Bezogen auf die Regionen war der Primärenergie-Verbrauch pro Kopf im Jahr 2014 in Nordamerika mit Abstand am höchsten (5,8 t) und in Afrika mit Abstand am niedrigsten (0,4 t). Unter den Staaten mit dem höchsten Primärenergie-Verbrauch pro Kopf sind viele wichtige Energieproduzenten – an erster Stelle Katar mit einem Energieverbrauch von 22,3 Tonnen Öläquivalent. In den beiden bevölkerungsreichsten Staaten der Welt – China und Indien – lag der Verbrauch bei 2,1 bzw. 0,5 Tonnen Öläquivalent pro Kopf.
Fakten
Der Primärenergie-Verbrauch pro Kopf lag im Jahr 2014 weltweit bei 1,79 Tonnen Öläquivalent. Regional war der Pro-Kopf-Verbrauch in Nordamerika (5,81 t), dem Mittleren Osten (3,59 t) sowie in Europa und Eurasien (3,13 t) am höchsten. In Afrika (0,37 t), dem asiatisch-pazifischen Raum (1,34 t) sowie Mittel- und Südamerika (1,40 t) lag der Primärenergie-Verbrauch pro Kopf hingegen unter dem weltweiten Durchschnitt.
Noch größer als die Unterschiede zwischen den Regionen sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Staaten innerhalb einer Region. Beispielsweise lag im Jahr 2014 der Primärenergie-Verbrauch pro Kopf in Nordamerika zwischen 1,55 Tonnen Öläquivalent in Mexiko und 9,36 Tonnen in Kanada. In Europa und Eurasien bewegte sich der Verbrauch – immer bezogen auf die Staaten für die Daten vorliegen – zwischen 1,38 Tonnen Öläquivalent in Aserbaidschan und 9,18 Tonnen in Norwegen (Europäische Union: 3,14 t). Noch deutlich größer sind die Unterschiede im asiatisch-pazifischen Raum: Dort lag der Primärenergie-Verbrauch pro Kopf zwischen 0,18 Tonnen Öläquivalent in Bangladesch und 13,80 Tonnen in Singapur.
Katar, Trinidad und Tobago, Singapur, Kuwait sowie die Vereinigten Arabischen Emirate hatten 2014 mit einem Primärenergie-Verbrauch von zehn oder mehr Tonnen Öläquivalent den weltweit höchsten Energieverbrauch pro Kopf. Es folgten Kanada, Norwegen, Saudi-Arabien, die USA und Turkmenistan mit einem Primärenergie-Verbrauch pro Kopf zwischen 9,36 und 5,90 Tonnen Öläquivalent. In Deutschland lag der Primärenergie-Verbrauch pro Kopf bei 3,76 Tonnen Öläquivalent.
In der Gruppe der Staaten mit einem stark überdurchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch (≥ 7,0 Tonnen Öläquivalent) fällt den USA eine Sonderrolle zu, da hier mit Abstand die meisten Menschen leben. Bei mehr als 325 Millionen Einwohnern und einem Primärenergie-Verbrauch pro Kopf von 7,04 Tonnen Öläquivalent ergibt sich ein Gesamtverbrauch von 2.299 Millionen Tonnen – das war mehr als ein Sechstel des weltweiten Primärenergie-Verbrauchs im Jahr 2014 (17,8 Prozent). Auf die beiden – nach der Bevölkerungszahl – nächstgrößten Staaten dieser Gruppe, Kanada und Saudi-Arabien, entfielen lediglich 2,6 bzw. 1,9 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs.
In den 34 Staaten der OECD, die im Jahr 2014 mit einem Verbrauch von 5.499 Millionen Tonnen Öläquivalent einen Anteil von 42,5 Prozent am weltweiten Primärenergie-Verbrauch hatten, lag der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch bei 4,30 Tonnen Öläquivalent. In China, dem Staat mit dem höchsten absoluten Energieverbrauch (3.000 Mio. t / 23,2 Prozent des weltweiten Primärenergie-Verbrauchs), lag der Verbrauch pro Kopf bei 2,14 Tonnen Öläquivalent.
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Primärenergie ist die von noch nicht weiterbearbeiteten Energieträgern stammende Energie. Primärenergieträger sind zum Beispiel Steinkohle, Braunkohle, Erdöl, Erdgas, Wasser, Wind, Kernbrennstoffe, Solarstrahlung und so weiter. Aus der Primärenergie wird durch Aufbereitung zum Beispiel in Kraftwerken oder Raffinerien die Endenergie (Sekundärenergie). Die Form der Energie, in der sie tatsächlich vom Anwender verwendet wird, wird Nutzenergie genannt. Ein Beispiel: Rohöl (Primärenergie) wird zu Heizöl (Endenergie/Sekundärenergie) wird zu Wärme (Nutzenergie).
Die hier gemachten Angaben beziehen sich auf Öl, Kohle, Erdgas, Wasserkraft, Kernenergie und neue erneuerbare Energien (darunter Geothermie, Wind- und Solarenergie, Energie aus Biomasse sowie aus Wellen- und Gezeitenkraftwerken).
Um die Energieträger vergleichbar zu machen, werden sie mithilfe einzelner Umrechnungsfaktoren auf das Öl bezogen (Öläquivalent). Nach Angaben des Energiekonzerns British Petroleum (BP) entspricht eine Tonne Öläquivalent beispielsweise in etwa 1,5 Tonnen Steinkohle, 1.111 Kubikmeter Erdgas oder auch 12 Megawattstunden (Primärenergie).
OECD – Organisation for Economic Co-operation and Development (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)
China einschließlich Hongkong, ohne Macao.