen Gebieten zu deportieren und zu ermorden.

Leningrad war in diesem Plan zentral. Noch im Juli 1941 hatte Hitler der Wehrmachtsführung mitgeteilt, Leningrad als „Geburtsstätte des Bolschewismus“ dem Erdboden gleichmachen zu wollen. Auch für Stalingrad und Moskau gab es solche Pläne. Im September folgte dann der Befehl, dass Leningrad nicht erobert, sondern abgeschlossen und ausgehungert werden sollte.

„Kein Interesse an der Erhaltung dieser Bevölkerung“

Es war ein Massenmord mit Ansage. Ein Verbrechen, bei dem die Massenmörder nicht anwesend sein mussten. „Sich aus der Lage der Stadt ergebenden Bitten um Übergabe werden abgeschlagen werden. Ein Interesse an der Erhaltung auch nur eines Teils dieser großstädtischen Bevölkerung besteht (…) unsererseits nicht.“ So steht es in einer geheimen Direktive des Stabes der deutschen Kriegsmarine vom 22. September 1941. Titel: „Über die Zukunft der Stadt Petersburg“.

2,5 Millionen Menschen lebten zu Beginn der Belagerung in der Stadt. Bald schon begann das Hungern, und es begann auch das Sterben. Nach und nach wurden die Lebensmittel knapper, Kantinen und Restaurants mussten schließen. Bereits im September 1941 wurden Lebensmittelkarten eingeführt. Man spürte, dass schwere Zeiten bevorstanden, erinnert sich Ephraim Steinbock.

Der Tiefpunkt war im November erreicht: Arbeiter erhielten da nur noch 250 Gramm Brot am Tag, ihre Angehörigen gerade einmal 125 Gramm. Weil es nicht genügend Mehl gab, wurde das Brot mit anderen Zutaten wie Zellulose, Kleie oder Kiefernnadeln gestreckt. Alles, was man fand, wurde zu Nahrung verarbeitet. „Wir haben alles gegessen“, sagt Steinbock. Manchmal kochten sie Leim, ein anderes Mal kauten sie Leder. Bald verschwanden die Tiere von den Straßen, denn auch sie wurden gegessen. Über den zugefrorenen Ladogasee kam zeitweise noch Nahrung in die Stadt. Doch die „Straße des Lebens“ war zynischerweise lebensgefährlich: Lastwagen brachen im Eis ein oder wurden vom Beschuss der Wehrmacht erwischt.

Auch Kannibalismus ist dokumentiert. Im ersten Blockadewinter 1941/42 registrierten die sowjetischen Behörden mehr als 1.000 Fälle. In der Blokadnaja Kniga, dem „Blockadebuch“ von Daniil Granin und Ales Adamowitsch, sind Erinnerungen daran festgehalten. Erst 2018 erschien das Zeitdokument unzensiert in Deutschland. Es gibt unglaubliche Einblicke in das Leiden ganz gewöhnlicher Leningrader. In „Die fehlenden Kapitel“ wird die Geschichte der dreijährigen Nina erzählt. Auf die Frage einer Nachbarin, „Ninotschka, wo ist Galja?“, antwortet das Mädchen: „Galja haben wir gegessen.“ Die Nachbarin tritt daraufhin in das eiskalte Zimmer und findet dort „die Mutter halb von Sinnen“. Und an der Wand „den hart gefrorenen Leichnam ihrer älteren Tochter“.

Das Martyrium stundenlangen ­Schlangestehens

Schlange zu stehen wurde zur zentralen Beschäftigung. Auch Steinbock verbrachte seine Tage damit. Warten in der Schlange, in der Hoffnung, etwas Brot zu ergattern. Schlange zu stehen erforderte Ausdauer und Kraft, die die geschwächten Menschen kaum mehr hatten. „Die Schlange ist eine Kombination von völliger Untätigkeit und beschwerlichem Aufwand an Körperkraft“, schrieb Lidia Ginsburg in ihren „Aufzeichnungen eines Blockademenschen“. Ginsburg beschreibt darin zwei Arten von Schlangen: die einen, die Sinn machten, und solche, die „Auswüchse von Hungerwahn“ waren. Wenn sich schon morgens um fünf Uhr eine Menschenmenge sammelte, „das Martyrium stundenlangen Schlangestehens“ ertrug, „obwohl sie wussten, dass das Geschäft schon um zehn oder elf wieder leer sein würde“.

Auf den Hungerwahn folgte das Massensterben. Der Winter 1941/42 war besonders kalt, die Temperaturen fielen auf bis zu minus 40 Grad Celsius. Zum ersten Mal in seinem Leben sah Steinbock einen Toten. Nahe einer Poliklinik wurden Verstorbene in Laken gewickelt und einfach nach draußen gelegt. Wenn Steinbock die Straßen betrat, sah er überall leblose Körper liegen, die vor Schwäche einfach umgefallen waren. Der Tod gehörte bald zum Stadtbild.

ZeitzeugInnen im Jahre 2021, die vor 80 Jahren die Blockade Leningrads überlebten: Efrem Steinbock und seine Frau Geta. (© privat)

In dieser Zeit, erinnert sich Steinbock, wurde er depressiv. „Es gab nichts zu essen, ich wollte nicht leben“, sagt er. Einzig die Fürsorge und Wärme seine Eltern hätten seinen Zustand verbessert.

Dann, Ende Januar 1942, legte sich Steinbocks Vater ins Bett und stand nie wieder auf. Sie beerdigten ihn in einem zusammengezimmerten Sarg. Auf dem Weg zum Friedhof fuhren sie an Leichenbergen vorbei. Nicht mehr lange, und auch Steinbocks Mutter starb. Nachdem es im Frühjahr wieder einige Lebensmittel gegeben hatte, das Eis langsam taute und sich Hoffnung breitmachte, verkraftete der ausgezehrte Körper von Steinbocks Mutter das vergleichsweise reichliche Essen nicht. Auch sie legte sich hin und stand irgendwann nicht mehr auf. Am 13. Mai 1942 wurde Ephraim Steinbock zum Waisenkind. Zum ersten Mal, seit der Krieg begonnen hatte, weinte er.

Der Schrecken, festgehalten in Tagebüchern

Die Schrecken, die sich in den 872 Tagen der Belagerung abspielten, sind gut dokumentiert, vor allem durch Tagebücher. Es sei außergewöhnlich, wie viele Menschen, die vor dem Krieg keine solchen Kladden geführt hatten, damit begannen, sich Notizen zu machen über das, was sie umgab, und über das, was sie beobachteten, sagt Ekaterina Makhotina. Die in St. Petersburg geborene Osteuropahistorikerin forscht an der Universität Bonn unter anderem zu Erinnerung und Geschichtspolitik in Russland und im östlichen Europa.

Ging es zu Beginn in den Tagebüchern noch um Artilleriebeschüsse, füllten sich die Seiten bald mit den Hungergefühlen, sagt Makhotina. „Das Brot habe ich fast schon ganz gegessen, was sind schon 125 g, das ist eine kleine Scheibe, aber die Bonbons muss ich irgendwie auf zehn Tage verteilen. Erst habe ich mit täglich drei Bonbons gerechnet, aber ich habe schon neun Stück gegessen“, schreibt die 16-jährige Lena Muchina. Ihre Aufzeichnungen erschienen in deutscher Übersetzung erstmals im Jahr 2013.

„Viele notieren, wie viele Stunden Schlange sie für ein Stück Brot anstanden und auch das lange Warten auf die Angehörigen, die auf Nahrungssuche waren“, sagt Makhotina. So schreibt Lazar Mojzhes am 3. November 1941: „Alle Gespräche (in den Schlangen) konzentrieren sich auf 200 Gramm Brot, auf Kartoffel, mit einem Wort auf das Thema des Magens, welches jetzt über alles dominiert.“

Dem Tagebuch kam eine besondere Rolle zu: Es diente als Disziplinierung, half dabei, sich zu ermahnen, nicht alle Essensrationen auf einmal zu verbrauchen. Oder um sich vom Hunger selbst abzulenken, denn es gab nicht viel zu tun außer auf die nächste Mahlzeit zu warten. Schreiben, um zu überleben.

So wie der Hunger war auch der Tod für die Leningrader allgegenwärtig. Er verlor allmählich an Bedeutung. So notiert die damals 12-jährige Tanja Sawitschewa: „13. April um 2 Uhr morgens – Onkel Wasja starb. 11. Mai um 4 Uhr nachmittags – Onkel Joscha starb. 13. Mai um 7.30 Uhr morgens – Mama starb. Die Sawitschews sind tot. Alle tot. Nur Tanja ist noch übrig.“

Die Blockade sei auch heute noch ein Teil der Petersburger städtischen Identität, sagt die Osteuropahistorikerin Makhotina. Nicht nur der Staat ­initiiert Veranstaltungen. Was die Stadt auszeichne, ist, dass es eine Vielfalt an gesellschaftlichen Initiativen oder Aktionen gebe, sagt sie. So versammeln sich zum Beispiel jedes Jahr am 8. September Be­woh­ne­r:in­nen eines Wohnhauses im Hof und verlesen die Namen der Menschen, die zur Zeit der Blockade dort gelebt haben und an Hunger gestorben sind. Die Menschen von damals werden so aus der Vergessenheit geholt.

Kriegsverwundete Kinder auf der Station eines Leningrader Krankenhauses in der Anfangszeit der Blockade, in deren Verlauf auch die Wasser- und Stromversorgung zerstört wurde. Nahezu täglich gab es Artilleriebeschuss und Bombardements. (© picture-alliance/akg)

Auf dem Piskarewo-Gedenkfriedhof in St. Petersburg legen Menschen Blumen, Brot oder Zucker auf die Gräber. Eine halbe Million Leningrader soll dort in Massengräbern begraben liegen. Eine Granitmauer trägt dort ein Gedicht der Überlebenden Olga Bergolz, der „Stimme der Blockade“. In den 872 Tagen der Einkesselung las sie Gedichte übers Radio, die den Alltag in Leningrad widerspiegelten und die Menschen am Leben halten sollten. Der letzte Satz auf dem Granit am Friedhof gehört wohl zu den bekanntesten: „Niemand ist vergessen und nichts wird vergessen.“

"Der Tod begann, wortlos und still, am Krieg teilzunehmen“

Am 27. Januar 2014 betritt ein alter Mann schweren Schrittes das Rednerpult im Bundestag. Er trägt einen zu großen grauen Anzug, der ihm verrutscht ist, mit der rechten Hand stützt er sich auf einen Gehstock. Daniil Granin, damals 95, russischer Schriftsteller, Soldat an der Leningrader Front und Blockadeüberlebender, beginnt zu sprechen. Man hat ihn eingeladen zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Granin spricht fast vierzig Minuten, klar und auch voller Poesie („Der Tod begann, wortlos und still, am Krieg teilzunehmen“), wehrt mehrfach den Versuch ab, ihm einen Stuhl anzubieten, erspart den Zu­hö­re­r:in­nen nichts.

Granin spricht als Soldat, wie er sagt, er erzählt von dem Hass, den er lange Zeit in sich trug. „Ich, der ich als Soldat an vorderster Front vor Leningrad gekämpft habe, konnte es den Deutschen sehr lange nicht verzeihen, dass sie 900 Tage lang Zivilisten vernichtet haben, und zwar auf die qualvollste und unmenschlichste Art und Weise getötet haben, indem sie den Krieg nicht mit der Waffe in der Hand führten, sondern für die Menschen in der Stadt Bedingungen schufen, unter denen man nicht überleben konnte. (…) Heute sind diese bitteren Gefühle von damals nur noch Erinnerung.“

Granins Rede ist das vielleicht wichtigste Zeichen, das in Deutschland für die Erinnerung an Leningrad gesetzt wurde. Denn lange war die Geschichte der Belagerung weit weniger bekannt als die Geschichte anderer Vernichtungsorte.

Eindrucksvolles Gedenken, allerdings nur in Russland. Im Museum für die Verteidigung Leningrads zeigt eine Ausstellung das Leben während der Wehrmachts-Blockade von 1941 bis 1944. Die Säle wurden 2019 rundum erneuert und multimedial ausgestattet. (© picture-alliance/dpa, Ulf Mauder)

Lange kein Gedenken in der Bundesrepublik

Bis 1990 habe es in der Bundesrepublik keine Form von offizieller Erinnerung an die Leningrader Blockade gegeben, sagt Osteuropahistoriker Hans-Christian Petersen. Geprägt ist die Erinnerung damals durch militärische Erzählungen ehemaliger Wehrmachtssoldaten und individueller Familienerzählungen. Die Belagerung von Leningrad gilt deshalb lange Zeit in Westdeutschland als normale militärische Operation. Sie bleibt ein vager Kriegsschauplatz.

Das, was heute als kulturelles Gedächtnis in Form von Museen oder Erinnerungsorten bezeichnet wird, habe es auch nicht gegeben, sagt Petersen. „Es ist eine Geschichte der Nicht-Erinnerung, eine große Leerstelle.“

Die Rolle der Wehrmacht wird über Jahrzehnte ausgespart. Stattdessen findet eine Trennung statt, zwischen den vermeintlich „normalen“ Kriegshandlungen, welche von Wehrmachtsoldaten ausgeführt wurden, und den Verbrechen, für die Hitler allein verantwortlich gemacht wird. „Alles, das nicht bestritten werden kann, allen voran die Schoah, wird ‚dem NS‘ angelastet, und der Rest firmiert unter vermeintlich normaler Kriegsführung“, sagt Petersen.

An die Verbrechen in Leningrad zu erinnern hätte bedeutet, eine Gesamtschuld nicht mehr bestreiten zu können. Denn wer über die Wehrmacht redet, redet über einen Großteil der deutschen Bevölkerung. Gedenken an die Blockade vor 80 Jahren

Ein Eisbrecher in der öffentlichen Debatte sei die zweite Wehrmachtsausstellung im Jahr 2001 gewesen, sagt Petersen. Das erste Mal seien die Wehrmacht und ihre Gesamtverantwortung für die Verbrechen in Osteuropa Thema gewesen.

In der DDR übernahm man das sowjetische Heldennarrativ. Leningrad galt darin als Stadt, die den „faschistischen Angreifern“ Widerstand geleistet hatte. Ein Zusammenhang zwischen der Aushungerungsstrategie und der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik wurde nicht gezogen. Im Fokus stand der Sieg der Roten Armee. Da­hinter rückten der Hunger oder Extreme wie Kannibalismus in den Hintergrund.

Für viele Überlebende aber sei die sowjetische Erinnerungskultur durch ihre Auslassungen und durch die Heroisierung eine gewisse Hilfe gewesen, sagt die Osteuropahistorikerin Ekaterina Makhotina. „Das Nicht-Erinnern wurde zu einer Art psychologischer Hilfe.“ Viele Überlebende brauchten Jahrzehnte, um über ihre Erlebnisse sprechen zu können. Die Rhetorik der Heroisierung fungierte als eine Hilfe, um nicht wahnsinnig zu werden, um weiterleben zu können, sagt Makhotina.

80 Jahre nach dem Beginn der Belagerung Leningrads hat es zwar Fortschritte in der Aufarbeitung und Erinnerung in Deutschland gegeben. Die 872 Tage bleiben allerdings im deutschen kollektiven Bewusstsein kaum präsent. Der Vernichtungskrieg im Osten und seine Opfer sind für die deutsche Gesellschaft mehrheitlich unbekannt.

Während der Belagerung Leningrads trägt ein Sowjetischer Soldat einen verwundeten Kameraden aus einer Gefechtszone am Stadtrand, das Bild entstand um 1941. (© picture-alliance/akg)

Noch vor dem Ende der Blockade konnte Ephraim Steinbock in die Stadt Wologda evakuiert werden. Er kehrte später wieder nach Leningrad zurück. Seine Erinnerungen hat er vor Jahren für ein Projekt niedergeschrieben, das Geschichten Blockade-Überlebender sammelt. Vor einiger Zeit begann er erneut aufzuschreiben, was er erinnert. Für die Enkel, wie er sagt.

Am 18. Januar 1944 konnte die Blockade von Leningrad durchbrochen und beendet werden. Neun Tage später, am 27. Januar 1944, hatte die Rote Armee auch die letzten deutschen Soldaten aus der Stadt an der Newa vertrieben. Ein Jahr danach befreite die Rote Armee das Vernichtungslager Auschwitz.

Ephraim Steinbock kann die Blockadezeit niemals vergessen. Ihn und all die anderen Überlebenden dieses Schreckens sollte man deshalb ebenfalls niemals vergessen.

Zitierweise: Erica Zingher, "Leningrad: Niemand ist vergessen", in: Deutschland Archiv, 17.09.2021, Link: Externer Link: www.bpb.de/340408. Ihr Beitrag erschien zuvor am 8.9.2021 in der taz.

Ergänzend zum Thema:

Externer Link: "Überlebt haben die, die andere retten wollten" - Rede des am 4. Juli 2017 verstorbenen russischen Schriftstellers Daniil Granin über die Blockade Leningrads am 27. Januar 2014 im Bundestag, 70 Jahre nach dem Ende der Blockade.

Fussnoten

Weitere Inhalte

Erica Zingher ist Redakteurin für Gesellschaft und Medien in der tageszeitung (taz), in der ihr Text am 8.9. 2021 erstveröffentlicht worden ist. Sie Studierte Ethnologie, Gender Studies sowie Osteuropastudien in Berlin und Hamburg.