Unterrichtsmaterialien und Arbeitsblätter
Konzeption der Unterrichtseinheit
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Kaum ein Phänomen der deutschen Nachkriegsgeschichte ist so umstritten und hat so unterschiedliche Deutungen erfahren wie die Ereignisse der Jahre 1967/68. Die Unterrichtseinheit für die Sek. I beschäftigt sich mit dem historischen Phänomen "1968" und seiner Bewertung.
Chronologie der späten 60er Jahre langfristige Folgen der Ereignisse von 1967/68 für die Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland und der DDR aktuelle Kontroversen um "1968" und die Folgen
Ziele
Kenntnis der wichtigsten Ereignisse, die zum Verständnis von "1968" beitragen Einordnung der 68er Protestbewegung im nationalen und internationalen Rahmen Verständnis für die besondere Situation der 68er-Protestbewegung in der DDR Kenntnis und Bewertung der Folgen der 68er-Protestbewegung Fähigkeit an der aktuellen Debatte um "1968" teilzunehmen
Methodik
Partnerarbeit, Gruppenarbeit, Unterrichtsgespräch
Materialien
M1: Karikatur "Der Schatten der 68er" M2: Eine Nachkriegs-Biographie in der Bundesrepublik M3: Chronik der Ereignisse M4: "68" in der DDR – das andere "68" M5: Was bleibt? M6: "Flegeljahre verwöhnter Wohlstandskinder" – eine Abrechnung von Tilman Gerwien M7 / M8: Zusatzmaterialien für die Sek. II: "1968" in der deutschen Nachkriegsgeschichte
Ansatz
Der aktuelle Streit um die Einschätzung der 68er – Bewegung und ihrer Folgen für die deutsche Geschichte verlangt eine besondere Berücksichtigung des Themas im Unterricht.
Der Schwerpunkt der Unterrichtseinheit liegt auf der Beschäftigung mit dem historischen Phänomen "1968" und seiner Bewertung. Nicht weniger wichtig ist aber angesichts der derzeitigen Kontroversen die Auseinandersetzung mit den Folgen der sog. 68er-Bewegung.
Für die SI empfiehlt sich ein biografischer Ansatz.
Grundlage sind die Biografien zweier Jugendlicher aus den 60er Jahren, die eine aus der alten Bundesrepublik, die andere aus der DDR. Eine ausführliche Chronologie liefert weitere notwendige Informationen. Die Beschäftigung mit der Situation Gleichaltriger in den späten 60er Jahren erlaubt heutigen Jugendlichen einen leichteren Zugang zu der zu untersuchenden Phase der deutschen Geschichte. Gleichzeitig veranlasst er sie, über ihre eigene individuelle und gesellschaftliche Situation nachzudenken. Vieles, was heute selbstverständlich ist, ist in der Bundesrepublik seit den späten 60er Jahren erkämpft worden. Die so gewonnenen Freiheitsräume und Beteiligungschancen sucht man auch heute noch in vielen Teilen der Erde vergeblich.
Was in der Gesellschaft kontrovers ist, muss auch im Unterricht kontrovers behandelt und aus verschiednen Blickwinkeln betrachtet werden. Es gehört auch selbstverständlich zu einem modernen Geschichtsunterricht, dass die Ambivalenz der Ereignisse, ihrer Ergebnisse und Folgen aufgezeigt werden. Zu den Errungenschaften gehören auch die Schattenseiten!
Vorschläge zum Unterrichtsverlauf
1. Einstieg
a. Karikatur ( M1: "Der Schatten der 1968er") Beschreibe die wesentlichen Elemente der Karikatur und formuliere eine Überschrift
b. Formulierung von Untersuchungsfragen für die Unterrichtseinheit (UE) (z. B.: Was ist in den 60er Jahren in Deutschland geschehen; welche Folgen hatten die 68er-Ereignisse?)
2. Erarbeitung 1
(Partnerarbeit)
a. Erarbeite anhand von Gerhards Biographie (M2), was seine Kindheit, seine Schulzeit und seine Studienzeit geprägt hat.
b. Mache dir die Entwicklung Gerhards deutlich
c. Vergleiche Gerhards Erfahrungen mit deinen eigenen.
3. Erarbeitung 2
(Gruppenarbeit)
a. Vergleiche die Ereignisse (M3) mit Gerhards Biografie (M2) (Raster!). Wo lassen sich Übereinstimmungen feststellen.
b. Untersuche die "Chronik der Ereignisse"(M3) auf weitere Aspekte, die in Gerhards Biografie nicht angesprochen sind.
c. Konrad lebt in der DDR (M4). Wie erfährt er die 60er Jahre?
d. Vergleiche Konrads Erfahrungen (M4) mit denen Gerhards (M2). Wo kannst du Ähnlichkeiten, wo Veränderungen feststellen?
4. Erarbeitung 3
(Partnerarbeit)
a. In M 5 werden die Veränderungen in Deutschland seit den 60er Jahren in einem Schaubild vorgestellt. Welche Veränderungen werden deutlich?
b. Der Autor von M6 übt Kritik an den 68ern. Fasse die Kritikpunkte des Autors zusammen.
c. Vergleiche die Aussage der Karikatur (M1) mit dieser Kritik (M6)
5. Plenum
(Abschlussdiskussion: Was ist von "1968" geblieben?)
Überprüft an euch selbst und an eurem Umfeld, was "1968" für euch und die Gesellschaft, in der ihr lebt, gebracht hat.
Vorlage
Gerhard
Konrad
Internationale Ereignisse
Ereignisse in Deutschland
Forderung
1965
1966
1967
1968
1969
Zusatzmaterialien als Impulse für die Schlussdiskussion
Ende 2004 - zum 25. Todestag Rudi Dutschkes - wurde eine Bürgerinitiative in Berlin zur Umbenennug der Kochstraße zur "Rudi-Dutschke-Straße" angestoßen. Diese Idee löste jedoch eine breite öffentliche Diskussion aus, da diese Straße direkt vor dem Axel-Springer-Verlagshaus und der "Axel-Springer-Straße" mündet. Wie waren wohl die Argumente der Pro- und Contraseite dieser Diskussion?
Die Ereignisse der Jahre 1967/68 werden seit den 80er Jahren unter dem Kürzel "1968" zusammengefasst, die Beteiligten nennt man seither die "Achtundsechziger". Kaum ein Phänomen der deutschen Nachkriegsgeschichte ist so umstritten und hat so unterschiedliche Deutungen erfahren. Für die einen bedeutet "1968" "Freiheitsrevolte", "Fundamentalliberalisierung der westdeutschen Gesellschaft", "Aufbruch zur einzigen Reformära der Bundesrepublik", für die anderen, "Karneval", "Tumult", "Massenpsychose", "spätpubertäre Unmutsbezeugungen", "romantischer Rückfall" und "linker Faschismus". Der Deutungskampf um "1968" wird seit 40 Jahren hoch emotional geführt. Spätestens seit dem Zusammenbruch des kommunistischen Ostblocks überwiegen die negativen Urteile. Die Linke als historisches Projekt galt fortan für viele als erledigt und damit auch die 68er- Bewegung. Viele fühlen sich gerade im Jubiläumsjahr 2008 veranlasst, mit ihr abzurechnen.
Ausgehend von den USA breitete sich in den 60er Jahren eine Protestbewegung über die ganze Welt aus. In Deutschland fand sie einen ersten Höhepunkt 1967. Nach der Erschießung des Studenten Benno Ohnesorg am 2. Juni kam es zu Demonstrationen und Gewalttätigkeiten in den großen Städten wie Berlin und Frankfurt und dauerte in dieser Intensität bis Herbst 1968.
Die 68er – Bewegung war keineswegs homogen. Die vielen kaum zu entflechtenden Strömungen geben ein verwirrendes Bild. Alle einte jedoch die Suche nach Neuorientierung, nach Verhältnissen, die Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung ermöglichen würden. Die dunklen Seiten der 68er-Bewegung dürfen nicht ausgeblendet werden, dazu gehören Gewalt, Intoleranz und ideologische Verhärtung. Das Fanatische, Unbedingte, Irrationale, das heute der 68er-Bewegung zugeschrieben wird, gilt aber eher für den harten Kern der Bewegung und seine Chefideologen, die die revolutionäre Umwälzung der Gesellschaft und die Abschaffung des kapitalistischen Wirtschaftssystems forderten – auch unter Anwendung von Gewalt: "Macht kaputt, was Euch kaputt macht!" "1968" allein hat nicht alles verändert. Viel zu viel war bereits seit Jahren im Gang. Aber diesen Modernisierungsprozess haben die 68er vorangetrieben, so dass nach 68 fast nichts mehr so wie vorher war. "Und in diesem Sinn war "68" überall."
Die politische Wende von 1969 und die Reformpolitik der 70er Jahre wären ohne die 68er Bewegung nicht möglich gewesen.
Ein tiefer Mentalitätswandel führte zu neuen Verhaltensweisen in vielen Bereichen. Besonders eindrücklich im Bereich der Sexualität. Neue Werte wie Gleichheit, Kollektivität, Mitbestimmung oder soziale Gerechtigkeit standen nun in den Vordergrund, alte bürgerliche Werte wie Pflicht, Treue, Ehre, Gehorsam oder Vaterlandsliebe wurden in Frage gestellt.
Ein neues Politikverständnis setzte sich im Gefolge der Politisierung in den Jahren 1967/68 in Deutschland durch. Protest als Element des Politischen war nun allgemein akzeptiert. Die Bundesrepublik wurde in der Folgezeit ein Land der Bürgerinitiativen. An der "Basis" der Parteien, in Gewerkschaften, Kirchen und Verbänden wurde mehr Mitsprache, mehr Transparenz und Begründungspflicht eingefordert, die Mitbestimmung in der Wirtschaft wurde ausgeweitet.
Sehr schnell organisierte sich eine Frauenbewegung, andere soziale Gruppen folgten und forderten ihre Beteiligungsechte ein.
Eine "68er-Bewegung" hat es in der DDR nicht in der Öffentlichkeit gegeben. Das SED-System konnte gestützt auf die Rote Armee und mit Hilfe eines starken Repressionsapparats jegliche Opposition bis 1989 im Keim ersticken. Vereinzeltes Aufbegehren im Zusammenhang mit dem Prager Frühling wurde schnell unterdrückt und konnte sich zumeist nur im Privaten abspielen.
Gerhard wurde 1945 geboren und wächst in einer kleinbürgerlichen Familie auf, Vater Mutter, eine Schwester und er. Sein Vater ist 1949 aus dem Krieg heimgekommen. Er ist Finanzbeamter und versucht, dass die Familie wieder finanziell über die Runden kommt. "Wiederaufbau" hieß die Losung, "alles wieder in Ordnung bringen." Er arbeitete viel und am Abend will er seine Ruhe haben, besonders wenn es über die Nazi-Zeit geht. In der Familie hat er das Sagen und bestimmt auch, dass Mutter nicht arbeiten gehen darf, sie soll daheim die Kinder betreuen.
Der "Tag der Heimat" ist in Gerhards Familie sehr wichtig. Dabei wird der "guten alten Zeit" gedacht – vor der Nazi-Zeit. Wenn der Vater von Ordnung spricht, so schwingt immer ein wenig "Preußisches" mit: Pünktlichkeit, Ordnung, Sauberkeit. "Du könntest dir mal wieder die Haare schneiden lassen!", wie oft musste er das hören?
Zur moralischen "Sauberkeit" gehörte auch, dass über Sexualität überhaupt nicht gesprochen wird. Sie findet offiziell einfach nicht statt. Gerhard traut sich noch nicht einmal danach zu fragen. Am Sonntag besucht er die Kinder-, später die Erwachsenenkirche.
"Aus dem Jungen soll mal etwas besseres werden!", so besteht Gerhard 1955 die Aufnahmeprüfung für das Gymnasium. In seiner Klasse ist kein einziges Arbeiterkind. Neben schulischen und familiären Pflichten, die u.a. aus Schuhe putzen, Geschirr abtrocknen, die Ölofen befüllen und aus Aufpassen auf die kleine Schwester besteht, bleibt Freizeit. Gerhard besucht die Jungschar, er betreibt im Sommer Leichtathletik, im Winter Turnen. Die restliche Zeit vertreibt er sich mit den Klassenkameraden in der Milchbar, die als besondere Attraktion eine Musicbox betreibt, die neben den deutschen Schlagern auch einige amerikanische Titel spielt. Musik wird immer wichtiger für Gerhard.
Ein ganz wichtiges Ereignis im Leben von Gerhard ist 1962 die erste Tanzstunde, doch der Weg, mit dem Mädchen seiner Wahl eine weitere Verabredung zu treffen ist kompliziert: nur im Anzug ist er korrekt bekleidet, er darf die "Angebetete" heimbegleiten, aber nicht mit aufs Zimmer. Für den gemeinsamen Abschlussball muss er sich bei den Eltern vorstellen – mit Anzug, Krawatte und Blumen für die Mutter.
Vom Schüleraustausch in England hat Gerhard neue Musik mitgebracht: von den langhaarigen Beatles und den "bad boys" der Rockmusik, den Rolling Stones, mit ihren aufrührerischen Texten. Zu Hause kommt es dadurch zum großen Streit. "Harte" Beats und lange Haare entsprechen nicht den Vorstellungen seiner Eltern. Schnell wird aus dem Kampf um die Lautstärke der Musik viel mehr. Es geht um jeden Zentimeter Haarlänge. Was seine Eltern ungehörig und schmutzig finden, findet er erstrebenswert. Eine ganz neue Welt tut sich auf.
1965 besteht Gerhard das Abitur, gefolgt vom Wehrdienst. Kaum einer in der Klasse verweigert und wenn, dann geht er nach Berlin oder studiert Theologie. 1967 beginnt Gerhard in Tübingen das Jura-Studium.
Quellentext§ 180 Kuppelei
(1) Wer gewohnheitsmäßig oder aus Eigennutz durch seine Vermittlung oder durch Gewährung oder Beschaffung von Gelegenheit der Unzucht Vorschub leistet, wird wegen Kuppelei mit Gefängnis von nicht unter einem Monate bestraft; auch kann zugleich auf Geldstrafe, auf Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte sowie auf Zulässigkeit von Polizeiaufsicht erkannt werden. (Fassung des StGB vom 25. Juni 1969)
Er nimmt sich ein Zimmer bei Frau Pohl, einer älteren Dame mit klaren Regeln: "Dass Sie´s gleich wissen, Damenbesuch nur bis 22:00 Uhr, dann muss das Fräulein heim!" Noch existiert der Kuppeleiparagraf, der das voreheliche bzw. außereheliche Zusammensein als Unzucht unter Strafe stellt. Von gleichgeschlechtlicher Liebe wird hinter vorgehaltener Hand geflüstert, gilt als unmoralisch, wird als gefährlich dargestellt und in § 175 StGB ebenfalls unter Strafe gestellt, die sich bis zu zehn Jahren Zuchthaus ausdehnen kann.
Quellentext§ 175 Unzucht zwischen Männern
(1) Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren wird bestraft: 1. ein Mann über achtzehn Jahre, der mit einem anderen Mann unter einundzwanzig Jahren Unzucht treibt oder sich von ihm zur Unzucht missbrauchen läßt, 2. ein Mann, der einen anderen Mann unter Missbrauch einer durch ein Dienst-, Arbeits- oder Unterordnungsverhältnis begründeten Abhängigkeit bestimmt, mit ihm Unzucht zu treiben oder sich von ihm zur Unzucht mißbrauchen zu lassen, 3. ein Mann, der gewerbsmäßig mit Männern Unzucht treibt oder von Männern zur Unzucht mißbrauchen lässt oder sich dazu anbietet, (2) In den Fällen des Absatzes 1 Nr. 2 ist der Versuch strafbar. (3) bei allen Beteiligten, der zur Zeit der Tat noch nicht 21 Jahre alt war, kann das Gericht von Strafe absehen. (Fassung des StGB vom 25. Juni 1969)
In den Straßen von Tübingen hört Gerhard Demonstranten und ihre Sprechchöre: "Willst du Krieg im Frieden führen, musst den Notstand du probieren!" Im Bundestag stehen die heftig umstrittenen Notstandsgesetze zur Abstimmung, die Studenten gehen auf die Straße.
Noch immer herrscht Krieg in Vietnam. Seit 1963 sehen sich die USA einen immer intensiver geführten Krieg in Südostasien gegenüber, dessen moralische Berechtigung bei der amerikanischen und europäischen Jugend in Frage gestellt wird. Gerhard besucht das erste Mal in seinem Leben eine politische Veranstaltung, organisiert von Kommilitonen. Da plötzlich bricht die Nachricht in die Tübinger Idylle ein: "Benno Ohnsorg während einer Demonstration gegen den Schah von Polizisten mit Kopfschuss getötet."
Das Bild des Sterbenden geht durch die Medien. Es kommt zu ersten Straßenschlachten zwischen Studierenden und Polizei. Gerhard begreift, dass hier etwas Ungeheuerliches geschehen ist, er mischt sich ein und interessiert sich auf einmal für Politik. Er besucht Protestveranstaltungen, er boykottiert die verstaubten Vorlesungen und nimmt lieber an von Studenten selbst organisierten Teach-ins teil.
Marsch auf Washington DC, erste große Studenten- demonstration gegen den Vietnamkrieg.
22.06.1966
3.000 Studenten inszenieren nach amerikanischem Vorbild erstmals an der Freien Universität (FU) Berlin ein "Sit-in". Der Sit-in richtet sich gegen Pläne des Senats zur Zwangsexmatrikulation von Langzeitstudenten.
30.10.1966
Kongress "Notstand der Demokratie" in Frankfurt/Main
01.12.1966
Bildung der "Großen Koalition" in Bonn
Die Kommune I
Die Kommune I wollte die "Revolution des Alltags" und mit ihren Aktionen wurden sie bundesweit bekannt. Bild: Birke Brunker
Die Kommune I wollte die "Revolution des Alltags" und mit ihren Aktionen wurden sie bundesweit bekannt. Bild: Birke Brunker
1967
01.01.1967
Gründung der Kommune I in West-Berlin
02.06.1967
Beim Besuch des Schahs von Persien in Berlin kommt es zu Protestaktionen. Dabei wird der Student Benno Ohnsorg von dem Polizisten Karl-Heinz Kurras erschossen.
26.09.1967
Heinrich Albertz, Regierender Bürgermeister von Berlin, tritt im Zusammenhang mit den Ereignissen vom 2. Juni 1967 zurück.
14.10.1967
Studenten demonstrieren auf der Frankfurter Buchmesse gegen Stände des Springer-Konzerns und das griechische Obristenregime.
01.11.1967
Im Audimax der FU Berlin rufen Studenten die "Freie Universität" aus.
09.11.1967
Bei der feierlichen Rektoratsübergabe an der Universität Hamburg kommt es zum Protest gegen die sogenannte "Ordinarienuniversität" ("Unter den Talaren, Muff von tausend Jahren")
Internationaler Vietnam-Kongress an der Technischen Universität Berlin, 12.000 Vietnamgegner demonstrieren in der Berliner Innenstadt.
02./03.04.1968
Nächtliche Brandanschläge auf zwei Kaufhäuser in Frankfurt: Andreas Bader, Thorwald Proll, Horst Söhnlein und Gudrun Ensslin werden wegen Verdachts der Brandstiftung festgenommen.
04.04.1968
Der schwarze Bürgerrechtler und Nobel-Preisträger Martin Luther King wird in Memphis/ Tennessee ermordet.
Studentenführer Rudi Dutschke wird bei einem Mordanschlag in West-Berlin schwer verletzt. Das Attentat führt in vielen Teilen der Bundesrepublik zu Demonstrationen und teilweise blutigen Auseinandersetzungen mit der Polizei - in München sterben zwei Menschen.
30.04.1968
Sondersitzung des Deutschen Bundestages wegen der Osterunruhen.
Gegner der Notstandsgesetzgebung unternehmen einen Sternmarsch auf Bonn mit 60.000 Teilnehmern. Höhepunkt der Pariser Maiunruhen: Straßenschlachten im Quartier Latin; die großen Gewerkschaften rufen zum Generalstreik auf, mit dem die Studentenbewegung unterstützt werden soll.
13.05.1968
Auf einer Großdemonstration ziehen eine Million Menschen durch Paris.
Der Reformkurs von Alexander Dubçek, seit Januar Erster Sekretär der Kommunistischen Partei, hatte zu liberalen Reformen geführt. (Ziel: "Sozialismus mit menschlichem Antlitz"). Am 21. 8. marschieren Truppen des Warschauer Pakts in die Tschechoslowakei ein und schlagen den "Prager Frühling" nieder. Proteste, die sich in der DDR dagegen erhoben (z.B. spontane Demonstrationen, Flugblattaktionen von Jugendlichen) wurden vom SED-Regime erfolgreich unterdrückt.
04.11.1968
In West-Berlin kommt es bei einer Demonstration zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Studenten und der Polizei; rund 1.000 Studenten demonstrieren für den APO-Anwalt Horst Mahler, dem Berufsverbot droht.
M4 - Jugendliche vertreiben sich ihre freie Zeit in Wittenberge.
Jugendliche vertreiben sich ihre freie Zeit in Wittenberge. Foto: Norbert Vogel.
Jugendliche vertreiben sich ihre freie Zeit in Wittenberge. Foto: Norbert Vogel.
Eine 68er Bewegung, wie in Frankreich und Westdeutschland, hat es in der DDR nicht gegeben. Die Probleme der Jugend hier waren nicht unsere Probleme. Die sexuelle Aufklärung fand am FKK statt. Homosexuelle Erwachsene waren schon lange nicht mehr kriminalisiert. Die Vietnam- Demonstrationen waren staatliche Massenkundgebungen. Alt-Nazis hatten keine führende Position. Wen hätte Beate Klarsfeld ohrfeigen sollen? Die DDR war entsprechend ihrer Klassentheorie kein Nachfolgestaat des 3. Reiches, so hatten wir auch kein Schuldgefühl. - Aber das Nachfragen gegenüber der älteren Generation "trau keinem über dreißig", das Aufmüpfige in der Gedächtniskirche, gefielen uns. Und wir waren stolz, dass Rudi Dutschke aus der DDR kam, einer von uns war.
Und doch haben uns die 60er Jahre und besonders 68 entscheidend, aber eben ganz anders geprägt.
Ich bin Jahrgang 48, wachse in Merseburg zwischen den Chemiegiganten Leuna und Buna mit Kindern aus dem Arbeitermilieu und der "Schicht der Intelligenz" auf, bin als Pfarrerssohn im Klassenbuch nicht zuzuordnen und werde deshalb unter "Sonstige" geführt. Wir spüren 1963 Toleranz und Verständnis. Die Jugend nicht gängeln, versprach Ulbricht im Jugendkommunique und tatsächlich können wir uns im Beatschuppen "Strandkorb" so ausgelassen und verrückt geben, wie die Jugendlichen drüben. Wir begeistern uns für Kennedy und Martin Luther King, für Menschen mit Visionen und sind erschüttert, als sie ermordet werden.
Ende 1965 aber wird dieser Prozess abrupt beendet. Westjeans und Blauhemd vertragen sich nicht mehr. Kritische DEFA-Filme (Deutsche-Film AG, volkseigenes Filmstudio der DDR) verschwinden vom Spielplan. Die Beatgruppen werden verboten, auch unsere Kultband, die "Butlers". Und plötzlich sind wir "Gammler". Tausende Jugendliche gehen dagegen auf die Straße, so in Leipzig. Mit knüppelnder Polizei, Wasserwerfern hat keiner gerechnet, auch nicht mit den Konsequenzen. Schüler werden von der Oberschule verwiesen, im Betrieb die Eltern wegen ihres Versagens an den Pranger gestellt und müssen öffentliche Selbstkritik üben, diese schlimmste Erniedrigung ertragen, um weitere staatliche Maßnahmen zu verhindern. Duckmäusertum wird gefordert, getarnt als "fester Klassenstandpunkt".
Die Musik wird zum Propagandainstrument. Statt Beatgruppen jetzt die FDJ- gesteuerte Singebewegung. Wir versuchen, uns zu entziehen, finden Freiräume. Diskutieren, feiern mit "unserer" Musik und organisieren die Sommerferien auf Hiddensee außerhalb staatlicher Aufsicht.
Einzelne, auch ich, ändern allmählich ihr Äußeres. Meine Haare werden länger. Zu den Jeans trage ich halbhohe Wandertreter, eine Kutte mit "make love not war"-Button und "eines Studenten an einer sozialistischen Uni unwürdig", eine John-Lennon-Brille.
So kommt das Jahr '68. Bei uns die Abstimmung zur DDR-Verfassung und im Vorfeld Klartext: "wer mit ja stimmt, kann das offen zeigen, wer in die Kabine geht, braucht nicht mehr an der Uni zu erscheinen." In der CSSR (Tschechoslowakische Sozialistische Republik) endlich Visionen vom Sozialismus mit menschlichem Antlitz, so bildhaft und begeisternd formuliert mit "Prager Frühling" und durch den schüchtern wirkenden Sympathieträger Dubçek verkörpert. Wir suchen Infos bei der Prager Botschaft in Berlin und täglich aus den Westmedien. Wir träumen die Prager Träume und hoffen so inständig, dass es gelingen möge. Schließlich stehen dort nicht 400.000 Russen, wie bei uns. Erstmals bete ich für eine Obrigkeit.
Demonstration am 04.11.1989 am Palast der Republik, DDR
Demonstration am 04.11.1989 am Palast der Republik in Ost-Berlin, DDR. Foto: Gerhard Gäbler, Leipzig
Demonstration am 04.11.1989 am Palast der Republik in Ost-Berlin, DDR. Foto: Gerhard Gäbler, Leipzig
"Die Russen sind einmarschiert", mit diesem Satz werde ich geweckt. Ich heule vor Wut, bin wie gelähmt und hören von vereinzelten Protesten. Sehe mal ein Flugblatt auch Parolen an Wänden, Mauern, und ein rotes Hakenkreuz quer über die Straße gemalt. Kinder von SED-Bonzen hätten in Berlin demonstriert, das sickert durch und erfüllt uns mit Schadenfreude. Viele Gemeinden sprechen ihre Pfarrer an. Selbst Nichtchristen erwarten jetzt ein Wort der Kirchen. Doch die vorgesehene Abkündigung erfolgt nicht. Der Staat ist informiert, droht, und die ev. Kirchenleitung knickt ein.
'68 hat in uns ein Grundmisstrauen gegenüber den Mächtigen erzeugt, dass sich immer tiefer frisst. Zu Schul-/Semesterbeginn wird die "Hilfe der Bruderländer" gerühmt. Eisiges Schweigen, denn jetzt können wir uns die Folgen drastisch ausmalen. Verhaftungen soll es in Betrieben bereits gegeben haben. Totenstille, nur die heimliche Bewunderung für den Widerstand der Tschechen/Slowaken bleibt. Erst Monate später finden wir unsere Sprache wieder, und argumentieren massiv gegen die propagierte Unvereinbarkeit von Wissenschaft und Glauben. Wir erwarten nichts mehr von der DDR. Unsere Blicke gehen nach draußen. Hoffnung knüpft sich an Willy Brandt, KSZE und mit Gorbatschow bekommt die Losung "von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen" reale Bedeutung. 1989 rufen die Menschen in Berlin "Gorbi, hilf uns".
1968 mussten Eltern selbst 'Kinderläden' organisieren, um einen Kindergarten für ihre Kinder zu schaffen. – Heute hat jedes Kind einen gesetzlichen Anspruch auf einen Kindergartenplatz.
Filmplakat zum Sexualaufklärungsfilm von Oswalt Kolle 1968. Kolle setzte sich für einen offenen Umgang und einer Ent-Tabuisierung der Sexualität ein – sprach über Verhütung, Sex und Praktiken.
Immer mehr Menschen wollen seit Anfang der siebziger Jahre in der Politik mitreden. So wächst seither die Zahl von Bürgerinitiativen auf lokaler und regionaler Ebene, um Missstände und Fehlplanungen zu verhindern oder zu beseitigen.
Cover des Magazins Stern vom 6. Juni 1971.jpg
Foto: stern/Gruner + Jahr
Foto: stern/Gruner + Jahr
Die "Selbstbezichtigungskampagne" rückt das Thema § 218 (Verbot der Abtreibung) ins Zentrum des öffentlichen Interesses. 1971
1968 wurde Homosexualität von der offiziellen Diffamierung als 'widernatürliche Unzucht' und von gesetzlicher Strafverfolgung befreit. – 2001 öffnet eine Bestimmung allen Homosexuellen den Weg zum Standesamt.
Friedensdemonstration im Bonner Hofgarten am 22. Oktober 1983. 300.000 Menschen demonstrieren gegen den NATO-Doppelbeschluss – die Geburtsstunde der deutschen Friedensbewegung.
Die klassische Familie mit Vater, Mutter, zwei Kinder ist nicht mehr einziges Familienmodell: Patchwork-Familien, Alleinerziehende und Eltern ohne Trauschein sind keine Randerscheinungen mehr.
M6: "Flegeljahre verwöhnter Wohlstandskinder" – eine Abrechnung von Tilman Gerwien
Was ist mit Eurer eigenen selbstverliebten Haltlosigkeit?
Die Kinder der 68er üben Kritik. Foto: Günter Zint
Die Kinder der 68er üben Kritik. Foto: Günter Zint
Die Kinder der 68er üben Kritik. Foto: Günter Zint
Da sind wir bei der ersten Merkwürdigkeit: Keine Generation hat über die eigenen Väter und Mütter mit solch gnadenloser Härte gerichtet wie Ihr. Ganz selbstverständlich habt Ihr das Recht beansprucht, den letzten kleinen Nazi-Mitläufer an die Wand zu nageln. Aber was Eure eigene Vergangenheit betrifft, verbittet ihr Euch jede Einmischung. Nur 68er dürfen über 68er schreiben, reden, diskutieren. Jüngere haben zu huldigen – oder zu schweigen. Vergangenheitsbewältigung? Gibt es für Euch nur als Begeisterung für Euch selbst.
Mit glänzenden Augen sitzt Ihr in Talk-Shows und TV-Dokus und plappert von Eurer Revolte, lasst Euch als zweite Staatsgründer feiern, die Adenauers Mief weggepustet haben. Ich kann das tatsächlich nicht richtig nachvollziehen.
Hört endlich auf mit Euren falschen Heldengeschichten.
Dann die Revolte – was für eine Revolte? Die große Bildungsexpansion begann schon in den frühen 60ern. Miniröcke, Pille und Stones – das war alles vor Euch da. Ihr habt Türen eingerannt, die längst offen standen. Ihr habt das Land durchlüftet? Mit den unsortierten Dutschke-Traktaten, bei deren Lektüre Marx im Grab rotieren würde? Ihr habt das Land sexuell befreit? Mit den lächerlichen Nacktärschen der Kommune 1, in der – wie es sich gehört – nur das Alpha-Männchen die schöne Uschi O. begatten durfte? Kann es sein, dass Ihr Euer höchst durchschnittliches und gar nicht so abenteuerliches Leben nachträglich ein wenig veredeln wollt?
Denn viele haben es sich in genau jenem Schweinesystem gemütlich gemacht, das sie zuvor mit Verachtung gestraft hatten...
Nein, Eure Abenteuer waren keine; sie waren Flegeljahre verwöhnter Wohlstandskinder – und so billig zu haben in einer Zeit von Vollbeschäftigung und fetten Renten.
Tilmann Gerwien ist Stern-Reporter im Berliner Büro. Sein Stern-Artikel stammt vom 5. Dezember 2007
M7 / M8: Zusatzmaterialien für die Sek. II: "1968" in der deutschen Nachkriegsgeschichte
M7: Kurt Sontheimer: Eine Generation der Gescheiterten
"Ich behaupte hingegen, dass die Studentenrevolte, so sehr sie die träge gewordene deutsche Demokratie der Post - Adenauer - Ära herausgefordert und auch in ihrer Entwicklung beeinflusst hat, der Bundesrepublik Deutschland per saldo mehr Negatives als positives vermittelt hat. Es ist nur dann möglich, von einem "Vermächtnis der 68er-Generation zu sprechen (...), wenn man die problematischen Auswirkungen der Revolte weitgehend ausblendet.
Natürlich gehört die Studentenrevolte zur Geschichte der Bundesrepublik, aber doch nicht zu ihrer Erfolgsgeschichte. Wenn diese Geschichte ? auch dank der Wende von 1982 bis 1989 - einigermaßen erfolgreich verlief, so doch gewiß nicht wegen, sondern trotz der 68er Generation. Sie hat sich unbrauchbaren politischen Ideen verschrieben. Sie war politisch zum Teil realitätsblind. Sie hat das Thema und die Praxis der Gewalt in die Geschichte der Bundesrepublik eingebracht. Sie hat, verlängert in den neuen sozialen Bewegungen, einen einseitigen ideologischen, gelegentlich freilich auch phantasievollen Kampfstil verbreitet; auf ihn lässt sich nach Bedarf immer wieder zurückgreifen, mit Fairneß und Toleranz hat er jedoch nichts zu tun. Sie hat Autoritäten zerfleddert, aber nichts Neues an ihre Stelle setzen können. Sie hat alle Tabus, ohne die eine humane Gesellschaft nicht auskommen kann, zur Verletzung freigegeben.
Es ist darum sehr die Frage, ob die 68er außer einem naiven Pazifismus wirklich Wesentliches zur Humanisierung und Zivilisierung unserer Gesellschaft beigetragen haben. Ich befürchte das Gegenteil."
in: DIE ZEIT Nr.15 vom 9.4.1993
M8: Wolfgang Kraushaar: "1968 ? das Jahr, das alles verändert hat."
"Das Jahr 1968 hat in der Bundesrepublik alles verändert (...). Auch wenn die APO in ihren unmittelbaren politischen Zielsetzungen fast überall gescheitert ist, so hat sie die Einstellungen, Haltungen und Mentalitäten doch nachhaltig verändert (...). Politisches Handeln ist nicht länger mehr obrigkeitsstaatlich geprägt und auf Regierungen, Parlamente und Parteien beschränkt. Selbstinitiative, Mündigkeit, Zivilcourage, Nonkonformismus und kollektive Verantwortlichkeit haben einen unverzichtbaren Stellenwert erhalten."
Am 3. Oktober, dem Tag der deutschen Einheit, hat der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker erklärt: "Die Jugendrevolte am Ende der sechziger Jahre trug allen Verwundungen zum Trotz zu einer Vertiefung des demokratischen Engagements in der Gesellschaft bei."
in: Wolfgang Kraushaar, "1968 ? das Jahr, das alles verändert hat", 1998, S. 188f.
3 weitere Zitate:
Zitat
1968 war nicht das Jahr, das alles verändert hat, dazu war viel zu viel bereits im Gang. Aber nach "68" war fast nichts mehr so wie vorher. Und in diesem Sinn war "68" überall.
Zitat
Mir scheint, die Kinder des nächsten Jahrhunderts werden das Jahr 1968 mal so lernen wie wir das Jahr 1848.
Zitat
In den letzten Jahren haben Manche in diesem Lande befürchtet, die zweite deutsche Demokratie werde den Weg der ersten gehen. Ich habe dies nie geglaubt. Ich glaube das heute weniger denn je. Nein: Wir stehen nicht am Ende unserer Demokratie, wir fangen erst richtig an.
Acht "68er" treffen sich im Jahr 2008 zu einem virtuellen Gespräch: Silvia Bovenschen, Daniel Cohn-Bendit, Martin Dannecker, Gretchen Dutschke-Klotz, Beate Klarsfeld, Barbara Köster, Bahman Nirumand…
Am 30. Mai 1968 beschloss der Bundestag nach heftigen Protesten die "Notstandsgesetze". Für die Einen Vorsorge für den Krisenfall, für die Anderen eine Gefahr für die Demokratie.
Anfang Mai 1949: Bereits zum fünften Mal trifft sich die „Gruppe 47“. Es sind Autorinnen und
Autoren. Gastgeber ist die Stadt Marktbreit am Main, die ihre Ratsstube zur Verfügung stellt.
Die Ukraine-Analysen 298 beleuchten die Arbeitsmarktintegration ukrainischer Geflüchteter, die Ukraine-Community in Deutschland und die deutsch-ukrainischen Kommunalbeziehungen.
Die aktuellen Zahlen des Ukraine Support Trackers vom Kieler Institut für Weltwirtschaft zeigen einen Rückgang der internationalen Hilfen für die Ukraine.
Die internationale Unterstützung für die Ukraine nimmt ab. Deutschland muss mehr Verantwortung übernehmen, um einen Sieg Putins zu verhindern.
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