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IMF – International Monetary Fund | Globalisierung | bpb.de

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IMF – International Monetary Fund

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Mitglieder nach Jahr der Mitgliedschaft, Stand: Mai 2017

Mitglieder nach Jahr der Mitgliedschaft, Stand: Mai 2017

Mitglieder nach Jahr der Mitgliedschaft, Stand: Mai 2017

Quelle: International Monetary Fund (IMF): www.imf.org
Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/

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Die Kernaufgaben des Internationalen Währungsfonds (IMF) bestehen heute darin, die internationale Zusammenarbeit in der Währungspolitik zu fördern, die Ausweitung des Welthandels zu unterstützen, das Ungleichgewicht in den Zahlungsbilanzen der Mitglieder zu reduzieren, Kredite bei Währungs- und Finanzkrisen zu vergeben sowie den Mitgliedstaaten beim Aufbau von Geld- und Finanzsystemen zu helfen. Die wichtigste Quelle für die finanziellen Mittel des IMF sind die Quoteneinzahlungen seiner 189 Mitgliedstaaten. Die Quoten werden auf der Grundlage ökonomischer Faktoren berechnet. Von ihnen leitet sich auch maßgeblich der Stimmenanteil innerhalb des IMF ab. In der Vergangenheit haben insbesondere die Bedingungen, die sich mit einer Kreditvergabe verbinden, vielfach Anlass zur Kritik gegeben: Der IMF konzentriere sich zu wenig auf die Stabilisierung der Währungen. Stattdessen stünden Auflagen zu Strukturreformen im Mittelpunkt.

Fakten

Die Ursprünge des Internationalen Währungsfonds (International Monetary Fund – IMF) gehen auf die Weltwirtschaftskrise in den 1930er-Jahren zurück. Denn durch protektionistische Maßnahmen, Abwertungswettläufe bei den Währungen und Einschränkungen des Devisenmarkts hatte die Krise auch im Bereich des internationalen Finanz- und Währungssystems zerstörerische Konsequenzen.

Der IMF entstand als Teil der Verträge der Konferenz in Bretton Woods/USA im Jahr 1944. Ein zentrales Ergebnis der Konferenz war die Schaffung eines Systems fester Wechselkurse, das nach Ende des Zweiten Weltkriegs in Kraft trat. Die festen Wechselkurse sollten gewährleisten, dass Währungen jederzeit gegeneinander getauscht werden können (Konvertibilität) und so der Handel zwischen den Staaten erleichtert wird. Bis zur Flexibilisierung der Wechselkurse 1973 war der IMF für die Einhaltung der Regeln im System fester Wechselkurse maßgeblich verantwortlich.

Der Fonds nahm seine Tätigkeit im Mai 1946 in Washington, D.C. auf. Damals zählte er 39 Mitglieder. Bis Ende 1965 stieg die Zahl der Mitglieder auf 103. Ende 1998 waren 182 Staaten Mitglieder des IMF und seit April 2016 sind es 189 Staaten (Stand: April 2017). Von den 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen (United Nations – UN) sind 188 auch Mitglied des IMF – Andorra, Kuba, Liechtenstein, Monaco und Nordkorea sind keine IMF-Mitglieder. Kosovo ist kein Mitglied der UN, trat aber 2009 dem IMF bei. Deutschland ist seit 1952 Mitglied des IMF, zuletzt wurde der Inselstaat Nauru aufgenommen. Als UN-Sonderorganisation beschäftigte der IMF Anfang 2017 etwa 2.700 Mitarbeiter aus 148 Staaten. Bisher wurde der IMF von einem Europäer (und die Weltbank von einem US-Amerikaner) geleitet. Diese Aufteilung wird seit längerem von Vertretern anderer Weltregionen sowie von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) kritisiert.

Die Kernaufgaben des IMF bestehen heute darin, die internationale Zusammenarbeit in der Währungspolitik bzw. die Währungs- und Wechselkursstabilität zu fördern, die Ausweitung des Welthandels sowie sein ausgewogenes Wachstum zu unterstützen, das Ungleichgewicht in den Zahlungsbilanzen der Mitglieder zu reduzieren, Kredite bei Währungs- und Finanzkrisen zu vergeben sowie den Mitgliedstaaten beim Aufbau von Geld- und Finanzsystemen zu helfen. Die wichtigste Quelle für die finanziellen Mittel des IMF sind die Quoteneinzahlungen (subscriptions) der Mitgliedstaaten. Die Quoten der einzelnen Staaten werden auf der Grundlage ökonomischer Faktoren berechnet (Bruttoinlandsprodukt (BIP), reales BIP, Anteil am Welthandel, Kapitalflüsse und Währungsreserven). Von der Höhe der Quote leitet sich maßgeblich der Stimmenanteil innerhalb des IMF ab. Zudem bilden sie bei einzelnen IMF-Krediten die Basis für die Ermittlung der Kredithöhe, die die Mitglieder in Anspruch nehmen können.

Wichtige Entscheidungen des IMF benötigen eine Zustimmung von 85 Prozent der Stimmrechte. Anfang September 2017 verfügten die USA über 16,52 Prozent der Stimmen. Darauf folgten Japan (6,15 Prozent), China (6,09 Prozent), Deutschland (5,32 Prozent), Frankreich und das Vereinigte Königreich (jeweils 4,03 Prozent). Die USA besitzen wegen ihres Stimmrechtsanteils von mehr als 16 Prozent als einziger Staat eine Sperrminorität. Alle anderen Staaten müssen hierfür Verbündete finden.

Bezogen auf die Kredite kann beispielsweise jedes IMF-Mitglied, das kurzfristig in Zahlungsbilanzschwierigkeiten geraten ist, ein Stand-By Arrangement (SBA) beantragen. Bei einem SBA können im Regelfall Teilbeträge in Höhe von bis zu 145 Prozent der Quote pro Jahr in Anspruch genommen werden, wobei die Gesamthöhe der Kredite bei maximal 435 Prozent der Quote liegen darf. Auch bei anderen Kreditarten, die der IMF vergibt, dient die Quote der Mitglieder als Basis (z.B. Precautionary and Liquidity Line – PLL oder Rapid Financing Instrument – RFI). In den allermeisten Fällen sind die IMF-Kredite mit wirtschaftspolitischen Auflagen verbunden (Konditionalität), die je nach Kreditinstrument unterschiedlich ausgestaltet sind.

Im Gegensatz zur Weltbank vergibt der IMF keine projektbezogenen Kredite. Jedoch können ökonomisch schwache Staaten beim IMF Kredite aufnehmen, die mit einem sehr geringen oder – gegenwärtig bzw. bis Ende 2018 – gar keinem Zins belegt sind (konzessionäre Kreditvergabe). Allerdings sind auch diese Kredite an Bedingungen geknüpft. In der Regel werden makroökonomische, d.h. gesamtwirtschaftliche Maßnahmen verlangt, die die öffentlichen Ausgaben reduzieren und die Privatisierung fördern sollen.

Die Konditionalität bei der Kreditvergabe hat vielfach Anlass zur Kritik am IMF gegeben. Dieser konzentriere sich zu wenig auf die Stabilisierung der Währungen. Stattdessen stünden Auflagen zu Strukturreformen im Mittelpunkt, die sowohl die Kompetenz des IMF überschreiten als auch der Souveränität der einzelnen Staaten entgegenstehen würden. Darüber hinaus wird kritisiert, dass die Vorgaben zu detailliert ausfallen und gleichzeitig die Besonderheiten der Staaten nicht immer berücksichtigt werden. Zudem würden die betroffenen Staaten zu wenig als Partner bei der Behebung der Krise angesehen.

Manche Kritiker, wie zum Beispiel Mitglieder des globalisierungskritischen Netzwerks Attac, gehen noch weiter. Sie werfen dem IMF vor, dass die Maßnahmen sogar zur Verstärkung von Krisen beitragen und zu häufig der Schutz der von den Krisen betroffenen Gläubiger im Mittelpunkt steht.

Der IMF hat in der Vergangenheit auf die Kritik reagiert und zumindest die Konditionalitäten bei der Kreditvergabe überarbeitet sowie die Wirkung der eigenen Programme überprüft. Zudem ist zu berücksichtigen, dass der Fonds Mittler ist: Auch bei der Ausarbeitung einer Kreditvereinbarung handelt der IMF letztlich im Auftrag der Mitgliedstaaten.

IMF – International Monetary Fund

Mitglieder des Internationalen Währungsfonds (IWF) nach Jahr der Mitgliedschaft, Stand: Mai 2017

1

IMF-Mitglieder Jahr der
Mitgliedschaft
Belgien1 1945
Bolivien1 1945
Kanada1 1945
Chile1 1945
China1 1945
Kolumbien1 1945
Dominikanische Republik1 1945
Ecuador1 1945
Ägypten1 1945
Äthiopien1 1945
Frankreich1 1945
Griechenland1 1945
Guatemala1 1945
Honduras1 1945
Island1 1945
Indien1 1945
Iran1 1945
Irak1 1945
Luxemburg1 1945
Mexiko1 1945
Niederlande1 1945
Norwegen1 1945
Paraguay1 1945
Peru1 1945
Philippinen1 1945
Südafrika1 1945
Vereinigtes Königreich1 1945
USA1 1945
Brasilien1 1946
Costa Rica1 1946
Dänemark 1946
El Salvador 1946
Nicaragua 1946
Panama 1946
Uruguay1 1946
Venezuela 1946
Australien 1947
Italien 1947
Libanon 1947
Syrien 1947
Türkei 1947
Österreich 1948
Finnland 1948
Thailand 1949
Pakistan 1950
Sri Lanka 1950
Schweden 1951
Deutschland 1952
Japan 1952
Jordanien 1952
Myanmar 1952
Haiti 1953
Israel 1954
Afghanistan 1955
Südkorea 1955
Argentinien 1956
Vietnam 1956
Ghana 1957
Irland 1957
Saudi-Arabien 1957
Sudan 1957
Libyen 1958
Malaysia 1958
Marokko 1958
Spanien 1958
Tunesien 1958
Zypern 1961
Laos 1961
Nepal 1961
Neuseeland 1961
Nigeria 1961
Portugal 1961
Kuwait 1962
Liberia 1962
Senegal 1962
Sierra Leone 1962
Somalia 1962
Tansania 1962
Togo 1962
Algerien 1963
Benin 1963
Burkina Faso 1963
Burundi 1963
Kamerun 1963
Zentralafrikanische Republik 1963
Tschad 1963
Kongo 1963
Côte d'Ivoire 1963
Demokrat. Rep. Kongo 1963
Gabun 1963
Guinea 1963
Jamaika 1963
Madagaskar 1963
Mali 1963
Mauretanien 1963
Niger 1963
Ruanda 1963
Trinidad und Tobago 1963
Uganda 1963
Kenia 1964
Malawi 1965
Sambia 1965
Guyana 1966
Singapur 1966
Gambia 1967
Indonesien2 1967
Botsuana 1968
Lesotho 1968
Malta 1968
Mauritius 1968
Kambodscha 1969
Äquatorialguinea 1969
Swasiland 1969
Barbados 1970
Fidschi 1971
Oman 1971
Samoa 1971
Bahrain 1972
Bangladesch 1972
Katar 1972
Rumänien 1972
Vereinigte Arabische Emirate 1972
Bahamas 1973
Grenada 1975
Papua-Neuguinea 1975
Komoren 1976
Guinea-Bissau 1977
São Tomé und Príncipe 1977
Seychellen 1977
Cabo Verde 1978
Dschibuti 1978
Dominica 1978
Malediven 1978
Salomonen 1978
Suriname 1978
St. Lucia 1979
St. Vincent u. d. Grenadinen 1979
Simbabwe 1980
Bhutan 1981
Vanuatu 1981
Antigua und Barbuda 1982
Belize 1982
Ungarn 1982
Mosambik 1984
St. Kitts und Nevis 1984
Tonga 1985
Kiribati 1986
Polen1, 3 1986
Angola 1989
Bulgarien 1990
Namibia 1990
Jemen5 1990
Albanien 1991
Mongolei 1991
Armenien 1992
Aserbaidschan 1992
Belarus 1992
Bosnien und Herzegowina5 1992
Kroatien5 1992
Estland 1992
Georgien 1992
Kasachstan 1992
Kirgisistan 1992
Lettland 1992
Litauen 1992
Marshallinseln 1992
Republik Moldau 1992
Russland 1992
San Marino 1992
Serbien5 1992
Slowenien5 1992
Schweiz 1992
Mazedonien, ehem. j.R.5 1992
Turkmenistan 1992
Ukraine 1992
Usbekistan 1992
Tschechische Republik6 1993
Mikronesien 1993
Slowakei6 1993
Tadschikistan 1993
Eritrea 1994
Brunei Darussalam 1995
Palau 1997
Timor-Leste 2002
Montenegro5 2007
Kosovo 2009
Tuvalu 2010
Südsudan 2012
Nauru 2016

Fußnote: 1 Gründungsmitglieder (wie auch die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien und die Tschechoslowakei); Brasilien, Costa Rica, Kuba, Polen und Uruguay gehören ebenfalls zu den Unterzeichnerstaaten, ggf. erfolgte ihre Mitgliedschaft jedoch zu einem späteren Zeitpunkt.

Fußnote: 2 IMF-Mitglied von 1954 bis 1965 sowie seit 1967.

Fußnote: 3 IMF-Mitglied von 1946 bis 1950 sowie seit 1986.

Fußnote: 4 Nachfolgestaat der Jemenitischen Arabischen Republik und der Demokratischen Volksrepublik Jemen, die von 1969 bis 1990 IMF-Mitglieder waren.

Fußnote: 5 Nachfolgestaaten der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien (SFRJ). Die SFRJ war Gründungsmitglied und von 1945 bis 1992 IMF-Mitglied.

Fußnote: 6 Nachfolgestaaten der Tschechoslowakei. Die Tschechoslowakei war Gründungsmitglied und von 1945 bis 1954 sowie von 1990 bis 1993 IMF-Mitglied.

Quelle: International Monetary Fund (IMF): www.imf.org

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