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Die "Beratungsstelle Radikalisierung" und "Hayat" | Salafismus als Herausforderung für Demokratie und politische Bildung | bpb.de

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Die "Beratungsstelle Radikalisierung" und "Hayat"

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Claudia Dantschke und Florian Endres sprechen im World Café über ihre Erfahrungen aus Beratungsstellen und die Möglichkeiten der Präventionsarbeit.

Claudia Dantschke und Florian Endres sprechen im World Café über ihre Erfahrungen aus Beratungsstellen und die Möglichkeiten der Präventionsarbeit. (© Tobias Vollmer/bpb)

Ist die Religiosität des eigenen Kindes oder einer Freundin noch Glaube oder Extremismus? Bei der Beratungsstelle Radikalisierung des Bundesministeriums für Migration und Flüchtlinge (BAMF) finden Eltern und Freunde bei Florian Endres und seinem Team Rat. Von Montag bis Freitag zwischen 9 und 15 Uhr ist eine kostenlose Telefonhotline geschaltet, bei der seit 2012 insgesamt 950 Anrufe eingingen. Aus diesen Anrufen entwickelten sich 270 Beratungsfälle, 30 davon mit Syrienbezug. Allen anderen konnten mit einem bis zwei Telefonaten direkt bei der Beratungsstelle Radikalisierung bearbeitet werden, etwa durch Informationen zu Religion, Islam und Salafismus.

Soweit die Statistik. Hinter jedem einzelnen Fall steckt natürlich oftmals schon ein monatelanger Leidensdruck der Familien. Um nach dem ersten Kontakt mit der Beratungsstelle weiterhin eine intensive Betreuung zu gewährleisten, fangen zivilgesellschaftliche Akteure in Deutschland, wie das "Violence Prevention Network" oder Hayat von der Gesellschaft für Demokratische Kultur, die Betroffenen auf. Dort schlagen auch Eltern auf, die ein "Rezept" dafür wollen, wie ihr Kind wieder so wird, wie es vor einem Jahr noch war. Die Eltern nehmen den Kindern den Gebetsteppich weg und spielen mit dem Gedanken heimlich den Bart ihres Sohnes zu entfernen. Das alles führt natürlich, falls ihr Kind tatsächlich radikalisiert ist, zu einer Verstärkung und einem weiteren Rückzug des Kindes. "In diesen Situationen bedeutet einfach alles in den Familien Konflikt", sagt Claudia Dantschke von der Gesellschaft für Demokratische Kultur, die jahrelange Erfahrung mit der Arbeit von Betroffenen hat. Repression ist der falsche Weg, genauso wenig sollen die Eltern zu Islamexperten ausgebildet werden und übermäßiges Verständnis entwickeln. Sie werden durch die Beratungsgespräche in ihrem Elternsein gestärkt, manchmal sogar unter Einbeziehung der Kinder. Im Zentrum steht demnach die Familie als Mittel der Einwirkung, welchen religiösen oder ethnischen Hintergrund die Berater haben, ist nachrangig.

Mehr unter Externer Link: http://www.bamf.de/DE/DasBAMF/Beratung/beratung-node.html
und Externer Link: http://www.exit-deutschland.de/HAYAT

Fussnoten