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Das noble Experiment und sein Erbe | Rausch und Drogen | bpb.de

Rausch und Drogen Editorial Eine unendliche Geschichte. Von Menschen und Drogen Der Preis des Highs. Erwünschte und unerwünschte Wirkungen psychotroper Substanzen Das noble Experiment und sein Erbe. Geschichte und Gegenwart der Prohibition in den USA Von der Abstinenz zur Akzeptanz. Wegmarken der deutschen Drogenpolitik und Suchthilfe Internationale Drogenpolitik. Ansätze und aktuelle Diskurse Zur internationalen politischen Ökonomie illegaler Drogen Realitäten und Phantasmen. Drogenbilder in Film und Literatur

Das noble Experiment und sein Erbe Geschichte und Gegenwart der Prohibition in den USA

Manfred Berg

/ 19 Minuten zu lesen

Anfang 1920 brach in den Vereinigten Staaten von Amerika das Reich Gottes an: "Die Herrschaft der Tränen ist vorbei", verkündete der populäre evangelikale Prediger Billy Sunday am 16. Januar vor 10.000 verzückten Gläubigen. "Die Slums werden bald Erinnerung sein. Aus unseren Gefängnissen machen wir Fabriken. Die Männer gehen wieder aufrecht, die Frauen lächeln, die Kinder jauchzen. Die Hölle wird für immer leer stehen." Wenige Stunden später, am 17. Januar, trat der 18. Verfassungszusatz in Kraft, der Herstellung, Verkauf, Transport, Einfuhr und Ausfuhr "berauschender Flüssigkeiten" verbot. Bereits im Oktober 1919 hatte der US-Kongress in einem Durchführungsgesetz, dem sogenannten Volstead Act, bestimmt, dass alle Getränke mit mehr als 0,5 Prozent Alkohol unter die Prohibition fielen. Nicht nur Hochprozentiges, auch Wein und Bier waren nun illegal.

Längst nicht alle Amerikaner waren darüber so glücklich wie Billy Sunday und seine Gemeinde. Vielerorts hatten Zecher noch einmal Gelage veranstaltet und ihre Vorräte aufgestockt, denn vor dem Stichtag erworbener Alkohol durfte privat weiterhin konsumiert werden. Auch ließ der Volstead Act einige Ausnahmen zu. Wein konnte zu liturgischen Zwecken erworben werden, und Ärzten war es gestattet, ihren Patienten aus medizinischen Gründen Whiskey zu verordnen. Von beiden Schlupflöchern wurde ausgiebig Gebrauch gemacht; viele Ärzte ließen sich Schnaps auf Rezept gut bezahlen. Ansonsten jedoch sollten die Amerikaner gründlich trockengelegt werden. Es begann ein beispielloses gesellschaftliches Experiment. Ein Land mit mehr als 100 Millionen Einwohnern wurde zu Abstinenz und Tugend verpflichtet.

Wie kam es dazu, dass eine Nation, die sich ansonsten mit ihrer Freiheitsliebe brüstete, einen so drastischen Eingriff in die Freiheit billigte? Warum wollte man Genuss- und Rauschmittel verbieten, die seit Jahrhunderten zum Alltag der Menschen gehört hatten? Wie war es möglich, im Land des freien Unternehmertums einen bedeutenden Industriezweig einfach stillzulegen? Welche Konsequenzen hatte dieses Experiment kurz-, mittel- und langfristig für die amerikanische Gesellschaft?

Langer Kampf gegen Alkohol

Für die Befürworter der Prohibition bedeutete das Inkrafttreten des 18. Verfassungszusatzes das siegreiche Ende eines langen Kampfes gegen den "Alkoholteufel", der Moral und Familie ruinierte. Denn anstatt für Weib und Kind zu sorgen, vertranken die Männer ihren Lohn in anrüchigen Saloons. Die frühen USA waren dem Urteil des Historikers William Rorabaugh zufolge eine "Alcoholic Republic", wo billiger Most und Whiskey in Strömen flossen. Schätzungen zufolge lag der jährliche Verbrauch jedes Erwachsenen bei fast 30 Liter reinen Alkohols – und war damit etwa dreimal so hoch wie heute. Auch die Gründerväter der USA tranken gerne und viel. Der Weinkeller von US-Präsident Thomas Jefferson genoss einen legendären Ruf; sein Nachfolger James Madison konsumierte täglich einen halben Liter Whiskey.

Die Geschichte der amerikanischen Massendemokratie seit den 1820er Jahren ist eng mit dem Alkohol und dem Wirtshaus verknüpft. Bei Wahlversammlungen spendierten die Kandidaten großzügig Drinks, deren Wirkung nicht selten dazu beitrug, dass die Fäuste flogen. Die Wahlkämpfe dieser Zeit, so der Historiker David Grimsted, waren eine Art "Männersport", bei dem sich junge Burschen nach Herzenslust betrinken und prügeln konnten. Den Reformbewegungen des frühen 19. Jahrhunderts galt der Alkoholismus amerikanischer Männer nicht ganz zu Unrecht als Quelle häuslicher Gewalt und Armut. Die Ursache des Lasters sahen sie in individueller Charakterschwäche, die durch persönliche Läuterung und religiöse Bekehrung kuriert werden sollte. Bereits 1826 gründeten protestantische Reformer die American Temperance Society, die sich rasch über das ganze Land ausbreitete und Mäßigung predigte. Die Bewegung setzte zunächst auf Freiwilligkeit. So gründeten ehemalige Trinker eine nach George Washington, selbst Liebhaber des Madeira-Weins, benannte Vereinigung, die Abstinenz propagierte, aber kein Verbot des Alkohols forderte. Doch schon bald wurde der Ruf nach gesetzlichem Zwang immer lauter. Der Bundesstaat Maine verbot 1851 die Herstellung und den Verkauf aller alkoholischen Getränke; andere Staaten folgten. Die Durchsetzung des Verbots blieb allerdings schwierig.

Als Mitte des 19. Jahrhunderts Millionen trinkfreudige Iren und Deutsche in die USA einwanderten, eskalierte der Kampf gegen den Alkohol zum Kulturkrieg, denn viele der Immigranten waren Katholiken, die den calvinistischen Protestanten als "fünfte Kolonne" des Vatikans galten. Im Kampf für Nüchternheit, Moral und protestantische Freiheit standen Frauen an vorderster Front. Die 1873 gegründete Woman’s Christian Temperance Union (WCTU) war bald die größte Frauenorganisation der USA. Der Krieg gegen den Saloon, so die Vorsitzende Frances Willard, sei "ein Krieg der Mütter und Töchter, der Schwestern und Ehefrauen". Neben dem Alkoholverbot forderte die WCTU auch das Frauenwahlrecht. Mit dem Wahlzettel bewaffnet, so argumentierten viele Frauenrechtlerinnen, könnten die Amerikanerinnen die Nation von Laster und Korruption befreien. Vor allem die großen Städte mit ihrer Immigrantenbevölkerung und den Parteibossen, die die öffentliche Verwaltung beherrschten, galten ihnen als Sündenpfuhl, der trockengelegt werden musste. Tatsächlich marschierten die Bewegungen für Prohibition und Frauenwahlrecht im Gleichschritt. Fast alle Bundesstaaten, die Frauen zur Wahl zuließen, verboten kurz darauf den Alkohol. Das Ziel war es, sowohl das Frauenwahlrecht als auch die Prohibition durch nationale Verfassungszusätze einzuführen. Der Plan ging auf: Nur wenige Monate nach dem 18. Verfassungszusatz erhielten im August 1920 die Amerikanerinnen mit dem 19. Verfassungszusatz landesweit das Wahlrecht.

Gleichwohl wäre es der Prohibitionsbewegung ohne Amerikas Eintritt in den Ersten Weltkrieg im April 1917 wohl nie gelungen, die hohen Hürden einer Verfassungsänderung zu nehmen, die eine Zweidrittelmehrheit im Kongress und die anschließende Ratifizierung durch drei Viertel aller Bundesstaaten erfordert. Im Krieg, so lautete die patriotische Parole, dürfe Getreide nicht für Schnaps und Bier verschwendet werden, die Soldaten müssten nüchtern bleiben. Vor allem aber stellte die antideutsche Kriegshysterie die von Deutsch-Amerikanern dominierte Brauereilobby kalt, die bisher der mächtigste Gegner der Prohibitionisten gewesen war. Im Dezember 1917 verabschiedete der Kongress den 18. Verfassungszusatz, und bereits im Januar 1919 war die Ratifizierung abgeschlossen. Wo Bundesstaaten und Landkreise den Verkauf und Ausschank von Alkohol nicht bereits verboten hatten, blieb den Trinkern noch ein Jahr Schonfrist bis zum last call. Dass der Krieg inzwischen zu Ende war, änderte nichts mehr am Siegeszug der Prohibition. Alkohol war, wie die preußische Autokratie und der russische Bolschewismus, zum Feind der Nation und der Freiheit geworden.

"Drys" gegen "Wets"

Trotz der raschen Verfassungsänderung kann von einem nationalen Konsens keine Rede sein. Stattdessen begann im Januar 1920 ein zähes Ringen zwischen den "Trockenen", den drys, und den "Feuchten", den wets. Es ging um Amerikas nationale Identität: Mit der Prohibition versuchte das traditionalistische Lager, die Vorherrschaft der protestantischen, angelsächsischen Kultur gegen die rapide Veränderung der Gesellschaft durch Masseneinwanderung, Urbanisierung und Säkularisierung zu zementieren. In den Augen des ländlich-kleinstädtischen Amerikas waren die Einwandererviertel und schwarzen Ghettos der Großstädte Brutstätten des Lasters, des Verbrechens und des "unamerikanischen" Radikalismus. Doch auch viele progressive Reformer befürworteten die Prohibition, weil sie soziale Disziplinierung für unabdingbar hielten, um aus Iren, Osteuropäern und Italienern gute US-Bürger zu machen. Der Kongress erließ 1921 und 1924 neue Einwanderungsgesetze, die den Zuzug von Immigranten aus Süd- und Osteuropa drastisch beschränkten. Amerika müsse amerikanisch bleiben, wie der seit 1923 amtierende US-Präsident Calvin Coolidge forderte – und nüchtern.

Ob die Prohibition tatsächlich dazu führte, dass die Amerikaner weniger Alkohol tranken, ist umstritten und schwer zu schätzen. Konsens herrscht in der Forschung, dass der Konsum 1920/21 zunächst einmal steil abfiel, dann aber ebenso rasch wieder anstieg, nachdem sich die illegalen Produktionsstätten und Distributionskanäle etabliert hatten. Insofern der Alkoholverbrauch tatsächlich zurückging, war dies die Folge der künstlichen Verknappung, die die Preise explodieren ließ. Eine Kiste geschmuggelten kanadischen Whiskeys kostete rund 70 US-Dollar, nach heutigen Preisen mehr als 1.000 Dollar. Den illegal importierten hochwertigen Alkohol tranken nur die Reichen. Bei den Normalbürgern ging der Trend allerdings ebenfalls zum selbst- beziehungsweise illegal gebrannten Schnaps, weil er mehr Wirkung pro Dollar entfaltete als Wein oder Bier.

Die Prohibition war vor allem auch ein Stadt-Land-Konflikt. Die Mehrheit der amerikanischen Großstädter und insbesondere die Immigrantenbevölkerung betrachtete sie als Schikane bigotter Puritaner und war keineswegs bereit, auf den gewohnten Drink zu verzichten. Das war auch nicht nötig, denn geheime Brauereien und Destillen sowie reger Schmuggel, das bootlegging, über die Grenzen zu Kanada und Mexiko sorgten für einen blühenden Schwarzmarkt. Zwar hatten viele Bars und Restaurants dichtmachen müssen, aber wer seinen Durst löschen wollte, fand diskret Einlass in eine der unzähligen "Flüsterkneipen", speakeasies oder auch blind pigs genannt, von denen es nach Schätzungen der Polizei allein in New York City rund 35.000 gab.

Die lokale Polizei kassierte gerne mit und zeigte bei der Zusammenarbeit mit den für die Durchsetzung der Prohibition zuständigen Bundesbehörden wenig Eifer. Die Betreiber der Flüsterkneipen und erst recht der feinen Clubs wussten meist im Voraus, wann eine Razzia anstand. Kam es doch einmal zum Prozess, dann weigerten sich die Geschworenengerichte, Angeklagte allein wegen Verstößen gegen die Alkoholgesetze zu verurteilen. Hinzu kam, dass die Gerichte so überlastet waren, dass die Einstellung von Verfahren gegen Geldbußen oder kurze Haftstrafen bei Teilgeständnissen zur Regel wurden. Verboten war nur der Besitz, nicht aber der Konsum von Alkohol. In der Praxis war dies allerdings schwer zu trennen, denn wer eine Flasche Whiskey oder eine Kiste Wein kaufte, um sie zu Hause zu trinken, war rechtlich gesehen natürlich auch Besitzer des illegalen Alkohols.

Eine wirksame Durchsetzung der Prohibition scheiterte allein daran, dass der illegale Handel hohe Profite abwarf, die enorme Schmiergeldzahlungen ermöglichten. Ein normaler Streifenpolizist durfte mit einer täglichen Gratifikation von 5 Dollar rechnen, nach heutiger Kaufkraft etwa 70 Dollar. Größere Clubs zahlten pro Woche 150 Dollar, um sich gegen unliebsame Besuche der Ordnungshüter zu versichern. Schätzungen zufolge flossen allein in New York City während der Prohibition jährlich 60 Millionen Dollar Bestechungsgelder an Polizei, Justiz, Verwaltung, Politik und alle, deren Kooperation beim Alkoholgeschäft unabdingbar war. Hin und wieder, das gehörte dazu, nahm die Polizei ein paar kleine Fische hoch oder veranstaltete eine spektakuläre Razzia, um den Schein zu wahren. In Städten wie Chicago, New York und Philadelphia kam es einer engen Symbiose zwischen der organisierten Kriminalität und den ohnehin ziemlich korrupten Parteimaschinen. Die Schlägertrupps der Alkoholsyndikate schüchterten Wähler ein und fälschten Stimmzettel, um den ihnen genehmen Politikern den Wahlsieg zu sichern. Der Bürgermeister von Chicago, "Big Bill" Thompson, galt weithin als Marionette des Gangsterbosses Alphonse "Al" Capone.

Auch viele nationale Spitzenpolitiker pflegten einen äußerst laxen Umgang mit dem Alkoholverbot. US-Präsident Warren Harding, der von 1921 bis zu seinem plötzlichen Tod im August 1923 im Weißen Haus residierte, gab sich nach außen als Anhänger der Prohibition, sprach hinter den Kulissen aber großzügig dem Whiskey zu. Alfred E. Smith, der irisch-katholische Gouverneur des Bundesstaates New York und 1928 Präsidentschaftskandidat der Demokraten, war immerhin bekennender wet, während viele andere Politiker und Repräsentanten des öffentlichen Lebens, insbesondere im bible belt des Südens, ihre Unterstützung für ein trockenes Amerika lediglich heuchelten.

Für die Reichen und die Boheme war die Prohibition ohnehin nie ein Problem. Sie erlebten die 1920er Jahre als roaring twenties. Man amüsierte sich auf rauschenden Festen und in Szenelokalen wie dem legendären Cotton Club in Harlem, wo die schwarzen Jazzmusiker "Duke" Ellington und "Cab" Calloway auftraten und junge Frauen mit Bubikopf, Zigarettenspitze und skandalös kurzen Röcken, die flappers, die Nächte durchtanzten. Dafür, dass die Gläser immer gut mit Champagner und Whiskey gefüllt waren, sorgte der Besitzer des Clubs, Owney Madden, der in der New Yorker Unterwelt den Beinamen "The Killer" führte.

Dem organisierten Verbrechen bescherte die Prohibition eine Blütezeit, deren Symbolfigur bis heute Al Capone ist. Mit Brutalität und Geschick erkämpfte er sich die Kontrolle über das Geschäft mit Alkohol, Glücksspiel und Prostitution in Chicago. Doch konnte die Staatsanwaltschaft ihm lediglich Steuerhinterziehung nachweisen, für die er 1931 zu elf Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Die rivalisierenden Banden der Prohibitionszeit hatten ihre Basis in den Immigrantenvierteln – neben der Mafia taten sich der Irish Mob und die jüdische Kosher Nostra hervor – und rekrutierten sich aus jungen Männern, denen die Mitgliedschaft in einer Gang schnelles Geld und Prestige versprach. Das Leben als Gangster war glamourös, aber oft kurz. In Chicago verdoppelte sich die Mordrate während der Prohibitionszeit. Allein hier zählte der Leichenbeschauer in den 1920er Jahren rund 550 Morde, die auf das Konto der Alkoholmafia gingen, darunter das berüchtigte Massaker am Valentinstag 1929, als Killer, vermutlich im Auftrag Al Capones, sieben Mitglieder der North Side Gang mit Maschinenpistolen niedermähten.

Um die Prohibition durchzusetzen, richtete das Finanzministerium eine Sonderabteilung ein, die Ende der 1920er Jahre mehr als 4000 Mitarbeiter beschäftigte, darunter viele verdeckte Ermittler, die nach illegalen Destillen und Alkohollagern fahndeten, aber oft auch rabiat gegen harmlose Zecher vorgingen. Die von den Medien und der Populärkultur verbreitete heroische Legende von den untouchables, den unbestechlichen Gesetzeshütern, die unerschrocken gegen die Gangsterbosse kämpften, hatte wenig mit der Wirklichkeit zu tun. Die schlecht bezahlte Sondereinheit war kaum weniger korrupt als die lokale Polizei. Die Strafverfolgungsbehörden der Bundesstaaten handhabten das Alkoholverbot sehr unterschiedlich. New York galt zu Recht als lax, viele "trockene" Staaten im Süden und Mittleren Westen, wo die Prohibition weitaus mehr Anhänger hatte, verfolgten Verstöße dagegen mit drakonischer Härte. In Kansas und Michigan drohte bei der dritten Verurteilung lebenslängliche Haft. Zudem war auf dem Land und in Kleinstädten die soziale Kontrolle engmaschiger. So ging etwa der rassistische und antisemitische Ku-Klux-Klan brachial gegen Trinker und illegale Destillen vor. Gleichwohl war das Schwarzbrennen, das moonshining, überall im Land Volkssport. Der Genuss des selbstgebrannten Fusels hatte allerdings bisweilen fatale Folgen. Immer wieder starben Zecher, die sich an Industriealkohol berauscht hatten, einen qualvollen Tod.

Ende der Prohibition

Die "Trockenen" blieben jedoch unbeirrt. Im Wahlkampf 1928 bekräftigte der republikanische Präsidentschaftskandidat Herbert Hoover, das "noble Experiment" solle fortgesetzt werden. Doch immer mehr US-Bürger bekamen Zweifel, denn die Schattenseiten der Prohibition waren längst unübersehbar geworden. Skrupellose Gangster und zwielichtige Geschäftsleute machten fabelhafte Gewinne, mit denen sie Polizisten und Politiker schmierten. Millionen Amerikaner brachen täglich ohne schlechtes Gewissen Gesetze, an die sie sich nicht gebunden fühlten. Aber wer Pech hatte, konnte für den Kauf einer Flasche Whiskey ins Gefängnis wandern. Bürgerrechtler beklagten, dass sich die Strafverfolgungsbehörden immer mehr Befugnisse anmaßten. Willkürliche Verhaftungen und Hausdurchsuchungen ohne richterliche Genehmigung, die Beschlagnahme von Privateigentum, Bespitzelung, das Abhören von Telefonen – im Kampf gegen den Alkohol war vieles erlaubt, was in krassem Widerspruch zu den freiheitlichen Traditionen des Landes stand, wie selbst eine von Präsident Hoover eingesetzte Expertenkommission feststellte.

Der politische Umschwung kam mit der Großen Depression ab 1929, die auch viele ehemalige Befürworter der Prohibition zu der Einsicht brachte, das Land habe dringendere Probleme als den Kampf gegen den Alkohol. Auch wurden jetzt Stimmen laut, die Legalisierung von Wein, Bier und Schnaps werde die Wirtschaft ankurbeln und dem Staat willkommene Steuereinnahmen verschaffen. Der Quäker Hoover, der bei den Präsidentschaftswahlen 1928 den "feuchten" Alfred E. Smith haushoch geschlagen hatte, büßte auch wegen seines starrsinnigen Festhaltens an der Prohibition immer mehr an Beliebtheit ein. Die Kongresswahlen 1930 gewannen die Demokraten, bei denen die wets inzwischen den Ton angaben, deutlich. Unverbindliche Referenden in einigen Bundesstaaten und Meinungsumfragen ergaben, dass eine große Mehrheit der Bevölkerung genug von staatlich verordneter Abstinenz hatte.

Den Präsidentschaftswahlkampf 1932 beherrschten zwei Themen: die Wirtschaftskrise und die Prohibition. Die vom New Yorker Gouverneur Franklin D. Roosevelt angeführten Demokraten versprachen die Aufhebung des Alkoholverbots, die Republikaner waren gespalten. Daher war Roosevelts Erdrutschsieg auch ein klares Wählervotum für ein Ende des "noblen Experiments". Allerdings erforderte die Abschaffung des 18. Zusatzartikels eine erneute Verfassungsänderung. Deren Ausgang war ungewiss, denn wenn auch nur 13 der damals 48 Bundesstaaten die Ratifizierung verweigerten, würde das ganze Land weiterhin trocken bleiben müssen. Der 21. Verfassungszusatz, den die wets unverzüglich auf den Weg brachten, trug diesem Hindernis gleich in doppelter Weise Rechnung. Da in den Parlamenten vieler Bundesstaaten die Prohibitionisten noch auf großen Rückhalt zählen konnten, sollten direkt vom Volk gewählte Konvente über die Ratifizierung entscheiden. Außerdem bestimmte der neue Artikel, dass die Bundesstaaten und Landkreise auch weiterhin den Alkoholverkauf verbieten durften. Mit dieser lokalen Option wurde den Anhängern der Prohibition die Aufhebung einigermaßen erträglich gemacht. Mochten sich im "Sündenbabel" New York die Leute betrinken, solange man wenigstens vor der eigenen Tür für Ordnung sorgen konnte. Im Februar 1933 verabschiedete der Kongress den 21. Verfassungszusatz, und bei den nachfolgenden Wahlen zu den Ratifizierungsversammlungen zeichnete sich eine überwältigende Mehrheit für die wets ab. Ein Staat nach dem anderen stimmte zu. Am 5. Dezember 1933 schließlich war es so weit. Ausgerechnet die Abstimmung im sittenstrengen Mormonenstaat Utah verhalf den Amerikanern endlich wieder zu legalen Drinks. Das wilde Besäufnis blieb jedoch aus. Ohne den Nervenkitzel des Verbotenen machte das Trinken nur halb so viel Spaß.

Von der Prohibition zum "War on Drugs"

Für die Befürworter der Prohibition endete das "noble Experiment" mit einem bösen Katzenjammer. Ihr Glaube, eine ganze Nation in ein Reich der Tugend verwandeln zu können, war grandios gescheitert. Trotzdem war die Prohibition mit dem 21. Verfassungszusatz keineswegs Geschichte. Tatsächlich wurde es in vielen Städten sogar schwerer, Alkohol zu kaufen, weil mit der Legalisierung nun das Sonntagsverbot wieder stärker überwacht wurde. Zudem blieb der Alkohol recht teuer. Und in Teilen der USA änderte sich wenig, da aufgrund der lokalen Option in einigen Bundesstaaten und vielen Landkreisen weiterhin kein Alkohol verkauft werden durfte. Der Staat Mississippi blieb offiziell bis 1966 trocken, was die Behörden jedoch nicht daran hinderte, von Restaurantbetreibern eine Alkoholsteuer zu erheben. Bis heute gibt es, besonders im Süden, viele dry counties. Der beliebte Jack Daniels Bourbon wird in der Stadt Lynchburg in Tennessee gebrannt, wo er, außer im Besucherzentrum der Destille, nicht verkauft werden darf. Wer heute durch die USA fährt, findet einen Flickenteppich verwirrender örtlicher Bestimmungen zum Verkauf und Konsum von Alkohol. Mancherorts darf Alkohol nur in Liquor Stores verkauft werden, anderswo bekommt man Wein und Bier im Supermarkt. Viele Restaurants haben keine teure Schanklizenz, aber vielleicht darf man eine Flasche Wein mitbringen. Und wer in einem dry county landet, findet meist gleich hinter der Grenze zum nächsten Landkreis einen Liquor Store mit reichhaltiger Auswahl. Mutmaßlich finanziert der Besitzer die Wahlkämpfe der Politiker, die im Nachbarkreis für das Alkoholverbot eintreten.

Man mag solche Kuriositäten belächeln oder sich über die Heuchelei der Alkoholgegner empören. Das wohl problematischste Erbe der Prohibition betrifft jedoch ihre Auswirkungen auf das amerikanische System der Strafverfolgung und der Strafjustiz. Denn die Gefängnisse waren nicht, wie Billy Sunday prophezeit hatte, abgeschafft worden, sondern im Gegenteil zum Bersten voll. Allein in den Bundesgefängnissen verdreifachte sich die Zahl der Insassen, die meisten von ihnen verbüßten Strafen wegen Verbrechen im Zusammenhang mit der Prohibition. In den Gefängnissen der Bundesstaaten sah es ähnlich aus. Insgesamt verdoppelte sich die Gefängnispopulation zwischen 1920 und 1940. Die Historikerin Lisa McGirr sieht im "Krieg gegen den Alkohol" deshalb den Ursprung des modernen amerikanischen "Gefängnisstaats". Allerdings sank die Inhaftierungsrate nach 1940 wieder und blieb bis in die 1970er Jahre relativ konstant bei rund 100 Gefangenen pro 100.000 Einwohnern. Seit den 1980er Jahren stieg sie jedoch steil an. Die USA haben heute sowohl absolut wie proportional mit weitem Abstand die höchste Inhaftierungsrate weltweit. Derzeit sind rund 2,2 Millionen Amerikaner im Gefängnis, knapp unter 700 Personen pro 100.000 Einwohner. Zum Vergleich: In Deutschland kommen auf 100.000 Einwohner weniger als 80 Strafgefangene. Die Gründe für die Explosion der amerikanischen Gefängnispopulation sind vielschichtig: Die USA erlebten zwischen 1960 und 1990 eine Welle der Gewaltkriminalität, die dazu führte, dass eine verunsicherte Bevölkerung harte Strafen verlangte und Politiker sich gerne als "tough on crime" profilierten. Der strukturelle Rassismus der amerikanischen Strafjustiz wird ebenfalls als ein Faktor genannt. Mehr als 60 Prozent der Strafgefangenen sind Afroamerikaner oder Hispanics.

Als eine entscheidende Triebkraft des Gefängnisstaates gilt der "Krieg gegen die Drogen", den erstmals Präsident Richard Nixon Anfang der 1970er Jahre ausrief, nachdem insbesondere Heroin zu einem manifesten Problem in den Ghettos der Großstädte und unter Vietnam-Heimkehrern geworden war. Immer wieder ist argumentiert worden, der war on drugs sei in Wirklichkeit rassistisch motiviert gewesen, um möglichst viele Schwarze hinter Gitter bringen zu können. Ein viel zitierter Beleg für diese These ist ein Gesetz von 1986, das den Besitz von fünf Gramm Crack-Kokain ebenso mit einer Mindeststrafe von fünf Jahren belegte wie den Besitz von 500 Gramm Pulver-Kokain. Da Crack überwiegend in den Schwarzen-Ghettos konsumiert wurde, Pulver-Kokain dagegen als Lifestyle-Droge der Mittelklasse galt, prangerten Bürgerrechtler die Diskrepanz als Rassenjustiz an. Tatsächlich war der Ruf nach drakonischen Strafen für Crack-Dealer jedoch vor allem von Repräsentanten der Black Community gekommen, die Polizei und Justiz vorwarfen, die desaströsen Folgen der Crack-Epidemie für die afroamerikanische Bevölkerung nicht ernst genug zu nehmen.

In der Tat richtete Crack nicht nur enorme gesundheitliche Schäden und soziale Zerrüttung an, sondern wurde zum Brandbeschleuniger der Banden- und Gewaltkriminalität in den amerikanischen Großstädten. Zwischen 1960 und 1990 verdoppelte sich die Mordrate in den USA, wobei die schwarze Bevölkerung besonders betroffen war. Anfang der 1990er Jahre hatten junge schwarze Männer ein zehnmal höheres Risiko, zum Mordopfer zu werden, als ihre weißen Altersgenossen; allerdings begingen sie auch zehnmal so oft einen Mord. In mehr als 90 Prozent aller Fälle waren die Mörder und ihre Opfer schwarz. Rund 60 Prozent aller Todesopfer im Zusammenhang mit Drogenkriminalität waren Afroamerikaner.

Zur Verharmlosung der amerikanischen Drogenproblematik bestand und besteht mithin kein Grund. Gleichwohl stellt sich die Frage, ob der Krieg gegen die Drogen nicht ähnliche Exzesse befördert hat wie im frühen 20. Jahrhundert die Prohibition. Da die Öffentlichkeit Erfolge gegen die Drogenschwemme sehen wollte, floss viel Geld und Personal in den Antidrogenkrieg. Die Polizei erhöhte den Fahndungsdruck und verhaftete zahlreiche Kleindealer und Konsumenten, die sich aufgrund der verschärften Gesetze schon bei relativ geringen Mengen im Gefängnis wiederfanden. Zwischen 1980 und 2003 schnellte die Zahl der wegen Drogendelikten Inhaftierten von 41.000 Personen auf fast eine halbe Million. Die Mehrheit von ihnen hatte dabei keine Gewalttaten begangen. Von den 1,8 Millionen Amerikanern, die 2005 wegen Drogenbesitzes festgenommen wurden, führten drei Viertel Marihuana mit sich. "Weiche" Drogen spielten für die Inhaftierungswelle eine größere Rolle als Heroin oder Kokain. Kritiker des war on drugs beklagten, dass weder das Angebot noch die Nachfrage nennenswert eingedämmt wurden, dass jedoch Millionen Menschen, allein, weil sie illegale Rauschmittel konsumiert hatten, ins Gefängnis mussten und auch nach Verbüßung ihrer Strafen mit dem Makel der Vorstrafe behaftet waren. Frauen traf diese Politik besonders hart. Abgesehen von den persönlichen und familiären Tragödien für die Betroffenen, entstand so ein riesiger wirtschaftlicher Schaden für die Gesellschaft.

Es liegt auf der Hand, in der Härte des Krieges gegen die Drogen ein Echo der Prohibition zu sehen. Gemeinsam ist beiden die zugrunde liegende Überzeugung, ein vermeintliches oder tatsächliches moralisches und soziales Übel durch eine drakonische Verbotspolitik eliminieren zu können. In den vergangenen 20 Jahren hat hier jedoch zumindest teilweise ein Umdenken in der Öffentlichkeit und in den gesetzgebenden Körperschaften eingesetzt. Inzwischen lassen fast alle US-Bundesstaaten Cannabis als medizinisch indiziertes Schmerzmittel zu. 15 Staaten und der District of Columbia mit der Bundeshauptstadt Washington haben Cannabis als Genussmittel legalisiert, die meisten davon erlauben sogar Handel und Verkauf. In vielen Staaten, die nominell am Verbot festhalten, ist der Konsum als Rauschmittel weitgehend entkriminalisiert. Wer auf die Geschichte der Prohibition blickt, wird dies nicht unvernünftig finden. Alkohol und Drogen unterliegen aus guten Gründen staatlicher Regulierung, doch der Schaden, den sie individuell und gesellschaftlich verursachen, muss sowohl gegen die Einschränkung von Freiheitsrechten als auch gegen die kontraproduktiven Folgen einer rigiden Verbots- und Strafpolitik abgewogen werden. Die mit religiösem Eifer geführten amerikanischen "Kreuzzüge" gegen das Laster haben jedenfalls meist das Gegenteil dessen erreicht, was ihre Protagonisten erreichen wollten.

Dagegen wurde die schlimmste Drogenkrise der jüngeren US-Geschichte, die sogenannte Opioidkrise, lange Zeit ignoriert. Seit Ende der 1990er Jahre hatten Pharmaunternehmen und Ärzte aggressiv opiumbasierte Schmerzmittel mit hohem Suchtpotenzial auf den Markt gebracht, die zu einer regelrechten Epidemie vor allem unter der weißen, ländlichen Bevölkerung der USA führten. Der massenhafte Missbrauch der Schmerzmittel führte unter anderem dazu, dass auch der Missbrauch von Heroin und anderer Drogen wieder stark zunahm und die Zahl der Drogentoten dramatisch anstieg. Zwischen 1999 und 2017 verdreifachte sich die Rate der Drogentoten pro 100.000 Einwohner von 6,1 auf 21,7. Und 2018 starben mehr als 67.000 Menschen in den USA an einer Überdosis, rund 50.000 fielen Opioiden zum Opfer. Obwohl es seit 2005 zu Schadenersatzprozessen gegen Pharmakonzerne und Anklagen gegen Manager und Ärzte kam, wurde niemals ein "Krieg" gegen die Opioid-Sucht verkündet. Es bliebe zu diskutieren, ob dies mit der Hautfarbe der meisten Süchtigen und der Lobbymacht der Urheber der Krise zu tun haben könnte.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Sunday zit. nach Daniel Okrent, Last Call: The Rise and Fall of Prohibition, New York 2010, S. 2 (eig. Übersetzung). Weitere Standardwerke zur Prohibition in den USA sind Thomas Coffey, The Long Thirst: Prohibition in America 1920–1933, New York 1975; Thomas R. Pegram, Battling Demon Rum: The Struggle for a Dry America, 1800–1933, Chicago 1998; Michael A. Learner, Dry Manhattan: Prohibition in New York City, Cambridge, MA 2007; Lisa McGirr, The War on Alcohol: Prohibition and the Rise of the American State, New York 2016. Das deutschsprachige Opus Magnum zum Thema stammt von Thomas Welskopp, Amerikas große Ernüchterung. Eine Kulturgeschichte der Prohibition, Paderborn 2010.

  2. Vgl. William J. Rorabaugh, The Alcoholic Republic: An American Tradition, New York 1979; Okrent (Anm. 1), S. 8.

  3. Vgl. David Grimsted, American Mobbing 1828–1861, New York 1998, S. 181–187.

  4. Vgl. Pegram (Anm. 1), S. 12–42.

  5. Willard zit. nach Charles Postel, Equality: An American Dilemma, 1866–1896, New York 2019, S. 116. Vgl. auch Pegram (Anm. 1), S. 66–76; Ruth Bordin, Woman and Temperance: The Quest for Power and Liberty, 1873–1900, New Brunswick 1990.

  6. Vgl. Christopher Capozzola, Uncle Sam Wants You: World War I and the Making of the Modern American Citizen, New York 2008, S. 94f.; Welskopp (Anm. 1), S. 28f.

  7. Vgl. Welskopp (Anm. 1), S. 33–50; Roger Daniels, Not Like Us: Immigrants and Minorities in America, 1890–1924, Chicago 1997.

  8. Eine akribische Analyse der Daten und Quellen zum Alkoholkonsum und zur Alkoholwirtschaft während der Prohibition bietet Welskopp (Anm. 1), S. 125–159. Vgl. auch Okrent (Anm. 1), S. 266.

  9. Learner (Anm. 1), S. 138.

  10. Vgl. Okrent (Anm. 1), S. 264; Welskopp (Anm. 1), S. 479–502.

  11. Vgl. Learner (Anm. 1), insb. S. 175f., S. 218–223.

  12. Vgl. Welskopp (Anm. 1), S. 319–367, sowie die zeitgenössische Analyse von John Landesco, Prohibition and Crime, in: The Annals of the American Academy of Political and Social Science 163/1932, S. 120–129.

  13. Zur Durchsetzung durch die Polizeibehörden des Bundes und der Einzelstaaten vgl. insb. McGirr (Anm. 1), S. 67–102; Welskopp (Anm. 1), S. 78–95, S. 493f.

  14. Hoover zit. nach Coffey (Anm. 1), S. 247.

  15. Vgl. McGirr (Anm. 1), S. 222–229.

  16. Vgl. Welskopp (Anm. 1), S. 560–589.

  17. Vgl. Okrent (Anm. 1), S. 373ff.

  18. Vgl. McGirr (Anm. 1), S. 189–229, insb. S. 201–204.

  19. Vgl. Manfred Berg, Race, Crime, and the Rise of the Carceral State since the 1960s, in: William E. Leuchtenburg (Hrsg.), American Mosaic. Festschrift in Honor of Cornelis Van Minnen, Amsterdam 2017, S. 53–62.

  20. So das viel beachtete Buch von Michelle Alexander, The New Jim Crow: Mass Incarceration in the Age of Colorblindness, New York 2010, S. 58–94.

  21. Vgl. Randall Kennedy, Race, Crime, and the Law, New York 1997, S. 10ff., S. 351–387.

  22. Vgl. Berg (Anm. 19), S. 57f.

  23. Vgl. Marc Mauer/Ryan King, A 25-Year Quagmire: The "War on Drugs" and Its Impact on American Society, Washington, D.C. 2007, S. 2f.

  24. Vgl. Marie Gottschalk, Caught: The Prison State and the Lockdown of American Politics, Princeton 2015, S. 4–7. Für eine deutschsprachige Analyse vgl. Timo Bonengel, Riskante Substanzen. Der "War on Drugs" in den USA (1963–1992), Frankfurt/M. 2020.

  25. Für eine Übersicht siehe Legality of Cannabis by U.S. Jurisdiction, o.D., Externer Link: https://en.wikipedia.org/wiki/Legality_of_cannabis_by_U.S._jurisdiction.

  26. Vgl. Holly Hedegaard/Arialdi M. Miniño/Margaret Warner, Drug Overdose Deaths in the United States, 1999–2018, National Center for Health Statistics, NCHS Data Brief 356/2020, Externer Link: http://www.cdc.gov/nchs/data/databriefs/db356-h.pdf. Zur Geschichte der Opioid-Krise vgl. Barry Meier, Pain Killer: An Empire of Deceit and the Origin of America’s Opioid Epidemic, New York 2018.

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ist Curt-Engelhorn-Stiftungsprofessor für Amerikanische Geschichte am Historischen Seminar der Universität Heidelberg. E-Mail Link: manfred.berg@zegk.uni-heidelberg.de