Ein Großteil des weltweiten Warenhandels konzentriert sich auf bestehende Wirtschaftsblöcke beziehungsweise auf die einzelnen Weltregionen. Im Jahr 2013 wurde mehr als die Hälfte des Weltwarenexports intraregional, also innerhalb der einzelnen Regionen, gehandelt. Gut ein Fünftel wurde zwischen den Triade-Regionen Europa, Asien und Nordamerika exportiert und knapp ein Viertel des weltweiten Warenexports entfiel auf den interregionalen Handel zwischen den Triade-Regionen und dem Rest der Welt.
Fakten
Nach Angaben der World Trade Organization (WTO) wurden im Jahr 2013 weltweit Waren im Wert von rund 18.300 US-Dollar exportiert bzw. Waren im Wert von 18.400 Milliarden US-Dollar importiert. Exporte und Importe konzentrieren sich stark auf bestehende Wirtschaftsblöcke, sind also regional geprägt (Intraregionalisierung). Der intraregionale Warenexport – hier innerhalb der in der WTO-Statistik ausgewiesenen Großregionen – lag in den 1950er-Jahren bei 30 Prozent, 1980 bei etwa 40 Prozent und 2013 bei 51,4 Prozent des weltweiten Warenexports. Allerdings lag der entsprechende Anteil im Jahr 2005 noch bei 55,9 Prozent und 2010 bei 52,7 Prozent.
Allein die Region Europa wickelt mehr als zwei Drittel ihres Warenhandels innerhalb der eigenen Grenzen ab – 2013 gingen 68,6 Prozent der Exporte der europäischen Staaten nach Europa. In den Regionen Asien und Nordamerika entfällt jeweils rund die Hälfte des Exports auf die eigene Region – 2013 lagen die entsprechenden Anteile bei 53,3 bzw. 49,2 Prozent.
Parallel zur Ausweitung des Handels innerhalb der Regionen nahm zwischen 1980 und 2000 auch der Handel zwischen den Triade-Regionen Europa, Asien und Nordamerika zu: Interregional wurden hier im Jahr 1980 17,4 Prozent des weltweiten Warenexports abgewickelt, im Jahr 2000 waren es 25,7 Prozent (Triadisierung). Allerdings sank dieser Wert bis 2013 kontinuierlich auf 21,4 Prozent.
Entsprechend der Entwicklungen bei der Intraregionalisierung bzw. der Triadisierung reduzierte sich der Anteil des Warenexports zwischen der Triade und den verbleibenden Staaten am weltweiten Export zwischen 1980 und 2005 von 35,7 auf 18,9 Prozent. Seitdem ist der Anteil wieder stetig gestiegen und lag 2013 bei 24,0 Prozent. Allerdings sind selbst Phasen, in denen sich der Handel zwischen der Triade und den verbleibenden Staaten relativ verringert, nicht zwangsläufig mit einem absoluten Rückgang gleichzusetzen: Da sich der Weltwarenexport zwischen 1980 und 2005 real um das 3,5-Fache erhöhte, hat sich der Warenexport zwischen der Triade und den verbleibenden Staaten – trotz des abnehmenden Anteils am Weltwarenexport von 35,7 auf 18,9 Prozent – real immer noch knapp verdoppelt (Faktor 1,8).
Zudem stehen weder die Intraregionalisierung noch die Triadisierung im Widerspruch zum Prozess der Globalisierung, da beide Folgen einer globalen Unternehmensstrategie sein können: Bei den Produktions- und Absatzstrategien eines Unternehmens werden sehr viele Faktoren berücksichtigt. Entsprechend folgt auch der Warenaustausch bestehenden Unternehmens- und Marktverflechtungen, dem Zugang und der Nähe zu großen oder neuen Märkten, den gesetzlichen Auflagen, der Steuer- und Abgabenbelastung sowie den infrastrukturellen Voraussetzungen (Kommunikationsnetze, Verkehrswege, Umschlagplätze, Logistiknetzwerke, Transportkosten etc.).
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Die World Trade Organization (WTO) unterscheidet in ihrer Statistik die Großregionen Europa, Asien, Nordamerika, Mittlerer Osten, Süd- und Zentralamerika, die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) sowie Afrika. In der Grafik sind lediglich die Regionen Europa, Asien und Nordamerika einzeln aufgeführt (1980: West-Europa/Asien-Pazifik). Der Handel zwischen Regionen wird "Interregionaler Handel", der Handel innerhalb einer Region "Intraregionaler Handel" genannt.
In der Grafik entsprechen die Warenimporte der Summe der Warenexporte der jeweils anderen drei Staatengruppen. Damit wird von der gängigen Methode abgewichen, nach der Wareneinfuhren "c.i.f." (costs, insurance, freight) erfasst werden, also unter Berücksichtigung der entstandenen Transport- und Versicherungskosten. Warenausfuhren werden nach Möglichkeit "f.o.b." (free on board) erfasst, das heißt an der Zollgrenze des jeweils exportierenden Landes.
GUS – Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (CIS – Commonwealth of Independent States)
WTO – World Trade Organization (Welthandelsorganisation)