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Ausländische Direktinvestitionen (ADI) pro Jahr | Globalisierung | bpb.de

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Ausländische Direktinvestitionen (ADI) pro Jahr

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In absoluten Zahlen, Anteile in Prozent, Zeiträume 1970 bis 2014

In absoluten Zahlen, Anteile in Prozent, Zeiträume 1970 bis 2014

In absoluten Zahlen, Anteile in Prozent, Zeiträume 1970 bis 2014

Quelle: United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD): Online-Datenbank: UNCTADstat (Stand: Januar 2016)
Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/

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Die durchschnittlich pro Jahr getätigten Ausländischen Direktinvestitionen (ADI) haben sich bei einem Vergleich der Jahre 1970 bis 1979 mit den Jahren 2010 bis 2014 nahezu verfünfzigfacht. Dabei hat die relative Bedeutung der ökonomisch entwickelten Staaten deutlich abgenommen: Während sie in den 1970er-Jahren die weltweiten ADI nahezu komplett tätigten, lag ihr Anteil in den Jahren 2010 bis 2014 bei gut zwei Dritteln (67,4 Prozent). Seit Anfang der 1990er-Jahre verlieren die ökonomisch entwickelten Staaten auch als Zielländer von ADI relativ an Bedeutung: In den Jahren 2010 bis 2014 entfiel auf die ökonomisch entwickelten Staaten weniger als die Hälfte der weltweiten ADI (48,3 Prozent) – von 1980 bis 1989 waren es noch vier Fünftel (77,9 Prozent). Von diesen Entwicklungen profitierten die ökonomisch sich entwickelnden Staaten sowie die Staaten Süd-Osteuropas und der GUS, wobei insbesondere Asien (ohne Japan) hervorzuheben ist. Unter den einzelnen Staaten sind die USA und China die wichtigsten Ursprungs- und Zielländer von ADI.

Fakten

Die laufend getätigten Ausländischen Direktinvestitionen (ADI) lagen im Durchschnitt der Jahre 1970 bis 1979 bei 28 Milliarden US-Dollar pro Jahr. 1990 bis 1999 bzw. 2000 bis 2009 stieg der entsprechende Wert auf 414 bzw. 1.073 Milliarden US-Dollar. Im Durchschnitt der fünf Jahre 2010 bis 2014 erhöhten sich die laufend getätigten ADI auf 1.380 Milliarden US-Dollar. Der höchste Wert entfiel dabei auf das Jahr 2007: Vor der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 wurden ADI in Höhe von 2.130 Milliarden US-Dollar getätigt. Im Jahr 2014 lag der Wert bei 1.354 Milliarden US-Dollar.

Der Anteil der ökonomisch entwickelten Staaten an den ADI ist insgesamt rückläufig: In den Jahren von 1970 bis 1979 tätigten die ökonomisch entwickelten Staaten noch 98,9 Prozent der weltweiten ADI. 1990 bis 1999 waren die ökonomisch entwickelten Staaten für 90,0 Prozent der weltweit getätigten ADI verantwortlich und in den Jahren 2000 bis 2009 für 84,5 Prozent. Dieser langfristige Trend wurde durch die globale Finanz- und Wirtschaftskrise beschleunigt: Seit 2009 liegt der Anteil der ökonomisch entwickelten Staaten bei unter 75 Prozent. In den Jahren 2010 bis 2014 tätigten die ökonomisch entwickelten Staaten lediglich 67,4 Prozent der weltweiten ADI. 2014 lag der Wert bei 60,8 Prozent.

Auf der anderen Seite ist der Anteil der ökonomisch sich entwickelnden Staaten sowie der Staaten Süd-Osteuropas und der GUS an den weltweit getätigten ADI gestiegen. Bei den Staaten Süd-Osteuropas und der GUS nahm der Anteil von 0,3 Prozent in den Jahren 1990 bis 1999 auf 5,0 Prozent in den Jahren 2010 bis 2014 zu. Bei den ökonomisch sich entwickelnden Staaten stieg der Anteil an den weltweit getätigten ADI von 1,1 Prozent (1970-1979) auf 9,7 Prozent (1990-1999) und weiter auf 27,6 Prozent (2010-2014). Bezogen auf die einzelnen Regionen hat insbesondere Asien (ohne Japan) von dieser Entwicklung profitiert: Lag der Anteil in den Jahren 1970 bis 1979 noch bei 0,2 Prozent, wurden im Zeitraum 2010 bis 2014 gut ein Fünftel der weltweiten ADI von einem asiatischen Staat getätigt (21,9 Prozent).

Bezogen auf die einzelnen Staaten und die Jahre 2010 bis 2014 stammte der mit Abstand größte Anteil an den ADI aus den USA (23,9 Prozent). Darauf folgten die Staaten/Gebiete China (13,6 Prozent), Japan (7,8 Prozent), Deutschland (6,0 Prozent), Russland (4,5 Prozent), die Britischen Jungferninseln (4,4 Prozent), Kanada (3,5 Prozent), die Niederlande und die Schweiz (je 3,0 Prozent) sowie Frankreich (2,9 Prozent).

Nicht nur als Ursprungs-, sondern auch als Zielländer von ADI verlieren die ökonomisch entwickelten Staaten an Bedeutung – zumindest seit Anfang der 1990er-Jahre. In den Jahren von 1980 bis 1989 erhielten die ökonomisch entwickelten Staaten noch 77,9 Prozent der weltweiten ADI. 1990 bis 1999 sank dieser Wert auf 70,1 Prozent und in den Jahren 2000 bis 2009 auf 64,4 Prozent. Auch hier wurde der langfristige Trend durch die globale Finanz- und Wirtschaftskrise beschleunigt: Seit 2008 liegt der Anteil der ökonomisch entwickelten Staaten bei unter 55 Prozent. In den Jahren 2010 bis 2014 entfielen auf die ökonomisch entwickelten Staaten lediglich 48,3 Prozent der weltweiten ADI. 2014 lag der Wert bei 40,6 Prozent und damit zum ersten Mal unter dem Anteil der ökonomisch sich entwickelnden Staaten, auf die im selben Jahr 55,5 Prozent der weltweiten ADI entfielen.

Die ökonomisch sich entwickelnden Staaten sowie die Staaten Süd-Osteuropas und der GUS sind immer häufiger das Ziel der weltweiten ADI. Bei den Staaten Süd-Osteuropas und der GUS nahm der Anteil von 1,0 Prozent in den Jahren 1990 bis 1999 auf 5,8 Prozent in den Jahren 2010 bis 2014 zu. Bei den ökonomisch sich entwickelnden Staaten stieg der Anteil an den weltweiten ADI von 22,1 Prozent (1980-1989) auf 31,5 Prozent (2000-2009) und weiter auf 45,9 Prozent (2010-2014). Bezogen auf die einzelnen Regionen hat auch hier insbesondere Asien (ohne Japan) profitiert: Lag der Anteil in den Jahren 1980 bis 1989 noch bei 9,8 Prozent, entfielen im Zeitraum 2010 bis 2014 gut ein Viertel der weltweiten ADI auf einen asiatischen Staat (26,5 Prozent).

Bezogen auf die einzelnen Staaten und die Jahre 2010 bis 2014 erhielten China und die USA mit Abstand die höchsten Anteile von den weltweit getätigten ADI (14,9 bzw. 13,2 Prozent). Darauf folgten die Britischen Jungferninseln (4,7 Prozent), Brasilien (4,4 Prozent), Singapur (4,2 Prozent), das Vereinigte Königreich (4,0 Prozent), Australien (3,7 Prozent), Russland (3,4 Prozent), Kanada (3,3 Prozent) sowie Deutschland (2,5 Prozent).

Im Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2014 lagen die ADI-Zuflüsse pro Kopf in den ökonomisch sich entwickelnden Staaten bei 126 US-Dollar. Bei den Staaten Süd-Osteuropas und der GUS waren es 269 US-Dollar und bei den ökonomisch entwickelten Staaten 648 US-Dollar. Die entsprechenden ADI-Abflüsse pro Kopf lagen in den ökonomisch sich entwickelnden Staaten bei 83 US-Dollar. Bei den Staaten Süd-Osteuropas und der GUS waren es 265 US-Dollar und bei den ökonomisch entwickelten Staaten 893 US-Dollar.

Die ADI-Zuflüsse entsprachen im Mittel der Jahre 2010 bis 2014 in den ökonomisch sich entwickelnden Staaten 2,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Bei den Staaten Süd-Osteuropas und der GUS lag der entsprechende Wert bei 3,1 Prozent und bei den ökonomisch entwickelten Staaten bei 1,5 Prozent. Im selben 5-Jahres-Zeitraum entsprachen die ADI-Abflüsse in den ökonomisch sich entwickelnden Staaten im Durchschnitt 1,8 Prozent des BIP. Bei den Staaten Süd-Osteuropas und der GUS waren es 2,8 Prozent und bei den ökonomisch entwickelten Staaten 2,1 Prozent.

Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen

Ausländische Direktinvestitionen (ADI) sind im Wesentlichen Unternehmensfusionen, -käufe und -beteiligungen, reinvestierte Erträge von Tochtergesellschaften im Ausland, Kredite an ausländische Tochtergesellschaften innerhalb eines Unternehmens und Kapitaltransfers zur Gründung von Unternehmen im Ausland.

ADI sind durch eine langfristige Beziehung und ein dauerhaftes Interesse des Direktinvestors gekennzeichnet. Ein Ziel der Investoren ist auch, durch die ADI den Einfluss auf das Management des im Ausland ansässigen Unternehmens zu erhöhen. Bei ADI muss der Beteiligungsgrad bei mindestens 10 Prozent der Stimmrechte oder Anteile liegen.

Vor allem Transnationale Unternehmen (TNU) haben die technischen, finanziellen und politischen Ressourcen, um eine Strategie des 'global-sourcing' umzusetzen. Die ADI der TNU dienen in erster Linie der Markterschließung, Marktsicherung und Kostenersparnis.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) misst den Wert der im Inland hergestellten Waren und Dienstleistungen (Wertschöpfung), soweit diese nicht als Vorleistungen für die Produktion anderer Waren und Dienstleistungen verwendet werden. Das BIP ist gegenwärtig das wichtigste gesamtwirtschaftliche Produktionsmaß.

China einschließlich Hongkong und Macao

GUS – Gemeinschaft unabhängiger Staaten / CIS – Commonwealth of Independent States

Ausländische Direktinvestitionen (ADI) pro Jahr

Zu- und Abflüsse in absoluten Zahlen, Anteile in Prozent, Zeiträume 1970 bis 2014

1 GUS – Gemeinschaft unabhängiger Staaten / CIS – Commonwealth of Independent States
2 einschließlich Hongkong und Macao
Staatengruppen/Staaten ADI – Zuflüsse (inward)
1970-1979 1980-1989 1990-1999 2000-2009 2010-2014
Jahresdurchschnitt, in Mrd. US-Dollar
Welt 23,8 93,0 397,7 1.074,2 1.398,3
Anteile, in Prozent
ökonomisch entwickelte Staaten 75,8 77,9 70,1 64,4 48,3
ökonomisch sich entwickelnde Staaten 24,2 22,1 28,9 31,5 45,9
Süd-Osteuropa und GUS 1 0,0 0,0 1,0 4,1 5,8
Europa 43,1 32,8 42,1 40,9 27,3
Asien 7,8 10,0 17,7 17,9 26,6
Nordamerika 26,7 40,3 25,1 20,1 16,5
Südamerika 7,2 3,8 6,7 4,6 8,8
Süd-Osteuropa und GUS 1 0,0 0,0 1,0 4,1 5,8
Naher und Mittlerer Osten 1,0 3,1 1,0 4,6 4,4
Ozeanien 5,5 4,6 2,1 2,1 4,0
Afrika 4,7 2,4 1,7 2,9 3,7
Mittelamerika und Karibik 3,9 3,0 2,8 2,9 2,9
China 2 1,1 4,0 9,6 10,0 14,9
USA 13,5 36,2 22,4 16,2 13,2
Deutschland 6,0 1,8 3,1 4,8 2,5
Japan 0,5 0,2 0,7 0,9 0,0


1 GUS – Gemeinschaft unabhängiger Staaten / CIS – Commonwealth of Independent States
2 einschließlich Hongkong und Macao
Staatengruppen/Staaten ADI – Abflüsse (outward)
1970-1979 1980-1989 1990-1999 2000-2009 2010-2014
Jahresdurchschnitt, in Mrd. US-Dollar
Welt 28,2 93,4 414,3 1.072,7 1.379,5
Anteile, in Prozent
ökonomisch entwickelte Staaten 98,9 94,3 90,0 84,5 67,4
ökonomisch sich entwickelnde Staaten 1,1 5,7 9,7 13,3 27,6
Süd-Osteuropa und GUS 1 0,0 0,0 0,3 2,2 5,0
Europa 43,6 52,3 58,9 55,0 31,3
Asien 5,9 19,4 14,1 14,9 29,7
Nordamerika 48,8 23,5 24,1 23,2 27,5
Süd-Osteuropa und GUS 1 0,0 0,0 0,3 2,2 5,0
Naher und Mittlerer Osten 0,1 0,8 0,2 1,8 2,7
Südamerika 0,3 0,4 1,0 1,2 1,5
Mittelamerika und Karibik 0,0 0,1 0,2 0,4 1,1
Afrika 0,4 0,5 0,5 0,4 0,8
Ozeanien 0,9 2,8 0,8 0,8 0,5
USA 43,8 18,8 21,0 19,2 23,9
China 2 0,0 1,6 4,6 5,4 13,6
Japan 5,7 15,4 6,1 5,0 7,8
Deutschland 8,6 8,0 10,4 6,0 6,0

Quelle: United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD): Online-Datenbank: UNCTADstat (Stand: Januar 2016)

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