Im Jahr 2015 lebten weltweit 244 Millionen Menschen in Staaten, in denen sie nicht geboren wurden – 91 Millionen mehr als noch 1990. Die USA sind mit Abstand das größte Einwanderungsland: 2015 lebte knapp ein Fünftel aller Migranten in den USA (19,1 Prozent). Darauf folgten Deutschland und Russland, wo 2015 jeweils rund jeder zwanzigste Migrant lebte (4,9 bzw. 4,8 Prozent). Relativ zur Bevölkerung lebten 2015 die meisten Migranten in den Vereinigten Arabischen Emiraten (88,4 Prozent). Gegenüber dem Jahr 1990 hat sich die absolute Zahl der Migranten in Asien, Europa und Nordamerika jeweils um rund 27 Millionen erhöht. Nach Berechnungen der UN wird die Nettowanderung zwischen den ökonomisch entwickelten und den ökonomisch sich entwickelnden Staaten in den Jahren 2015 bis 2050 bei insgesamt 80,6 Millionen bzw. bei 2,3 Millionen Migranten pro Jahr liegen.
Fakten
Nach Angaben des Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) lebten Mitte 2015 weltweit 243,7 Millionen Menschen in Staaten, in denen sie nicht geboren wurden. 1990 bzw. 2005 lag die Zahl noch bei 152,6 bzw. 191,3 Millionen. Die Anzahl der Staaten, in denen mehr als eine halbe Million Migranten leben, hat sich zwischen 1990 und 2015 von 55 auf 66 erhöht. Mehr als die Hälfte aller Migranten lebte im Jahr 2015 in nur zehn Staaten (51,4 Prozent). Allein in den USA (46,6 Mio.), Deutschland (12,0 Mio.) und Russland (11,6 Mio.) lebten zusammen 28,8 Prozent aller Migranten.
Allerdings sind die Staaten, in denen absolut die meisten Migranten leben, nur selten auch die Staaten, in denen der Anteil der Migranten an der Bevölkerung am höchsten ist. Lediglich die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien waren 2015 in beiden Gruppen unter den Top 10: In Saudi-Arabien entsprachen die 10,2 Millionen Migranten 32,3 Prozent der Bevölkerung. In den Vereinigten Arabischen Emiraten hatten die 8,1 Millionen Migranten einen Anteil von 88,4 Prozent an der Bevölkerung. In drei weiteren Staaten – mit mindestens einer Million Einwohnern – lag der Anteil der Migranten an der Bevölkerung ebenfalls bei mehr als der Hälfte: Katar (75,5 Prozent), Kuwait (73,6 Prozent) und Bahrain (51,1 Prozent).
Weltweit hatten die Migranten Mitte 2015 einen Anteil von 3,3 Prozent an der Bevölkerung (1990: 2,9 Prozent / 2000: 2,8 Prozent). In den ökonomisch entwickelten Staaten erhöhte sich der Anteil der Migranten an der Bevölkerung zwischen 1990 und 2015 von 7,2 auf 11,2 Prozent (2000: 8,7 Prozent). In den ökonomisch sich entwickelnden Staaten lag der Anteil 1990 und 2015 jeweils bei 1,7 Prozent (2000: 1,4 Prozent). Schließlich ging der Anteil der Migranten an der Bevölkerung in den ökonomisch am wenigsten entwickelten Staaten zwischen 1990 und 2015 von 2,2 auf 1,3 Prozent zurück (2000: 1,5 Prozent).
Von den weltweit 243,7 Millionen Migranten im Jahr 2015 entfielen 31,2 Prozent auf Europa (76,1 Mio. Migranten), 30,8 Prozent auf Asien (75,1 Mio.), 22,4 Prozent auf Nordamerika (54,5 Mio.), 8,5 Prozent auf Afrika (20,6 Mio.), 3,8 Prozent auf Lateinamerika und die Karibik (9,2 Mio.) sowie 3,3 Prozent auf Ozeanien (8,1 Mio.). Gegenüber dem Jahr 1990 hat sich die absolute Zahl der Migranten in Asien, Europa und Nordamerika jeweils um rund 27 Millionen erhöht. In Nordamerika hat sich dadurch die Zahl der Migranten zwischen 1990 und 2015 fast verdoppelt (plus 97,3 Prozent), in Asien und Europa entsprach die Erhöhung einem Plus von gut der Hälfte (plus 56,0 bzw. 54,7 Prozent). Auf der Ebene der Staaten hat sich die Zahl der Migranten laut UN/DESA im Zeitraum 2000 bis 2015 in 167 Staaten erhöht und in 61 Staaten ist sie gesunken.
Nach Angaben des UN/DESA lag die Nettowanderung zwischen den ökonomisch entwickelten Staaten auf der einen Seite und den ökonomisch sich entwickelnden Staaten auf der anderen Seite in den Jahren 1970 bis 2015 bei insgesamt 95,2 Millionen bzw. bei 2,1 Millionen Migranten pro Jahr. Die – bezogen auf die absoluten Zahlen – wichtigsten Einwanderungsländer waren in diesem Zeitraum die USA (42,2 Mio.), Russland (12,2 Mio.), Deutschland (8,0 Mio.), Kanada (7,4 Mio.) sowie die Vereinigten Arabischen Emirate (7,0 Mio.). Die wichtigsten Herkunftsländer waren Bangladesch (-14,3 Mio.), Mexiko (-12,1 Mio.), China (-9,4 Mio.), die Philippinen (-5,9 Mio.) und Indien (-5,3 Mio.).
Nach den Vorausberechnungen des UN/DESA wird die Nettowanderung zwischen den ökonomisch entwickelten und den ökonomisch sich entwickelnden Staaten in den Jahren 2015 bis 2050 bei insgesamt 80,6 Millionen bzw. bei 2,3 Millionen Migranten pro Jahr liegen. Dabei werden in acht Staaten jedes Jahr im Durchschnitt mehr als 100.000 Migranten einwandern: USA (1 Mio.), Kanada (203 Tsd.), Vereinigtes Königreich (171 Tsd.), Australien (153 Tsd.), Deutschland (150 Tsd.), Syrien (136 Tsd.), Russland (109 Tsd.) sowie Italien (102 Tsd.). Auf der anderen Seite werden aus sechs Staaten bis 2050 jedes Jahr mehr als 100.000 Migranten auswandern: Indien (-362 Tsd.), Bangladesch (-305 Tsd.), China (-300 Tsd.), Pakistan (-141 Tsd.), Indonesien (-140 Tsd.) und Mexiko (-118 Tsd.).
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich die hier gemachten Angaben auf die mittlere Variante der Vorausberechnungen des UN/DESA.
Informationen zur Datengrundlage des UN/DESA erhalten Sie Externer Link: hier…