Die Bevölkerung wird bis zum Jahr 2050 nicht nur auf knapp 10 Milliarden wachsen, auch ihre Zusammensetzung wird sich massiv verändern. Nach Berechnungen der UN wird sich der Anteil der 60-Jährigen und Älteren bis 2050 auf 21,5 Prozent erhöhen – 1950 lag der Anteil noch bei 8,0 Prozent. 2050 werden 2,1 Milliarden Menschen zur Gruppe der 60-Jährigen und Älteren gehören – etwas mehr als die Gruppe der unter 15-Jährigen umfasst. Während die Regionen Europa und Nordamerika die älteste Bevölkerungsstruktur aufweisen und auch in Zukunft haben werden, wird die Dynamik des demografische Wandels in den Regionen Lateinamerika und Karibik sowie Asien am stärksten ausgeprägt sein: In beiden Regionen wird sich der Anteil der 60-jährigen oder älteren Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung zwischen 2015 und 2050 mehr als verdoppeln und dann bei rund einem Viertel liegen. Afrika bleibt die Region mit der jüngsten Altersstruktur: 2015 gab es 21 Staaten, in denen die Frauen im Laufe ihres Lebens mehr als 5 Kinder bekommen – 19 davon liegen in Afrika.
Fakten
Parallel zum Anstieg der Weltbevölkerungszahl von 2,5 Milliarden im Jahr 1950 auf 7,3 Milliarden 2015 und weiter auf knapp 10 Milliarden im Jahr 2050 verändert sich auch die Altersstruktur der Weltbevölkerung erheblich: Nach der mittleren Variante der Bevölkerungsvorausberechnungen des Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) wird sich der Anteil der 60-Jährigen und Älteren zwischen 2015 und 2050 von 12,3 auf 21,5 Prozent erhöhen. 1950 lag der Anteil noch bei 8,0 Prozent. Der Anteil der unter 15-Jährigen sank zwischen 1950 und 2015 von 34,3 auf 26,1 Prozent und wird nach Angaben des UN/DESA bis 2050 weiter auf 21,3 Prozent zurückgehen (und damit etwa dem Anteil der 60-Jährigen und Älteren entsprechen).
Die absolute Zahl der Personen, die 60 Jahre oder älter sind, stieg von 202 Millionen im Jahr 1950 auf 901 Millionen im Jahr 2015. 2050 werden laut UN/DESA 2,1 Milliarden Menschen auf der Welt leben, die 60 Jahre oder älter sind – selbst die Zahl der Personen, die 80 Jahre oder älter sind, wird 2050 bei rund 434 Millionen liegen (2015: 125 Mio.). An der Steigerung der absoluten Zahl der 60-Jährigen und Älteren zwischen 2015 und 2050 hat Asien einen Anteil von 66,0 Prozent. Der entsprechende Anteil Afrikas liegt bei 13,1 Prozent und der Anteil Lateinamerikas und der Karibik beträgt 10,8 Prozent. Die verbleibenden rund 10 Prozent entfallen auf die anderen Weltregionen.
Trotz der demografischen Veränderungen in der Vergangenheit und der berechneten in der Zukunft kann die Weltbevölkerung vorerst als relativ jung bezeichnet werden: Das Durchschnittsalter der Weltbevölkerung erhöhte sich zwischen 1950 und 2015 von 23,5 auf 29,6 Jahre. Ausgehend von der mittleren Variante der Bevölkerungsvorausberechnungen des UN/DESA wird sich diese Entwicklung fortsetzen und im Jahr 2050 zu einem Durchschnittsalter der Weltbevölkerung von 36,1 Jahren führen. Die durchschnittliche Lebenserwartung wird parallel von 70,5 (2010-2015) auf 77,1 Jahre (2045-2050) steigen – im Zeitraum 1955-1960 lag sie noch bei 46,8 Jahren.
Sowohl der Ist-Zustand als auch die berechneten Veränderungen in der Zukunft fallen in den einzelnen Regionen sehr unterschiedlich aus. Im Jahr 2015 hatten die Regionen Europa und Nordamerika die älteste Bevölkerung mit einem Durchschnittsalter von 41,7 bzw. 38,3 Jahren. Ozeanien (32,9 Jahre), Asien (30,3 Jahre) sowie Lateinamerika und die Karibik (29,2 Jahre) lagen im Mittelfeld. Afrika war mit einem Durchschnittsalter von 19,4 Jahren mit Abstand die Region mit der jüngsten Bevölkerung im Jahr 2015.
Im Jahr 2015 waren in Europa 23,9 Prozent der Bevölkerung 60 Jahre alt oder älter. Bis 2050 wird sich dieser Anteil auf 34,2 Prozent erhöhen. Die entsprechenden Werte Nordamerikas liegen mit 20,8 Prozent (2015) und 28,3 Prozent (2050) unterhalb der Werte Europas. Bezogen auf Lateinamerika und die Karibik sowie Asien fällt zunächst auf, dass das Ausgangsniveau deutlich niedriger ist: 2015 gehörten hier lediglich 11,2 bzw. 11,6 Prozent der Bevölkerung zur Gruppe der 60-Jährigen oder Älteren. Allerdings ist die Dynamik des demografischen Wandels stärker ausgeprägt als in Europa und Nordamerika: In beiden Regionen wird sich der Anteil der 60-jährigen oder älteren Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung zwischen 2015 und 2050 mehr als verdoppeln – in Lateinamerika und der Karibik auf 25,5 Prozent, in Asien auf 24,6 Prozent. Afrika bleibt die Region mit dem jüngsten Altersaufbau: 2015 gehörten lediglich 5,4 Prozent der Bevölkerung zur Gruppe der 60-Jährigen oder Älteren. Allerdings wird sich auch hier der entsprechende Anteil erhöhen – laut UN/DESA auf 8,9 Prozent im Jahr 2050.
Nach Angaben der UN/DESA lebten im Jahr 2015 rund 46 Prozent der Weltbevölkerung in Staaten, in denen die Geburtenhäufigkeit unter den für die Reproduktion einer Bevölkerung notwendigen 2,1 Prozent lag. Weitere rund 46 Prozent lebten in Staaten, in denen die Geburtenhäufigkeit in der näheren Vergangenheit rückläufig war und 2015 zwischen 2,1 und 5 Kindern pro Frau lag. Die verbleibenden rund 9 Prozent der Weltbevölkerung lebten 2015 in Staaten, in denen die Frauen im Laufe ihres Lebens mehr als 5 Kinder bekommen. In diesen insgesamt 21 Staaten hat sich die Geburtenhäufigkeit auch nur geringfügig verändert. Mit Timor-Leste und Afghanistan liegen dabei zwei Staaten in Asien, alle anderen liegen in Afrika. Die – bezogen auf die Bevölkerungszahl – größten unter diesen 21 Staaten sind Nigeria, die Demokratische Republik Kongo, Tansania, Uganda sowie Afghanistan. Die Geburtenhäufigkeit lag 2015 zwischen 5,10 (Côte d'Ivoire) und 7,63 (Niger).
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Um das Durchschnittsalter zu berechnen, wird hier der Median (Zentralwert) verwendet. Dabei werden alle Personen ihrem Alter nach aufsteigend sortiert. Der Median ist das Alter derjenigen Person, die die Bevölkerung in genau zwei Hälften teilt (die eine Hälfte ist jünger und die andere Hälfte älter).
Die Bevölkerungsvorausberechnungen des UN/DESA hängen maßgeblich von der weltweiten Geburtenhäufigkeit ab. Das UN/DESA legt in diesem Zusammenhang zwar theoretisch die zusammengefasste Geburtenziffer (Total Fertility Rate – TFR) zugrunde, die Unterschiede bezüglich der Daten zu den einzelnen Ländern sind jedoch erheblich.
Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich die hier gemachten Angaben auf die mittlere Variante der Bevölkerungsvorausberechnungen des UN/DESA.
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