Als "Dresdner Schule" bezeichnen sich einige Mitglieder der rechtsextremen
Der Name ist eine Anspielung auf die Frankfurter Schule der Philosophen Max Horkheimer und Theodor W. Adorno. Ausgangspunkt der Dresdner Schule ist die These, die von den Achtundsechzigern ausgegangene breite gesellschaftliche Liberalisierung der Bundesrepublik habe den Deutschen geschadet.
Im Gründungspapier von Jürgen Gansel hieß es etwa: "Ein Hauptanliegen der Frankfurter Schule war es, die Deutschen durch eine irrwitzige Vergangenheitsbewältigung zu neurotisieren und ihres geschichtlichen Erbes zu entfremden. Sie sollten zu identitätskastrierten Gegenwartskrüppeln ohne (positive) Vergangenheit und damit auch ohne Zukunft gemacht werden. … Die Ideologen des Multikulturalismus fördern mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln die massive Landnahme durch kultur- und rassefremde Menschen, die die Deutschen zu den Indianern des 21. Jahrhunderts machen wird. … Dagegen erhebt die 'Dresdner Schule' mit aller Entschiedenheit das Wort: Deutschland hat das Land der Deutschen zu bleiben und dort, wo dies nicht mehr der Fall ist, wieder zu werden."
Mit der Gründung der Dresdner Schule verband die NPD die Hoffnung, stärker in rechtsintellektuelle Kreise vorzudringen. Zur Verbreitung der Thesen wurde ein "Bildungswerk für Heimat und nationale Identität e.V." mit Sitz in Dresden gegründet, das sich um öffentliche Fördergelder bemühen sollte. 2009 übernahm dieser Verein von den Jungen Nationaldemokraten die Zeitschrift "hier&jetzt". Mit ihren wenigen Veröffentlichungen und Veranstaltungen ist die Dresdner Schule deutlich hinter den hochgesteckten Ankündigungen zurückgeblieben. Der Politologe Richard Stöss nannte sie 2010 "grandios gescheitert".
Zum Weiterlesen:
»Braune Theorieschulen im Umfeld der NPD«