Die Terms of Trade setzen die Ausfuhrwerte eines Staates oder einer Staatengruppe ins Verhältnis zu den Einfuhrwerten.
Je höher die Terms of Trade im Vergleich zum Basisjahr ausfallen, desto vorteilhafter ist dies für den Staat bzw. die Staatengruppe.
Im Zeitraum 2000 bis 2021 sind insbesondere die Terms of Trade der ökonomisch entwickelten Staaten in Asien gefallen.
Positiv war die Entwicklung bei den Exporteuren von Mineralen und Minenprodukten sowie von Öl und Agrarprodukten.
Fakten
Die Terms of Trade bilden das reale Austauschverhältnis der Ex- und Importe eines Staates oder einer Staatengruppe ab, indem die Ausfuhrwerte ins Verhältnis zu den Einfuhrwerten gesetzt werden. Steigen die Terms of Trade einer Staatengruppe bzw. eines Staates durch eine Preissteigerung der eigenen Exportgüter und/oder durch eine Preissenkung der Importgüter, verbessert sich die außenwirtschaftliche Position, da sich sinngemäß die Fähigkeit erhöht, mit dem gleichen Exportvolumen mehr Güter zu importieren.
Die Terms of Trade der ökonomisch entwickelten Staaten lagen 1980 und 1990 in etwa auf dem Niveau des Basisjahres 2000 (=100) und sind in den Folgejahren weitgehend stabil geblieben (2021 = 101,8). Allerdings gibt es zum Teil große Unterschiede zwischen den Regionen. Während die Terms of Trade der ökonomisch entwickelten Staaten in Europa zwischen 2000 und 2021 nur geringfügig um 100 schwankten, fielen die Terms of Trade der ökonomisch entwickelten Staaten in Asien aufgrund der Entwicklung in Japan und Südkorea zwischen 2000 und 2012 von 100 auf 58,3 (2021: 62,5).
Bei den ökonomisch sich entwickelnden Staaten verschlechterten sich die Terms of Trade zwischen 1980 und 1990 deutlich von 117 auf 101 und schwankten dann in den 1990er-Jahren leicht um das erreichte Niveau. Zwischen 2002 und 2021 sind die Terms of Trade insgesamt von 96,1 auf 118,1 gestiegen. Auch in der Gruppe der ökonomisch sich entwickelnden Staaten gibt es große Unterschiede zwischen den Regionen bzw. Untergruppen. So sind beispielsweise die Terms of Trade der Exporteure von Mineralen und Minenprodukten (siehe: Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen) zwischen 2000 und 2021 – insgesamt – überdurchschnittlich stark von 100 auf gut 202 gestiegen.
Bei den Exporteuren von Öl fiel zwischen 1980 und Ende der 1990er-Jahre der Rückgang der Terms of Trade – aufgrund stark sinkender Energiepreise – stärker aus als bei den ökonomisch sich entwickelnden Staaten insgesamt. Ausgehend vom Basisjahr 2000 entwickelten sich die Terms of Trade der Exporteure von Öl jedoch seit 2003 positiver als die der ökonomisch sich entwickelnden Staaten insgesamt – im Jahr 2008 sowie von 2011 bis 2014 war der Abstand besonders groß bzw. lagen die Terms of Trade der Exporteure von Öl in diesen Jahren rund doppelt so hoch wie im Basisjahr. Auch im Jahr 2021 konnte – aufgrund gestiegener Energiepreise – mit 174 ein hoher Wert erzielt werden.
Verglichen mit dem Durchschnitt der 1960er-Jahre lagen die realen Preise für Nahrungs- und Genussmittel-Rohstoffe in den Jahren 2001/2002 bei etwa einem Drittel. Seitdem haben sich die Preise insgesamt stabilisiert – mit positiven Auswirkungen auf die Terms of Trade der Exporteure von Agrarprodukten. Bezogen auf diese Gruppe unter den ökonomisch sich entwickelnden Staaten stiegen die Terms of Trade von 2000 bis 2011 von 100 auf 145,1 und schwanken seitdem grob um den Wert von 140 (2021: 147,2).
Schließlich lassen sich auch innerhalb der Gruppe der ökonomisch am wenigsten entwickelten Staaten Unterschiede feststellen. Während die Terms of Trade der asiatischen Staaten dieser Gruppe seit dem Jahr 2000 um den Wert von 94 schwanken (2021: 95,6), haben sich die Terms of Trade der afrikanischen Staaten positiv entwickelt: Zwischen 2001 und 2021 stiegen die Terms of Trade – abseits der Schwankungen im Zeitverlauf – von rund 92 auf 182. Der Grund für die insgesamt steigenden Terms of Trade der afrikanischen Staaten unter den ökonomisch am wenigsten entwickelten Staaten ist, dass 16 der 31 Staaten zu den Exporteuren von Öl (2), Agrarprodukten (8) oder Mineralen/Minenprodukten (6) gehörten und dadurch insgesamt von der Preisentwicklung profitierten. Bei den acht asiatischen Staaten unter den ökonomisch am wenigsten entwickelten Staaten galt dies lediglich für einen Staat: Afghanistan gehörte zu den Exporteuren von Agrarprodukten und zumindest bis 2020 erhöhten sich damit auch die Terms of Trade.
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
UNCTAD – United Nations Conference on Trade and Development
Die Terms of Trade bilden das reale Austauschverhältnis der Ex- und Importe eines Staates oder einer Staatengruppe ab, indem die Ausfuhrwerte ins Verhältnis zu den Einfuhrwerten gesetzt werden. Die Terms of Trade geben Auskunft darüber, wie hoch die Kaufkraft einer Exporteinheit gemessen in Importeinheiten ist und wie sie sich gegenüber dem Basisjahr verändert hat.
Ausführliche Informationen, welche Staaten die UNCTAD welcher Einkommensgruppe bzw. Staatengruppe zuordnet, finden Sie hier: Externer Link: http://unctadstat.unctad.org/EN/Classifications.html oder in der Excel-Datei Interner Link: UNCTAD – Countries, all groups hierarchy
Bezogen auf den Zeitraum 2000 bis 2021 und die ökonomisch sich entwickelnden Staaten fällt nach Definition der UNCTAD ein Staat in die Gruppe der ausgewählten Exporteure von Öl, wenn seine Ölexporte an seinen Gesamtexporten im Durchschnitt der Jahre 2018-2020 einen Anteil von mehr als 50 Prozent hatten und der Anteil seiner Ölexporte an den weltweiten Ölexporten im selben Zeitraum bei mehr als 0,1 Prozent lag. Bei den ausgewählten Exporteuren von Fertigwaren lagen die entsprechenden Werte ebenfalls bei > 50 Prozent und > 0,1 Prozent, bei den ausgewählten Exporteuren von Agrarprodukten bei > 45 Prozent und > 0,01 Prozent und bei den ausgewählten Exporteuren von Mineralen und Minenprodukten bei > 50 Prozent und > 0,01 Prozent (bezogen auf den Export von Erzen, Metallen und Edelsteinen).
Bezogen auf den Zeitraum 1980 bis 1999 sowie auf die ökonomisch sich entwickelnden Staaten, Süd-Osteuropa und die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) fällt nach Definition der UNCTAD ein Staat in die Gruppe der Hauptexporteure von Öl, wenn seine Ölexporte (Öl und Ölprodukte) an seinen Gesamtexporten im Durchschnitt der Jahre 1999-2001 einen Anteil von mindestens 50 Prozent hatten und sie im Durchschnitt bei mindestens 1,5 Milliarden US-Dollar lagen. Bei den Hauptexporteuren von Fertigwaren lagen die entsprechenden Werte bei mindestens 50 Prozent und 20 Milliarden US-Dollar.
Nach der Definition der UNCTAD lag in ökonomisch sich entwickelnden Staaten das BIP pro Kopf im Durchschnitt der Jahre 2019 bis 2021…
– bei Staaten mit niedrigem Einkommen bei weniger als 1.313 US$.
– bei Staaten mit mittlerem Einkommen zwischen 1.313 und 5.907 US$.
– bei Staaten mit hohem Einkommen bei mehr als 5.907 US$.
Bei den hier ebenfalls abgebildeten Werten der Jahre 1980 bis 1999 lagen die entsprechenden Grenzen bei 1.000 bzw. 4.500 US-Dollar (Basisjahr: 2000).